was für eine tolle Idee ! (Überhaupt: Vielleicht bin ich ja nicht der einzige, der sich mit Schwellenarten noch nicht intensiv auseinander gesetzt hat.) Was mich auf dem Foto etwas irritiert: Da scheint nur innen etwas reingesetzt zu sein. Warum haben die Ersatzschwellen auf einer Seite nicht die Länge der anderen ?
Unabhängig davon: Vielleicht ist Dein Faden auch ein guter Anlass für alle, Fotos vershiedener Schwellen aus verschiedenen Epochen mit Informationen zum Jahrzehnt zu posten, soweit vorhanden.
Deinen Gedanken, verschiedene Schienen darzustellen, habe ich übrigens schon bei der Planung von Tägerlingen aufgegriffen. Werde patinierte K-Gleise mit gesuperten C-Gleisen mischen.
Aber noch mal zurück zu Deinem Foto: Meinst Du, man könnte das auch für die Siebziger Jahre so nachbauen ? Oder handelt es sich bei dieser Art von Flickwerk um eine DB-AG-typische "Billigspar-Lösung", um auf Kosten der Sicherheit "Kohle zu raffen" ?
Nein das ist kein Flickwerk! Ich denke darunter befindet sich eine Unterführung, denn Holz- bzw. Stahlschwellen sind leichter als Betonschwellen. So welche skurrilen Anordnungen sind keine Seltenheiten. Zum Beispiel sind einige Überwurfbauwerke mit Holzschwellen bestückt, obwohl vor Beginn und nach Ende der Brücke Betonschwellen lagen. Mittlerweile sind die Brücken nicht mehr so Gewicht empfindlich und werden auch mit Betonschwellen bestückt. Ich liefere bei Gelegenheit ein Bild, wo man deutlich sieht, das sich eine Unterführung darunter befindet.
Darunter befindet sich ein Zugangstunnel. Alle 3 Gleise sind gleich ausgeführt, ist auf Google Maps Luftbild eindeutig zu erkennen. Neben den Betonschwellen (Steinschwellen werden seit über 100 Jahren nicht mehr verwendet) liegen jeweils 5 Holzschwellen und dann kommen 14 Stahlschwellen. Diese Stahlschwellen liegen auch nicht so tief im Gleisbett, was dafür spräche das die Tunneldecke nicht besonders tief liegt.
Holz- bzw. Stahlschwellen haben gegenüber Betonschwellen - aufgrund ihres Materials und der Form (der Stahlschwellen) – eine höhere Elastizität und übertragen deshalb „geschmeidiger“ die Lasten auf den Untergrund (zum Beispiel Deckenkonstruktionen von Tunneln, Unterführungen etc. aber auch bei Brücken). Deshalb werden sie in solchen Bereichen eingebaut.
Grüße Lutz Epoche II b/DRG + Epoche III b/DR + Epoche IV a/b/c/DR nach NEM 806
Zitat von LutzW im Beitrag #6Holz- bzw. Stahlschwellen haben aufgrund ihres Materials und der Form (der Stahlschwellen) – eine höhere Elastizität . .
Hallo LutzW,
wieder etwas dazugelernt :-)
Wo genau liegt hinsichtlich Anwendung bei diesen beiden Bauformen der Unterschied ? Ist das einen die ältere, das andere die neuere "Technologie". ? Ab wann, bzw. welcher Epoche kann man Stahlschwellen vorbildgerecht einsetzen ? Beton: Sind die mit Einführung des ICE erstmals verbaut worden ? Oder sogar erst etwas später ?
Zitat von Zimmerbahner im Beitrag #2 Warum haben die Ersatzschwellen auf einer Seite nicht die Länge der anderen ?
Da liegt nur Schotter auf den Schwellen.
