Ja, gab es. Offene Ganzzüge nach bzw. von Rostock Seehafen bzw. Wismar die die komplette Strecke ab Sachsen-Anhalt einnebelten. Zu DDR Zeiten wohlgemerkt. Der Unkrautbefall an der Strecke war dementsprechend. Auch leer zogen die Züge eine entsprechende Fahne hinter sich her. Und übrigens auf dem Acker lagen die Düngerhaufen auch wochenlang offen. Die oberste Schicht konnte dann wie Beton sein, war aber kein Hindernis für den 174er. Kam immer auf die Düngerart an. Andere sind bei Regen einfach weitergeschwommen.
@Martin, hat absolut nichts mit dir und einem Thread zu tun, aber ich finde hier momentan keinen "Heimatbahnhof" mehr für unser Hobby. Der Vorsteher ist schlecht drauf, und ich kann keine trifftigen Gründe für seine Handlungsweise erkennen.
Ich wünsche dir noch viel Freude mit deinem Modul.
@Einheitslok: Das geht schon in Ordnung mit dem Dünger in den offenen Wagen. Dünger unter freiem Himmel ist sicher nicht das Optimum, wurde zu DDR-Zeiten aus Mangel an Alternativen aber tatsächlich so gemacht. Im Folgenden drei verschiedene Belege/Quellen:
1.) Zum einen gab es die von André beschriebenen Ganzzüge. Im www habe ich dazu mal gelesen, dass die im Volksmund wegen der weißen Düngerstaubfahne scherzhaft auch als "Der Weiße Riese" bezeichnet wurden. Tatsächlich belegen kann ich dies jedoch nicht.
2.) Zu meiner Geschichte passt am besten folgende Erklärung: Ebenfalls im www ist eine Vielzahl an DDR-Zeitschriften der Reihe „Agrartechnik“ aus den 1970ern und 80ern verfügbar. Hier gibt es u.a. diverse, wissenschaftlich anmutende Fachartikel zum Thema "Optimierte Entladung von Güterwagen im Zulauf zu ACZ-Lagern" zu finden. (Also Einzelwagen oder Wagengruppen - nicht Ganzzüge!) Es wird penibel unterschieden in Anlieferung in a) Tds-Wagen, b) gedeckten Wagen und c) offenen Wagen. Folgende Skizze entstammt so einem Fachartikel und zeigt schematisch auch die Entladung eines offenen Wagen. Zahlen, Daten, Fakten aus dem Artikel kann ich bei Interesse gern nochmal nachreichen.
3.) Selbst nach der Anlieferung im ACZ kam nicht jeder Dünger in den Genuss eines trockenen Hallenplatzes. Ich hatte ähnliches im Beitrag #9 in diesem Thread schon einmal ausgeführt. Mein ACZ-Außenlager habe ich auf Grundlage eines Artikels in der erwähnten Zeitschrift „Agrartechnik“ gebaut. Im Heft 03/1978 heißt es, dass „noch rund 30% der Mineraldünger unter freiem Himmel lagern, (was) die Errichtung weiterer Lager erfordert“…!
Einige Zeit nachdem der Nahgüterzug Richtung Karow (Meckl.) losgefahren ist, rollt aus gleicher Richtung - allerdings aus dem Anschluss Malchow-Bauhof kommend - die 101er Bahnhofsrangierlok mit einigen Leerwagen zurück in den Bahnhof ein.
Den Anschluss Malchow-Bauhof hatte ich schon früher im Zusammenhang mit der Verlagerung des Forst- als auch Kohleumschlages in den 1980ern erwähnt. 100%ig ist mir die Namensgebung „Bauhof“ des Anschlusses bis heute nicht klar, ich vermute aber, dass dieser ab ca. 1975 eingerichtet wurde. (Im Gleisplan von 1975 ist er noch nicht aufgeführt – 1982 schon.) Weiterhin ist eine Vermutung, dass hier Baumaterialien aller Art für mehrere Großbaustellen in der Umgebung umgeschlagen wurden. Da wäre zum einen die Autobahn A19 mit mehreren Brücken z.B. der Petersdorfer Brücke, dann noch ein Neubaugebiet in Malchow und drittens das große Teppichwerk Nord. Diese Baustellen existierten alle von ca. 1975-1980 und würden daher zum Einrichtungszeitraum des Anschlusses passen. Wenn hier jemand genaueres weiß, würde ich mich über zusätzliche Quellen/Angaben sehr freuen!!! Ggf. auch nur zur Namensgebung „Bauhof“!!
...Das einzige, woran ich mich als Knirps noch halbwegs konkret erinnern kann, ist eine große stationäre Betonmischanlage, welche aber auch über den Anschluss des im Bau befindlichen Teppichwerkes bedient worden sein kann...
