ich habe heute die Fleischmann BR86 522 4088 in der Bucht gefischt und habe Fragen zum Original. Auf Albert Gieselers Seite ist nur die Inbetriebnahme unter DRG aufgeführt, aber ein Foto nach der Z-Stellung wo sie einen DB Keks trägt aber keine dritte Stirnlampe hat. Möglicherweise wurde diese abgebaut!
Da ich das DRG Modell gerne in die EPIII verfrachten möchte meine Frage, gab es in der EPIII Kekszeit Loks mit nur zwei Stirnlampen? Das würde die Sache erheblich vereinfachen. Dass die Lok bis 1966 unter der Bundesbahn gelaufen ist, sagt diese Auflistung:
Mit der Z-Stellung wurden in der Regel bei Dampfloks die Loklaternen abgenommen und weiterhin verwendet. Die 86 522 hat auf dem Bild auch die unteren Stirnlampen nicht mehr. Für eine genauere Suche der Stationierungsdaten bietet sich revisionsdaten.de an.
86er mit Zweilicht-Spitzensignal und DB-Keks habe ich bei meiner schnellen Suche in der Literatur und im Web nur welche aus der BD Trier und BD Saarbrücken gefunden. In der Bildergalerie der Eisenbahnstiftung gefunden:
An sich ist es ganz einfach, das Dreilicht Spitzensignal wurde im Bereich der deutschen Bundesbahn bindend zum 1.9.1957 eingeführt. War danach ein führendes Fahrzeug an einem Zug mit nur 2 weissen Lichtern unterwegs, so war das ein Verstoß gegen die Vorschrift und im Extremfall konnte so ein Zug sogar wegen einer Betriebsgefahr am nächsten Bahnhof vomFahrdienstleiter gestellt werden, so daß das Zugpersonal den vorgeschriebenen Zustand wieder herstellen konnte. Natürlich machte man sich als Fahrdienstleiter so beim Lok-Personal nicht sehr beliebt, in der Regel wurde so ein Zug bei den Zugmeldungen vorgemeldet und bei seinem nächsten planmäßigen Halt konnte die vorgeschriebene Beleuchtung wieder hergestellt werden. Das war auch in den 90ern noch so, als ich noch Fahrdienstleiter bei der Bahn war. Heute, in der Zeit der ESTWs ohne Fahrdienstleiter auf der Strecke, findet dank elektronischer Gleisfreimeldung eh kaum noch Zugbeobachtung am fahrenden Zug statt. Und heute haben moderne Triebfahrzeuge in aller regel auch kaum noch störanfällige LED Beleuchtung.
Wenn deine Lok vor diesem Datum im Jahre 1957 unterwegs war, wird sie mit Zweilicht Spitzensignal anzutreffen gewesen sein. Das Geburtsdatum des DB Kekses war 1955. Allerdings bekamen Bestandloks den Keks erst nach und nach und gerade in den 50ern war der Schriftzug deutlich öfter auf den Führerhäusern geprangt haben. Sehr wahrscheinlich ist so eine Konstellation also nicht gewesen. Das Vorhandensein einer dritten Lampe auch bei Loks aus der Zeit der DRG etc hat nichts mit einem Dreilicht Spitzensignal zu tun. Mit der dritten Leuchte wurden verschiedene von der Regel abweichende Züge, wzB. Falschfahrten auf Befehl, etc sigalisiert. Hier sei auf das Signalbuch von 1935 bzw 1959 verwiesen, eine höchst informative Unterlage für jeden Eisenbahnfan.
Ein ganz anderer Weg ist es, die Beleuchtung ganz still zu legen und die dritte Spitzenleuchte filigran in Messing (Weinert, etc.) umzusetzen. Das Spitzensignal war bei Tagelslicht eh nicht in Betrieb, anders als man es von der Modellbahn gewöhnt ist. Es ist ein Zugsignal (Zg1), das nur als Nachtzeichen vorgeschrieben war und ist.
