Hallo, bin neu im Forum. Möchte mir ein Bahnbetriebswerk aus Tillig Elite Weichen bauen. Habe gehört das es bei diesen Weichen Probleme mit der Stellschwelle gibt. Auch die gebogenen Führungsspitzen die in die Stellschwellen greifen würden gern abbrechen. Wie ist eure Meinung dazu.
Ja, kann ich bestätigen. Ist mir im Januar 2018 an einer nagelneuen Weiche passiert (1 von 9 Stück), dass mir die beiden Führungsspitzen abgebrochen sind. Und das obwohl ich seit Jahren Tillig verbaue. Unter der Lupe betrachet sind die Spitzen wirklich sehr dünn, das könnte man (Tillig) bestimmt grundsätzlich verbessern. Gruß Hutz
"Wir leben alle unter dem gleichen Himmel, aber nicht alle besitzen den gleichen Horizont."
es gibt aber einfache Möglichkeiten, hier eine kleine Reparatur zu machen (ich habe mal einen älteren Beitrag hierher kopiert und die Bilder reannimiert)
>> Hier mal zu sehen, das die untere bzw. linke Zunge in der vorgesehenen Weichenstellung die eigentlich anliegende sein sollte, dies aber aufgrund der abgebrochenen Umbugspitze nicht ist.
Um mit einem bekannten Gelehrten zu sprechen: „Was tun?“ – und vor allem schnell nur mit gerade verfügbaren Hausmitteln.
Die Kurzanleitung: - man nehme einen normalen Draht - biege ihn entsprechend - löte ihn an die Zunge - bearbeite die Lötstelle nach
Das ganze in Bildern:
Der Draht – hier einer mit 0,8er Stärke beim ersten Biegen:
[img][/img]
(edit zum alten Text: heute nehme ich dazu die Reste von verkupfertem Stahldraht aus dem Fahrleitungsbau)
Die Halteprobe an der Weichenzunge mit dem in die Stellschwelle gesteckten Drahtende:
Reinigen der Lötstelle mit Glashaarpinsel, (Verzinnen der Zungespitze und des Drahtes nicht vergessen):
Löten an der Zunge (Nicht lachen, mit etwas Gefühl kann man auch mit einer Grobspitze feine Lötarbeiten durchführen! Und auch die Kunststoffteile schmelzen noch nicht gleich.):
Der angelötete Draht als neue Stellspitze:
Nach dem Abschneiden des überflüssigen Drahtendes erfolgt die Nachbearbeitung der Lötstelle mit der Feile. Wie weit man hier das zuviel dastehende Teil des Drahtes zurückfeilt, muss man zwischen Haltbarkeit und Unauffälligkeit der Reparaturstelle entscheiden. Mit ein wenig Farbe sollte später kaum noch was zu sehen sein.
Hallo Mätschi, Von dem Problem habe ich auch gelesen. Meine Weichen sind alle in Ordnung und auch noch nicht eingebaut. Überlege nun ob ich es einfach drauf ankommen lasse oder sie direkt optimiere. Vielleicht auch einfach mit einer „Stellschwelle“ aus angelötetem Draht. Mal schauen.
Super deine Anleitung echoo! Ich kannte das zwar schon so, aber es ist prima Lehrstoff für Unwissende.
Ich denke, daß die Problematik generell existiert. Leider werden aber Weichen (Servos) oftmals dermaßen stramm eingestellt, daß es früher oder später zum abbrechen der Führungsspitzen kommen muß. Aus Erfahrung (Großanlage) kann ich sagen, daß bei regelmäßiger Wartung (meist Dreck in den Radlenkern - erst hopsen dann entgleisen) auch der Stellweg korrigiert werden sollte. Zungenbewegung bis zum Anliegen an der Backenschiene, fertig! Da muß nichts unter Druck stehen und damit passieren solche Abbrüche nicht nur sehr selten, sondern eigentlich nicht.
--- --- Gruß, Thomas
Lache nicht über jemanden, der einen Schritt zurück macht. Er könnte Anlauf nehmen...
kenne das Problem auch - die Weichen kommen teilweise schon defekt beim Händler an. Habe im Dezember 2017 eine weitere EW5 kaufen wollen und erst die dritte war OK. Bei zwei bereits eingebauten EW6 habe ich auch schon neue Befestigungen anlöten müssen. So schön die Tilligweichen auch sind, die Stellschwelle und deren Befestigung an den Weichenzungen ist eine mittlere Katastrophe...