Wie auch immer… Mit den nun aus dem Anschluss zurückkehrenden Wagen wurden Zement und Grobkies für die genannten Baustellen angeliefert. Während der Eas im Bahnhof wieder neu beladen wird, warten die leeren Zementwagen nur noch auf den nächsten Nahgüterzug in Richtung Waren (Müritz) und werden entsprechend abgestellt.
Nach der Einfahrt auf Gleis 3 und Umstellen der DKW setzt die Lok die Wagengruppe auf Gleis 3a zurück, wobei der Rangierer hier noch die Gleissperre öffnen muss. Da am Gleis 3a „nur“ die Viehrampe angesiedelt ist und es an Alternativen mangelt, wird dieses Gleis zumindest in „meinem Malchow am See“ häufig auch als Abstellgleis genutzt.
Die Zementwagen werden gesichert zurückgelassen und die Lok bringt den Eas auf eine Warteposition auf Gleis 3. Er soll eigentlich dem StFB (Forst) auf Gleis 5 zugestellt werden, was aber noch nicht möglich ist, da hier die Düngerwagen (aus den letzten Beiträgen) „zwischengeparkt“ wurden.
Die Lok umfährt den Eas und kuppelt die Düngerwagen an.
Dann zieht sie die Wagengruppe aus dem Anschlussgleis des StFB heraus.
Ein plötzliches Hupen und lautes Quietschen an der Ladestraße unterbricht für einen Augenblick den weiteren Rangierbetrieb...!!!
Alle Augen sind auf den P50 mit geplatztem Hinterreifen gerichtet – übrigens der Auslieferungszustand des 2021er Modells von Brekina! (Mittlerweile habe ich nach einigen Mails mit dem Händler ein neues Fahrwerk als Ersatz erhalten…) Die Jungs vom Kohlehandel aber sind auf Zack und haben schnell einen Holzklotz zum Unterstellen besorgt. Der Fahrer fingert nervös nach seiner Zigarettenschachtel – ihm sitzt der Schreck noch sichtbar in den Knochen… ;-)
Seit geraumer Zeit (Beitrag #160) wartet an der alten Ladestraße am Gleis 1 ein Trupp des ACZ auf die dortige Bereitstellung und Entladung der Düngerwagen (roter Pfeil im folgenden Bild). Wie berichtet wurde die Wagengruppe allerdings nicht wie abgesprochen auf Gleis 1, sondern zunächst auf Gleis 5 (Anschl. StFB) "zwischengeparkt".
Beide Fahrzeuge in auffällig weinroter Farbe - aber dazu später mehr...
Der mit MCZ-Ätzteilen und Fahrer zugerüstete ZT hat auch runde Rückleuchten bekommen, wie sie weit verbreitet waren. Die von BUSCH angedeuteten eckigen Rückleuchten stellten nach meinem Empfinden eher die Ausnahme dar... (Kennzeichen und Rundumleuchte fehlen noch.)
Die Kollegen mit ZT und Bagger hatten sich schon auf eine lange Schicht eingestellt, aber dass sie nun nicht einmal loslegen können und ewig warten müssen, kratzt mächtig an ihrer Motivation. Der Chef des ACZ hat das natürlich kommen sehen und macht sich mit seinem Mossi (Moskwitsch) und einer Kiste Brause im Kofferraum auf zum "Ort des Nichtgeschehens". Da der Genosse Betriebsleiter im Allgemeinen einen sehr kollegialen Führungsstil pflegt, ist mit einer Erfrischung und einem aufmunternden Gespräch schnell wieder alles im Lot.
"Hey Jungs, schön dass ihr noch da seid! Wie sieht's aus mit 'ner kleinen Erfrischung?"
Auffällig: Auch der Mossi-Dienstwagen des Betriebsleiters glänzt in weinroter Farbe...! Hmmm...?! W50, ZT, T174 und nun auch noch der Mossi (und ein noch nicht gezeigter B1000-Mannschaftsbus) des ACZ sind alle in weinroter Farbe lackiert?! Warum das denn? Einfache Erklärung: Beim Kauf/Sammeln der Fahrzeuge bin ich noch der Sammelserien-Idee der Hersteller a la "LPG Roter Oktober" oder "Zirkus Busch" gefolgt. Im Beitrag #133 (Kohlehandel) hatte ich mich darüber schon einmal geäußert: "Als damaliger "Vitrinensammler" fand ich derartige Sonderserien immer toll - alles passt (farblich) so schön zusammen. ;-) Bis auf Zirkus- und Speditionsfahrzeuge dürfte das in der DDR aber eher die Ausnahme als die Regel gewesen sein..." Alles war kunterbunt gemischt- so auch bei den LPGs und ACZs!
