Bei einer meiner älteren Schätzchen kommt der Decoder an seine Leistungsgrenze. Ursache sind vorbildgerecht lange Züge vergangener Epochen und ein nicht topmoderner Motor, welcher in Ordnung ist. Bevor ich in einen leistungsfähigeren Decoder oder Motortausch investiere, was beides den materiellen, aber nicht den ideellen Wert der Lok übersteigt (eine z-Stellung ist für mich keine Lösung), hier meine Frage:
Gibt es Schaltungen / Bausteine, die den Strom am Motorausgang eines Decoders verstärken, ohne diesen weiter zu belasten? Ich weiß, es gibt für Schaltausgänge Lösungen, aber die sind hierfür m.M. nicht konzipiert. Über Schaltungen, Skizzen, Links würde ich mich freuen. Löten ist kein Problem, aber Schaltung entwickeln - nicht mein Ding. Ich betreibe 2-Leiter DCC an z21 bei 16V und habe Kühn T125 V2 und Lenz Standard+ V2 mit gleichem Ergebnis gefahren.
Ich hoffe auf Eure Hilfe und sage vorab artig Danke. MfG Uwe
Fahren: DCC mit z21, Multimäuse, Lokmäuse Gleis: Schattenbahnhof und Gleiswendel Roco-Line, Weichen u. alles andere Tillig Elite Fahrzeuge: Piko, Gützold, Brawa, Roco Schalten: analog
demnach fährt dein Schätzchen schon analog bei 12 Volt eher schlecht als recht. Eine alte Regel sagt, was analog schon schlecht fährt, wird bei digital nicht besser... Eine Leistungsgrenze? Ein Lenz V2+ schaltet erfahrungsgemäß einfach nur ab, ist allerdings sehr gut und gewollt. Beispiele hierfür gibt es genügend, wir fuhren sehr lange Züge auch mit (bautechnisch) alten Lok's...
Ein Gedankengang; wenn du mit 16 Volt Gleisspannung fährst und man von einem Spannungsabfall im Decoder von etwa 1 Volt spricht, liegen am Ende knapp 15 Volt am Motorausgang an. Das wären 3 Volt mehr als in der analogen Lösung... Wie sehe denn ein leistungsfähigere Decoder aus, bzw. was unterscheidet ihn von einem Lenz Standard+ V2?
--- --- Gruß, Thomas
Lache nicht über jemanden, der einen Schritt zurück macht. Er könnte Anlauf nehmen...
Es gibt für jeden Dekoder eine maximale Strombelastung. An dieser scheint der Dekoder angekommen zu sein. Alles was da verstärkt werden würde, hätte also die 100%ige Zerstörung des vorhandenen Dekoders und somit eine Neuinvestition zur Folge, die Du scheinbar nicht möchtest. Oder anders gesagt, selbst wenn es eine solche Schaltung gäbe, solltest Du nicht einmal im Ansatz über so etwas nachdenken. Hast Du schon mal geschaut, ob das Getriebe leicht gängig ist, vielleicht es es ja daran, dass der Motor zu schwer arbeiten muss? Ansosnten bleibt Dir nur der Motorwechsel übrig, bevor Du den Dekoder noch zerstörst.
vorab gesagt; Ferndiagnosen sind immer schwierig. Aus aktuellen Anlass, es wäre für die hier Antwortenden sehr hilfreich bei der Lok Roß und Reiter zu nennen, d.h. Typ und Hersteller.
grundsätzlich wäre so etwas machbar - ein Verstärker zwischen Decoder und Motor. Quasi ein Mini-Booster. Du würdest aber die Lastregelung verlieren. Und billiger als ein größerer Decoder wird es ganz sicher nicht.
Denkbar wäre ein MOSFET, der den Motorausgang als Steuersignal als Input hat und die Gleisspannung als Betriebsspannung an den Motor leitet. So würde der Decoder entlastet, weil.der Motorstrom direkt vom Gleis nur zum Motor geleitet würde. Die PWM-Steuwrung des Decoders believe erhalten, aber wie schon gesagt würde die Lastregelung nicht mehr funktionieren, weil der Decoder keine Gegeninduktionsspannung mehr messen könnte.
Daher wäre eher ein Decoder für 2A Motorstrom die richtige Wahl oder ein Gartenbahndecoder, sofern man dafür Platz findet.
Zitat von RAW Delitzsch im Beitrag #1 Gibt es Schaltungen / Bausteine, die den Strom am Motorausgang eines Decoders verstärken, ohne diesen weiter zu belasten?
Nein, da wirst Du nichts von der Stange finden. Warum auch, es gibt fertige Decoder für alle möglichen Leistungsanforderungen.
Zitat von RAW Delitzsch im Beitrag #1 Über Schaltungen, Skizzen, Links würde ich mich freuen. Löten ist kein Problem, aber Schaltung entwickeln - nicht mein Ding.
Unter den Voraussetzungen, ganz ehrlich: Lass es sein und kaufe einen fertigen Decoder mit passenden Parametern.
