Wie genau baue ich eine Drehscheibe ein? Zuerst muss logischerweise das Loch ausgesägt, dann die Drehscheibe an den Trafo angeschlossen werden. Auch müssen ja alle Gleise die an die Drehscheibe angeschlossen werde, isoliert werden.
Meine Fragen:
1. Benötige ich ein Kehrschleifenmodul, damit die Loks keinen Kurzschluss auf der Bühne und auf den Gleise, welche nicht direkt an den Rest der Anlage angeschlossen werde, zu bekommen.
2. Wie genau schließe ich die Gleise, also die als Abstellgleis dienen und die die in Lokschuppen führen an? Alle zusammen an Plus und Minus oder muss jedes Gleis getrennt angeschlossen werden? Wo schließe ich diesen Gleise an? An den Schienen die direkt mit Strom versorgt werden?
Hallo Jan-Philipp, da sich die Bühne über 180° drehen kann/soll, wird sie an ein Kehrschleifenmodul angeschlossen.
Die Strahlgleise können im Prinzp beliebig angeschlossen werden, aber verdrahte gegenüberliegende Gleise polgleich. "Plus" und "Minus" gibt es digital nicht, ich mache mir eine Skizze und verwende als Denkhilfe Buntstifte in zwei Farben, meinetwegen rot und blau. Fahre ich links rein und komme rechts bei meinen Schuppengleisen A, B, C und D raus, dann ergibt es Sinn, diese gleich zu verdrahten, um unnötige Umschaltungen des KS-Modules zu vermeiden.
Ein empfehlenswertes Kehrschleifenmodul ist das LK200 von Lenz - andere Hersteller sind ebenso denkbar, wie auch ein Selbstbau, wenn du löten kannst/magst.
Es geht auch ohne Kehrschleifenmodul: Dem Schaltpult von Viessmann liegen Kopplungsbrücken bei (in der Zeichnung pink), mit denen man zwei Umschalter miteinander koppelt, sodass man immer beide gleichzeitig betätigt. So tauscht man bei Bedarf auf dem Drehscheibengleis die Polung, auf dem Rest der Anlage bleibt die Polung immer gleich.
Mal Angenommen, Du hast ein Bezugsgleis so liegen, das es senkrecht nach oben zeigt (6-12Uhr Lage). Dann hat dieses Gleis die gleiche Polung, wie die Gleise. (Rot/Grün). Dreht die Drehscheibe jetzt 180 Grad, polt sich damit die Stromführung um. Ohne Massnahmen, gibt es ab 180 Grad zum Bezugsgleis einen Kurzschluss. Der Vissmann ist ein einfacher Schalter. Also ab 180 Grad die Knöpfe drücken und die Polung stimmt. Automatisch passiert sonst nur der Kurzschluss.
Ein Kehrschleifenmodul macht genau das. Es stellt einen Kurzschluss fest und schaltet ganz schnell um, ohne dass die Zentrale das merkt. In dem Fall sitzt die das KM an der Stelle wo der Vissmann sitzt.
Mechanisch könnte man mit der Drehscheibe auch einen Doppeltaster schalten, wenn man irgendwie für 180 Grad eine Tastnase aufklebt.
Den Anschluss erklärt Weichen-Walter (aka Walter Völklin) auf seine Homepage: https://www.weichen-walter.de/faq/faq-pol-2L-drehsch.html Wichtig ist, das man ein schnelles Kehrschleifenmodul verwendet, was mit Kurzschlussdetektion arbeitet und die Fehlspannung nicht puffert. Sonst steigt nach ein paar Gleise die Zentrale doch aus.
Hallo Das Lenz ist ungeeignet. Bei mir ist es zu langsam. Das heisst, zuviele Detektionen beim Drehen und irgendwann bekommt die Zentrale mit, dass was passiert und schaltet ab. Es steht auf der "Fliegt-Raus-Liste" und ich werde auf einen Frog-Jucifier wechseln. Den kann man über Weichen-Walter beziehen.
Aber Du kannst es probieren - es kann auch sein, dass ich zu viele gegenüberliegende Gleise habe... Ich kenne Deine Konfiguration nicht.
Zitat von Axel-T im Beitrag #7Hallo zuviele Detektionen beim Drehen und irgendwann bekommt die Zentrale mit, dass was passiert und schaltet ab. Es steht auf der "Fliegt-Raus-Liste" und ich werde auf einen Frog-Jucifier wechseln. Den kann man über Weichen-Walter beziehen. l
Ich habe die Kontakte an der Bühne bei mir entsorgt und Speise alle Gleise einzeln per Kabel. Dann ginge es theoretisch wieder mit dem Lenz, da erst beim Abfahren von der Bühne beispielsweise nach einer 180° Drehung 1x detektiert wird.
Hallo Bernd Danke für den PS und den Hinweis... Ich lese hier aus dem Job mit und habe nicht immer Zeit, alles exakt nachzulesen - Ich war am überlegen ob ich "Frosch-Besafter" schreiben soll. Aber auch dass kann man dann wieder völlig falsch verstehen.
Wenn man die Bühne so anschliesst, wie Du beschrieben hast, sollte es gehen. Ich müsste es mal testen, bevor ich das Ding rausreisse und neu bestelle. Aber das wird erst im Herbst was.
Viel zu viel zu tun im Job (mitlesen ist ein "break" um mal den Kopf wieder freizubekommen).
Hallo Jan-Philipp, die Kollegen haben dir doch bereits einige Alternativen genannt.
Oder ich, wenn ich mich selbst zitieren darf
Zitat von V51 im Beitrag #2andere Hersteller sind ebenso denkbar, wie auch ein Selbstbau, wenn du löten kannst/magst.
