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Hallo Zusammen,
mein Schwiegervater wünscht sich eine Piko Modell der BR81 der DR EPIII da dies ein Lomodell ist welches er sich aus seiner Kindeheit her eingeprägt hatte. Nun habe ich etwas recherchiert und auch ein solches Modell gefunden. (Werbung: https://www.ebay.de/itm/373690522816) Soweit so gut. In dem Zuge habe ich dann auch gleichmal die üblichen Quellen zum Vorbild studiert und bin etwas stutzig geworden: Bei Wikipedia ist ein Eintrag für die DR (1920-1945) BR81 welche sogar ein Bild von der Piko BR81 701ziert. Im text ist aber zu lesen das alle 10 BR81 (001 - 010) nach dem Krieg zur DB gegangen sind. Ich habe bei Wikipedia dann noch nach den Tendergüterzulokomotiven der DR (DDR) recherchiert und keine BR81 gefunden. Wenn das stimmt gab es nie eine BR81 der DR EPIII? Warum hat Piko dann eine produziert? Oder sind die Informationen bei Wikipedia falsch. Oder habe ich einen Denkfehler. Die Frage stellt sich mir nur neugierdehalber. Mit der Beschaffung der Lok hat es an sich nichts zu tun. Schon mal vielen Dank für etwaige erhellende Informationen!
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Grammatik und Orthografie in diesem Beitrag sind frei erfunden. Jedwede Ähnlichkeit mit bestehenden Grammatik- oder Orthografieregeln wäre Zufällig und ist nicht beabsichtigt.
Hätte man sie als DRG version mit einer 001 - 010 angeboten bestimmt. Aber als vermutlich nicht existierende DR (DDR) EP III Version....und wenn ich meinen Schwiegervater richtig verstanden habe hat er diese Lok wohl auch in real erlebt. Aber ist keine Eisenbahnfan per se und könnte sie auch mit einer andern 4 gekuppelten Tenderlock verwechseln..
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also was das Vorbild angeht, hast Du schon die richtige Info gefunden, Es gab in der DDR keine 81, denn diese Baureihe hat den Raum Oldenburg nie verlassen. Und der liegt im Westen - Deutsche Bundesbahn ist also die einzig richtige Nachkriegsbeschriftung. Diese Wissen hält mich nicht ab, sie auf einer im süden spielenden Anlage einzusetzen, und das Gleiche kann auch für den Osten gelten. Künstlerische Freiheit nenne ich das.
Ganz ehrlich, wie vor ca. 60 Jahren die Vorbilder ausgewählt wurden durch die Modellindustrie, und nicht nur im Osten, kann ich heute nicht mehr komplett nachvollziehen. Sicher hat der größere westliche Absatzmarkt (siehe auch BR66, DB V200) eine Rolle gespielt. Auch die vierachsige Bauart macht ja Sinn, es gab ja als kleinere Lok schon die Vt. Und für den heimischen DDR-Markt dann Reichsbahn draufzudrucken macht auch wieder Sinn, wenn das Grundmodell schon da war. Andererseits wäre von vorne herein die 92, pr. T13 für beide Märkte eine gute Wahl gewesen, und lange vor Trix. Mit größter Wahrscheinlichkeit hat Dein Schwiegervater auch so eine gesehen.
Wenn ich eine Vermutung aussprechen darf, da war einfach das Märklin-Programm Vorbild, wie auch bei der E63.
Ach ja, in Lokomotive ist kein c. Also sollte in Lok auch keines sein.
Mit herzlichen Grüssen Stefan
Und ist der Ruf erst ruiniert, baut sichs gänzlich ungeniert.
die alte 81 habe ich leider nicht, nur eine modernere von GFN. Sind die Fahrwerke bei Piko wirklich identisch? Lt. Obermayer ist der Kuppelraddurchmesser bei der 55 um 25cm größer. Dann wäre im Modell mindestens eine der Loks deutlich unmaßstäblich.
Mit herzlichen Grüssen Stefan
Und ist der Ruf erst ruiniert, baut sichs gänzlich ungeniert.
Die Theorie von Ulf klingt plausibel. Wenn man die Piko 81 mal mit der Weinert vergleicht habe ich schon das Gefühl das die Räder bei der Piko vielleicht etwasgrößer sind. und 25 cm sind in H0 nicht mal 3 mm im Durchmesser. Da lag in den 50ern/60ern die Versuchung bestimmt nah:-)
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Nur mal so nebenbei. Welche MoBa-Firma, ob Ost oder West hat sich vor über 50 Jharen um Vorbildtreue geschert? Modellbahn war zu diesem Zeitpunkt reines Spielzeug und nicht wie heute ein (teures) Hobby für greise Männer bzw. Opas (mich eingeschlossen).
