ich hätte heute eine kurze Frage an alle die den Trix Simplon Orientexpress ihr Eigen nennen. Einer der Gepäckwagen, der mit dem Decoder, hat ja eine Schlußbeleuchtung in den kleinen Laternen integriert. Diese ist auch fahrtrichtungsabhängig schaltbar. Der zweite Gepäckwaagen hat gar keine Schlussbeleuchtung, ist nicht mal dafür vorgesehen. Wenn ich nun die Lok umhänge, hab ich keine Schlussbeleuchtung mehr. Hab ich da irgendeinen Denkfehler drin, oder hat da Trix einfach nur 'nen riesigen Bock geschossen?
ich habe zwar das Set nicht, aber kann deine Fragen beide mit "Nein" beantworten.Nichts anderes als deine Beschreibung wird bezüglich des Zuges von Trix beworben.Ein Gepäckwagen hat die Zugschlußbeleuchtung, der andere eben keinerlei Ausrüstung dazu .Man geht wohl davon aus, dass der Zug immer mit dem gleichen Ende an der Modell-Lok angekuppelt ist.Ich bin zwar kein Vorbildkenner,aber soweit ich weiß,ist Die Bezeichnung "Simplon Orientexpress" im Zusammenhang mit diesen Wagen reine Phantasie .mfG
da wurde kein Bock geschossen. Das ist von TRIX so gewollt und auch so beschrieben. Ich kenne auch kein anderes Personenwagen-Set, wo dies standardmäßig so geliefert wird.
Wenn man das anders haben möchte ist "Basteln" angesagt.
ja das ist dann wohl einfach so. Ist aber schon schwach, denn welcher Zug fährt immer in die selbe Richtung (hab noch nie eine Drehscheibe für nen ganzen Zug gesehen ;-) ).
Hallo Peter, das nennt sich dann Gleisdreieck und - ja, auch das gab es: die 61 001 mit dem Henschel-Wegmann-Zug hätte eigentlich ja nur am Endbahnhof (Berlin Anh. oder Dresden) umfahren müssen, um rückwärts zurückzufahren, aber dann wäre der Kanzelwagen direkt hinter das Lok gewesen. Deshalb wendete der ganze Zug über Gleisdreiecke.
ja das stimmt was du schreibst, war ja auch nur scherzhaft gemeint. Wäre für TRIX eigentlich kein Problem gewesen dem 2. Gepäckwagen auch Schlusslichter zu verpassen. So muss man sich entweder damit ärgerlicher weise abfinden, oder wieder basteln.
In den frühen Eisenbahnepochen waren Wagenwendungen sehr häufig erforderlich, vielmehr als man denken könnte.
Auch wenn in Kopfbahnhöfen Weichen vorhanden waren, der Lokomotive einen Umlauf zu ermöglichen, befand sich aber immer noch der Schutzwagen am Zug, auch dieser war nur ein Einrichtungswagen und mußte im BW auf der Drehscheibe gewendet werden.
Nachdem die Lokomotive abgehängt wurde und aufs Nebengleis vorzog, verblieb sie in der Nähe der Weiche, bis man den Schutzwagen abkoppelte, manuell bis hinter die Weichenzunge vorschob um dann von der Lokomotive zum BW gefahren zu werden.
Kanzelwagen am Zugschluß bedurften einer gleichen Behandlung wie Schutzwagen, sie mußten gedreht werden und hinter den Zug gebracht werden.
Kopfbahnhöfe hatten aber in den Epochen, in denen diese Wagen verkehrten aver noch einen kkar geregelten Ankunft- und Abfahrbeich, so mußte ein angekommener Zug aus dem Ankunftbereich abgeräumt werden und im Abfahrbereich neu aufgestellt werden.
Drehkurven, so wurden Gleisdreiecke genannt, gab es aus Platzgründen nicht in jedem Bahnhof, große Drehscheiben aber auch nicht immer.
Zugläufe mit Kanzelwagen wurden deswegen möglichst so geplant, daß in den Endbahnhöfen, diese auch gedreht werden konnten.
Aus Zeitgründen beließ man oft den Schutzwagen dann am Ende eines Zuges und den Kanzelwagen vorne im Zug, hängte einen verschlossenen Wagen als Schutzwagen hinter die Lok und setzte die Reise fort.
Wenn also dein Kanzelwagen direkt hinter der Lok laufen sollte, würde der Schutzwagen fehlen oder der Kanzelwagen müßte für Reisende verschlossen werden.
Im Zuglauf war es zulässig wenn die kürzere Teilstrecke mit Schutzwagen hinten und vorne oder nicht gewendeten Einrichtungswagen vorne liefen. Ein zusätzlicher Schutzwagen wurde nur dann erforderlich, wenn der Aufwand, den hinteren herauszurangieren und zu wenden größer war, als vorne einen x-beliegen Wagen als Schutzwagen mitlaufen zu lassen, der für Reisende verschlossen war.
Zu dieser Erkenntnis gelangte man schon in Epoche 1 und diese Praxis wurde 1892 nochmals detailiert beschrieben.
Schönen Gruß,
Ingo
DKEV im Bismarck Archipel H0e DCC mit Roco MM Projekt: Preußen Privatbahn L.T.E. 1907
Zitat von Laenderbahner im Beitrag #5die 61 001 mit dem Henschel-Wegmann-Zug hätte eigentlich ja nur am Endbahnhof (Berlin Anh. oder Dresden) umfahren müssen, um rückwärts zurückzufahren, aber dann wäre der Kanzelwagen direkt hinter das Lok gewesen. Deshalb wendete der ganze Zug über Gleisdreiecke.
