vor einem Jahr erwarb ich sehr günstig eine Roco E 160-003 DB, die jetzt ihren Betrieb aufnehmen soll. Die Umrüstung auf FLM-Profi-Kupplungen und LED-Beleuchtung verlief absolut unproblematisch. Leider benötigt das Schätzchen gute 20 m Streckenfahrt zum Warmlaufen. Meint: Nach Standzeit fährt sie anfänglich nur sehr, sehr langsam und kommt nach oben genannter Distanz dann auf Touren.
Bereits beim LED-Tausch fiel mir der fragile Kardananwellen-Antrieb auf. Nun reinigte ich ihn, soweit zugänglich, mit Isopropanol und betupfte ihn danach mit Balistol. Die Startschwierigkeiten bestehen nach wie vor. Sonst fährt die Lok einwandfrei, insbesondere im langsamen Rangierbetrieb.
Jetzt hoffe ich, dass mir ein "Roco-Spezialist" die entscheidenden Ratschläge geben kann, das Problemchen zu lösen.
Hallo Hannah, ich schon wieder. Hoffe ich kann dir etwas helfen. Eine Hilfe bei der Eingrenzung der möglichen Fehler wäre mal zu überlegen, das Fahrgestell ohne Motor zu schieben. Wie leicht geht das, rollt es alleine aus, wie lange ist der Auslauf? Beim Motor würde ich überlegen den alleine zu betreiben. Wie verhält er sich, Auslauf, Nachlauf, Hochlaufen. Also Trafo auf einen bestimmten Wert stellen und Motor anklemmen und dabei beobachten welchen Einfluss die Betriebstemperatur hat. Mir ist schon bewusst, dass man das mit geeignetem technischen Equipment genauer untersuchen kann. Aber im ersten Ansatz sollte dir das sicher weiter helfen. Grüße Hans
Nun DC Modellbahn im Bau. Verzweigungsbahnhof mit Übergabe Funktion. Tiliig Elite, Lenz, Railware. Mein Verzweigungsbahnhof mit Übergabefunktion (Nach über 30 Jahren habe ich mich von Märklin getrennt.)
Hallo Hannah, neben den Vorschlägen von Hans, hast Du das Getriebe schon einmal offen gehabt? Laut Deinem Foto ist das die erste Ausführung von Roco und die entspricht noch weitgehend der Ursprungsaufführung von Röwa. Du hast hier noch das schöne Kunststoffgestänge, welches nicht zur Kraftübetragung heran gezogen wird. Dafür gibt es ein "Zahnradgrab" innerhalb der Lok, d.h. eine durchlaufende Zahnradkette aus vielen Zahnrädern von vorn bis hinten. Ein weiterer Umstand kommt hier jetzt noch erschwerend hinzu, das damals in den 1970ern von Roco verwendete Getriebefett dürfte mittlerweile eine honigartige Konsistenz angenommen haben. Das verklebt dann das Getriebe und macht es schwergängig. Erst wenn nach einer gewissen Fahrzeit die zähe Pampe umverteilt ist, läuft es etwas leichtgängiger. Wie öfter schon erwähnt, Ferndiagnosen sind schwierig. Wenn Du das Problem wirklich nachhaltig beseitigen willst, dann kommst Du nicht daran vorbei zumindest die Bodenplatte abzunehmen um Dir ein Bild vom Zustand des Getriebes zu machen.
honigartiges Getriebefett scheint mir die wahrscheinlichste Ursache zu sein, da der Motor sofort auf Stromzufuhr anspricht.
Wie bekomme ich die Bodenplatte unbeschädigt demontiert?