Viele Grüße Steffen
DR Ep.III und IV, Pilz Standard und Tillig Elite, Digikeijs DR5000, DR4088/LN CS, DR4033, DR4018, WDec04b, Zimo, ESU, Kres FlexDec, I-Train Plus; TCB , Programmer: ESU, MXULFA, Lenz, D&H Schaut mal hier rein: Modellbau Club Jahnsbach Offizieller Sponsor der Modellbahnproduzierenden Industrie
Grundlegend bin ich da ganz bei Euch. Vor 50 Jahren hatte die Ära der "Vorbildtreue" aber schon begonnen. In der westlichen Modellbahnzeitschrift Miba und auch in den Tests des EM - damals noch me (moderne Eisenbahn) - wurden speziell die DDR-Produkte oft gerade deswegen sehr gelobt. Meist standen die Güterwagen dabei im Rampenlicht, aber auch die Neuentwicklung der 55 von 1966.
Betrachte ich mir die Zeitlinie, dann geht es wohl eher um eine Baugleichheit zwischen der ersten 55 der 50er Jahre mit der 81. Ein kurzes Nachgockeln hat das bewiesen: Alte Modellbahnen Piko 81 Und zugegeben, damals wurde die kleine Eisenbahn weltweit als Spielzeug gesehen, wie von den Nicht-Modellbahnern heute noch. Wenn damals das Vorbild einigermaßen zweifelsfrei erkennbar war, dann war das schon viel.
Wir reden also schon eher von 70 als von 50 Jahren, das erklärt dann für mich doch einiges.
Mit herzlichen Grüssen Stefan
Und ist der Ruf erst ruiniert, baut sichs gänzlich ungeniert.
Hallo, und mit den Epochen hatte man es ebenso noch nicht so ganz. Die Deutsche Reichsbahn gab es vor 1945 und auch danach, insofern doch ok! Bei den damals noch vielfach praktizierten erhabenen Beschriftungen konnte man wahrlich keinen Unterschied zwischen Epoche 2 oder 3 machen. Übrigens gab es das gleiche Phänomen auch bei Zeuke in TT. Dort hatten die ELNA 92 und die 81 den gleichem Unterbau. Die 81 (ebenfalls in DR Ausführung) war wohl mangels Alternativen auf fast allen DR TT-Anlagen zu sehen. Grüße
vielleicht war das einfach nur die Rache des Ostens dafür, dass Märklin die 89.0 für den Westen usurpiert hatte? Die gab's nach dem Krieg in echt ja nur in der DDR und in Polen als TKh5, was Märklin aber nicht daran hinderte, die jahrzehntelang in riesigen Stückzahlen als DB-Modell zu verkaufen... (ich hatte damals auch eine, war meine allererste Lok).
Zitat von masteba im Beitrag #4also was das Vorbild angeht, hast Du schon die richtige Info gefunden, Es gab in der DDR keine 81,
soweit, so richtig.
Zitat von masteba im Beitrag #4denn diese Baureihe hat den Raum Oldenburg nie verlassen.
da gibt's aber anderslautende Quellen. Da ist die Rede davon, dass die nach Auslieferung zunächst zur Hälfte in Oldenburg und zur anderen Hälfte in Goslar stationiert gewesen seien. Ab 1935 zwei in Regensburg und drei in Hof (bis 1943), also in Bayern und damit auch deutlich im Süden. Nach dem Krieg soll es zeitweise auch welche in Paderborn gegeben haben.
Auf westbahn.de findet man Stationierungsdaten von drei 81ern im Bw Emden von 1957 bis 1959. Zwei davon kamen aus Rheine und gingen anschließend auch wieder dahin zurück. Und eine Oldenburgerin war 1955 auch mal für etwas mehr als zwei Monate in Emden stationiert... Emden könnte man jetzt bei seeeehr großzügiger Auslegung gerade eben noch als "Raum Oldenburg" definieren, aber Rheine? Da wären die als alte Münsterland-Westfalen schwer beleidigt.
So oder so, liegt alles im Westen. Auf
Zitat von masteba im Beitrag #4Deutsche Bundesbahn ist also die einzig richtige Nachkriegsbeschriftung.
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Zitat von DR1975 im Beitrag #10...Die 81 (ebenfalls in DR Ausführung) war wohl mangels Alternativen auf fast allen DR TT-Anlagen zu sehen...
