Morsche! Hier möchte ich einmal in lockerer Folge meine schon länger zurückliegenden Umbauten vorstellen. Den Anfang macht dieser MAN Lastzug der Mittelklasse. Im Endeffekt ist der 5 Tonnen Motorwagen ein Sammelsurium aus Albedo, Brekina, Herpa, Roco und Preiser Teilen welche zu einem LKW Modell komponiert wurden. Orientiert habe ich mich dabei an zeitgenössischen Fotos und Kindheitserinnerungen. Der Anhänger ist ebenfalls mit Teilen aus der LKW Grabbelkiste zusammen gebaut worden. Heraus gekommen ist ein typischer Nahverkehrs Lastzug der 50er Jahre. Da dieser Lastzug seebohmfest war, 24t zu. ges. Gew. und die MAN LKWs sehr robust waren, habe ich diesen Lastzug noch Ende der 60er selber sehen können.
Straßenfahrzeuge sind für mich ebenso epochentypisch wie die auf der Schiene und damit für die Gesamtatmosphäre der Anlage mitbestimmend. Viele Kollegen produzieren hier einen schlimmen Mischmasch. Für mich oft sehr schade, denn es zerstört jede Illusion, wenn die Autos einfach nicht dazu passen...
Mit herzlichen Grüssen Stefan
Und ist der Ruf erst ruiniert, baut sichs gänzlich ungeniert.
Na ja bei Strassenfahrzeugen zieht sich das ja auch mehr auseinander mit den Epochen. Beispiel Opel Kadett - da kann man auch 2 Typen gleichzeitig auf der Anlage haben. Und das ist bei vielen Typen so. Den hier vorgestellten MAN hat bei uns eine kleine Spedition noch bis mitte 70er Jahre nebenbei laufen lassen. Gruß Frank
klar werden Autos nicht so rigoros aus dem Verkehr gezogen. Häufig verwenden aber Modellbahner viel zu moderne Typen, also einen Astra, wo ein Kadett hingehört.
Mit herzlichen Grüssen Stefan
Und ist der Ruf erst ruiniert, baut sichs gänzlich ungeniert.
Ein schöner Umbau ... gefällt mir wirklich gut. So richtig schön gewöhnlich und "Brot und Butter"-mäßig.
Ich bin auch der Meinung, dass unseren schönen Züge auch ein schönes Umfeld brauchen. Und da gehören gut gemachte Straßenfahrzeuge nunmal dazu.
Da ich Deinen Thread nicht "threadnappen" will, für Interessierte mal zwei Umbauten aus dem Nachbarland, allerdings gleicher Zeitraum: - Steyr 380k - Steyr 480g
Da kann ich nur beipflichten mit dem Umfeld. So manche schön, aufwendig und mit viel Mühe gestalteten Module sind mit Peltzer-Klumpen entstellt worden. Nichts gegen die Sammler antiker Wiking Modelle, aber in Sammlerhand gehören so manche historischen Wiking Modelle eigentlich hin und nicht auf anspruchsvoll gestaltete Module und Anlagen. Das ist nur meine persönliche Meinung, jeder kann das natürlich so halten wie er es für richtig befindet. Leider haben die Modellautohersteller ihren Focus hauptsächlich auf Fernverkehrs Lastzüge und Supersportwagen gerichtet. Die Brot-und-Butter Autos sind eindeutig in der Minderheit und das war auch der Grund für meine Umbauten.
Das hier ist auch so ein Modell aus der Peltzer Äera. Ein bis auf den Zughaken lediglich umlackiertes Modell. Der für Wiking typische grobe Haken wurde entfernt und durch eine Kupplung von Herpa ersetzt. Das FrontlenkerModell ist eher in etwa 1:90 gehalten und leider gibt es bis Heute kein zeitgemässes Modell der Mittelklasse Büssing Frontlenker. Die Modelle von Brekina und Herpa haben Fernverkehrs Fahrerhäuser und haben 16t GG. Also nicht gerade was typischerweise an den Güterrampen der Bahnhöfe und im städtischen Umfeld zu finden war. Daher ist dieses Modell im Moment der beste Kompromiß.
Ein weiterer Umbau ist dieser Krupp Kipper. Hier habe ich den hinteren Rahmenüberhang gekürzt und eine Meiller 3-Seiten Kipperbrücke aufgesetzt. Statt der hinteren Kotflügel wurden Spritzlappen angebracht. Die Trilex-Felgen stammen von Con Cor und die Reifen (mit Profil!) sind von Herpa. Die Rädergrössen und die Brücke repräsentieren somit ein Fahrzeug mit 16t GG. Der Wagen wurde dann in den Hausfarben des Bauunternehmens lackiert und einige Zierleisten dezent mit silber nachgezogen. Obwohl die traditionellen Winker nocht vorhanden sind, wurde das Fahrzeug schon mit den Heute gebräuchlichen Blinkern nachgerüstet. Diese, die Scheinwerfer, die Köpfe der Peilstangen und die Rücklichter wurden farblich abgesetzt.
da freue ich mich jedes Mal, wenn ich hier reinschaue, dankeschön!