Hallo Robert,
für mich sieht das bei nochmaligem, genauerem Hinsehen eher so aus, als läge bei jeder zweiten (anders gearteten) Schwelle an dieser Stelle etwas rechteckiges, längliches = weiter zum Schotterrand hin ragend als die "regulären" Schwellen. Dannach kommt dann immer das vermeidlich "überschotterte" Stück. Müsste also ein großer Zufall sein, wenn ausgerechnet genau da alles zugeschüttet ist. Ich persönlich schlussfolgere daraus, daß da entweder gar nichts ist, oder etwas, das viel tiefer liegt und daher mit den vorbezeichneten "Rechtecken" aus irgend einem Grund konstruktiv einher geht....... aber wie gesagt: alles nur (m)eine laienhafte Spekulation aufgrund dessen, was ich zu erkennen glaube
Kann sein das auf den Holzschwellen Bretter aufgeschraubt sind die an die Bahnsteigkante reichen und somit verhindern, daß das Gleis in Richtung Bahnsteigkante wandert. Zum Thema Schwellen hilft es Tante Google zu bemühen:
...... aufhorchen lässt mich in dieser Wiki-Verlinkung folgenden Eintrag (Zitat):
"Holzschwellen für Normalspur haben üblicherweise eine Länge von 2,4 m bis 2,7 m und orientieren sich am Querschnittsmaß 26 cm Breite × 16 cm Höhe. Sie werden überwiegend auf Brücken und unter Weichen, aber auch engen Bögen verbaut."
Dann würden im Umkehrschluß ja die geraden Gleise naherzu sämtlicher Moba-Hersteller (einschließlich Weinert) gar nicht vorbildgerecht sein, denn dort findet man (falls ich da nicht irgend etwas übersehen habe) grundsätzlich die Holz-Variante vor. Stahlschwellen soll es ja schon seit Anfang der 30er geben, demnach könnte man dann reguläre, gerade MobA-Gleise (da i.d.R. mit Holzmaserung) ja bestenfalls in der Epoche 1 vobildgerecht einsetzen ?
Vor allem: was hat es dann mit den zahlreihen geraden Strecken beim Vorbild auf sich, die man auch heute noch in der Holzausführung vorfindet und nicht über Brücken o.ä. führen ? ? Sind die alle älter als 1920 ? Oder sind die in Wahrheit alle gar nicht gerade, weil das Auge die extrem weiten Vorbild-Radien gar nicht als "Kurve" wahrnimmt, wenn man unmittelbar davor steht ?
Missverstehe ich da etwas.... (was ich in diesem Fall natürlich gernt tun würde, denn wer freut sich schon über Hiobsbotschaften) ?
.... was aber folgendes leider immer noch nicht erklärt:
Zitat von Zimmerbahner im Beitrag #10 Vor allem: was hat es dann mit den zahlreihen geraden Strecken beim Vorbild auf sich, die man auch heute noch in der Holzausführung vorfindet und nicht über Brücken o.ä. führen ? ? Sind die alle älter als 1920 ? Oder sind die in Wahrheit alle gar nicht gerade, weil das Auge die extrem weiten Vorbild-Radien gar nicht als "Kurve" wahrnimmt, wenn man unmittelbar davor steht ?
Bei "neu" oder "neuer" sprechen wir gemäß dem WiKi-Eintrag über alles nach 1920, Zitat: "In Deutschland begann die Erprobung von Schwellen aus Beton in den 1920er Jahren"
Gegen die Theorie, daß Holzschwellen, die man in der heutigen Zeit auf geraden Strecken vorfindet, nicht älter als 1920 sein können, spricht auch ein weiteres Zitat aus diesem WiKi-Eintrag: "Sie erreichen eine Lebensdauer von bis zu 35 Jahren."
Nein Patrik, "Neu" im Zusammenhang mit der Passage aus Wiki bezieht sich auf einbauten in der Gegenwart im Bestandsnetz.
Die Verwendung von Holzschwellen auch heute noch eben auf Brücken und über Ünterführungen ist auch damit begründet das die Holzschwelle im Gegensatz zur Betonschwelle eine geringere Einbautiefe hat, d.h. die Schotterschicht unter der Schwelle kann geringer sein. Auf Brücken kommt noch das relativ geringere spezifische Gewicht als Argument hinzu.
@ Steffen: Da die Betonschwellen DR-Bauart zu seinen scheinen wären sogar vier Schwellentypen möglich: Holz, Stahl, Beton DR-Bauform und aktuelle Bauform.
aber wenn Holzschwellen nach spätestens 35 Jahren weggegammelt sind, dann dürfte es all die vielen geraden Strecken mit Holzschwellen im aktuellen Bestandsnetz doch eigentlich gar nicht mehr geben ? Die führen ja bei weitem nicht alle über Brücken o.ä.....
Patrik du ziehst völlig falsche Rückschlüsse, was ich mal auf fehlendes Wissen zurück führe.
