ich wollte mal nach diesem - wahrlich selten behandeltem - Thema fragen. Was gibt es den Gefahren bei der Modellbahn? Also technisch-elektrischer Art, ich meine nicht die Tatsache, dass man süchtig wird. Bevor sich jetzt jemand lustig macht (was ich nicht ganz so angebracht fände), erkläre ich mal lieber kurz, was mich zu der Frage bewegt hat: Vor einiger Zeit (als ich noch nicht so doll reparieren konnte und noch auf den Fachhändler angewiesen war) hat der mir plötzlich gestanden, dass Reparaturen bei ihm künftig länger dauern als gewohnt. Warum? Der hatte einen Rentner, der früher mal bei Märklin gearbeitet hat und mit (auch alten) Ersatzteilen im Überfluss ausgestattet war. Dieser Rentner hat meinem Fachhändler die meisten Reparaturen gemacht. Nun konnte der Rentner allerdings erst mal nichts mehr reparieren. Was war passiert? Ihm war ein Trafo abgebrutzelt und das halbe Haus gleich mit (inklusive aller Ersatzteile versteht sich). Sachschaden war glaube ich 80.000 Euro. Und das ist einem alten Hasen passiert! Dann kann mir das doch auch passiern - so meine Schlussfolgerung. Mir ist das Thema jetzt gerade wieder eingefallen, da heute meine CS2 bei mir angekommen ist und morgen das Schaltnetzteil folgen wird.
Deshalb nochmal meine obige Frage: Was kann theoretisch heutzutage passieren?
Übrigens: Wir wohnen in einem restaurierten alten Bauernhof mit Holz, Gipskarton und Teppich. Meine Modelleisenbahnanlage befindet sich auf einem Teppichboden, der auf einem Holzboden liegt, der sich genau über einem Schlafzimmer befindet. Die Situation könnte im Zweifelsfalle also schon bruztelig ... äh, will sagen brenzelig werden...
Vielen Dank schonmal für hilfreiche Antworten und freundliche Grüße
Robert
P.S.: Nach Tschernobyl hat jeder gesagt, sowas könne nur den Russen passieren... Vorsicht ist also scheinbar manchmal doch besser als erst große Klappe und dann große Augen - nur falls doch jemand auf die Idee kommen sollte rumzuwitzeln.
Zitat von Modelleisenbahnfan im Beitrag #1Übrigens: Wir wohnen in einem restaurierten alten Bauernhof mit Holz, Gipskarton und Teppich. Meine Modelleisenbahnanlage befindet sich auf einem Teppichboden, der auf einem Holzboden liegt, der sich genau über einem Schlafzimmer befindet.
Zitat von DR105067 im Beitrag #2Wie schaut die Elektrik im Haus aus?
wie meinst Du das? Wenn Du die Leitungen meinst: Ich glaube, es wurden alle Kabel neu verlegt (insbesondere in meinem Dachboden, der vor uns nämlich total verfallen war).
Ich bin da jetzt nicht der Oberüberexperte, aber ich denke wenn man einige Grundregeln befolgt kann da nichts passieren! Und die wichtigste ist doch einfach die Bahn abzuschalten, wenn man den Raum länger verlässt, aber mindestens wenn man aus dem Haus geht. Ich habe mir beim Hausbau eigens eine Sicherung nur für die Bahn in den Sicherungskasten einbauen lassen, die mache ich nur rein wenn ich Betrieb mache oder da rumlöte etc.! Aber ich denke Stecker rausziehen reicht auch, und das nicht unbedingt weil gleich die ganze Bude abfackeln könnte, es reicht doch wenn da eine oder mehrere Loks zu heiss werden!
Gruss Ralf
... en Rio, en Rom, Jläbbisch, Prüm un Habbelrath...
Naja,die elektrische Anlage eines Hauses sollte schon ab und an mal vom Fachmann überprüft werden und der eine oder andere große Feuerlöscher (Mindestens 12 KG) sollte intelligent im Haus verteilt auch vorhanden sein.
Das alles gilt allerdings unabhängig von der Nutzung eines Hauses!
Steve
Modelleisenbahn ist Spaß und kein Krieg der Systeme!
Ich denke auch, dass sich die Modellbahnspezifischen Gefahren sehr in Grenzen halten. Allerdings sollte man hin und wieder mal in neue Trafos investieren. Heute noch mit einem alten blauen Uralt-Märklintrafo aus den 60er-Jahren seine Anlage zu betreiben halte ich für grob-fahrlässig.
Vorsicht ist die Mutter der Porzelankiste. Eine funktionierende Kurzschlusserkennung (regelmäßig testen, vor allem an den entferntesten Stellen), eine ausreichend dimensionierte Verkabelung, mit Bedacht gewählte Stromstärken (müssen es 5 Ampere pro Stromkreis sein?), gut erreichbarer zentraler "Notausschalter" und Feuerlöschmittel griffbereit sind Maßnahmen, die ich bei uns ergriffen habe. Das Löten habe ich in den Keller verbannt, dort ist Estrich-Fußboden. Der Lötkolben hat einen sicheren Ruheplatz in der Lötstation bekommen.