War das so? Der originale Henschel-Wegmann-Zug mit 61 001 aus den 1930ern hatte doch an beiden Enden Aussichtsabteile / Kanzelwagen, einer davon war also ohnehin immer direkt hinter der Lok, egal wie man's drehte und wendete. Und wurden die beiden 61er nicht gerade deshalb als Tenderlokomotiven konzipiert und mit Scharfenberg-Kupplungen an den Zug gekoppelt, damit man sie eben nicht drehen musste, sondern sie schnell in die andere Richtung zurückfahren konnten?
Es gibt jedenfalls historische Bilder des Henschel-Wegmann-Zugs mit 61 001, bei der die Lok Tender voraus vor dem Zug fährt. Z.B. dieses oder dieses hier.
Das hier ist hingegen eins mit Schlot voraus, auf dem man aber sehr schön erkennen kann, dass direkt hinter der Lok auch ein Kanzelwagen hängt.
Ich kenne die damaligen Betriebsabläufe bei diesem Zug nicht, aber für mich sieht das nicht so aus, als ob da groß was gedreht worden wäre. Eher ist der ganze Zug konsequent darauf hinkonstruiert, dass die Richtung total egal ist.
Nur einen Kanzelwagen gab es anscheinend hingegen bei dem sog. "Henschel-Wegmann-Gegenzug" des Blauen Enzians aus den 1950ern. Ich würde mal mutmaßen, der wurde ganz normal auf einer Drehscheibe gewendet; der Zug hatte ja einen sehr viel längeren Umlauf als der Vorkriegs-Henschel-Wegmann-Zug. Die sollten über Nacht genug Zeit zum gemütlichen Wenden gehabt haben.
Natürlich hast du recht, dass Gleisdreiecke - die es an der Verbindung zweier Bahnlinien ohnehin häufiger gab - auch zum Wenden von Fahrzeugen benutzt wurden.
Die Steigerungsform ist dann das Gleisfünfeck oder der Wendestern, das sich insbesondere in Italien einer gewissen Beliebtheit erfreute. Aber eher für Loks als für ganze Züge. Vor allem im Gebirge beliebt, weil es weniger Platz benötigt als ein Gleisdreieck und in Gegenden mit viel Schnee weniger witterungsanfällig ist als eine Drehscheibe.
Zitat von DKEV im Beitrag #7Wenn also dein Kanzelwagen direkt hinter der Lok laufen sollte, würde der Schutzwagen fehlen oder der Kanzelwagen müßte für Reisende verschlossen werden.
Ob dem so ist, wäre eine Zeitfrage. Schutzwagen wurden bei der Reichsbahn irgendwann abgeschafft, ich meine 1933. Als der Henschel-Wegmann-Zug fuhr, waren ja offensichtlich keine mehr vorgeschrieben.
Der Trix Orient-Express ist laut Beschreibung "Anfang der 1930er Jahre", könnte also gerade so auch ohne Schutzwagen fahren. Aber mit zwei Gepäckwagen ist Peter da ohnehin in jeder Richtung auf der sicheren Seite, auch bei Richtungswechsel in Kopfbahnhöfen. Ich meine, dass auch der 1928er Rheingold aus diesem Grund abschnittsweise einen zweiten Gepäckwagen mitführte.
Die Schutzwagenpflicht wurde 1954 aufgehoben. Es gab aber bei Zügen des Schnellverkehrs ab 120 Km/h die Ausnahme, daß an Stelle eines Schutzwagens es ausreichte, wenn die vordersten zwei Abteile, für Reisende, verschlossen waren.
Was die Schlußbeleuchtung an den Orientexpreßzügen anbetraf, diese wurden noch mit Oberwagenlaternen und einer dritten ZS Laterne am rechten Puffer bzw. ersatzweise am letzten Zughaken ausgeführt. Ab wann die Änderung in nur zwei Schlußlampen erfolgte entzieht sich meiner Kenntnis, vermutlich aber auch erst in der frühen Epoche III.
Ich denke mal, daß Trix da etwas stark "vereinfacht" hat.
Schönen Gruß,
Ingo
DKEV im Bismarck Archipel H0e DCC mit Roco MM Projekt: Preußen Privatbahn L.T.E. 1907
Zitat von DKEV im Beitrag #9Die Schutzwagenpflicht wurde 1954 aufgehoben.
hast du dafür eine Quelle? Im Wikipedia-Artikel zu Schutzwagen steht "Bei der Deutschen Reichsbahn wurden Schutzwagen in Personenzügen des öffentlichen Verkehrs zum 8. Oktober 1933 abgeschafft." unter Angabe der Quelle "Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft (Hg.): Amtsblatt der Reichsbahndirektion Mainz vom 7. Oktober 1933, Nr. 46. Bekanntmachung Nr. 557, S. 206.".
Ich kenne dieses Amtsblatt nicht und habe auch sonst keine spezielle Kenntnis zu dem Thema, aber das hört sich für mich erst mal nach ordentlich recherchierter Information an und nicht nur nach Hörensagen...
Hallo :) Ich stimme auch einigen Meinungen hier zu. Und ich denke, der Zug und die Lok müssen verbunden werden, damit einer Rücklichter hat und der andere nicht.
Gruß
Alle Wege bahnen sich vor mir, weil ich in der Demuth wandle. Johann Wolfgang von Goethe
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Trix Orientexpress Schlussbeleuchtung
13.02.2021 07:44 (zuletzt bearbeitet: 13.02.2021 07:50)
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