Grob eingeteilt:
- Holzschwelle: von der Länderbahn bis Heute, bei Neubauten heute nur noch in speziellen Anwendungsfällen. Standard für alle Gleis- und Weichenformen in Epoche 1-4 - Stahlschwelle: bei DRG ab ca 1930. Vorteil lange Liegedauer, Nachteil nicht für Gleisstromkreise geeigent, daher heute kaum noch zu finden - Betonschwelle: erste Experimente in den zwanziger Jahren, konnte sich aber erst ab den 1960er Jahren durchsetzen. Heute Standardschwelle auch bei Weichen. - Y-Schwelle: Versuch eine Stahlschwelle erneut einzuführen, konnte sich aber nicht wirklich durchsetzen, auf einigen Privatstrecken zu finden
aber wenn Holzschwellen nach spätestens 35 Jahren weggegammelt sind, dann dürfte es all die vielen geraden Strecken mit Holzschwellen im aktuellen Bestandsnetz doch eigentlich gar nicht mehr geben ? Die führen ja bei weitem nicht alle über Brücken o.ä.....
Warum sollte das so sein? Wenn Schwellen verbraucht waren, wurden neue Schwellen und Schienen eingebaut. Betonschwellen sind teurer und schwerer also hat man die zu Bundesbahnzeiten nur dort eingebaut wo es sich lohnte. Bei der DR war es etwas anders, Harthölzer waren Mangelware, also haben auch Nebenbahnen und Nebengleise Betonschwellen bekommen.
Zitat von Ronny_Sommer im Beitrag #15Rückschlüsse, was ich mal auf fehlendes Wissen zurück führe.
Stimmt, die Inhalte von WiKi sorgen bei "Vorbildbetriebslaien" wie mich nicht nur für Aufklärung, sondern leider auch für Verwirrung.....
Aber um mal allen Fakten Rechnung zu Tragen: Was für ein Modell-Gleis nutzen dann Epoche6-Modellbahner ? Die brauchen für gerade Strecken doch zwingend Beton-Schwellen, wenn nicht alles aus Brücken, Weichen und Kurven bestehen soll.....
aber wenn Holzschwellen nach spätestens 35 Jahren weggegammelt sind, dann dürfte es all die vielen geraden Strecken mit Holzschwellen im aktuellen Bestandsnetz doch eigentlich gar nicht mehr geben ? Die führen ja bei weitem nicht alle über Brücken o.ä.....
Warum sollte das so sein?
.... gemäß Wikipedia, Zitat: "Hartholzschwellen werden sowohl auf freier Strecke als auch im Bereich von Brücken und Weichen eingebaut. Sie erreichen eine Lebensdauer von bis zu 35 Jahren."
Hallo Gemeinde, einfach mal Oberbauvorschrift DR oder DB eingeben und schon sind alle Fragen geklärt oder nicht. Früher (in guten alten Zeiten?) wurden Holzschwellen aus Hartholz (z. Bsp. Eiche,Buche) hergestellt und mit Steinkohlenteer unter Hochdruck getränkt. Wenn sie zersägt wurden war die ganz Schwelle schwarz und hat dann auch mehr als 35 Jahre ihren Dienst getan. Heute eine zersägen, außen herrum bissel (sächsich) braun und innen schönes helles Holz. Und wenn sie nach 30 Jahren ausgebaut wird, ist es Sondermüll. Noch Fragen zum Thema??? MfG Andreas
- Y-Schwelle: Versuch eine Stahlschwelle erneut einzuführen, konnte sich aber nicht wirklich durchsetzen, auf einigen Privatstrecken zu finden[/quote]
Hallo,
trifft nicht ganz zu. In weiten Streckenteilen zwischen Rövershagen und Graal Müritz liegen Y-Schwellen (->klick mich), der Urheber RsVe hatte mal eine ganze Bilderserie vom Streckenumbau auf www.ostseestrecke.de, die ist aber offenbar nur noch versteckt im Netz zu finden.
Ich hätte noch eine weitere interessante Schwellenkonfiguration:
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3 verschiedene Schwellenarten auf wenigen Metern Gleis
16.03.2017 20:34 (zuletzt bearbeitet: 16.03.2017 20:35)
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Stahlschwellen soll es ja schon seit Anfang der 30er geben, demnach könnte man dann reguläre, gerade MobA-Gleise (da i.d.R. mit Holzmaserung) ja bestenfalls in der Epoche 1 vobildgerecht einsetzen ? 
) ?