Was wäre denn alles zu ändern: Erster limitierender Faktor ist der Eingangsgleichrichter des Decoders, also wären diese 4 Dioden gegen Typen mit passenden Daten zu tauschen (bzw. der eingebaute Typ zu ermitteln und dessen technische Daten zu prüfen). Zweiter Punkt sind die Mosfets der Gegentaktendstufe. Auch hier erst einmal die verbauten Typen ermitteln und die technischen Daten checken, ob denen mehr Leistung zugemutet werden kann. Wenn ja, dann den Widerstand für die Strommessung suchen, über rechnen den neuen Wert bestimmen und den Widerstand ersetzen.
Sollte die Endstufe den Ansprüchen nicht genügen, muss man die Ansteuerpunkte suchen und eben eine neue Endstufe auswählen und aufbauen. Aber auch daran denken, dass die Anteuerung von Mosfets mit PWM und ggf. höherer Taktfrequenz nicht unkritisch ist.
Übrig bleibt das Restrisiko, ob die Leiterbahnen den höheren Strom vertragen. Als Fazit siehe oben.
Thomas
Das Schöne an einheitlichen Standards ist es, dass es so viele verschiedene davon gibt. Toleranz ist die Erkenntnis, dass es sinnlos ist, sich aufzuregen.
Hallo! BR365 hat schon einen gangbaren Weg mit dem Mosfet aufgezeigt. Eine andere Variante wäre eine Relais dessen Spule mit dem Motorausgang parallel geschaltet würde. Natürlich ist eine solche Schaltung ein Risiko; wer weiß was der Decoder dazu sagt! Hände weg von solchen Experimenten als Laie! MFG
Zitat von Adrian im Beitrag #8Hallo! BR365 hat schon einen gangbaren Weg mit dem Mosfet aufgezeigt. Eine andere Variante wäre eine Relais dessen Spule mit dem Motorausgang parallel geschaltet würde. Natürlich ist eine solche Schaltung ein Risiko; wer weiß was der Decoder dazu sagt! Hände weg von solchen Experimenten als Laie! MFG
Und das Relais soll dann einen Flattermann im PWM Rhythmus machen, na viel Spaß.
Moin, das klingt alles so, als würde man mit einer Flak auf Spatzen schießen wollen. Ich für meinen Teil würde mich als erste Amtshandlung über die Mechanik der Lok hermachen. Nur was analog ordentlich fährt und leichtläufig ist, macht auch digital keine Faxen. Wenn der alte Motor vielleicht kurz vor einem Spulenschluss steht, erkennt man so etwas meist an einer höheren Stromaufnahme. Ok, ist nur ein erstes Indiz, dass da etwas nicht ok ist. Alte Lok? Irgendwo vielleicht ein noch unerkannter Lagerschaden vorhanden? Folgen von Verschleiß machen sich heimlich, still und leise bemerkbar. Zum Schluss bemerkt man dann aber eine exponentielle Entwicklung, die man erst gar nicht wahrnahm. Roco's alte Rundmotoren waren schon in technisch einwandfreiem Zustand brachiale Stromfresser und brachten so einige Decoder ins Schwitzen. Da hilft dann nur ein größerer Decoder oder ein modernerer Motor. Also mein Tipp ginge zu allererst in Richtung der mechanischen Komponenten, bevor ich über einen anderen Decoder nachdenken würde.
Also die MOSFET-Schaktung ist risikolos für den Decoder, da der Decoder weder belastet wird noch sonst irgendeiner Fremdspannung oder so ausgesetzt wird. Bei 3D-Druckern wird diese MOSFET-Schaltung verwendet, um Heizbett und/oder die Heizelemente nicht über die Druckerplatine mit Strom zu versorgen sondern über ein separates Netzteil. So kann man locker 10A Strom von der Platine abnehmen.
Leute, ganz ehrlich --> wenn hier jemand behauptet, man könnte eine Decoder-Endstufe sprich eine H-Brücke mit an die Leistungstransistoren angepassten Pegelwandlern so einfach mit zusätzlichen Transistoren oder gar Relais "verstärken" hat keinen blassen Schimmer von dem was er da redet. Man kann theoretisch den kompletten Baustein ersetzen, zumindest in der Theorie, aber das ist der völlig falsche Ansatz, denn dann muss man noch mehr Komponenten ersetzen.. Selbst wenn man das hinbekommen würde, wo soll denn die Grenze bei der Strombelastung sein --> uralte Roco Motoren ziehen an die 2A --> das sind bei 15V 30 Watt --> sowas findet man heute bei der Gartenbahn oder Spur 1, je Strom desto mehr nachteiliger Effekt durch die Übergangswiderstände Rad/Schiene/Schleifkontakte.
Daher --> Motor ersetzen und die Mechanik in Ordnung bringen und den Stromverbrauch senken. Ich habs schon mehrmals erwähnt, meine "dicksten" Dampfer mit Sound und voller Zugbelastung ziehen 700-800mA bei 15V, kleine Loks mit Fauli 100mA.Sorry wenn ich mich hier echauffiere, da geht immer der Entwicklungsingenieur mit mir durch ;-) Gruß Thomas
Für welche Digitalzentrale willst du den Decoder benutzen? Diese Blaue von Märklin mit dem schwarzen Knopf und der Nummer 280A. Steht MÄRKLIN SUPER darauf... Avartar: wie alles begonnen hat....