Nun habe ich die ACZ-Fahrzeuge aber alle in gleicher Farbe und werde sie nicht extra umlackieren. Also muss eine passende Erklärung dafür gefunden werden. Hier mal zwei Vorschläge von mir (alles bitte nicht ganz ernst zu nehmen): 1. Es könnte ja einen sogenannten Neuerervorschlag gegeben haben, der vorsah, die ACZ-Fahrzeuge vorsorglich mit einer extra Schicht (rotbrauner!) Rostschutzfarbe vor den aggressiven Düngemitteln zu schützen. ;-) Oder aber 2. Das ACZ Malchow bekam den stolzen Namen "Rotes Banner" verliehen und hat als Vorzeigebetrieb den neuen Namen nun auch in der einheitlichen Lackierung der Fahrzeuge umgesetzt... ;-)
Was meint ihr dazu? Habt ihr noch andere Vorschläge?
Hallo Martin Der Cheffe vom ACZ hatte vor geraumer Zeit Badewannen organisiert, die nun über diverse Zwischenstationen gegen die besagte rote Farbe getauscht wurde. Ganz zufällig war am Ende der Lackierorgie in der Wagenwerkstatt des ACZ noch grade soviel Farbe über, dass der Wagen des Chefs ein neues Farbkleid bekam. Nicht dass die Farbe eintrocknet, weil man "zu viel" hatte. Sowas kommt bei guter Planung ja nicht vor... ;-) LG, Axel
Ich hoffe es langweilt nicht zu sehr wenn auch von meiner Seite ein dickes Kompliment kommt?
Zugegeben, ich lese hier im Forum immer die neuesten Beiträge ausgewählter Themen. Dieses Thema „Malchow“ hatte ich immer übersprungen, nach dem Motto „Wo ist das schon?“, daraus folgt „uninteressant“.
Es bedurfte erst einem Fahrradurlaub an der Müritz im Mai 2021 I’m dieses ganzen Thread zu lesen.
Es gab viele Erinnerungen an die Kindheit (ZT, Ameise,…) und auch deine Gedankenspiele kurbelten die Phantasie an.
Ich hege mit dem Gedanken den Bahnhof meiner Heimatstadt nachzubauen.
Aber nun zurück zum Thema, lasst euch nicht aufhalten :)
@Axel: Dein Vorschlag ist auch gut! :-))) Zusammengefasst als 3.) Die einheitliche Farbe als Folge eines mehr oder eher weniger "durchgeplanten" Tauschhandels... nehme ich gern mit in die Liste der Erklärungsversuche auf! ;-)
Mir ist noch folgender Alternativvorschlag eingefallen: 4.) Insbesondere der Mossi (maximal rostanfällig!), aber auch die anderen Fahrzeuge hatten aufgrund der aggressiven Düngemittel schon reichlich Durchrostungen in den Blechteilen aufzuweisen und es wurden nur rotbraun(!) grundierte Ersatzblechteile neu eingesetzt. Für die Endlackierung dieser Neuteile in der ursprünglichen Fahrzeugfarbe fehlte leider der Lack (Mangelwirtschaft)... Dass der gesamte ACZ-Fuhrpark nur noch komplett aus Ersatzblechteilen und damit rotbrauner Farbe besteht, ist natürlich höchst unwahrscheinlich. Ein paar Teile in Originalfarbe wird es bei jedem Fahrzeug schon noch gegeben haben - aber dann müsste ich halt nur diese einzeln (nach)lackieren und den Rest lediglich farblos matt übernebeln.
@Puky und Jürgen: Nein, eure Komplimente ("Perle!") langweilen überhaupt nicht - ganz im Gegenteil! Es motiviert zum Weitermachen! Ich bin manchmal nicht so sicher, ob das, was ich zeige und schreibe überhaupt jemandem gefällt. Es ist ja nunmal keine klassische Modellbahn mit der Umsetzung von Vegetation, Gebäudebau, Schotterbett, Signaltechnik, Beleuchtung, Weichenantrieben etc... Um nicht falsch verstanden zu werden: Ich habe allergrößten Respekt vor den Modellbahnern, die das alles auf ihren Anlagen/Modulen realisieren!!! Ich habe vor Baubeginn auch lange überlegt und kalkuliert, musste mir aber schließlich eingestehen, dass ich das zeitlich nicht schaffen werde - Finanzen sind noch ein anderes Thema... Mein Schwerpunkt sollte dann ein anderer sein: Nämlich genau das von Puky beschriebene "Gedankenspiele kurbeln die Phantasie an." Schön, dass es funktioniert hat. :-)))
Eine alternative Deutung kann so einfach wie auch lapidar sein:
Das sehr ehrgeizige Kollektiv "Aufbau Kali" hat im Rahmen eines Sputnik-Einsatzes beschlossen, die Fahrzeuge des Kollektives wieder auf Vordermann zu bringen. Auf Grund des langen und schonungslosen Einsatzes waren diese doch arg lediert und passten so gar nicht zum Auftreten des Kollektives.
