anbei Bilder einer verbogenen Pufferbohle. Es handelt sich um einen verschwiegenen Mangel an einer Liliput BR 62 (ca. 20 Jahre alt), der durch "geschicktes" Fotografieren nicht erkennbar war. Das ist leider nicht nur optisch häßlich, sondern die Kuplungskulisse klemmt deswegen.
Mich würde interessieren, ob jemand von Euch sowas schon mal "hingebogen" hat oder ob in der Regel der Zinkdruckguß bricht.
Liliput hat für die 62 bereits keinerlei Ersatzteile mehr (hatte nachgefragt), einfach mal probieren könnte im Totalverlust enden.
es scheint wirklich nur die Pufferbohle geknickt zu sein, nicht der Rahmen an sich. Am zerlegten Tender könnte man das evtl. besser sehen, je nach dem wie er aufgebaut ist. Ich würde es auf einen Versuch ankommen lassen und möglichst großflächig an der Pufferbohle und am Rahmen mit großen Zangen angreifen und hochbiegen. Die Zangen dabei möglichst nah an der Biegekante ansetzen, damit bei der Aktion nicht aus Versehen der Rahmen verbogen wird. Das Risiko, dass die Pufferbohle komplett abbricht ist natürlich sehr hoch, dem muss man sich bewusst sein. Daher käme bei Nichterfolg eine Reparatur wie von Jörg vorgeschlagen in Frage.
leider ist das zweite Bild so klein (640px x 480px), daß man nur raten kann. Es sieht beinahe so aus, als wenn der 'Pufferträger' auf den Rahmen gedrückt wurde. An der Unterseite könnte ein Riß sein, der die falsche Lage der Puffer begründen würde... Wenn dem so ist, sollte man die Pufferbohle anziehen können und im richtigen Winkel wieder auf den Rahmen drücken/pressen..?! Auch die Austiege sehen 'gut gebaucht' aus - schade.
--- --- Gruß, Thomas
Lache nicht über jemanden, der einen Schritt zurück macht. Er könnte Anlauf nehmen...
danke für Euren Input. Reparatur nach Björn bzw. Elbmarschbahn falls es in die Hose geht. Liliput hat ausgerechnet in die Pufferbohle eine bogenförmig verlaufende Kulissenführung hineindesignt. Die könnte man dann vergessen.
@Thomas wollte die Bilder bewußt nicht zu groß machen. Keinerlei Risse vorhanden. Hoffentlich also tendentiell weiches Material.
ich habe jetzt keine Erfahrung mit dem Biegen von Liliput-Lokomotiven, aber ganz allgemein: Guss lässt sich im Allgemeinen genau einmal verbiegen und bricht beim Zurückbiegen praktisch unweigerlich und seeeehr schnell. Kenne das z.B. von diversen Hebeln beim Motorrad - beim Umfallen verbiegt sich das schnell und manchmal auch erstaunlich stark, ohne zu brechen. Aber bisher ist mir noch jeder Versuch, das auch nur minimal wieder geradezurichten, mit spontanem Bruch des Materials gescheitert.
Ich würde das Biegen nur dann überhaupt versuchen, wenn du einen Plan B hast und wirklich gut damit leben kannst, wenn das Ding abbricht. Denn das ist sehr wahrscheinlich.
Ich würde mir an deiner Stelle eher Gedanken darüber machen, wie ich die Pufferbohle so kontrolliert vom Rest getrennt bekomme, dass man sie danach in besserer Lage wieder neu verbinden kann (z.B. mit Verstiften o. ä.).
Hallo Bernd, schöner Mist - aber im Falle eines Totalschadens hättest Du die Basis und ein gutes Argument zum Bau einer "echten" 20er! Das war die projektierte 2' C Schlepptender-Version der BR 62. Du brauchst dazu noch ein paar 01er Teile von Roco (Führerhaus und 2'2'T32 Nietentender). Die Umbauanleitung war in einem Miba-Heft (Spezial 65). Habe ich selber schon gemacht - allerdings mit einem Günther 2'2T30 - gibt ein scönes Modell. mfg Thomas
@Thomas (Länderbahner) - wow, die BR20 war mir bisher gänzlich unbekannt. Hört sich aber sehr interessant an. Von der Roco 01 könnte ich dann ja auch gleich den Tender miträubern. Die ohne Kardan findet man ja zu vernünftigem Kurs und ich finde er läuft recht gut und leise. Ein sehr schöner Plan B muß ich sagen. War sie noch in den 20er Jahren projektiert (wäre meine Epoche...), habe diesbezüglich (noch) nichts gefunden? In welcher Literatur hattest Du Infos dazu aufgetrieben?
