Hallo zusammen,

bevor es an die Darstellung weiterer Ladeszenen anno 1961 gehen kann, müssen die Wagen natürlich erstmal an die verschiedenen Ladestellen zugestellt werden. Das Spiel ist bekannt, macht mir aber jedes Mal erneut großen Spaß – ein Rangierspiel eben. :-)

Daher im Folgenden ohne große Worte:


Die Köf zieht die Wagengruppe von Gleis 3a auf das Gleis 3 vor. Der Rangierer nutzt die Gelegenheit und fährt auf der Bremserbühne mit – das hat mich schon in Kindertagen fasziniert! :-)


Dort angekommen kuppelt die Lok ab …


…wechselt auf das Umfahrgleis zum dort abgestellten Nordhausen …


…und muss diesen zunächst an die Ladestrasse (Gleis 4a) schieben. Dort wird der kleine Kesselwagen im Hintergrund immer noch entladen.


Dann setzt sich die Köf nach Sägefahrt über die beiden DKWs ans Ende der Wagengruppe. Der weiße Wärmeschutzwagen wird abgekuppelt, da zunächst der Dresden ausrangiert werden muss.


Dieser wird am BHG-Schuppen zugestellt, wo die KR50 immer noch in der Sonne funkelt! ;-)


Dann wird der Wärmeschutzwagen wieder angekuppelt …


...und die ganze Wagengruppe bis vor die Einfahrweiche auf das Streckengleis geschoben, da das frühere Ausziehgleis dem Reparationsabbau 1945 zum Opfer gefallen ist.


Anschließend wird bis auf Gleis 1 vor den Güterschuppen zurückgezogen…


… und dann nach Umstellen der Weiche die Wagengruppe an die alte Ladestrasse geschoben. Das Fehlen des ebenfalls 1945 als Reparation abgebauten Streckengleises nach Karow (Meckl.) ist hier gut erkennbar.


Hier werden die Wagen mit etwas Abstand verteilt, damit sich die anrückenden Straßenfahrzeuge nicht gegenseitig behindern.


Noch eine kurze Absprache mit dem neuen Kollegen: Nach aktuellem Fahrplan haben die Güterwagen jetzt eine Stellzeit von 6 Stunden, bis der Nahgüterzug am Nachmittag die Wagen wieder abholt. Also erstmal Betriebspause für die BHG-Köf. :-)

Viele Grüße
Martin

Hallo zusammen,

während die Köf (im vorherigen Beitrag) die restlichen Wagen verteilt hat, ist schon etwas Leben an der vorderen Ladestraße eingekehrt.


Ladetätigkeiten, wie man sie oft auf Bildern aus den 60ern bis 80ern sehen konnte. Viel Personal!


Der VEB Norddeutsche Volltuchwerke Malchow/Meckl. versendet Stoffballen in alle Welt. Der Name ist nicht erfunden, sondern sogar gut dokumentiert*... (L#05)


*Eine von mir erstellte Collage mit Artefakten aus der ersten Hälfte der 60er Jahre. Alles zeitgenössische Schlagworte im Zusammenhang mit den seinerzeit produzierten Mantel- und Kostümstoffen: "wollhaltig" und "mottenecht", hochmodisch und "Made in Germany" (nix GDR!).


Am Brenn- und Schmierstoffhandel sind die Fässer mittlerweile fertig gefüllt und aufgeladen. Schwerstarbeit! (siehe auch Beitrag #620) Der Kollege auf dem Wagen kontrolliert noch einmal, ob alle Ventile ordnungsgemäß wieder verschlossen sind.


Der Rest der Ladefläche wird mit Kohle in Säcken beladen - ebenfalls echte Knochenarbeit,...


...die schweren Säcke auf die Ladefläche zu wuchten (L#06).

Viele Grüße
Martin

Höhö, wie üblich in der DDR - einer arbeitet und zweie gucken zu.




Das konnte ja nüscht wern...

Das Modell aber sehr wohl!


Gruß

Die helfen beim Rüberheben der Stoffballen auf die Sackkarre. Wenn das erledigt ist, haben sie erstmal Pause. ;-)

Schön, dass es dir gefällt! Freut mich! :-)

VG Martin

Hallo Martin,

wieder mal schöne Szenen! Im #619er glaubte ich kurz das Knirschen der Spurkränze der 52er in der DKW zu hören ... war wohl eine Täuschung. Die dezente Alterung der Lok ist dir gut gelungen.
Die Umfüllszene macht besonderen Spaß beim Betrachten, wie die anderen aber auch. Du hast wohl eine stattliche Anzahl von Statisten in der Requisite.

@Rolle:
Nee, dat warrt al wat! Die beiden gucken nicht zu, sondern tragen Verantwortung!