Da war vermutlich der TT Standard-Motor und seine Länge nicht ganz unschuldig dran, denn für eine BR 80 war der vermeintlich zu lang. Im MEB war damals jedenfalls ein Umbaubericht drin, um ganz einfach aus der 81 eine 80 zu bauen. Das "zu lang" des Motors ist eigentlich nicht korrekt. Weil das, was zuviel war, war aus Plaste. Daran waren die Motorkohlen-Blechfedern befestigt. Das Lustige: es gibt am Plastik des Motors auf jeder Seite einen dritten Schlitz für die Federn. Wenn man diese Blechfeder also von Schlitz 1 und 2 auf Schlitz 2 und 3 versetzt und entsprechend kürzt und biegt, kann mann den Kunststoffteil kürzen und der Motor passt in eine TT BR80. Kann aber auch an der Messingschnecke gelegen haben, die so ja auch in V36 und BR 110 (evtl sogar in der 107) drin war und neu erstellt bzw zu aufwendig abgedreht werden musste...
Vllt wars aber auch der Unglaube an den "real existierenden Sozialismus"und dem Optimismus bei Zeuke, der auf einen ungeteilten Markt hoffte...
Zitat von Fuelli im Beitrag #1Im text ist aber zu lesen das alle 10 BR81 (001 - 010) nach dem Krieg zur DB gegangen sind. Ich habe bei Wikipedia dann noch nach den Tendergüterzulokomotiven der DR (DDR) recherchiert und keine BR81 gefunden. Wenn das stimmt gab es nie eine BR81 der DR EPIII?
Moin,
die 10 Stück der BR 81 fanden sich bei Kriegsende bei den Bw Oldenburg V, Delmenhorst und Rahden wieder. Die ehemaligen Goslarer Maschinen waren länger in Hof und Regensburg stationiert, kamen aber wohl 1943 nach Delmenhorst bzw. Rahden. Da der Nordwesten nicht in der sowjetischen, sondern in der britischen Zone landete, kamen alle 81er zur DB.
Simple as that...
Piko könnte sich in den Fünfzigern an den Beschaffungsplänen der Reichsbahn orientiert haben. Kurz vor Kriegsbeginn war die Beschaffung von 60 Maschinen vorgesehen, zu der es aufgrund des Kriegsbeginn jedoch nicht mehr kam.
Aus der heutigen Sicht mit dem Wissen, der Literatur, dem Internet wird da heute viel zu viel in solche alten "Modelle" hinein interpretiert. Selbst die Spielzeughersteller hatten kaum Vorbildunterlagen oder gar technische Möglichkeiten (von Modellbahnherstellern kann man im Westen eigentlich in den Anfängen erst in den 70ern seit dem Einfluss von Merker und Fischer, Willy Ade und darais dann Raimo und Röwa reden, im Osten gabs auch zwei drei ambitionierte kleine, durch das DDR System aber konnten die Ossis da politisch systembedingt trotz einiger sehr vielversprechender Ansätze leider nicht mithalten - Materialzuteilungen, Zwangskollektivierung, etc). Alleine die technischen Zwänge jener Zeit was Räder, Bogen Spurkränze und vor Allem Motoren und Elektrik angeht, hat einfach zu "Modellen" geführt, die einfach nur dem großen Vorbild nachempfunden waren. Beschriftungen und Bedruckungen, alles war mit sehr viel künstlerischer Feiheit zu sehen. Die Loks und Wagen sahen ähnlich aus, das hat den Kindern damals gereicht. 3mm größere Räder? wen interessierte das damals? Maße ahebn eh nie ansatzweise gestimmt. Die ersten Krokodile von Märklin hatten 2 ganze Achsen zu wenig, die erste E18 eine. Die Loks wurden erkannt, also hast gepasst. Produziert wurde,was man bauen und vor allem auch an die Kunden vor Allem in der Vorweihnachtszeit verkaufen konnte.
Also immer die richtige Brille für die richtige Zeit aufsetzen ;-)
Und das wichtigste ist, daß dein Schwiegervater seine Kindheitserinnerung zurück bekommen hat, egal ob mit Vorbild oder nicht ;-)
Die BR81 von Piko hatte eine problematische Eigenschaft: sie war viel zu hoch und passte so in keinen Lokschuppen. Ich habe mich da immer geärgert, dass die BR23 problemlos einfahren konnte, die 81er aber immer draussen bleiben musste. Kurz nach der Wende habe ich mal eine BR81 aus dem Schrott geangelt, der Vorbeseitzer hatte wohl das gleiche Problem und mit der Feile den Dachaufsatz und Dome/Esse "passend" gemacht.
Thomas
Das Schöne an einheitlichen Standards ist es, dass es so viele verschiedene davon gibt. Toleranz ist die Erkenntnis, dass es sinnlos ist, sich aufzuregen.