@Thomas (Tramfahrer) - ist kein Riß, sondern die bereits erwähnte Nut der KKK in der Pufferbohle, die Perspektive täuscht. Danke für die Glückwünsche ;-)
@Andreas - die Befürchtung habe ich auch, daher auch mein Posting hier. Abtrennen und wieder verstiftet ansetzen wäre auch ne gute Idee. Hattest Du bei Deinen Richt-Versuchen evtl. auch mal mit Erwärmen gearbeitet?
ja, alle diese nicht realisierten Baureihen entstammen den Projektierungsskizzen von August Meister, dem Chefkonstrukteur der Lokomotivfabrik A. Borsig, die bereits zur ersten Sitzung Anfang 1921 dem "Engeren Lokomotivausschuß" vorgelegt wurden. Deswegen auch die typisch preußischen Merkmale dieser Loks. Warum die 2' C (BR 20) nie realisert wurde ist ja auch klar - es gab die P 8 ja noch in riesigen Stückzahlen - sie wurde sogar noch in den Zwanzigern weitergebaut. Leider war das frühe Vorhandensein dieses Typenprogamms dann auch der Grund für die Nichtberücksichtigung der Vorschlage der süddeutschen Lokomotivfabriken, die erst 1922 "geladen" wurden.
Da bei der Miba richtigerweise der 2'2'T32 verwendet wurde, ich aber mir bei solchen Phantasie-Baureihen gewisse Freiheiten gönne, habe ich halt den 2'2T30 verwendet.
Eine 83er auf Basis der pr. T 20 hätte ich da auch noch zu bieten:
Die zweite Gruppe dieser "Papierlokomotiven" sind dann die Entwürfe zur KDL 3. Da hat ja Märklin sich schon bei einer "ausgetobt", ich finde aber der Unfug läßt sich noch steigern.
Hoffe die Drei gefallen Euch....
mfg Thomas
PS.: ich werde hier die Chimaeren aber nicht weiter behandeln - wenn Interesse besteht, mache ich ein neues Thema auf.
verzogene Pufferbohle entfernen und gegen Weinert 8504 bzw. 8505 tauschen. So würde ich an die Sache herangehen, wenn der Richtversuch der Originalpufferbohle scheitern sollte.
Hallo Bernd, Deine Lok sieht so aus, als wenn sie abgestürzt wäre (oder zumindest der Rahmen). Dabei scheint sie auf die Puffer gefallen zu sein. Nur ist der Rahmen hinter der Pufferbohle und dem Wasserkastenträger recht dünn. Dabei haben sich die Enden der Pufferbohle verbogen... Auf den Sturz deuten auch die zerstörten Tenderaufstiege- hier aber der Sturz der gesammten Lok...
Mit Biegen dürfte hier nicht viel auszurichten sein, ist aber dennoch einen Versuch wert. Dabei ist das Abbrechen nic ht unbedingt als "Totalverlust" zu verbuchen. Nur eben etwas aufwendiger in der Reparatur.
Also Abbtrennen der gesamten Pufferbohle bis in den hinteren Rahmenvorschuh. Anfertigen eines Dummies mit der Kullisse- diese sollte in den hinteren Rahmenvorschuh reichen und dort flächig eingeklebt sein. Dann eine Pufferbohle von Weinert so vorbereiten, daß sie auf den Dummy paßt. Ebenso verkelben. Natürlich alles mit 2K-Kleber. Drehgestell montieren (Achso, bei der Demontage auf die Richtfeder unter dem roten Teil des Motorfachs achten!!!) Dann sollte alles wieder funktionieren. Tip von mir, jede Demontagestufe fotografieren!
@Christian vermutlich. Die Kulisse hat es leider in sich, wie weiter oben erwähnt ist es eine radial verlaufende Nut. Da müßte ich an meinem X/Y Tisch beide Handräder gleichzeitig, aber mit unterschiedlicher Geschwindigkeit drehen. Wenn ich Rolf-Uwe's Einwand (danke dafür) richtig deute, könnte eine andere Form der Kulisse wohl aufgrund des langen Überhanges zu Problemen führen.
Ich kenne den Spaß mit dem Zerlegen der 62 schon ;-), werde das nächste Mal sicher mehr Bilder machen, da gebe ich Dir aus Erfahrung völlig Recht (ich besitze noch eine andere).
späte Umsetzung...Leute, wie die Zeit vergeht! ;-)
Ich hab die Pufferbohle mittels zweier Parallel-Unterlegplatten in einen Schraubstock gespannt und aufs Schlimmste gefasst erst mal in Pfeilrichtung etwa auf Höhe des Pfeils einfach per beider Daumen links und rechts am Führerhausunterteil das Drücken angefangen.
Erstaunlicherweise hat das (mit ein paar Kontrollen zwischendurch) schon ausgereicht, um die Pufferbohle wieder hinzubiegen! Das Material ist wohl zum einen bei der Lok sehr weich und zum anderen trägt die Ausfräsung der Pufferbohle für die Kulissenführung der hinteren Kupplung auch ihren Teil zu geringer Stabilität bei. Der Führungsstift war völlig verklemmt, läuft jetzt wieder ganz leicht und einwandfrei.
Passt!:
Jetzt werden noch die Windleitbleche (welche ebenfalls beim Transport den Geist aufgegeben haben) erneuert sowie einige Lackabplatzer korrigiert und die Leitern hinten gerichtet. Dann kann man sie aus dem AW entlassen.
Gruß Bernd
P.S.: @Länderbahner - die BR20 wird trotzdem mit einem anderen Exemplar in (noch) schlechterem Zustand umgesetzt. Teile sind inzwischen alle da, irgendwann komme ich dazu ;-)
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Krumme Pufferbohle bei Liliput richten - gibt es Erfolgschancen?
08.09.2019 10:58 (zuletzt bearbeitet: 29.05.2024 12:10)
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