Wählst du ein Kehrschleifenmodul mit Fehlerstromerkennung, weil es alles automatisch für dich erledigt, dann richte halt deine Gleise darauf aus, dass du die Anzahl der nötigen Umschaltvorgänge minimierst.
Das bedeutet konkret in deinem Fall: fahre ich von links auf die Bühne und direkt weiter geradeaus auf ein Gleis dahinter, dann sind Einfahr- und Ausfahrgleise polgleich. Also "Rot" oben und "Blau" unten (ich verwende die Farben, statt "Plus" und "Minus"...)
Die Bühne muss in diesem Fall ja überhaupt nicht umgeschaltet werden - ist elektrisch wie eine Vielfach-Weiche zu bewerten.
Möchtest du nun deine Dampfloks im Ringlokschuppen abstellen, und zwar mit der Schnauze voraus, dann sind alle deine Zufahrtsgleise mit der Polarität "Rot oben - Blau unten" und deine Schuppengleise genau gegenläufig.
Lok fährt auf Bühne, Polarität passt in der Mehrheit der Fälle, Bühne dreht sich um 180° und Lok fährt rückwärts in den Schuppen. Auch hier passt die Polarität, weil du ja schlau warst und deine Gleise ideal verkabelt hast.
Fährt nun eine Lok vorwärts auf ein Abstellgleis, und die nächste Lok soll für den Ringlokschuppen gewendet werden, wird es einen, maximal zwei Umschaltvorgänge benötigen. Praktisch ist das einfacher und schneller umgesetzt, als umständlich lang erklärt: male es dir einfach mal auf - mit rotem und blauem Filzstift oder irgendwas anderem...
Wenn dir das Lenz-Modul nach Axels Einwand nicht zusagt (ich teile seine Meinung nicht), dann wähle ein Kehrschleifenmodul eines anderen Herstellers. Ob dort nun "Lenz" oder "Roco" oder "Digixxxxxx" auf dem Gehäuse aufgedruckt ist, ist doch letztlich egal. Jeder von uns hat bevorzugte Marken und mag andere Marken weniger - dann wähle du halt Deine.
Viele Grüße Ralle
P.S.: ich bin kein ausgesprochener Lenz-Anhänger und mein Beitrag soll bitte nicht als Werbung für einen oder gegen einen anderen Hersteller verstanden werden. Da ich nur dieses eine KS-Modul kenne und für genau diesen Anwendungszweck erfolgreich verwende, möchte ich mir kein Urteil über andere Fabrikate erlauben.
Hallo Jan-Philipp Kenne ich nicht und keine Erfahrung damit.
Mit einem KS Modul solltest Du eine Drehschreibe bedienen können. Die Länge des Gleises spielt eigentlich keine Rolle. Das ist eher ein Thema für die Anzahl der Einspeise Punkte. Ausserdem bin ich Modulbahner. Ich speise auf jedem Gleisstück ein... also nicht wirklich Dein Ansatz.
Da nun eine neue, funktionierende Drehscheibe ankam kann ich nun anfangen. Was mir aufgefallen ist, ist das ich ja sowohl die Gleise isolieren und das Niveau der Schienen ausgleichen muss. Wie mache ich das am besten? Soll ich die Kontakte der Drehscheibe entfernen sodass sie überhaupt keinen Strom an die einzelnen Gleise gibt?
Hallo Jan-Philipp Also - ich weiss nicht genau, welche DS Du hast. Also kann ich nicht sagen, wie und ob Du die Kontakt entfernen musst. Ich habe nur eine alte Roco Scheibe, bei der Ich die Steuerelektronik, wenn man den Mist so nennen kann, umgebaut habe, so dass ich die über zwei Schalter "auf Deck" steuern kann. Das Ding ist in meinem Schattenbahnhof verbaut.
Die Strahlengleise sind alle einzeln verdrahtet und angeschlossen. Gleiches gilt für die Bühne, die ich an das Kehrschleifenmodul angeschlossen habe. Die Zufahrt(en) sind auch einzeln verkabelt. Ich würde mal alle Strahlengleise und Zufahrten verkabeln und dann testen.
Testen VOR dem endgültigen Einbau ist sowieso eine gute Idee!
Zum Einbau: Je nach dem, welche Gleise Du verwendest, musst Du lediglich das Loch für die Grube ausschneiden und kannst die Scheibe einlegen. Der Kranz der Abfahrgleise "hält" die DS auf der korrekten Höhe. Jetzt kommt es darauf an, ob Du Bettungsgleis wie RocoLine oder C-Gleis verwendest oder selbst Schotterst. Und dann noch, ob Du mit oder ohne Unterlage/Unterbau wie Kork oder Gummimatte oder Sperrholztrassenbrett arbeitest. Eventuell musst Du die Scheibe noch befestigen, falls das Segment oder die Anlagen mobil sind/sein sollen.
Egal was Du machst, es kostet Zeit, geht nicht an einem Tag und Du musst testen und ggf. ändern. Schau mal ab 177 bei Kersten rein: Rereloaded :-) ...aller guten Dinge sind drei: Mühlbach, die Dritte! (9) Der hat grade eine Drehscheibe verbaut. Vielleicht hilft Dir das ja. Auf meiner Homepage habe ich HIER und HIER den Einbau meiner DS beschrieben. Meine DS ist um ca. 2mm zu hoch verbaut und ich müsste eigentlich die Scheibe tiefer einbauen. Dazu müsste ich mit der Oberfräse einen Ring von 2mm Tiefe einfräsen. Darauf habe ich aber keine Lust. Ich habe mit 50ern und 43/44ern getestet und keine der Loks bleibt hängen. Also lass ich es so...
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Richtiger Einbau der Drehscheibe
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10.06.2021 07:47
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