Grüße, Andreas

Hallo Andreas,

Vielen Dank für deinen Beitrag, über den ich mich sehr gefreut habe! :-) Schön, dass du mal wieder reingeschaut hast. An der 52er habe ich bis auf wenige Kleinigkeiten bisher nur den Tender "behandelt". Wenn mir die leichten Alterungsspuren ganz misslungen wären, hätte ich diese auf den großen glatten Flächen mit etwas Spiritus (und Gefühl) einfach wieder abwischen können. Von daher war die Hemmschwelle hier nicht so groß. Das sieht beim Lokfahrwerk oder -kessel natürlich ganz anderes aus. Hier werde ich mir deutlich mehr Zeit nehmen (müssen) und werde mir dazu wohl noch ein paar mehr Vorlagen (youtube & Co.) anschauen und verinnerlichen.

Mit den Statisten hast du natürlich vollkommen Recht. In den 60er waren die meisten Ladetätigkeiten noch deutlich personalintensiver als in den sonst dargestellten 80ern. Da habe ich kürzlich bei Preiser & Co. ordentlich Personal "rekrutieren" müssen. Es wurde auch mal Zeit! Die alten Figuren aus DDR-Zeiten haben schon zu oft "mitgespielt" - sie hätten jetzt (unglaubwürdige) Doppelbesetzungen übernehmen müssen. ;-)

VG Martin

Hallo Martin,

immer wieder gerne schaue ich Dir über die Schulter und sehe mir Deine intensiven Rangier- und Ladeszenen an ! Mit Akribie inszenierte Darstellungen, und mit Deinen verfeinerten Modellen der Wagen/Fahrzeuge auf den Gleisen und Straßen......
Leider bin ich zur Zeit anderweitig recht eingespannt mit Arbeiten, so daß ich meist nur kurz hier im Forum bin und nicht immer genug kommentieren kann.
Auch meine Bautätigkeit an meinen Modulen konnte ich noch nicht aufnehmen, obwohl es zeitlich schon hätte in Angriff genommen werden sollen.
Schauen wir mal......
Aber ich genieße hier temporär etliche Beiträge visuell !

Gruß
Martin

Hallo zusammen,

@Martin-Bremen: Schön, dass du trotz knapper Zeit mal wieder reingeschaut und sogar einen Kommentar verfasst hast. Dein Lob in Sachen Akribie freut mich sehr! :-) Für den folgenden Beitrag musste ich kurz vor der finalen Inszenierung mit Erschrecken feststellen, dass der weiße Kühl-/Wärmeschutzwagen von Liliput nicht einmal eine Grundausstattung an Griffstangen, Signalhaltern etc. an den Stirnwänden besaß (dafür aber Federpuffer – warum auch immer). Hier musste also noch nachgebessert werden. Das Ergebnis ist auf den folgenden (Detail-)Bildern zu sehen.

Leider habe auch ich aktuell nur wenig Zeit fürs Hobby. Daher beschränke ich mich auf kleine Basteleien, die man in 1-2h abschließen (und wieder wegräumen) kann. Gleiches gilt leider auch für meine Kommentare hier im Forum. Bitte sei nicht traurig, wenn ich nur ein paar Zeilen zu deinen Beiträgen schreibe. Ein Tribut an die kleine virtuelle Handytastatur… :-/

Doch nun geht es weiter mit den Geschichten aus dem Jahr 1961. An der alten Ladestraße tut sich was, schließlich sind ja die Stellzeiten einzuhalten.


Während der T172 im Vordergrund Dünger entlädt, wird im Hintergrund feldfrisches Gemüse der LPG Brigade Gartenbau in den Wärmeschutzwagen geladen.

Ein sinngemäßes Zitat aus dem schon öfter hier erwähnten Buch „Die Nebenbahnen … und das Bw Waren (Müritz)“: Anfang der 1960er Jahre waren Pferdefuhrwerke in der DDR-Landwirtschaft noch unverzichtbar, wie ein Blick auf die Ladestraße (Neukalen) zeigt. Und genauso wird es natürlich auch in Malchow gewesen sein:


Hier werden frischer Salat und Gurken vom Pferdefuhrwerk in den Wärmeschutzwagen zum Weitertransport in die nächste Großstadt umgeladen.
Da man in dieser Perspektive die Details nur erahnen kann, hier noch einmal aus anderem Blickwinkel:


Neben den filigranen Kisten und deren Inhalt kann man nun auch die oben erwähnten Griffstangen am Wagen erkennen. Perfekt wird es, wenn - wie hier zufällig – auch noch der angeschriebene Stelltag dazu passt. Hier der 12.2.62 ! :-)


Der patinierte T172 ist mindestens 1 Jahr zu jung für dieses Foto, denn er kam erst 1962 ganz neu auf den Markt. Es handelt sich offenbar um ein Vorserienfahrzeug, welches sich hier im harten Testeinsatz beweisen muss. ;-)

Viele Grüße
Martin

Ich schau mir Deine Beiträge gerne an. Am meisten fasziniert mich, dass es nicht auffällt, dass die Gleise nicht geschottert sind. Als ich das vor einiger Zeit entdeckt hatte, habe ich wirklich eine Weile gegrübelt, was an den Bildern "nicht stimmt". Wunderschöne Szenerie, wunderschöne Geschichten. Freue mich schon auf die nächste...

Gruß
KWer

Hallo Martin,

wie immer großes Kino und schöne Lade-Szenen.

Ich schau immer gerne rein, heute musst mal wieder eine Kommentar sein