Zu den Maßnahmen gehört auch, den Strom auszuschalten, wenn niemand ein Auge auf die Anlage wirft. Wobei ich eine Einschränkung machen muss: ich schalte lediglich den Bahnstrom auf Stop (Schaltstromkreise etc. gibt es bei uns nicht), wenn ich nur für kurze Zeit die Anlage alleine lasse.
PS.: beim Feuerlöscher habe ich lange überlegt. Es sind dann zwei 6-kg-Pulverlöscher geworden. Wenn ich im Baumarkt einen ordentlichen Wasser-Löscher vorgefunden hätte, hätte ich den genommen. Steht auf der Liste, hole ich nach. Einen beginnenden Brand mit einem modernen Wasserlöscher zu beenden ist erheblich schonender für die Restwohnung.
PPS.: letztens noch: die Booster-Anzeige hätte ich bei 1.0 bis 1.5 Ampere erwartet, aber sie stieg kontinuierlich an und überschritt gerade die 4 Ampere, als ich den Notstop drückte. Da konnte ich auch schon den Schmorgeruch wahrnehmen und schnell die Schadensstelle finden. Ein kleiner Servo war durchgeschmort.
Früher mit den Delte-Boostern habe ich mir eine Temperatur-Überwachung überlegt - und dann doch nicht durchgeführt. Mittlerweile habe ich reversible Temperaturmeßstreifen zuhause und im Sommer auch schon mal damit herum experimentiert. Schaden tut es auf jeden Fall nicht. Ob es jemals einen schleichenden Kurzschluss oder sonstige Überhitzung frühzeitig erkennen lässt? Keine Ahnung.
Grundsätzlich: so oft wie heutzutage Modellbahnartikel den Geist aufgeben (defekte Decoder, durchgeschmorte Magnetspulen, dünne Kabel für Digitalfunktionen) muss man unbedingt mit Brandgefahr rechnen. Außerdem steht die komplette Anlage dauernd unter Strom. Früher nur dort, wo auch ein Zug fuhr.
Grundsätzlich ist die Modelleisenbahn ein elektrischer Verbraucher von dem dieselben Gefahren ausgehen, wie von anderen. Durch dilettantische Verkabelung entstehen aber womöglich zusätzliche Gefahrenpunkte [Hand aufs Herz: Wer hat die 240V Verkabelung zu Steckdosen unter- bzw. innerhalb der Anlage von einem Elektriker machen lassen?]. In meinem Moba-Raum (im Keller) werden alle Steckdosen stromlos geschaltet, wenn ich das Licht ausschalte [die Anlagenbeleuchtung ist separat, d.h. könnte auch im Dunkeln fahren]. Somit werden auch andere Geräte (z.B. Lötkolben) deaktiviert. Brandmelder sollten Standard sein, und nicht nur unter der Decke, sondern auch innerhalb der Anlagenkonstruktion (je nach Aufbau), damit Rauch frühzeitig erkannt werden kann. Ein Beispiel was passieren kann zeigt dieses aus dem >MIWULA<.
Gefahren bei unserem Hobby lauern auch noch woanders. Beim Gebrauch von Lötkolben, Farben oder Klebstoffen werden oft schädliche Substanzen freigesetzt. Vor diesen sollten man sich gut schützen, möchte nicht wissen, wie viele Bastler nach einer Lackiersession Verkehrsrot abgehustet haben…
Insbesondere Kinder müssen vor diesen Gefahren geschützt und aufgeklärt werden. Ältere Leute stellen für sich wieder eine ganz andere Gefahrengruppe. Nichts für Ungut, aber die Sinne und die Reaktionszeiten lassen nach. Zudem ist es ja "noch immer" gut gegangen.
Das meiste davon sind Selbstverständlichkeiten, aber wie so oft, muss man manchmal daran erinnern.
Loks aus Metall verhindern auch zuverlässig größere Schäden, wenn der Decoder abfackelt. Der raucht im Metallgehäuse ab und das war es dann. Meine Modelle aus Kunststoff stellen da schon eine größere Gefahr da, zudem nehmen die Kunststoffgehäuse bei einem Decoderbrand leider auch ggf. Schaden.
Daher werden bevorzugt Loks mit Ganzmetallgehäsue gekauft.
Wenn man zwei Trafos hat für z.B. zwei Sromkreise, und die zwei Kreise sind gegeneinander nicht gut isoliert, kann es passieren daß wenn von einem Trafo der Stecker rausgezogen ist, der (Bahn) Strom vom zweiten Trafo in den ersten fließt und dann gibt es 240 Volt an der rausgezogenen Stecker. Der Trafo mit gezogener Stecker wird zu Zündspule.