Ich habe mir in den 90ern diverse Kabinen von MEK und Gollwitzer zur Seite gelegt. Hier wartet noch einige Arbeit auf mich. Leider gibt es viele Typen ja bis heute nicht in aktueller Qualität von den großen Anbietern. In letzter Zeit bietet ein Verkäufer in der Bucht (astrogator47) derartige Teile an, da lohnt sich sicher mal reinschauen. Leider scheinen die nicht so gut wegzugehen, inzwischen sind die Startpreise bei einem Euro. Und ein bisschen Material in Reserve schadet ja nie.
Mit herzlichen Grüssen Stefan
Und ist der Ruf erst ruiniert, baut sichs gänzlich ungeniert.
ich freue mich auch sehr über solche Themen! Den Modellautos in Verbindung zu einer epochengerechten Modellbahn wird oft viel zu wenig Beachtung geschenkt, obwohl sich Kraftfahrzeuge gut für eine Bestimmung des dargestellten Zeitraums eignen. Ich finde es immer traurig, wenn ich gut gemachte Modellbahnanlagen sehe, auf denen die Kfz völlig deplatziert sind. Das kann der W50 auf einem bayrischen Speditionshof der 70er Jahre sein oder eine Anhäufung von Trabanten auf eier Westanlage, aber auch eine mit 1€-Bierlastern bestückte ROLA. Genauso fehl am Platz wirkt ein Steyr oder Saurer in Sachsen in der Epoche 4. Auf der anderen Seite waren hier im Westen in den frühen 80ern LIAZ (CSAD), RABA (Hungarocamion) und Roman (ITIA) täglich auf den Auobahnen und Rastplätzen zu sehen, zusammen mit Kenworth und Mack aus der Türkei und dem Iran. Den Trabi bekam man maximal mit ungarischen Kennzeichen zu sehen und das sehr selten.
In der Wirtschaftswunderzeit dominierten eher die deutschen Marken, gerade bei den LKW. Scania, DAF, Renault und Konsorten waren sehr rar. Gedeckte Farben waren eher die Regel und LKW-Planen waren zunächst noch aus imprägniertem Zeltstoff meist ohne Beschriftung. Die war dann eher auf den Pritschen zu sehen. Bis 1956 gab es dann noch das Anhängerdreieck (wenn ein Hänger gezogen wurde), ab ca. 1958 war dies nicht mehr erlaubt. Ganz interessant auch der Blick in die Seebohm'schen Gesetze (1956-1960) und ein Link hierzu:
Das hier ist ein weiteres Recylingprojekt und noch nicht ganz fertig gestellt. Die Firma Albedo hatte sich mal an einem "Borgward" versucht. Das Ergebnis war einfach grauenhaft und "Borgward" in Anführungszeichen gesetzt deshalb gerechtfertigt, der alte Carl F. W. Borgward hat bestimmr im Grab rotiert. Also was tun mit diesem mißratenen Modell? Hier hatte ich noch eine Gießharzkabine in der Grabbelkiste liegen. Aus einem vermurkten Modell wurde dadurch ein halbwegs ansehlicher Henschel HS100. Das Pojekt ruht schon einige Jahre und die gewölbte einteilige Windschutzscheibe hat sich wieder gelöst. Andere Projekte waren eben dringlicher
Ganz allgemein angemerkt, ein zeitgemässes Modell des Henschel HS100 fehlt bislang. Alle Modellautohersteller sind um diesen Typ bislang in einem weitem Bogen herumgetrapst. Die Wiederauflagen des alten Wiking Modells können auch nicht so recht befriedigen. Der HS100 war auch noch bis weit in die Epoche IV hinein ein alltäglicher Anblick. 1971 sind die letzten gebaut worden und bis Mitte der 1980er hat man sie noch gesehen. Das einzige neudeutsch Facelifting war eine einteilige gewölbte Windschutzscheibe welche die alte 2-teilige mit Mittelstag ersetzte. http://www.powalski.com/__we_thumbs__/97...erg22082009.jpg http://forum.bauforum24.biz/forum/upload...30539_thumb.jpg Bildlinks zu erhalten gebliebenen HS100 welche dankenswerter Weise im unverbasteltem Originalzustand geblieben sind.
Versuche doch mal, dem Bogward den Zweck zu entwenden d.h. was Anderes außer einen LKW draus zu machen, ein Wohnmobil zum Beispiel. Oder im Modelleisenbahner 7/15 wurde ein Opel Blitz als Kommunalfahrzeug mit Hubsteiger umgebaut. Lass deiner Fantasie freien Lauf.
