Hallo,

Um meine Bitte um beratende Hilfe verständlich zu machen erlaubt mir bitte etwas auszuholen

Meine Märklin-Anlage in U-Form, ca. 58 m C-Gleis in einer Ebene wird mit der Mobilen Station betrieben und die Weichen mit 72720 geschaltet.

2/3 der Anlage sind derzeit wegen Sanierungsarbeiten demontiert und die Raumtemperatur z.Zt. +8 C.
Auf dem verbliebenen Rest probierte ich die Weichen auf Funktion durch und siehe, 2 zusammen geschaltete Weichen (Fahrtrichtungswechsel) schaltete 1 W. nur einseitig. 3 Auswechselungen brachten das gleiche Ergebnis. Die 3 W. einzeln angeschlossen zeigten auch nur einseitige Wirkung. 4 W-Antiebe gleichzeitig defekt erscheint mir mehr als seltsam. Welchen Fehler kann ich gemacht haben? Sind 8 Grad Raumtemperatur ein Grund? Für hilfreichen Denkanstoß danke ich
Es grüßt Hardy37

Hallo,

die Temperatur kann eine Rolle spielen. Teste die Weichen separat, d.h. halte die Drähte direkt an den Trafo: Gelb an Trafo-Gelb und je 1x Blau an Trafo-Braun, kurz tasten.

Bewege die Antriebe von Hand in die jeweilige Endstellung. Nicht selten ist, dass die Endabschalter nicht sauber schließen und dann funktioniert der Antrieb nicht.

Trafo und Antriebe kannste auch ins Wohnzimmer mitnehmen und dort aufwärmen.

Hallo Bernhard,

Gestern und auch heute habe ich dankbar deine Antwort verwendet meine Erinnerungen neu zu gestalten.
Das bezieht sich jetzt auf den verbliebenen Schaden des zweiten Schlaganfall.
Den Test machte ich mit 4 Antrieben, bei denen je eine Spule noch anzog.
Endabschaltung, das Wort löste bei mir einen Bruchteil Erinnerung aus und ich suchte im Netz. Stayathome.ch Weichenantriebe, setzte aber auch gleich neue Erkenntnisse, von denen ich hoffe, dass sie bleiben mögen. (Anraten der Ärzte meine Chance zu nutzen, indem ich
Erinnerungen an ein Hobby wieder aktiviere.)
Also, was rätst du mir jetzt zu tun? Einige Antriebe habe ich durch den Abbau (Sanierungaarbeit) ja noch vorrätig. 2 gegenläufige Weichen werde ich heute bei C +22 Grad und Trafo im Wonzimmer testen. Die letzten Antriebe 74491 sind erst 2012 gekauft worden, also wenig gebraucht. Vermutlich habe ich 2011 von M- auf C- Gleis umgestellt, also alle noch nich sehr alt.

Es grüßt Hardy37 ( der sich noch eine Chance gönnt)

Hallo Hardy,

zur Fehlerfindung musst Du schrittweise vorgehen:

1. Ausgebauten Antrieb (ohne Weiche drumherum) direkt am Trafo testen wie oben beschrieben:
a) Gelben Anschussdraht des Antriebes mit dem gelben Trafoausgang (Magnetartikel) verbinden.
b) Nacheinander je 1 (!) blauen Anschlussdraht des Antriebes kurz an den braunen Trafoausgang (Masse) tippen.
c) Wenn nichts passiert ist der Antrieb u.U. bereits für diese Seite geschaltet, deshalb dann den 2. blauen Draht benutzen.
d) Ab jetzt muss der Antrieb hin und her schalten je nach blauem Draht.
e) Passiert wieder nichts auf einer Seite, Antrieb per Hand in die Endstellung bringen (nicht die Weiche!). Geht es dann, ist der Endabschalter defekt. Geht es nicht, ist der Antrieb defekt, z.B. Spule durchgebrannt etc.

2. Funktioniert der Antrieb im direkten Trafobetrieb, Einbau in die Weiche.
a) Funktioniert es, okay.
b) Funktioniert es wieder nicht, Problem in der Stromversorgung in der Weiche oder Antrieb klemmt in der Weiche.


Nicht schaltende C-Gleis Weichenantriebe sind leider ein häufiger Fehler, insbesondere nach längerer Pause.