Wenn Du bei der GFN 86 522 nur den Reichsbahn Schriftzug durch einen DB Keks ersetzt, sitzt auch die Betriebsnummer zu weit oben, zumindest was die Vorschrift zur Anbringung der Lokschilder beachtest (Siehe im "Diener") In echt war das auch beim Vorbild nicht immer 100%ig umgesetzt, wie verschiedene Ausführungen bei Vorbildfotos aus den 60ern belegen...
hier findest du unter Signale übrigends die jeweiligen Signalbücher. Diese sind hoch interessant https://www.bahnstatistik.de/ ->Signale
Natürlich wurden und werden die Signalbücher laufend aktualisiert, dann werden Passagen und ggf Seiten ausgetauscht. Die hier zu findenden sind dann immer komplette Neuherausgaben
Wäre es auch möglich, dass die auch mit dem Schriftzug Deutsche Bundesbahn gefahren ist, dann wäre die Höhe der Betriebsnummer doch wieder passend, oder?
Zitat von Miboe im Beitrag #7Wäre es auch möglich, dass die auch mit dem Schriftzug Deutsche Bundesbahn gefahren ist, dann wäre die Höhe der Betriebsnummer doch wieder passend, oder?
Zitat von E94 094 im Beitrag #4An sich ist es ganz einfach, das Dreilicht Spitzensignal wurde im Bereich der deutschen Bundesbahn bindend zum 1.9.1957 eingeführt. ...
Die beiden von mir verlinkten Bilder sind von 1958... Das Regel-Spitzensignal Zg 1 wurde zum 1.September 1957 als Dreilicht-Spitzensignal eingeführt. Das Zweilicht-Spitzensignal hieß jetzt Zg 101. Ab dem 1.September 1959 mußte das Zg 1 auf Strecken mit technisch nicht gesicherten Bahnübergängen verwendet werden. Das Zg 101 durfte seitdem nur noch auf Strecken ohne technisch nicht gesicherten Bahnübergängen noch bis zum 31.August 1961 eingesetzt werden. Ausgenommen davon waren Nebenfahrzeuge, an denen kein drittes Spitzenlicht angebracht werden konnte. Der DB-Keks für Loks wurde bei Loks erst im August 1956 in Auftrag gegeben. Einige Baureihen sollten auch keinen DB-Keks bekommen. Es wurden zuerst die wichtigeren Baureihen damit ausgestattet. Die Loks der BD Saarbrücken und BD Trier haben aber wohl, wegen der Eingliederung der EdS in die DB, schon recht früh den DB-Keks bekommen.
Vorschrift ist Vorschrift und die Uhren auf der Nebenbahn - gerade in der Eifel - gingen dann wohl doch anders ;-) Die Geschichte mit der Ausnahme betrifft ja quasi nur Hauptbahnen mit einer Streckengeschwindigkeit über 80 km/h (das Limit für nicht technisch gesicherte Bahnübergänge auf Nebenbahnen (Ausnahme Fußgängerumlsufsperren - die damals noch nicht so hießen). Bei 86er und 64er die hauptsächlich auf Nebenstrecken unterwegs waren, dürfte das Zg1 zwingend gewesen sein. Zumindest auf dem Papier, siehe deine Bilder ;-)
Zitat von E94 094 im Beitrag #10Vorschrift ist Vorschrift und die Uhren auf der Nebenbahn - gerade in der Eifel - gingen dann wohl doch anders ;-)
ja, Vorschrift ist Vorschrift. Diese Vorschrift wurde damals aber nunmal, wie "Kleinbahner" schon ganz richtig schrieb, mit einer Übergangsfrist eingeführt - zwei Jahre auf Strecken mit Bahnübergängen ohne technische Sicherung und sogar vier Jahre auf Strecken mit technisch gesicherten oder ganz ohne Bahnübergängen.
Bis zum 31. August 1959 durften Loks daher auch auf Strecken mit technisch nicht gesicherten Bahnübergängen noch ohne drittes Spitzenlicht fahren.
Allerdings streckenbezogen entweder alle mit oder alle ohne Dreilichtspitzensignal, ab Inkrafttreten der Spitzensignalverordnung am 01.09.1957 war kein Mischbetrieb aus alten und neuen Spitzensignalen auf ein und derselben Strecke mehr zulässig. Vermutlich, um Verwirrung bei den anderen Verkehrsteilnehmern zu vermeiden.
