Hallo Leute Bin am Testen meiner Anlage. Sie steht ja noch in der Werkstatt. Nun ist es mir schon 3 mal passiert, dass die elektrischen Weichenantriebe (Roco) durchgebrannt sind.
Ich betreibe sie mit 15V Gleichstrom. Habe gehört, es wäre besser, wenn man sie mit Wechselstrom betreibt. Stimmt das?
es ist egal ob du Wechsel- oder Gleichspannung zum Schalten der Magnetspulen nimmst. Entscheidend ist, ob der Strom nur sehr kurz fließt oder wegen eines Fehlers länger fließt, denn die Spulen sind nicht für Dauerstrom geeignet. Eigentlich haben alle Magnetspulen-Weichenantriebe eine Endabschaltung. Die kann schon mal gestört sein und dann brennt halt die Spule durch.
der eine sagt so, der andere wieder anders. Woher will man wissen wer Recht hat.
Woanders habe ich folgendes gelesen:
Man steuert eigentlich Weichenspulen nicht mit Gleichstrom an! Warum? Weil die Spulen mit umgebende/zugehörigen Eisenteile dauer-magnetisiert werden können und dann "kleben". Ob das eintritt, hängt vom jeweiligen Antrieb ab. (lies Brückengleichrichter und Kondensator)
Hans, es ist NICHT Egal, ob Gleich oder Wechselstrom. Bei Gleichstrom wird der Anker des Antriebs mit der Zeit magnetisch polarisiert, was zur Verschlechterung des Wirkungsgrades / der Funktion führen wird. Von da her sind Magnetantriebe immer mit Wechselstrom zu betreiben.
Empfehlenswert dagegen ist es, die Antriebe mit 2-3 Volt Überspannung, aber dafür mit begrenzter Einschaltdauer zu betreiben. Sprich, statt 15V eben 18V, aber aus ner Stromquelle, die die Spannung nach 1-2 Sek. automatisch abschaltet.
Hallo, Magnetspulenantriebe bestehen meines Wissens nach auch zwei nebeneinander angeordneten Spulen, in denen sich der Eisenanker befindet. Lege ich an die „rechte“ Spule eine Spannung, wird der Anker nach rechts gezogen und stellt die Weiche. Hat der Antrieb die entsprechenden Kontakte, wird beim Erreichen der Endlage auch die Stromzufuhr zur Spule unterbrochen. Die Spule ist vor Dauerstrom geschützt (wenn man z.B. mit Kippschaltern die Weichen betätigt, oder ein Zug auf einem Weichenstellkontakt stehen bleibt). Wird die Endlage nicht erreicht, fließt weiter Strom durch die Spule und sie brennt irgendwann durch. Sinngemäß gilt das gleiche, wenn ich linke Spule an eine Steuerspannung lege. Meine Weichenantriebe stelle ich per Kippschalter. Da ich davon ausgehe, dass die Endabschaltung einmal nicht funktioniert, betreibe ich die Weichenantriebe mit 16-V-Gleichspannung. Die Gleichspannung wird allerdings von einem Elko abgegeben, der über einen Gleichrichter und Widerstand von einem leistungsschwachen Trafo geladen wird. Sollte die Endabschaltung nicht funktionieren, sinkt die Spannung auf eine unschädliche Höhe. Dass der Anker bei Gleichstrom selber magnetisch wird, ist bei entsprechendem Material physikalisch möglich. Werden die Anker denn heute nicht aus einem Material hergestellt, was sich nicht so leicht, schon gar nicht durch gelegentliche Stromstöße, magnetisieren lässt? Dann müsste man ja in Fahrstraßenschaltungen mit Diodenmatrix (Gleichstrom) dauernd die Weichenantriebe tauschen. Es grüßt Hans
Quizfrage: Warum heißt der (nichtregelbare) Wechselstromausgang handelsüblicher Modellbahntrafos Magentartikelanschluß? Und gegen nicht funktionierende Endabschaltung hilft die Betätigung durch Taster, sozusagen als doppelte Absicherung. Ich bin da etwas altmodisch, daher halte ich mich immer noch an das was schon vor 50 Jahren in der Miba stand und vor 40 Jahren in der KMR.
Bei meinen ersten Experimenten noch in meiner Schulzeit ohne spezifische Vorkenntnisse habe ich auch mal das Gehäuse eines Rocoantriebs geschmolzen. Roch ziemlich stechend, aber die Spule ist - soweit ich mich erinnere - damals nicht durchgebrannt. War ca. 1978... Die oben angegebenen Quellen habe ich erst später in die Hand bekommen, diese Lektüre habe ich nie bereut, denn sie hat mich vor manchem Schaden bewahrt!
Schönen Sonntag noch!
Mit herzlichen Grüssen Stefan
Und ist der Ruf erst ruiniert, baut sichs gänzlich ungeniert.
Zitat von masteba im Beitrag #6 Und gegen nicht funktionierende Endabschaltung hilft die Betätigung durch Taster, sozusagen als doppelte Absicherung. Ich bin da etwas altmodisch, daher halte ich mich immer noch an das was schon vor 50 Jahren in der Miba stand und vor 40 Jahren in der KMR.
sicherer sind Taster natürlich. Viele sehen den Vorteil der Schalter aber darin, dass man beim Einbau in ein Gleisbildstellpult die Stellung der Weiche erkennen kann. In der Miba standen aber auch Schaltvorschläge für Fahrstraßenschaltungen mit Diodenmatrix und damit Gleichstrombtrieb der Weichenantriebe.
Etwas Theorie zu Relais und Weichenantrieben (etwas weiter unter) findet man hier: wikipedia.