Als nun am Sonntag Vormittag (Samstag mußte ja noch der regulären Tätigkeit nachgegangen werden) die unbeschrifteten Farbdosen geöffnet wurden kam das "Meiniger Fahrwerkrot" zum Vorschein. Da mußte der Kollege wohl die Dosen zwischen Lichtblau und diesem, beim Tauschen gegen die die gute Hausschlachtner Wurst, verwechselt haben... Da die Fahrzeuge schon vorbereitet waren und die Zeit drängte, trocknen mußte es schließlich bis Montag auch noch, wurde loslackiert oder gebinselt. Um den letzten missglückten Parkversuch des Chefs wegzubügeln wurde kurzentschlossen der Mossi ausgebeult und mit dem Rest der Farbe getüncht - ganz zur Freude des Chefs, der den Jungs oben im Bild, keine Limo brachte sondern viel mehr seinen Frust über die missglückte Farbwahl kund tat.
@Lichtanlassmaschine: Oh ja, deine Geschichte rund um das "Meiniger Fahrwerkrot" ist auch großartig! Nehme ich gern als 5.) (fortlaufend!) in meine Erklärungsversuche mit auf. :-)
Da sich bei meinem Thema "Düngerumschlag" ein in der Realität vielleicht 2-3h dauernder Vorgang im Bildbericht jetzt schon auf über 4 Wochen streckt, bringe ich hier nochmal kurz ein "Was zuletzt geschah": ;-)
Die 101er Rangierlok sollte die Düngerwagen von Gleis 5 (StFB) zur alten Ladestraße an Gleis 1 bringen, da dort ausnahmsweise die Entladung durch ACZ-Bagger und Abfuhr mittels ZT+HW80 erfolgen soll. Die 101er hatte die Wagengruppe bereits aus Gleis 5 auf Gleis 3a zurückgezogen, dann aber bedingt durch die Knallpanne (P50) die Weiterfahrt kurz unterbrochen. Zeitgleich hat der Betriebsleiter ACZ seine Jungs mit Bagger+ZT auf eine verspätete und lange Entladeschicht eingestimmt...
Jetzt geht's endlich weiter im Text: Die 101er muss die Wagengruppe nun am ACZ vorbei, wo immer noch fleißig gehämmert wird, bis vor die Einfahrweiche schieben (= 1. Sägezahn). Von dort geht es - nun wieder in Vorwärtsfahrt - bis auf Gleis 1 vor den Güterschuppen.
Auf diesem Foto kann man sehr schön Gleis 5 (Start, ganz vorn) und Gleis 1 (Ziel, ganz hinten) ausmachen.
Zum Glück lässt sich die Weiche in Gleis 1 noch geradeso umlegen und die Düngerwagen können ohne weitere Manöver an ihren Bestimmungsort geschoben und schließlich abgekuppelt werden (= 2. Sägezahn). Das wäre mit der deutlich längeren 110er Zuglok des Nahgüterzuges nicht möglich gewesen.
Letzte Instruktionen vom Betriebsleiter bevor dieser in den wohlverdienten Feierabend geht (typischer Arbeitsbeginn 6:00 Uhr!?).
Die 101er fährt den gesamten Weg (beide Sägezähne) wieder zurück, um den leeren Eas abzuholen und ihn in das nun freie Gleis 5 zu schieben. [Ich erfreue mich bei jedem Richtungswechsel der kleinen Lok an der gaaanz langsam einsetzenden Auf- und Abwärtsbewegung der Koppelstange und natürlich den schönen Speichenrädern...]
[...auch wie sich die Radsätze insbesondere bei geschobenen Waggons über die scheinbar unübersichtlichen DKWs dann doch immer den richtigen Weg suchen, begeistert mich jedes Mal auf's neue!] :-)
Der Eas in Gleis 5 angekommen.
Kaum ist der Eas abgekuppelt, rappelt schon der RK3 der Forst (StFB) an's Gleis, um mit der Beladung mit sog. Schichtholz zu beginnen. Stellzeit!!!
Auch hier gibt es noch einmal letzte Instruktionen vor Beginn der Beladung.
Nachdem wir zuletzt beim Kohlehandel die "Diskussion" hatten, warum der deutlich schnellere T174 dem RK3 vorzuziehen wäre, hier noch mal ein paar Argumente von mir für dessen Einsatz in meinem Forst-Anschluss.