Hallo an alle, das klingt aber nicht gut. Wäre schon ärgerlich wenn ich 12 dieser Weichen einbauen würde und danach gäbe es nur noch Probleme. Alternative wäre das Roco line Gleis. Welche Erfahrungen habt ihr damit.
ich habe in meinem Bahnhof auch über 10 Tillig-Weichen verbaut. Alles Bausatzweichen. Bei einer war mir beim Zusammenbau so ein Stift abgebrochen, den hab ich durch nen Stück Stecknadel ersetzt, die ich wie Echoo gezeigt hat repariert habe - ich hab zum Feilen dann aber nen Dremel mit Diamantscheibe genommen... Bei den übrigen habe ich die Stelle, wo der Stift vom Schienenprofil abgebogen ist einfach mit dem Glasfaserradierer vorsichtig von der Brünierung befreit (beidseitig) und mit etwas aufgeschmolzenen Lötzinn der Biegekante verstärkt - danach sind die stabil. Ich hab sie bei den letzten Weichen auch nicht mehr unter der Stellschwelle umgebogen, damit man ggf. auch nochmal an die Stellschwelle heran kommt, wenn man feststellt, dass diese falsch herum eingesetzt ist...
LG Bruchi alias Daniel.
arbeitet bei der Railmaint in Delitzsch und in der Freizeit versucht er sich an der heimischen CNC-Fräse zum Modellfliegen oder Eisenbahn spielen bleibt keine Zeit mehr übrig... derzeitiges Projekt im Job: Nachrüstung BMA/BBA an den C1 Fahrzeugen der Münchner U-Bahn
das Problem hatte ich auch mit Tillig Elite, allerdings nie im Betrieb, meist beim Einbau und testen. Ich habe damals die Zungenschienen am Ende gebohrt und einen 0,5 mm Messingdraht eingelötet. Die Stellschwellen mit den Löchern für die umgebogene Zunge habe ich dann durch eine selbstgefeilte aus 1mm PS ersetzt, mit einer Mittelbohrung für die Servos; später habe ich dann die Umstellmechanik von Michael Weinert verwendet, da kann man die beiden Drähte aus den Zungen direkt einsetzen und die Zungen werden auch noch vorbildgerecht nacheinander bewegt, die finde ich aber nirgends mehr. Bei meinen neuen Weichen werde ich vermutlich die Umstellmechanik von RST nutzen, die, so weit ich weiß, ebenfalls eine vorbildgerechte Zungenbewegung haben. Zwischen den Zungen wird dann eine Stellstange von Bahnsinn oder Weinert eingebaut, die ist aber weitgehend funktionslos; die Stellstange von Weinert könntest Du vermutlich auch verwenden und die Tillig-Stellschwelle damit ersetzen.
noch eine Herausforderung bei Tillig-Weichen ist der akkurate Einbau und gerade bei den großen Weichen die Zurverfügungstellung einer Dehnungsfuge (die liegt ja zumeist in den Schienenverbindern). Gerade wenn solche Dehnungsfuge nicht dabei ist oder sich nachträglich Verschiebungen im Schwellenrost ergeben, bevor fertig geklebt ist, wandern gerne die Außenschienen in Zungenbereich nach innen. Solange nicht geschottert ist, kann man das mit einem Trennschnitt wieder korrigieren (bei Pretsch hatten wir das z.B. auf dem letzten Treffen in Suhl so gemacht). Wenn schon geschottert ist, geht das zumeist nicht mehr wirklich, da sich das Schienenprofil kaum noch ohne Gewalt verschieben lässt. Wie es so kommt, mir ist es so passiert. Abhilfe habe ich so gemacht: - Trennschnitt (ob erforderlich muss man prüfen - Pfeil im Bild, bei einer Weiche war es erforderlich, bei der anderen nicht) - Entfernen der Kleineisen im Verbiegungsbereich - Bohren und Einbringen von Drahtstiften in der richtigen Lage der Schienen - Schiene an die Stifte drücken und verlöten
Nach diesen Schritten sieht die Baustelle so aus:
Und dichter die Korrekturstelle:
Nacharbeiten an den Lötstellen und das Wiederanbringen noch fehlender Kleineisen incl farbliche Nachbehandlung werden noch folgen.
