Hallo zusammen,

jetzt brauche ich mal die Hilfe der "Meister der Farben". ;)


Ich bin gerade dabei den FALLER 120177 Ringlokschuppen 9-ständig zu bauen. Zumindest soweit, dass die Position der Schuppen-Gleise eindeutig festgelegt werden kann.

Jetzt habe ich ein Problem.
Die drei notwendigen Einzel-Bausätze habe ich mir im Laufe der Zeit zusammen gesammelt.
Nun ist es leider so, dass die Bausätze aus unterschiedlichen Produktionszeiträumen stammen, und sich daher bei allen 3 Bausätzen die Farben der Spritzlinge unterscheiden.
So gehen die Farben der Ziegelwände von einem sehr hellen Ziegelrot (fast etwas gelb stichig) bis zu einem dunklen Rot, ähnlich einem nassen Tonziegel.
Ähnliches bei den "Holz-Teilen". Die Einfahrts Tore gehen von "verblichenem Holz" bis frisch (dunkel) gebeizt.

Ich hatte schon geplant den Bausatz zu altern, aber ich denke dass das nicht reichen würde die unterschiedlichen Grundfarben zu kaschieren. Es wird wohl darauf hinaus laufen, dass das gesamte Gebäude erst mal neu (grund)lackiert werden muss.


Und genau da brauche ich nun eure Hilfe.

Um dieses Gebäude geht es:
120177 Ringlokschuppen, 3-ständig (lange Ausführung)


Erstens:
Wie weit würdet ihr das Gebäude VOR der Lackierung montieren?

Mein Ansatz wäre es die Grundplatte soweit fertig zu stellen, dass die Gleise positioniert werden können.
Da das Gebäude ohnehin abnehmbar bleiben soll, die Grundplatte wieder abnehmen und alle Außenmauern, ohne Fenster, aufbauen. Hier stellt sich mir schon die Frage, ob ich die hellen Mauer Teile gleich einsetzen soll, und beim Lackieren abklebe, oder ob ich diese separat lackieren soll und erst später einsetze?
Das Dach möchte ich abnehmbar gestalten, also auch getrennt lackieren.


Zweitens:

Welche Farben/Farbtöne würdet ihr empfehlen?
Großflächig würde ich mit der Airbrush arbeiten.

Ich bin beim Lackieren von Modellen zwar nicht unerfahren, aber ein Gebäude habe ich noch nie gemacht.

Vielleicht kann mir ja der Eine oder Andere hier ein paar Tips geben.


Des weiteren würde mich interessieren, ob ihr Vorschläge für Änderungen an der "Bausubstanz" habt.
Der Lokschuppen soll seinen Platz auf einer (Spiel)Anlage der Epoche V/VI finden. Also was hätte man im Laufe der Zeit daran geändert um ihn in einem betriebsfähigen Zustand zu erhalten?


LG

Philip

Hallo Philip,

in solchen Fällen baue ich gewöhnlich die großen Wandspritzlinge schon mal zusammen ohne Fenter, Türen und Dächer. Schaut dann im Grund wie ein echter Rohbau aus. Hier kannst Du die hellen Teile vorab lackieren und dann einbauen. Also generell so, wie Du auch geschrieben hast.

Dann ist Airbrushen gar kein Problem, wenn Du dafür sorgst, daß das Gebäude von allen Seiten erreichbar ist. Also entweder auf einem Tisch, um den Du herumgehen kannst, oder auf einer Drehscheibe. Im letzteren Fall ist es bequemer, denn Du kannst sitzenbleiben.

Parallel kannst Du die Spritzlinge mit Fensterrahmen und Türen, Dachteilen, Essen etc. lackieren. Ein so großes Objekt wie der Lokschuppen macht eigentlich weniger Probleme als manches kleine, denn hier kommst Du zur Endmontage immer noch ins Innere.

Ein besonders hifreicher Trick ist dabei, Klebeflächen, die später noch gebraucht werden, nicht mit zu lackieren. Also diese Bereiche mit einem guten schmalen Tape von z. B. Tamiya abkleben.