RK3: - bessere Übersicht insbesondere beim Beladen(!) der sehr hohen Eas-Wagen - wegen Elektroantrieb leiser = schont in den Nachtstunden die Nerven der Bewohner in der unmittelbar angrenzenden Trostfeld-Wohnsiedlung - schnelleres Verfahren längs der Waggons, da aufgrund Eigengewicht keine zusätzliche Abstützung erforderlich ist... (- weil ich ihn einfach als schön skurril und DDR-typisch empfinde)
Zählen da einige Argumente für die Auskenner unter euch oder hätte man in der Realität trotzdem einen anderen Kran gewählt?
Hallo Martin, um die Diskussion mit dem RK 3 bei der Kohleverladung nochmal aufzugreifen. Ich musste zwar herzlich lachen, als ich von der langsamen Arbeitsgeschwingkeit gelesen habe. Da mir das Modell aber auch gut gefällt, war ich umso mehr erfreut, als ich ein Foto gefunden habe, wo er in genau so einem Umfeld, wie Du es darstellst, eingesetzt wurde. Viele Grüße Xaver
@Xaver: Vielen Dank für deine Rückmeldung und das Bild. Der Einsatz des RK3 beim Kohlehandel ist somit mehrfach belegt. Ich hatte in anderem Zusammenhang auch schon einmal Klötze und Teterow Süd als Einsatzorte genannt. Was ich aber immer noch suche, sind Einsätze im Bereich der Holzverladung. Da habe ich leider noch überhaupt nichts finden können...
Nach längerem Geschichtenerzählen nun mal wieder ein Planspiel zu einer möglichen Baustelle auf meinem Rangierspiel. Schon seit einiger Zeit treibt mich der Gedanke um, dass ich keine echte Entladestelle für Kesselwagen im Bahnhof zur Verfügung habe. Im Falle des Betriebes als Endbahnhof (bis 1968) würde dies bedeuten, dass auch gar keine Kesselwagen nach Malchow am See gelangen würden. In den folgenden Jahren als Streckenbahnhof wären sie immerhin als Bestandteil von Nah- oder Durchgangsgüterzügen kurzzeitig im Bahnhof zu sehen.
Da ich Kesselwagen aber sehr interessant finde, möchte ich ihnen natürlich auch eine „artgerechte“ und dauerhafte Anlaufstelle im Bahnhof „bieten“. Aus einer Fachsimpelei mit André (traktor57) heraus kamen wir u.a. auf die DDR-typischen Tankwagen HL 30.45 zu sprechen, welche in vielen LPGs und natürlich auch ACZs zum Fuhrpark gehörten, um die Fahrzeuge im Feld zu betanken. Weiß von euch jemand, ob es dazu bereits ein Modell/Bausatz zu kaufen gibt? Tschech. Resin?
Tankwagen HL 30.45-Abbildung aus ddr-landmaschinen.de
Um diesen Tankwagen o.ä. zu füllen, wäre ein kleines Tanklager mit Bahnanschluss sicher sinnvoll. Aus Malchow (Meckl.) habe ich leider keinerlei Dokumentation oder Fotos zu so einem Tanklager verfügbar, aber ich erinnerte mich, dass ich ein solches mal im ehemaligen ACZ in Plau am See fotografiert habe. Ich bin allerdings nicht sicher, ob dieses einen Bahnanschluss hatte, kann mir aber ansonsten nur schwer vorstellen, wie man derart große Tanks hätte füllen wollen. Oder handelt es sich gar nicht um ein Tanklager, sondern um ein Lager für ….??? Kann hier jemand von euch weiterhelfen?
Kennt jemand diesen Bautyp und weiß genaueres über das Rohrleitungssystem? Dient der „große Rüssel oben“ zum Füllen von Tanks/Tankwagen?
Die Vorstellung des „eigenen“ Tanklagers ließ mich aber nicht mehr los und so habe ich trotz extrem beschränkter Platzverhältnisse einmal ein paar Stellproben auf meinem ACZ-Gelände gemacht. Als Lagertank kam ein ausgemusterter und seines Fahrwerkes beraubter alter Piko-Kesselwagen zum Einsatz (im Beitrag #48 letztes Foto war er noch im Ganzen zu sehen).
Schön platzsparend, aber Be- und Entladung gestalten sich vermutlich schwierig?!
So könnte es auch funktionieren: blaues Röhrchen = Position Füllen aus Kesselwagen, gelbes Röhrchen = Position kleine Tankstelle/Zapfsäule.
Die typische Auffangwanne um den Lagertank herum müsste auf jeden Fall gebaut werden. Über die restlichen Details muss ich mir noch ein paar Gedanken machen und freue mich auf Tipps von euch.