Die Eifelbilder stammen ja anscheinend von 1958, das wäre dann ziemlich in der Mitte der zweijährigen Übergangsfrist und damit überhaupt nicht erstaunlich und hat auch nix mit in der Eifel andersgehenden Uhren zu tun.
Man kann schließlich nicht tausende von Loks über Nacht umrüsten.
Zitat von E94 094 im Beitrag #4Wenn Du bei der GFN 86 522 nur den Reichsbahn Schriftzug durch einen DB Keks ersetzt, sitzt auch die Betriebsnummer zu weit oben
Hallo Manfred,
zumindest im Vergleich zu meiner BR86534 wäre das dann die Frage, welche der beiden Betriebsnummern von Fleischmann falsch in der Höhe angebracht wurde. Die sind bei beiden Modellen exakt auf gleicher Höhe.
BTW die 522 hat so genialgute Langsamfahreigenschaften am einfachen, analogen MSR-Pult, habe ich so noch bei keiner GFN-Lok gehabt. Schade, dass man hier keine MP4 Videos einstellen kann.....
LG
Michael
P.S. ich muss die 522 mal öffnen, möglicherweise erlebe ich eine Überraschung. Die ist erst Gestern per DHL hier eingetroffen.
zumindest im Vergleich zu meiner BR86534 wäre das dann die Frage, welche der beiden Betriebsnummern von Fleischmann falsch in der Höhe angebracht wurde. Die sind bei beiden Modellen exakt auf gleicher Höhe.
BTW die 522 hat so genialgute Langsamfahreigenschaften am einfachen, analogen MSR-Pult, habe ich so noch bei keiner GFN-Lok gehabt. Schade, dass man hier keine MP4 Videos einstellen kann.....
Moin Michael,
...die GFN 86 ist besser als ihr Ruf. Und optisch braucht sie sich schon gar nicht verstecken.
Die Frage mit der Position der Betriebsnummer auf der Führerhausseite ist bei Fleischmann so eine Sache. Formtechnisch ist das Nummernschild ein Relief in der Seitenwand. Daher hat GFN die Position der BN bei jeder Variante beibehalten. Etwas ärgerlich.
Dss Modell ist seinerzeit für die Ep. III entwickelt worden. In die Ep. II haben sie es nur mit Mühe und Not hineingequetscht - eine Lok Bj. 1942, die letzte Serie ohne verschlossene ÜK-Fenster, aber sonst schon ÜK, also kein Rauchkammerzentralverschluss mehr, Scheiben-Vorlaufräder.
Es ist also ein Leichtes, die Maschine in Ep. IIIa zu versetzen.
Bilder vom Ablieferungszustand der Maschine habe ich nicht. Aber eines von einer Maschine derselben Bauserie (Hänschen 1942). Die trägt einen Pleitegeier.
Zitat von Guardian71 im Beitrag #13Es ist also ein Leichtes, die Maschine in Ep. IIIa zu versetzen.
Hallo Mark,
das sehe ich nun auch so. Kann man die alte Zifferform EPII der Betriebsnummern für IIIa beibehalten oder sollten die auch gegen neue Nummern getauscht werden?
da helfen eigentlich nur Bilder konkreter Maschinen. Die 86 522 ist ohnehin im Nachkriegszustand dargestellt (Revisionsdaten von 1948). Die Spitzziffern waren nach dem Krieg schon noch verbreitet, letztlich wurde 1945 nur der Pleitegeier - sofern überhaupt vorhanden - demontiert, der Rest blieb erstmal so. Die DB versah manche Maschinen (wieder bzw. im Falle dieser 86 aus dem Krieg mit aufgemalten Anschriften erstmals) mit Metallschildern. Auch mit Spitzziffern - die Museumslok 86 457 hat auch solche. Viele behielten aber auch aufgemalte Anschriften.
Wenn man's richtig macht, betreibt man Bilderrecherche, bis man eine Maschine mit genau dem Bauzustand der 86 522 als DB-Maschine findet und beschriftet die dann passen um. Neusilberschilder sehen eh besser aus...
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Frage zur BR 86 522
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10.09.2021 20:55 (zuletzt bearbeitet: 10.09.2021 20:58)
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