Ich kann bei den Problemen nicht mitreden, weil ich sie nicht kenne. Interessant ist doch, treten die Fehler flächendeckend auf oder sind es Einzelfälle. Tillig Elite ist ein sehr feines Gleissystem. Es ist von der Optik her, nicht mit RocoLine vergleichbar. Schon die durchgehenden Weichenzungen sehen viel besser aus. Wir bauen in Kassel im Technik Museum an einer großen Anlage, da haben wir nur RocoLine Weichen, da gibt es auch Ausfälle. Ich weiß nicht, ob ich mich wegen den hier gezeigten Fällen, von dem Tillig Gleis abbringen lassen würde. Gruß Thomas
Zumindest von mir aus wäre das Geschilderte kein Grund zur Abkehr vom Tillig-Gleis. Bisher waren das alles lösbare Fälle, und etwas Basteln gehört ja zum Hobby...
Nun, wenn ich schon lese, daß Weichen bereits beim Händler defekt sein sollen, habe ich ein sehr dumpfes Bauchgefühl..! Ich bin sehr sicher, daß es bei Tillig eine Endkontrolle gibt - ganz sicher... Es scheint einige Leute zu geben, die kommen mit filigranen Dingen noch nicht oder nicht mehr zurecht. Das Ergebnis ist eine unsachgemäße Behandlung der Sache, die dann halt mal kaputt geht.
Wie ich es bereits weiter oben erwähnte habe ich eine Langzeiterfahrung mit Tilligweichen, die im 10-stündigen Dauerbetrieb schlichtweg nur gewartet werden mußten. Es gibt optisch meiner Meinung nach nichts besseres als Tillig - bin mit Weinert noch nie in Berührung gekommen.
--- --- Gruß, Thomas
Lache nicht über jemanden, der einen Schritt zurück macht. Er könnte Anlauf nehmen...
Hallo, vor 8 Jahren habe ich 40 Tillig-Weichen in meinem Bahnhof verbaut und Servos als Antrieb eingebaut. Fast alle Weichen mussten im Bogen verlegt werden. Befestigt sind die Weichen wie die Gleise nur mit Ponal. Bei drei Weichen musste ich die umgebogenen Weichenzungen ersetzen. Ansonsten funktioniert alles einwandfrei.
Ich habe auch schon eine ganze Reihe Weichen gebaut und dabei mehrere Führungssiptzen abgebrochen, die Drahtreparaturmethode habe ich genauso angewendet und sogar unabhängig von hier erfunden ( habe auch noch nichts besseres gesehen ). Meine Weichen sind noch nicht eingebaut, habe daher leider noch keine Betriebserfahrung...... Hatte die Gelegenheit vor kurzem mit einem recht kompetent wirkenden Marketing-Mitarbeiter von Tillig zu sprechen, das Problem mit den Zungen war ihm nicht bekannt ??? Ich werde in jedem Fall in Dortmund bei Tillig nochmals nachhaken
Zitat von Tramfahrer im Beitrag #13Nun, wenn ich schon lese, daß Weichen bereits beim Händler defekt sein sollen, habe ich ein sehr dumpfes Bauchgefühl..! Ich bin sehr sicher, daß es bei Tillig eine Endkontrolle gibt - ganz sicher... Es scheint einige Leute zu geben, die kommen mit filigranen Dingen noch nicht oder nicht mehr zurecht. Das Ergebnis ist eine unsachgemäße Behandlung der Sache, die dann halt mal kaputt geht.
Wenn ich direkt nach dem Liefern beim Öffnen des zugeklebten Originalkartons schon sehe das beide Weichenzungen außen anliegen oder die Stellschwelle krumm ist, dann brauche ich die Weiche gar nicht weiter anfassen. Soiwas geht umgehend zurück. Immerhin hat Tillig jetzt ja bei den EW5 und EW6 die Verpackung geändert.
Anbei mal ein Bild einer der defekt angekommenen EW5 - die Stellschwelle hat einen Knick und die Weichenzungen liegen nicht da wo sie hingehören:
Mein aktuelles Fazit: von 16 gekauften EW5 und EW6 kamen zwei schon defekt an und bei zwei weiteren musste ich nach kurzer Zeit jeweils eine Weichenzunge reparieren.
Dennoch bleibe ich dabei, daß die Weichen ganz sicher nicht schon defekt das Werk verlassen haben.
Denkbar ist natürlich auch, daß ich bei meiner Weichenbeschaffung (meist via ebay) einfach nur Glück hatte... Und jeder Händler packt die Weiche zur Sichtprobe vor dem Verkauf aus, um eben nicht in Regress genommen werden zu können.
--- --- Gruß, Thomas
Lache nicht über jemanden, der einen Schritt zurück macht. Er könnte Anlauf nehmen...
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Tillig Elite HO Weichen
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08.03.2018 19:33
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