Probehalber wird schon mal ein Kesselwagen angeliefert… Das gefällt mir! :-)
Hallo Martin, bin jetzt zufällig auf diesen Thread gekommen und muß sagen, feine Sache, die Du da baust. man sieht, es muß nicht immer eine riesige Anlage sein, die man baut. Ich habe mir jetzt noch nicht alles durchgelesen, aber vielleicht hast Du ja eine Erweiterungsmöglichkeit eingebaut, die es Dir später irgendwann mal erlaubt, zu "expandieren". So, als erstes mal zu all den roten Fahrzeugen Deines ACZ Betriebes. Das ist eigentlich garnicht so abwägig, das ein VEB, ACZ oder privater in der DDR solche "Hausfarben" verwendet hat. Mal paar Beispiele aus meiner früheren Umgebung: 1. KAP Schönfels/ später LPG P Schönfels, der Leiter (Dock) mit richtigem Namen Arzt, hatte blau auserkohren, somit wurden alle neu aufgebauten Werkstattwagen (Lo Basis mit MTS Motor) blau lackiert, deswiteren auch alle Sonderbauten, die er so erfand. 2. KV Zwickau, alle Fernverkehrs Lastzüge die über die Grenzen der DDR fuhren, wurden grün mit weißem Dach lackiert, außer die Schwerlast Abteilung und die Deutrans Züge. 3. unsre Nachbarn, Bauer Spezialtransporte, ein Privater, waren alle grünes FH mit weißem Dach und grauem Rahmen, 3. die Londa, hatte ihre drei Lastzüge alle blau mit unterschiedlichen Streifen lackiert 4.die Spedition Schimpf in Ellefeld, auch ein Privater, hatten und haben ihre Lastzüge alle rot / weiß lackiert. Das ginge noch weiter fortzusetzen, reicht aber, denke ich. Jetzt mal zum Tanklager. Von Tanklagern, kenn ich mehrere Varianten. Zum einen ausgediente alte Kesselwagen, Kesselwagen die zugeführt werden und vor Ort durch vorhandene Instalationen entleert werden, oder Kesselwagen die etwas weiter weg stehen und durch ein unterirdisches Drucksystem entleert werden, wobei das Rohrsystem dann die fest eingebauten Vorratstanks befüllt. Das Bild, daß Du eingestellt hast, hat oben drauf die Pumpe und am Abgang siehst Du das Rohr, was zur Befüllung von Tankwagen benutzt wird. Diese Betankung ist dann nur für Tankauflieger oder Hänger geeignet, sieht man auch an dem Durchmesser des Rohres. Ich weis nicht, ob es einen Bautyp gibt, die Größe dürfte sich aber nach dem täglichem Verbrauch oder Umschlages richten. Gruß Carsten
HO 2 Leiter, DR Ep.IV, IB - COM, melden und schalten mit Uhlenbrock, bleibe bei TC9 Gold, Piko A,
Hallo Ich meine oben gezeigtes "Tanklager" ist ehr im Bereich der LW zu suchen, heißt Umschlag von flüssigen Spritzmittel oder Wasser zum Ansetzen der Lösung. Hier wurde gebunkert um die Spitze schnell zu füllen. Dafür spricht auch der relativ kleine Füllstutzen. Auch fehlen Hinweistafeln, Feuerlöscher etc welche für ein "Tanklager" sprechen würden.
Ich sehe es schwierig ein vollumfängliches Tanklager/Umschlag darzustellen. So gilt es, auch wenn es nur ein kleines wird, Abstände einzuhalten, Schutzbauten vorzusehen, Absicherung gegen Unbefugte.
Dann ehr eine "Wanne" für den Kesselwagen und Schlauchumschlag in entsprechende Tankfahrzeuge.
Alle mir bekannte KFL,LPG hatten, wenn eine Tankstelle auf dem Gelände vorhanden war, Erdtanks! Da sieht man, wenn überhaupt, nur die Füllkästen, Entnahme und Entlüftung.
Die Nutzung alter Kesselwagen war ehr provisorischer Natur.
Moin, vermutlich kennst Du das bereits Peco H0 kleines Tanklager mit 2 Öltanks - Peco/Ratio 530 durch die unterirdische Verrohrung vielseitig ausbaubar und relativ klein. Grüße Uli
In Bützow wurde kurz vor der Wende auch so ein Tanklager gebaut, soweit ich mich erinnere allerdings mit 5 oder 6 großen Kesseln. Dort wurde zu einem flüssige Harnstofflösung gebunkert, zum anderen glaube ich mich entsinnen zu können - verdünnte Schwefelsäure. Es darf mich jetzt keiner fragen wozu. Jedenfalls war die großzügig gebaute Wanne mit der Weisheit gebaut das die Inhaltsstoffe äußerst aggressiv sind und über kurz oder lang die Kessel leck schlagen, da ja aus kommerziellen Stahl gefertigt.