Gruß Clemens
Wenn man will, kann man alles. Aber will man denn immer?
Mein Fuhrpark: H0-DC: DR und DB Epoche 3-4 H0-AC: TWB Epoche 3
Ich denke die Fotos zeigen genug, um zu sehen wie weit weg die Albedo Nachbildung vom Vorbild entfernt ist. Allein nur einmal die Partie Windschutzscheibe und Dachrundung als Beispiel heraus gegriffen.
Entsorge ihn mal lieber nicht, ich wüsste da vielleicht noch was. Baue einen Teil der Kabine so ab, das es wie ein Wrack aussieht. In meinem Thema "kreativer Trabiumbau" findest du noch Ideen.
Gruß Clemens
Wenn man will, kann man alles. Aber will man denn immer?
Mein Fuhrpark: H0-DC: DR und DB Epoche 3-4 H0-AC: TWB Epoche 3
Hier habe ich eine Gruppe von Magirus LKW, welche ich hier gemeinsam vorstelle weil Teile kreuzweise getauscht wurden.
Den Anfang machen diese beiden Modelle welche schon so um 1984 entstanden sind. Der rote Kipper entstand aus einem Preiser Fahrgestell und einer Brekina Kabine. Brekina selber hatte damals noch keinen Rundhauber im Angebot.
Mit den Magirus Kippern verhielt es sich in den frühen 1950er so: Bestellte der Kunde bei Magirus einen Kipper mit Straßenfahrgestelle 4x2, so bekam er diesen mit der damals neuen Ganzstahlkabine mit der bekannten runden Motorhaube geliefert. Wählte er dagegen als Option den Allradantrieb 4x4, so wurde ihm der Kipper mit der alten Eckhauberkabine in traditioneller Bauweise mit blechbeplanktem Holzgerüst geliefert. Das Preiser Modell mit Allrad und runder Haube ist also nicht korrekt. Rundhauber mit Allrad gab es dagegen bei den Feuerwehren, dort sind sie korrekt. Die Allrad-Baufahrzeuge wurden alle mit eckiger Haube geliefert. Über mehrere Übergangsstufen von Haube und Kabine entstanden dann die bekannten kleinen Eckhauber.
Hier habe ich dann die Brekina Eckhauber Kabine auf das Preiser Allradfahrgestell gesetzt. Lediglich die Kipperbrücke wurde farblich angepasst um die Beschriftung am Fahrerhaus zu erhalten. Die Preiser Rundhauber Kabine kam dann auf das Brekina 4x2 Fahrgestell. Die Räder stammen von Albedo und der Getränkeaufbau von Weinert.
Einen weiteren Preiser Rundhauber Kipper habe ich dann vorbildgerecht mit einer eckigen Haube ausgestattet. Im Bausatz lagen ja immer beide Motorhauben bei und in diesem Fall lag auch noch der Lufteinlassgrill für den Eckhauber. Lediglich die Beisatzbleche zwischen den vorderen unteren Türecken und dem eckigen Kotflügel habe ich aus blauen Spritzlingsresten selber machen müssen. Beim Vorbild ist das mit den Beisatzblechen genau so, die eckigen Kotflügel sind etwas kleiner als die voluminös gewölbten Teile des Rundhaubers. Daher gibt es hier eine Lücke welche eben mit den Beisatzblechen verschlossen wird. Bei Preiser Eckhauber Bausätzen sind die Beisatzbleche übrigens gleich mit angepritzt. Die Räder stammen von Roco, sind etwas grösser und passen mit ihren grobstolligen Profel gut zu einem Mercur Baustellenkipper.
Der andere Eckhauber stammt von Brekina. Den habe ich nach Rißzeichnungen vom Vorbild tiefer gelegt. [OT: Opel Mantas waren damals noch nicht erfunden! ] Hier habe ich zusätzlich die vorderen Kotflügel beschnitzt damit sie dem Vorbild mit schmalem Rand für Strassenfahrzeuge entsprechen. Brekina hat hier nur die Ausführung für Allrad im Programm.