Im "Wechselstromforum" Link gibt es dazu und zur Lösung einiges, wenn auch nicht alles m.E. richtig ist.

Hallo Bernhard,

wie von dir angeraten Antriebe und Weichen überprüft.
4 Antriebe zeigen nur noch einseitige Reaktion. Eine Reparatur traue ich mir noch nicht zu. Ist nur der Endabschalter defekt, oder gar eine Wicklung durchgebrannt? Nutzt die Beschaffung von Varistoren etwas?
Ich warte erst mal die Gebäude- Sanierung ab. Z.Zt. läuft die Restanlage ja mit den Ersatzweichen tadellos.
Um von Märklin umzusteigen auf besseres Material erscheint mir in meinem Fall sinnlos.

Man sagt, sage niemals nie, also eventuell reitzt mich doch noch etwas

Es grüßt Hardy

Hallo,

hast Du die Antriebe per Hand in die jeweilige Endposition gebracht, ich sage mal nach links, und dann mit dem richtigen blauen Draht versucht die Position nach rechts zu schalten?

Die beiden Endabschalter (links und rechts) haben je 2 Funktionen: Spule auf der gleichen Seite ausschalten und Stromweg für die gegenüberliegende Spule einschalten.

Korrodierte Endabschalter nach Betriebspause wäre typisch für den Fehler hier.

Die Endabschalter und Spulen können ohne Demontage des Antriebes (ohne Gehäuse öffnen) leicht geprüft werden mit z.B. einem Modellbahn-Lämpchen wie folgt:

1. Gelbe Anschlusslitze wieder in den Trafo "gelb"
2. Lämpchen in Reihe mit dem Antrieb: 1 Lämpchenanschluss an Trafo-Braun und den 2. Lämpchen-Anschluss verbinden mit einer blauen Litze des Antriebes.
3. Das Lämpchen muss jetzt brennen, wenn der zugehörige Endabschalter geschlossen ist und Kontakt gibt. Dazu den Antriebs-Stellhebel mit der Hand hin und herbewegen. Das Lämpchen muss in der einen End-Position leuchten und in der anderen nicht.
4. Gegenseite testen indem der 2. blaue Draht mit dem Lämpchen verbunden wird.

Dem Antrieb passiert auch bei Dauerstrom bei diesem Test nichts, da das Lämpchen nur ca. 50 mA Strom zulässt, der Antrieb ansonsten aber ca. 1 Ampere ziehen würde.

Lämpchen, Spule und gegenseitiger Endabschalter liegen in Reihe.

Wenn auf einer Seite nichts geht, dann den Antrieb an seinem Stellhebel hin und herbewegen, mit etwas Glück stellt sich der Konatkt wieder her, was am Aufblitzen des Lämpchens zu sehen wäre.

Hallo Bernhard,

zunächst die gute Nachricht. Drei der Antriebe schalten nun auch unter Last wieder einwandfrei, nach mehrmaligem prüfen und zig Schaltungen per Hand ist die Störung beseitigt.
Nr. 4 hält mich zum Narren. Zunächst die Schubstange zig mal per Hand auf die Endpositionen gebracht. Lämpchen leuchteten zunächst in beiden Positionen mit den jeweils anderen blauen Leiter. Ohne Lämpchen beidseitig angezogen. Lämpchen überprüt, i.O.
Verbindungen gelötet. Wieder nur einseitig, Etliche Bewegungen an der Zugstangen, zieht jetzt je 1 X beitseitig an, dann wieder nureinseitig.
Fazit: Im weißen Teilstück mit Kabeleingang am Antrieb vermute ich einen Wackelkontakt. (Lämpchen flackert). Zum Öffen fehlte mir aber der Mut.

Der Schaden hält sich so aber in Grenzen. Bedanke mich nochmals für die hilfreichen Anweisungen.

Es grüßt Hardy

Hallo Hardy,

damit ist die Diagnose klar und die vermutete Ursache bestätigt: Kontakte der Endabschalter leicht oxidiert/korrodiert wie üblich.

Viele MoBahner überbrücken deshalb diese Endabschalter auf die Gefahr hin, dass die Spulen bei Fehlfunktion mit Dauerstrom durchbrennen.

Nr. 4 hat den Wackelkontakt dann offensichtlich in den Anschlüssen der Weiche.