Die flüssige Harnstoff Lösung hat jedenfalls bei den Spritzen LA den Lack sauber abgelutsch, deswegen kamen auch nur die ältesten Fuffis für den Aufbau in Frage. Heutzutage geben manche viel Geld für eine Mattlackierung oder Folierung aus. Hatten wir gratis. 😀
Soviel kann ich dazu beitragen. Die Fuffis mit dem Spritzenaufbau findest du problemlos im Netz. Es gibt nach meiner Kenntnis aber keinen Bausatz dafür.
zu deinem Tanklager fallen mir direkt mehrere Punkte ein: 1) Die von dir gepostete Tankanlage ist, wie von TG/Lichtanlassmaschine bereits erwähnt, nicht für Treibstoffe ausgelegt.
2) Ob man über- oder unterirdische Tanks aufstellt, hängt von den örtlichen Gegebenheiten ab: 2a) Wenn bereits eine flüssigkeitsdichte Aufstellfläche vorhanden ist, wird aus Kostengründen der Tank überirdisch installiert. Hierbei fallen Kosten für die Wanne, das Aufstellen des Tanks, die Verrohrung und zwei Pumpen an. 2b) Wenn keine Aufstellfläche vorhanden ist oder Platz für andere Bauten benötigt wird, wird ein Loch gebuddelt und der Tank in diesem versenkt (unterirdische Lagerung). Es entstehen Kosten für das Auskoffern des Bodens, das aufstellen des Tanks, die Verrohrung und eine Pumpe.
3) Warum gibt es je nach Aufstellart eine verschiedene Anzahl an Pumpen? 3a) Bei einer überirdischen Lagerung benötigt man eine Pumpe, um das flüssige Gut aus dem Kesselwagen in den Tank zu befördern, da Kesselwagen im sogenannten "freien Fall", also mittels Schwerkraft, entladen werden. Die zweite Pumpe benötigt man, um das flüssige Gut aus dem Lagertank ins Transportfahrzeug zu laden. 3b) Im Fall der unterirdischen Lagerung wird der Kesselwagen, wie erwähnt, im freien Fall entladen, das flüssige Gut findet also von alleine seinen Weg in den Tank. Allerdings benötigt man immernoch eine Pumpe, um das Gut aus dem Lagertank ins Transportfahrzeug zu fördern.
4. Jeder Lagertank benötigt eine Be-/Entlüftung zum Druckausgleich. Bei überirdischen Tanks ist dies meistens ein kurzes Rohr, welches an der Oberseite des Tanks montiert ist. Unterirdische Tanks haben deutlich längere Entlüftungsrohre, welche durchaus in einigen Metern Entfernung zu den Tanks stehen können. Einfach an der Tankstelle mal drauf achten: Viereckiger Deckel im Boden: Einfüllstutzen und/oder Mannloch des Lagertanks, Metallrohre die irgendwo auf dem Gelände aus dem Boden ragen, wie Fahnenmasten aussehen aber keine Fahnenmasten sind: Be-/Entlüftung.
5. Die Wanne: Die Wannen müssen das gleiche Volumen haben wie der Tank, zuzüglich des Volumens, welches der Tank in der Wanne einnimmt. Das ist auch der Grund, weshalb die Tank in Bild #2 deines Beitrags auf Stützen stehen - dadurch muss die Mauer nicht so hoch sein, was Kosten bei der Errichtung einspart.
6. Warum spreche ich andauernd von Kosten? Weil die wenigsten ACZ eine eigene Gelddruckmaschine hatten. Speziell für deine ACZ könnte ich mir somit eine unterirdische Lagerung ganz gut vorstellen.
@mattin: leider gibt es vom Tankanhänger HL 30.45 noch kein Modell. Das was du hier machst, es ist mal ein ganz anderer Ansatz, spannend, interessant und auch wenn ich manches anders machen würde so doch lesenswert. Darauf kommt es ja auch an. Ohne deinen Thread hier zumüllen zu wollen, noch zwei Bilder zu den Fahrzeugen der von CAT angesprochenen LPG Schönfels. Ein mit Bild belegter T3 mit Barkas Koffer, es gab anscheinend wirklich nichts was es nicht gab, und ein T3 Bus. Weiterhin viel Spaß beim Modellbau.