Links LPS333 und rechts LPS334. Sie entstanden aus dem Brekina Tausendfüssler durch Verkürzung der Rahmen und Versetzen von Achsaggregaten. Die Sattelplatten sind von Herpa und noch in der damaligen einfachen Ausführung. Sie wurden für die Brekina Rahmen angepasst. Bei der LPS333 Sattelzugmaschine wurde im Gegensatz zum Pritschenwagen die 2. Achse nach hinten dicht vor die 3. Achse gerückt. Auch ein seebohmfestes Fahrzeug für die Inlandsmarkt. Heute ist ein derartiges Konzept bei SZM wieder hochaktuell. Der 2-achsige LPS334 war dagegen ursprünglich ein Exportmodell. Hier sind die Räder von Herpa wegen des etwas größeren Reifenformats. Die 1/4tel Kotflügel für SZM waren damals gängig. Beide vorgestellten Fahrzeuge waren für 16t zu. Gesamtgewicht ausgelegt. Wobei auch der LPS333 ein Schlupfloch LKW war welcher eine Gesetzeslücke ausnutzte. Als die Seebohm-Gesetze wieder gelockert wurden, hat Daimler Benz den LPS334 auch im Inland angeboten. Der LP333 verschwand dann ziemlich schnell vom Markt. Gehalten hat sich aber die SZM mit Vorlaufachse, bei der nachfolgenden Kubischen Generation feierte das Konzept als LPS2220 fröhliche Urstände und auch bei der darauf folgenden NG wurden solche SZM angeboten.
die sind super geworden! Gerade der 3-Achser sieht hervorragend aus! Ich hatte auch schon mal so diverse Ideen, was man aus den LP333 von Brekina machen könnte. Ganz vom Tisch sind diese Ideen nicht, z.B. ein 3-achs Motorwagen mit der neueren Kabine (Lichter in der Stoßstange), oder eben diese SzM mit drei Achsen.
Das mit den Scheinwerfern in der Stoßstange geht auch bei den o.a. Umbauten. Du musst als Ausggangsbasis dann den LP334 von Brekina nehmen welcher dann schon die Scheinwerfer wie gewünscht in der Stoßstange hat. Meine beiden Umbauten haben die Scheinwerfer beide im Grill. Mit der neueren Kabine meinst Du die sog. Kubische Generation? http://www.baumaschinenbilder.de/forum/a...cc923e807a73422 Und hier habe ich eine schöne Umbau-Steilvorlage für Dich: https://c2.staticflickr.com/6/5558/14589...dfce2a6cb_b.jpg Vom Brekina Modell ist praktisch nur die Kabine verwendbar, das Fahrgestell muß man sowieso neu bauen. Da wäre m.E. ein modernes Herpa Fahrgestell wohl die beste Basis.
mit der modernen Kabine meine ich den LP334, der war ja, wie Du schon sagst, mit den Scheinwerfern in der Stoßstange. Wenn ich mich recht erinnere, war die klobigere Stoßstange neuen Sicherheitsstandards geschuldet und nahm dann gleichzeitig die Scheinwerfer auf. Mit der will ich irgendwann einen Tausendfüßler (zwei gelenkte Vorderachsen) ausrüsten, was ja durchaus vorbildlich ist (Neuaufbau nach Unfall, oder so).
So ein "Kubaner" 6x2 mit Vorlaufachse wär natürlich auch was! Aber das muß alles noch warten, ich habe noch einige Projekte am Laufen, z.B. den italienischen Scania (ein Thread nebenan), dann liegen hier noch ein halbfertiger Lancia Esagamma Hängerzug, ein OM 150 "Titano" mit Anhänger und ein Mack F700 Frontlenker, der ein Vorbild aus dem Iran hat. Als nächstes sollen dann noch ein Fiat "Baffo" Dreiachser (2 Vorderachsen) mit einem dreiachsigen Bartoletti-Hänger als Kühlwagen folgen.
Jaja, immer was zu tun! Danke für Deinen schönen Bastelbeitrag, ist momentan genau nach meinem Geschmack!
Hier habe ich einen weiteren Mercedes Frontlenker, diesmal der Mittelklasse: Eigentlich nicht viel daran gemacht. Fahrgestell und Radstand wurden verlängert damit die Pritsche vom Wiking L6600 darauf passt. Der Anhänger ist unverändert Wiking. Der Zug wurde dann komplett in Hausfarben lackiert, die Felgen diesmal in Schwarz.
ich hatte da mal so einen Bierlaster, eine Kaelble-Zugmaschine mit einem Siloanhänger. Der hatte irgendwas, nur die Farbe und das Chrom.....
Umgespritzt in DB-Grau fährt er nun Streusand und Split (oder weiß Gott was) zu den kleineren Bahnhöfen.
Er ist nicht perfekt, insbesondere ist die Kabine etwas zu groß. Und auch an den Details könnte man noch was machen. Vielleicht bleibt er ja auch so....
H0-Modellbahnforum.de - das Forum mit der Forumbahn!
»
Allgemeine Foren
»
Auto und Straßenverkehr - Vorbild und Modell
»
LKWs aus der Wirtschaftswunderzeit
05.11.2015 06:36 (zuletzt bearbeitet: 05.11.2015 06:37)
Thema drucken
Antworten
] Hier habe ich zusätzlich die vorderen Kotflügel beschnitzt damit sie dem Vorbild mit schmalem Rand für Strassenfahrzeuge entsprechen. Brekina hat hier nur die Ausführung für Allrad im Programm.