Hallo Leute Danke erstmal für Eure Tipps. Das mit dem Kondensator von Hans und die Taster-Idee lasse ich mir mal durch den Kopf gehen. Schönen Sonntag noch Gruzz Mikke
Hallo, so sieht der Schaltplan zur Spannungsversorgung der Weichen aus: Wenn die Weichen einzeln nacheinander geschaltet werden, reicht auch ein Kondensator mit 4700uF.
Zitat von DRG-ler im Beitrag #11Hans, du weißt schon, das sich durch die Brückengleichrichtung in Verbindung mit der Glättung die 16V um den Faktor 1,414 auf über 22,6V erhöhen?
Viell. mal drüber nachdenken...
?????????????????
Bei meinem alten Trafo der von 16V AC auf DC umgerüstet wurde kommen etwa 18 V DC raus. Um genau hinter dem Komma zu sein müsste ich nachmessen. Praktisch ist alles anders als in der Theorie.
Zitat von DRG-ler im Beitrag #11Hans, du weißt schon, das sich durch die Brückengleichrichtung in Verbindung mit der Glättung die 16V um den Faktor 1,414 auf über 22,6V erhöhen?
Viell. mal drüber nachdenken...
du hast Recht, der Elko lädt sich auf ca. 22V auf und das ist so beabsichtigt. Die Weiche wird mit einem höheren Spannungsimpuls gestellt, so dass auch schwergängige Weichen oder solche an langen Leitungen (Leitungsverlust) sicher schalten. Der Elko entlädt sich in Bruchteilen einer Sekunde. Genauso schnell ist die Weiche umgestellt und die Endabschaltung schaltet die Spannung ab. Ich habe die Schaltung noch einmal durchgemessen: Eine Roco-Kreuzweiche schaltet schon bei einem Kondensator mit 1000uF (schneller entladen als 4700uF). Hält man den Anker am Handumschalter fest, so dass die Endabschaltung nicht wirkt, geht die Spannung auf ca. 2V zurück. Die restliche Spannung fällt am Widerstand ab, der die Leistung in Form von Wärme abgibt. Er sollte deshalb für 3W bemessen sein. (Es auch möglich den Spannungsabfall am Widerstand abzugreifen und über eine Zusatzschaltung eine Anzeige anzusteuern, die Dauerstrom (Weiche schaltet nicht) meldet.) Es grüßt Hans
Ich habe für eine Spielzeugbahn die Weichenschaltung mit Tastern und Rückmelde-LED aufgebaut. Weichen und Antriebe waren von Roco. Das hat mit Gleichstrom wunderbar funktioniert.
Ein Tipp: Die beiden Taster einer Weiche habe ich nicht parallel, sondern seriell verdrahtet. Der 2. Taster ist stromlos, sobald der erste Taster gedrückt wird. Damit ist eine Zerstörung bei gleichzeitigem Drücken beider Taster unterbunden.
Die meisten Magnetartikel funktionieren gleichermaßen mit Wechsel- und Gleichstrom. Der 2. Ausgang von Moba-Trafos liefert Wechselstrom, weil das die einfachste, mögliche Konstruktion ist. Für Gleichstrom wäre zusätzlich eine Gleichrichtung und eventuell noch eine Glättung erforderlich.
dazu auch was von mir: Bei den heutigen kleinen Weichenantrieben sind die Spulen mit sehr dünnem Kupferlackdraht gewickelt. Bekommt eine solche Spule zu lange Strom, wird die Spule heiß, das Plastikgehäuse schmilzt, es stinkt und der Draht brennt unweigerlich durch = Totalschaden, auch weil der ganze Antrieb durch die Hitze verzogen ist. Ich weiß wovon ich rede
Damit das nicht passiert, haben diese Antriebe alle eine Endabschaltung. Die ist aber nicht immer zuverlässig und deshalb überbrücken "Spezialisten" gerne mal die Endabschaltung, Ergebnis dann s.o.
Aus diesem Grund sind Schalter für Weichenantriebe tabu, ist die Endabschaltung defekt ... s.o. ! Es müssen Taster sein!
Zur Frage von Spannung und Strom: Man kann die Spulen problemlos mit Überspannung betreiben, die Dauer des Stromflusses muss nur so kurz sein, dass die Spule nicht heiß wird.
Ein guter Schutz ist auch die oben gezeigte Schaltung mit Strombegrenzungswiderstand und Ladeelko. Nachteil ist hier, dass sich der Elko aufladen muss, bevor die nächste Weiche geschaltet werden kann. Für das Schalten von Weichenstraßen daher nur bedingt eine Lösung.
Ob mit Gleich- oder Wechselstrom ist egal. Bei Digitalbetrieb werden die Spulen immer mit Gleichstrom versorgt (Halbwellen aus dem Decoder).
Da an den Antrieben außer dem Anker eh nichts mehr aus magnetisierbarem Material ist, kann einem eine evtl. Magnetisierung durch Gleichstrom völlig egal sein. Für die M-Gleis Fraktion gilt das natürlich so nicht.
Viele Grüße Bernhard ------------------------------------------------ Spurweite: H0 und N, Epoche +/- IIIb, DB, SBB, BLS, ÖBB, SNCF, FS, ESU ECoS I + II, ESU-Programmer, ESU-Prüfstand, Roco-Multimaus, Digital 2-Leiter, Decoder: ESU, Lenz, D&H, Zimo, Märklin, Sounddecoder, TrainController 8 Gold, Wintrack 15 ...
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Weichen mit Wechselstrom betreiben ?
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10.08.2014 06:43 (zuletzt bearbeitet: 10.08.2014 06:43)
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