vielen Dank für euer umfangreiches fachliches Feedback als auch das Lob – so macht Forumarbeit echt Spaß!!! :-)
@Carsten+Achim: Bzgl. der einheitlichen Fuhrparkfarbe hatte ich ja schon einmal gängige Ausnahmen beschrieben: „… Bis auf Zirkus- und Speditionsfahrzeuge dürfte das in der DDR aber eher die Ausnahme als die Regel gewesen sein..." Ich denke, die genannten Beispiele 2.-4. zählen zu den Speditions-ähnlichen Fuhrparks (Kraftverkehr, Spezialtransporte, Werksverkehr). Das 1. Beispiel, die KAP/LPG Schönfels, wäre dann aber ein sehr schönes, auf mein „Problem“ genau passendes Beispiel, welches Achim auch bebildert hat! Vielen Dank! Dass einige durstige ZIL auf W50-Motor umgerüstet wurden, hatte ich schon mal gelesen, aber der Robur Lo mit MTS-Motor war mir neu. Klasse! :-) Es gab wohl wirklich nichts, was es nicht gab, wobei mir die Herkunft der VW T3 zu DDR-Zeiten(?) merkwürdig erscheint. Gab es denn „Kompensationsgeschäfte“ mit dem Westen auch im Kleinen (Getreide/Rüben gegen Auto)? Oder woher kamen diese Fahrzeuge?
@Carsten: Bzgl. der von dir genannten Variante „ausgediente alte Kesselwagen“ als Tanklager… Standen die dann noch irgendwo auf einem Gleis oder wurden die (ähnlich meinem Piko-Kesselwagen) ihres Fahrwerks beraubt und neben das Gleis gestellt?
@Uli: Ja, das PECO-Modell kenne ich und ich finde es super – auch zu dem Preis! Aber es sind mal wieder 10€ für eine Neuanschaffung statt alte Sachen aufzubrauchen. Ich habe mich dann für das Recycling des alten Piko-Wagen entschieden.
@TG, André, Christoph: Das nenne ich mal geballtes (LPG/ACZ-)Tanklagerwissen. Super! :-) Wenn ich es richtig zusammenfasse, dann bestätigt sich mein Verdacht, dass das beim ACZ Plau am See von mir fotografierte Tanklager gar kein Kraftstofflager ist. Stattdessen ein Spritzmittellager z.B. für Harnstofflösung etc. Weiterhin waren Kraftstofflager in den meisten Fällen Erdtanks mit unterirdischen Installationen. Hat von euch zufällig noch jemand ein Bild von so einem LPG-Erdtank mit Installationen? Ich habe im Netz zu diesen Stichworten außer dem neuen BUSCH-Bausatz und einem immerhin Originalfoto von der ehem. GLEIMO-Homepage nichts Konkretes (als Grundlage für einen Nachbau) finden können… :-/ Könnt ihr mir weiterhelfen?
LPG-Tankstelle gesehen bei GLEIMO-Kartonmodelle
@ André: Auch der Nachbau der (6-8) Spritzmitteltanks inkl. W50+Kertitox würde mich sehr reizen – zumal ich dazu schon ein Foto hätte… aber das geben meine Platzverhältnisse leider nicht her. Ich habe ja schließlich auch „nur einen Grund“ für eine Kesselwagenanlieferung gesucht und die Spritzlösungen wurden wohl eher vor Ort (mit Mittelchen) angerührt, als fertig mit der Bahn angeliefert?! Vor einiger Zeit hat mal jemand einen Spritzaufsatz für den W50 bei ebay/shapeways verkauft. Ob dies ein Eigenbau oder eine Kleinserie war und wie gut dies dem Original entspricht, entzieht sich allerdings meiner Kenntnis.
gesehen bei hobby-guensel.de
Spritz-Aufsatz gesehen bei ebay und/oder auch shapeways
Ich habe die neuen Informationen mal ein bisschen im Kopf kreisen lassen und heraus gekommen sind folgende Erdtank-Varianten für mein ACZ (Materialien für die Stellproben nur improvisiert!): Erste Variante mit Erdtank hinter der Halle.
Vorteil: Hat etwas Sicherheitsabstand zu Gebäuden. Verkehrsflächen bleiben frei. Nachteil: Der Zusammenhang zwischen dem Erdtank hinter der Halle und der unterirdisch angeschlossenen Tankstelle an der Anlagenvorderkante ist nicht selbsterklärend. (Wie gehabt: blaues Röhrchen = Position Füllen aus Kesselwagen, gelbes Röhrchen = Position kleine Tankstelle/Zapfsäule. Die Kopfsteinpflasterfläche markiert ca. die Tankstelle.)
Und eine zweite Variante:
Vorteil: Von der Befüllung bis zur Tankstelle steht alles kompakt zusammen. Nachteil: Kein Gebäudeabstand. Meine ohnehin kleine Verkehrsfläche schrumpft weiter…
...Nachteil in beiden Fällen: Ich habe den guten alten Piko-Kesselwagen umsonst geopfert…
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Minimalistisches Rangierspiel vor mecklenburgischer Kulisse: "Malchow am See"
11.06.2021 22:53 (zuletzt bearbeitet: 17.06.2021 20:31)
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