Ein anderer Tip aus eigener Erfahrung ist, in der Anleitung, die verbauten Teile auszustreichen. Du wirst beim Lackieren von der Reihenfolge der Schritte abweichen müssen, daher ist es gut zu sehen, was schon erledigt und was noch offen ist.

Deine Frage nach den Farben beantworte cih jetzt einfach mal mit "Was dir gefällt". Bei Gebäuden gibt es nicht so enge Grenzen wie beim Rollmaterial und zusätzlich Unterschiede je nach Gegend. Such Dir in Deiner Vorbildlandschaft ein entsprechendes Original, wenn Du keien Lokschuppen findest, vielleicht auch eine entsprechende alte Fabrik.

Guten Morgen!

Danke schon mal Stefan für die Antwort.
Das hat mir schon mal geholfen.

Meine Frage zu den Farben bezog sich aber eher auf Hersteller als auf Farbtöne.
Beziehungsweise darauf ob sich z.B. ein bestimmter Farbton, eines bestimmten Herstellers, besonders gut für "Ziegelwände" eignet.


In der Zeit meiner MOBA-Abstinenz, habe ich einige Modelle aus dem Bereich Militär Fahrzeuge/Panzer/Flugzeuge/Schiffe gebaut.

Z.B. den Brummmer hier: CVN_65 USS ENTERPRISE Maßstab 1:350




Dabei habe ich festgestellt, das sich die Farben mancher Hersteller für einen gewissen (Themen)Bereich besonders gut eignen, in anderen aber einfach nicht passen. Sei es im Finish, oder in der Farbauswahl.

Gebäude sind aber absolutes Neuland für mich. Daher meine Frage(n)


LG

Philip|addpics|gkg-1-0bb9.jpg-invaddpicsinvv,gkg-2-7b13.jpg-invaddpicsinvv|/addpics|

Servus Philip ,
wenn ich ehrlich bin habe ich mir derlei Gedanken noch nie gemacht , auch die Notwendigkeit dazu nicht gesehen .

Und ganz frech behaupte ich einfach mal, daß die Herstellerwahl völlig zweitrangig ist . Du brauchst bei der Moba matte Farben , eh klar , aber die gibt es bei allen Herstellern .
Oder du nimmst was da ist und bläst zum Schluß matt drüber .
Wichtiger ist meines Erachtens , daß du dir einen Hersteller aussuchst (du hast vermutlich einige von den Revell- oder Humbrol-Töpfchen?) und dich auf diesen "einschießt"

Gebäude dürfen gerne "dreckig" sein, oder ausgebessert . Oder Tore deines Ringlokschhuppens wurden mal erneuert, andere nicht . Daß du Bausätze aus verschiedenen Produktionslosen hast , kann dabei vielleicht sogar von Vorteil sein ?

Und Ziegel sind nie im selben Farbton , auch ist der Fugenmörtel eine andere Farbe . Hier ist eher Washing angesagt , als Brushen .
Regenwasser läuft an Stürzen , Simsen oder Fensterbänken runter, bildet Moos oder Kalkflecken .

Ich denke aber , all das brauche ich dir nicht zu sagen , denn deine Militärmodelle lassen darauf schliessen , dass du über ein gutes Gespür für sowas verfügst .
Du mußt dich also nur trauen "nicht perfekt" zu arbeiten , dann wird es gerade perfekt ;-)


Beste Grüsse Ralle

P.S.: ich nehme gern Vallejo-Farben , aber wenn jemand anders Elita nimmt dann wird er damit sicher genauso gut klar kommen . Und die Revell-Blechdosen sind gern gesehen , sie werden mit einem selbstgebauten Apparat "geschüttelt" . Google dazu bei Bedarf mal nach "Uhrenbeweger" , da kann man sich Inspiration herausziehen

Hallo Philip
Schau mal bei Rutland Yard rein: http://model-railroad-hobbyist.com/node/11321?page=2
Der hat ebenfall einen grossen LS gebaut und gealtert. Vielleicht hiflt das Vorgehen?
Ralle hat recht, was das "drecking" aussehen angeht.
Ich lackier meine Gebäude mit dem matten Ziegelrot von Revel, mache dann die Fugen und danach geht es mit Drybrush über die Flächen in Variationen von Grau, Braun, Schwarz und Hellgrau.
Es ist also andersherum als Rutland gemacht wurde...
LG,
Axel

Hallo

Danke Axel für den Link. Den kannte ich noch nicht. Interessantes Vorgehen.