Liebe Grüße aus dem Hohen Norden
Hannah
Zitat von Atchison im Beitrag #3Hallo Hannah, neben den Vorschlägen von Hans, hast Du das Getriebe schon einmal offen gehabt? Laut Deinem Foto ist das die erste Ausführung von Roco und die entspricht noch weitgehend der Ursprungsaufführung von Röwa. Du hast hier noch das schöne Kunststoffgestänge, welches nicht zur Kraftübetragung heran gezogen wird. Dafür gibt es ein "Zahnradgrab" innerhalb der Lok, d.h. eine durchlaufende Zahnradkette aus vielen Zahnrädern von vorn bis hinten. Ein weiterer Umstand kommt hier jetzt noch erschwerend hinzu, das damals in den 1970ern von Roco verwendete Getriebefett dürfte mittlerweile eine honigartige Konsistenz angenommen haben. Das verklebt dann das Getriebe und macht es schwergängig. Erst wenn nach einer gewissen Fahrzeit die zähe Pampe umverteilt ist, läuft es etwas leichtgängiger. Wie öfter schon erwähnt, Ferndiagnosen sind schwierig. Wenn Du das Problem wirklich nachhaltig beseitigen willst, dann kommst Du nicht daran vorbei zumindest die Bodenplatte abzunehmen um Dir ein Bild vom Zustand des Getriebes zu machen.
...die offensichtlich aufgepresste Bodenplatte abzuheben traute ich mich nicht. Allerdings ist in der Platte ein kleines Loch, gross genug um einen kleinen Schlauch einzustecken. Diesen verband ich mit meiner Ballistol-Dose.
Die auf dem Kopf stehende Lok versah ich mit Stromanschluss, so dass der Motor auf vollen Touren lief. Dann sprühte ich Ballistol in den Getriebekasten und liess das Getriebe 10 Minuten drehen. Danach die Lok aufgerichtet und das auslaufende Öl mit Küchenkrepp aufgefangen. Nach insgesamt 3 Durchgängen schnurrt die Kleine wie ein Kätzchen auf Anhieb los.
Nach 3 Lok-Wiederbelebungen frage ich mich, was herstellerseitig Fett in der Antriebstechnik zu suchen hat, das vorhersehbarer Weise irgendwann hinüber ist. Das ist die gleiche Unsitte, wie im M 1:1-Leben bewegliche Teile mit Graphit zu verdrecken.
Sollte es Fett auf synthetischer Basis geben, das nicht vergammelt, lasst mich die Marke und passende Lieferanten wissen.
vor einem Jahr erwarb ich sehr günstig eine Roco E 160-003 DB, die jetzt ihren Betrieb aufnehmen soll. Die Umrüstung auf FLM-Profi-Kupplungen und LED-Beleuchtung verlief absolut unproblematisch. Leider benötigt das Schätzchen gute 20 m Streckenfahrt zum Warmlaufen. Meint: Nach Standzeit fährt sie anfänglich nur sehr, sehr langsam und kommt nach oben genannter Distanz dann auf Touren.
Bereits beim LED-Tausch fiel mir der fragile Kardananwellen-Antrieb auf. Nun reinigte ich ihn, soweit zugänglich, mit Isopropanol und betupfte ihn danach mit Balistol. Die Startschwierigkeiten bestehen nach wie vor. Sonst fährt die Lok einwandfrei, insbesondere im langsamen Rangierbetrieb.
Jetzt hoffe ich, dass mir ein "Roco-Spezialist" die entscheidenden Ratschläge geben kann, das Problemchen zu lösen.
Zum Schmieren wird im allgemeinen Lokfett B52 empfohlen. Gibt es bei Modellbau-exklusiv bei Alex. Ich habe mich auch überzeugen lassen. Ist nicht ganz billig aber Säure und Harz frei.
Hannah, das ist einfach das Alter. Deine E 160 hat nun mal schon so 40 Jahre auf dem Buckel. Da wird altes Fett nun einmal zäh. Mit der Ballistol Behandlung dürftest Du jetzt so 2 bis 3 Jahre Ruhe haben. Wenn es wieder zäh wird, Behandlung einfach wiederholen.
Zitat... lasst mich die Marke und passende Lieferanten wissen.
hier in diesem Forum gibt es ganz oben am Anfang einen guten Einführungsartikel zu dem Thema ("Öl und Fett: Schmierung bei der Modellbahn").