Diese Gefahrquelle ist bekannt, und meinem Händler warnt auch dafür.
Zitat von Dampfzeit im Beitrag #11Wenn man zwei Trafos hat für z.B. zwei Sromkreise, und die zwei Kreise sind gegeneinander nicht gut isoliert [...] und meinem Händler warnt auch dafür.
Es geht nicht um die Isolierung, die wird durch Fahrzeuge auf der Trennstelle sowieso gebrückt. Es geht um die Phasengleichheit.
Zitat von Dampfzeit im Beitrag #11Wenn man zwei Trafos hat für z.B. zwei Sromkreise, und die zwei Kreise sind gegeneinander nicht gut isoliert [...] und meinem Händler warnt auch dafür.
Es geht nicht um die Isolierung, die wird durch Fahrzeuge auf der Trennstelle sowieso gebrückt. Es geht um die Phasengleichheit.
Nein, bei dem Problem der zwei Trafos geht es darum, dass bei älteren Trafos folgendes passieren kann:
Die Wechselspannung (16V~) von Trafo1 liegt durch eine falsche Verkabelung am 16V~-Ausgang von Trafo 2 an. Trafo 2 ist aber gar nicht in der Steckdose eingesteckt. Dann passiert folgendes:
Es liegen dann am nicht eingesteckten Stecker von Trafo 2 230V Wechselspannung an, weil die 16V von Trafo 1 wieder hochtransformiert werden zu 230V!!!
Mit den heute üblichen Schaltnetzteilen kann das nicht passieren und manche Trafos neueren Datums haben eine Schutzschaltung, die das Hochtransformieren verhindern.
Stimmt. Und genau wie Du sagst: manche Trafos, nicht alle. Ich hab’s nachgefragt: laut meinem Händler gibt es die Gefahr noch immer.
Können Lötarbeiten dann auch in dieser Weise gefährlich sein? Das könnte der Grund der von Robert gemeinte Gefahrsituation sein. Nur ein Moment Unachtsamkeit…
Zitat von Dampfzeit im Beitrag #14Können Lötarbeiten dann auch in dieser Weise gefährlich sein? Das könnte der Grund der von Robert gemeinte Gefahrsituation sein. Nur ein Moment Unachtsamkeit…
Nicht wegen der Spannung, der Lötkolben führt keine Spannung an frei Liegenden Bauteilen. Aber wenn der Lötkolben runterfällt und eingeschaltet ist, kann er natürlich etwas in Brand stecken, ebenso natürlich ein defekter Trafo oder ein defektes Netzteil.
Aber das betrifft defekte Elektrogeräte allgemein, das ist nicht modellbahnspezifisch.
Zitat von BR365 im Beitrag #10Loks aus Metall verhindern auch zuverlässig größere Schäden, wenn der Decoder abfackelt. [...]Daher werden bevorzugt Loks mit Ganzmetallgehäsue gekauft.
Wegen der Brandgefahr???
hmm, ich muss zugeben, dass ich meine Loks nicht danach auswähle, was passiert, wenn sie in Brand geraten.
Moin, über eben die Thematik mit dem Hochtransformieren im zweiten Trafo habe ich mich kürzlich mit dem Hersteller der Trafos unterhalten, der u.a. für Roco, Viessmann, Conrad produziert.
Das Problem besteht nicht bei sog. "Spielzeugtransformatoren" (Modelleisenbahn gilt rechtlich als Spielzeug), diese erkennt man an dem aufgebrachten Piktogramm, dass eine Lokomotive stilisiert darstellt.
Zitat von BR365 im Beitrag #10Loks aus Metall verhindern auch zuverlässig größere Schäden, wenn der Decoder abfackelt. [...]Daher werden bevorzugt Loks mit Ganzmetallgehäsue gekauft.
Wegen der Brandgefahr???
hmm, ich muss zugeben, dass ich meine Loks nicht danach auswähle, was passiert, wenn sie in Brand geraten.
In Metall-Lokomotiven entsteht eher ein Kurzschluss wegen blank gescheuerter Kabel.
Bevor nicht jemand eine fundierte Erhebung über die Verteilung der Brandschäden von Kunststoff- versus Metallgehäuse präsentiert, schlage ich vor diesen Punkt einfach wieder zu streichen.
vielen Dank für eure Mühe! Mal kurz nicht ins Forum geschaut, schon 5-10 neue Beiträge!
Ich glaube, jetzt kann ich die Gefahr rund um die MoBa schon ganz gut einschätzen, sie ist nicht allzu hoch, aber man muss halt ein paar grundsätzliche Dinge beachten, sowie um die Spezialfälle informiert sein (z.B. das mit den Trafos).
Das Argument mit den Metallloks gefällt mir übrigens außerordentlich!
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Gefahren bei der Modelleisenbahn?
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03.09.2014 16:01
Antworten
Grüße aus Süddeutschland 