Ich habe ja 4 Auswände "übrig", an denen ich probieren kann.

Als Farben habe ich mir jetzt mal eine Auswahl der REVELL Aqua's und der VALLEJO Modell Air zugelegt. Zusätzlich noch Pigmente von MIG.


Mein Vorgehen wäre auch
- Grundieren
- (ev. Preshading)
- Grundton (in diesem Fall Ziegelrot)
- Washing
- Drybrushing
- (Pigmente)


Ich werde jetzt wohl aber auch noch den Weg Rutland Yard probieren.


LG

Philip

Servus Philip,

eine schoene Frage, die Du stellst. Ich habe mir mal die Faller Bauanleitung angesehen, und wuerde es etwas anders als meine Vorredner machen.

Zitat von masteba im Beitrag #2

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Hier kannst Du die hellen Teile vorab lackieren und dann einbauen.

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Zitat von masteba im Beitrag #2

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[...] oder auf einer Drehscheibe.

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Zitat von Philip Klappacher im Beitrag #6

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Als Farben habe ich mir jetzt mal eine Auswahl der REVELL Aqua's und der VALLEJO Modell Air zugelegt. Zusätzlich noch Pigmente von MIG.

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Zitat von Philip Klappacher im Beitrag #6

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Mein Vorgehen wäre auch
- Grundieren
- (ev. Preshading)
- Grundton (in diesem Fall Ziegelrot)
- Washing
- Drybrushing
- (Pigmente)

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Hi,

danke auch Patrik für die ausführliche Antwort.

Zitat von croquy im Beitrag #7

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Ich wuerde nur den Ziegelbau fertigstellen und die farbigen Einsaetze erst spaeter einsetzen (nachdem diese separat lackiert wurden). Wenn du innen lackieren willst,kommst du um Abklebearbeiten nicht herum. Der Anleitung nach sieht es so aus, als waere es das Einfachste, den Boden vor dem Zusammenbau zuerst zu lackieren, dann nach dem Teilzusammenbau die Ziegelwaende innen und aussen zu lackieren und zuetzt die Stahltraeger nach Abklebearbeiten zu behandeln. Wenn du inne nicht lackieren willst, wird's deutlich einfacher.

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Zitat von croquy im Beitrag #7

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Okay, du hast dich also fuer Acrylfarben entschieden...
...Bei Acrylfarben lohnt manchmal das Zusetzen eines Flow Enhancer (deutsche Uebersetzung?), der die Trocknungszeit von Acrylfarben verlaengert. Dadurch trocknen die Partikel nicht schon "im Flug." (Wenn sie das tun, erkennt man das an einer leicht sandigen Oberflaeche.) Und den Druck am Kompressor nicht zu hoch waehlen...

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Zitat von croquy im Beitrag #7

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Der Nutzen von Preshading hat sich mir nie erschlossen: wenn man beim eigentlichen Farbauftrag volle Deckkraft erreichen will, dann sollte ja eigentlich nichts mehr durchscheinen, oder? Aber manche Leute schwoeren darauf; jedem das Seine...

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Zitat von croquy im Beitrag #7

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...Je nach dem, wie hart du danach die Farboberflaeche anpackst, solltest du vielleicht an eine Klarlackversiegelung nach dem Lackieren und dann wieder nach dem Altern denken...

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Zitat von croquy im Beitrag #7

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Also wenn ich mir das durchlese und auch die Fotos der "Enterprise" ansehe, dann steht ausser Frage, dass du was von deinem Handwerk verstehst.

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Danke fuer die ausfuehrliche Antwort! Das klingt alles sehr gut durchdacht. Ich bin gespannt und druecke die Daumen...

Patrick