Die dort empfohlenen Labelle-Öle/-Fette für die verschiedenen Zwecke habe ich mir vor Jahren mal gekauft. Nicht superbillig, halten aber für ein Modellbahnleben.
Liebe Grüße KaWe
2L H0 Lenz Digital (LZV200) / Loks von Brawa, Roco, GFN, Gützold, Kato, Lenz, Liliput, Lima, Piko, Tillig, Trix Bevorzugt Ep. 3 / frühe 4 - kein Nietenzähler
Also meine Erfahrungen mit Balistol sind, das das Zeugs innerhalb weniger Wochen zäh wie Honig wird. Sprich, es verharzt schneller, als alles andere, was ich bisher gesehen habe. Weiterhin stinkt es absolut widerlich, und ob das Zeugs nicht den Kunststoff der Lok angreift, da wäre ich mir jetzt auch nicht mehr so sicher. Jetzt, nachdem du die Lok ja anscheinend total "eingejaucht" hast, kannst du die Lok aus meiner sicht jetzt erst recht komplett zerlegen und entölen/entkeimen. Balistol ist in meinen Augen der allerletzte Dreck!
Ich nutze eigentlich nurnoch ausschließlich dieses Öl...
Dein Duktus verstört mich und Dein Beitrag entbehrt der gebotenen Sachlichkeit!
Zur Sache:
Ballistol verharzt nicht und ist Materialien gegenüber nicht aggressiv. Deshalb benutzt es einer der größten, deutschen Mischpulthändler zur Reinigung,- Instandsetzung- und Konservierung von Dreh- und Schiebereglern in Mischpulten et cetera. In der Technikabteilung steht ein ganzes Fass!
Liebe Grüsse aus dem Hohen Norden
Hannah
Zitat von DRG-ler im Beitrag #9Also meine Erfahrungen mit Balistol sind, das das Zeugs innerhalb weniger Wochen zäh wie Honig wird. Sprich, es verharzt schneller, als alles andere, was ich bisher gesehen habe. Weiterhin stinkt es absolut widerlich, und ob das Zeugs nicht den Kunststoff der Lok angreift, da wäre ich mir jetzt auch nicht mehr so sicher. Jetzt, nachdem du die Lok ja anscheinend total "eingejaucht" hast, kannst du die Lok aus meiner sicht jetzt erst recht komplett zerlegen und entölen/entkeimen. Balistol ist in meinen Augen der allerletzte Dreck!
Ich nutze eigentlich nurnoch ausschließlich dieses Öl...
Die "Reinigung" mittels Waffenöl oder auch genannt Balistol ist aber nicht der Weisheit letzter Schuss (wie passend *g*). Das alte Schmiermittel muss raus - und zwar restlos. Gerade die E60 mit ihrem schwachen Motor sollte in dem Bereich gut gepflegt sein. Was da drin ist, ist wohl mittlerweile "bernsteinfarben", zäh und wird durch die Spülung Balistol nicht besser - es verbleibt ja im Getriebe. Es ist nicht ganz leicht das Modell zu zerlegen, aber es geht in der Regel ohne Schäden. Früher oder später geht nämlich das sparen an dieser Prozedur auf die Haltbarkeit des Getriebes und des Motors. Bei der Baureihe bin ich leidgeplagt und spreche aus Erfahrung. Wenn alles draußen ist sparsam wieder schmieren (ich nehme das aktuelle Roco Fett, seit 20 Jahren keine Probleme damit!) und sie schnurrt noch lange vor sich hin.
Grüße Karl
Wir sind Eisenbahner, eine große Familie! Es ist egal, welche Farbe die Fahrzeuge haben solang wir auch alle zusammenhalten!
das ist mir auch klar und gerne würde ich lege artis handeln. Wie bekomme ich die Bodenplatte ab, ohne dass sie zerbricht oder irgendwelche Nasen abbrechen?