"Jo, beim Anfahren oder wenn man den Rotor festhält." Auch wenn man die Uralt V200 mit 30 Wagen nur ein 2% Rampe hochschickt, wahrscheinlich war das Fett schon verharzt. Jeder muss wissen was er tut, aber je weniger Strom desto besser für das ganze System und die Aussage oben zu Gleichrichter stimmt natürlich auch. Wie gesagt, eine miese Mechanik kann der beste Decoder nicht komplett korrigieren, auch wenn das teuer wird, ist Motortausch die beste Lösung, sagt nicht nur der Patrick Bussjäger ;-) Gruß Thomas
ne, kein verharztes Fett und anonsten noch leichtgängig (Roco Ae 6/6, uralt und alt ).
Die Stromaufnahmen wurde mit hochwertigen Multimetern gemessen.
Aber richtig: Die Stromaufnahme sollte so gering wie möglich sein. Auch weil der Decoder sich bei hoher Stromaufnahme stark erwärmen kann.
@ all: Anmerkung: Die H-Brücke mit Leistungstransistoren zu ergänzen, die über einen separaten Brückengleichrichter versorgt werden ... kann man versuchen, ich würde mir das nicht antun. Ein geeigneter Decoder wäre sicher einfacher oder eben ein besserer Motor. Dazu noch: Bei älteren FL Motoren kann es vorkommen, dass der Dauermagnet schwächelt, dann geht auch die Stromaufnahme hoch und die Lok zieht nicht mehr richtig, der Motor wird heiß.
Viele Grüße Bernhard ------------------------------------------------ Spurweite: H0 und N, Epoche +/- IIIb, DB, SBB, BLS, ÖBB, SNCF, FS, ESU ECoS I + II, ESU-Programmer, ESU-Prüfstand, Roco-Multimaus, Digital 2-Leiter, Decoder: ESU, Lenz, D&H, Zimo, Märklin, Sounddecoder, TrainController 8 Gold, Wintrack 15 ...
ZitatEin geeigenter Decoder wäre sicher einfacher oder eben ein besserer Motor.
Dem ist eigentlich nichts weiter hinzuzufügen! Entweder neuer Motor, oder den vorhandenen mal GRÜNDLICHST!!! gewartet! Auch ich habe angetriebenes Rollmaterial, das schon 50 Jahre und mehr hinter sich hat, wo die Gleichrichter noch aus Selenplätchen bestanden usw... UND KEINES dieser alten Schätzchen kommt auf ne Stromaufnahme von über 500mA!!! Ich behaupte daher, wenn ein Modell mehr Strom verbraucht, liegt ein Grundsätzliches Problem vor. Getriebe/Motor reinigen, neu schmieren. Vor allem Kohlen und Kollektor reinigen!!! Dann sollte die Stromaufnahme auch wieder im brauchbaren Bereich stehen.
im Prinzip ja, nur diese alten Roco Trümmer sind geschlossen, da müsste man schon die Schränklappen aufbiegen etc. und eigentlich sind die m.E. wartungsfrei. Die nehmen auch keine 2 Ampere auf, es sei denn man hält die fest, aber so um die 1 Ampere unter üblicher Last kann es schon werden.
Viele Grüße Bernhard ------------------------------------------------ Spurweite: H0 und N, Epoche +/- IIIb, DB, SBB, BLS, ÖBB, SNCF, FS, ESU ECoS I + II, ESU-Programmer, ESU-Prüfstand, Roco-Multimaus, Digital 2-Leiter, Decoder: ESU, Lenz, D&H, Zimo, Märklin, Sounddecoder, TrainController 8 Gold, Wintrack 15 ...
Zitat von BJA im Beitrag #19...im Prinzip ja, nur diese alten Roco Trümmer sind geschlossen, da müsste man schon die Schränklappen aufbiegen etc. und eigentlich sind die m.E. wartungsfrei. Die nehmen auch keine 2 Ampere auf, es sei denn man hält die fest, aber so um die 1 Ampere unter üblicher Last kann es schon werden.
jepp! Bei manchen Exemplaren kommt man sogar auf 1,3 Ampere. Wenn man dann noch Licht bei der Lok anmacht, wird es noch ein kleiner Tick mehr. Da kommt ein "normaler" Decoder schon mal ins Schwitzen. Das ändert allerdings nichts an meiner Ferndiagnose, die in Richtung "mechanische Unzulänglichkeiten" geht.
H0-Modellbahnforum.de - das Forum mit der Forumbahn!
»
Technik und Steuerung von Fahrzeugen und Anlage
»
Digitaltechnik
»
Decoder: Strom am Motorausgang verstärkbar ?
08.10.2019 07:01 (zuletzt bearbeitet: 08.10.2019 07:02)
Thema drucken
Antworten