Gemütlichen Sonntag und liebe Grüße aus dem Hohen Norden
Die "Reinigung" mittels Waffenöl oder auch genannt Balistol ist aber nicht der Weisheit letzter Schuss (wie passend *g*). Das alte Schmiermittel muss raus - und zwar restlos. Gerade die E60 mit ihrem schwachen Motor sollte in dem Bereich gut gepflegt sein. Was da drin ist, ist wohl mittlerweile "bernsteinfarben", zäh und wird durch die Spülung Balistol nicht besser - es verbleibt ja im Getriebe. Es ist nicht ganz leicht das Modell zu zerlegen, aber es geht in der Regel ohne Schäden. Früher oder später geht nämlich das sparen an dieser Prozedur auf die Haltbarkeit des Getriebes und des Motors. Bei der Baureihe bin ich leidgeplagt und spreche aus Erfahrung. Wenn alles draußen ist sparsam wieder schmieren (ich nehme das aktuelle Roco Fett, seit 20 Jahren keine Probleme damit!) und sie schnurrt noch lange vor sich hin.
Ja Karl, Deine Ausführungen sind im Prinzip richtig. Nur bedenke einmal, daß bei Hannahs Lok sowohl eine Zahnradkette als auch Kuppelstangen paralell laufen. Man kann dieses Getriebe komplett auseinandernehmen, kein Thema. Ich bekomme es auch wieder zusammen, kein Thema für mich. Aber für jemanden der das noch nie gemacht hat?
Möchtest Du Hannah erklären wie man das Getriebe der 160 wieder richtig zusammen setzt? Das Getriebe in dieser Lok ist nicht so trivial. Hier muß man darauf achten, daß sich Zahnradkette und Kuppelstangen nicht gegenseitig ins Gehege kommen und die Lok darob das Humpeln anfängt. So richtig erklären mit systematischem Vorgehen dabei und so Stichworte wie Zahn überspringen mit allem? Viel Schreibarbeit wenn man es so erklären will damit es der Andere auch versteht.
Von so gesehen ist die Lösung mit dem Ballistol vorerst die praktikablere. Und wie schon erwähnt, bei Bedarf kann man die Ballistolkur wiederholen; irgendwann ist die Schlammpampe dann mal draussen.
um Hannahs Thread nicht zu sprengen, nur in aller Kürze. Im Lauf meines Modellbahnerlebens habe ich da schon vieles gesehen. Angefangen von einem winzigen Klecks Fett, der ganz verschämt in einer Ecke des Getriebegehäuses saß und dort absolut nichts nutzte während alle Zahnräder und Wellen furztrocken waren. Bis hin zu übereichlichen Gaben wo das Fett schon aus allen Öffnungen herausquatscht, alles ist Heute möglich bei Großserienmodellen.
Was die Alterung von Fettschmierstoffen angeht, so habe ich solche gefunden welche noch nach einigen Jahrzehnten geschmeidig waren und ihre Aufgabe weiter erfüllen konnten. Bis hin zu diesem hier:
Ganz aktuell, hier habe ich das Getriebe einer Lok aus den 1970er Jahren geöffnet. Fett ist zwar vorhanden, jedoch hat das die Konsistenz von Pattex angenommen. Das Getriebe ist komplett fest, nicht einmal die Lager der Schneckenwelle lassen sich ohne Gewalt von der Welle nehmen.
Bei Interesse einen eigenen Thread wie man das wieder zum Laufen bekommt.
Ich fände einen neuen Thread super. Ich musste in nächster Zeit ca. 80 alte Loks überprüfen. Bei fünfen hatte ich schon div. Fehlerbilder : z.B. FM 103 Motorritzel ab, 2x Lima 120 Ritzel auf Achsen gebrochen, Piko E44 alt keine Zugkraft mehr.... und das alles nur vom rumliegen, da ich immer noch Schachtelbahner bin. Schön wäre es wenn Du Firmen mit Problem Jahren und Modellen aufzeigen konnte.
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Roco E 160-003 DB muss warmlaufen!? - Gelöst !
13.01.2017 17:48 (zuletzt bearbeitet: 15.01.2017 08:29)
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