fuer alte Hasen wahrscheinlich eine triviale Frage: soll man neue Lokomotiven grundsaetzlich einfahren, sei's auf dem Rollenpruefstand, sei's im "Keisverkehr"? Wenn ja, gibt's Richtwerte bzgl. der Einfahrtsdauer, wie lange in welche Richtung, bei welcher Geschwindigkeit?
Fährt sich die Lok nicht eh im Spielbetrieb ein? Ich meine, wenn die eingesetzt wird, ergibt sich das Einfahren doch automatisch. Mit dem Auto fährt man ja auch nicht so mal 1500km zum Einfahren durch die Pampa, man achtet nur darauf, dass man nicht gleich volle Drehzahl und maximale Leistung fährt.
Ich weiß nicht, was genau erhofft man sich dadurch? Was soll das Ergebnis sein? Was passiert dann? Was wird besser wenn ja oder schlechter wenn nicht? Ich bin noch nie eine Lok eingefahren und bis jetzt fahren alle genauso gut wie alle anderen die ich gesehen habe. Eingefahren werden Loks ohnehin schon beim Hersteller, da keine Lok ungeprüft das Werk verlässt (oder zumindest verlassen sollte). Zwar nicht lange, aber es reicht um das Getriebefett zu verteilen und jedes Zahnrad ein paar Hundert Umdrehungen laufen zu lassen. Ich werde daher aus diesem Einfahren nicht wirklich schlau.
Zitat von BR365 im Beitrag #4, man achtet nur darauf, dass man nicht gleich volle Drehzahl und maximale Leistung fährt.
Also fährt man ein Auto auch ein. Beim Auto geht es darum, dass sich Teile im Motor "einschleifen", bei der Modellbahn ist das nicht anders.
Zitat von Dominik B im Beitrag #5Ich weiß nicht, was genau erhofft man sich dadurch? Was soll das Ergebnis sein? Was passiert dann? Was wird besser wenn ja oder schlechter wenn nicht?
Motorkohlen schleifen sich ein, Fett und Öl wird verteilt.
Zitat von Dominik B im Beitrag #5 Eingefahren werden Loks ohnehin schon beim Hersteller, da keine Lok ungeprüft das Werk verlässt (oder zumindest verlassen sollte).
Quatsch, sowas leistet sich kein Hersteller wegen der Kosten und Zeit. Die Modelle werden nur Funktionsgeprüft d.h., dass eine Lok ein bis 2 Runden auf einem Testkreis je Richtung dreht um zu sehen ob sie läuft, nicht komisch klingt, die Beleuchtung funktioniert und kein abnormales Laufverhalten wie z.B. ruckeln oder taumeln zeigt. Warum schreibt z.B. Piko in der Anleitung: "Wir empfehlen, die Lok ca. 25min je Fahrtrichtung ohne Belastung einlaufen zu lassen, damit das Modell einen optimalen Rundlauf und eine gute Zugkraft erhält."? Oder Roco: "Es empfiehlt sich, das Modell 30 Minuten vorwärts und 30 Minuten rückwärts ohne Belastung einlaufen zu lassen, damit ihr Modell einen optimalen Rundlauf und beste Zugkraft bekommt." (ist original so mit den fettgedruckten Stellen)
Nachdem ich erst das vom Hersteller verwendete Öl und Fett entfernt , und die Loks mit guten ÖL und Fett geschmiert hatte, habe ich meine Loks immer sorgfältig und ohne Last eingefahren. Meist länger als der Hersteller empfohlen hat. Mit Erfolg. Meine älteste Loks sind 60 Jahre alt, sind im bestem Zustand und im allgemeinen laufruhig. Nur bei schlechter Qualität bringt einfahren nichts.
Loks (und Wagen) verlassen absolut und zu oft ungeprüft das Werk. Ich habe etwa 300 Loks, aber (fast) nie eine ohne Probefahrt gekauft. Und zu oft war der Probefahrt Anlaß die Lok nicht zu kaufen und zu warten bis mein Händler ein neues Exemplar bestellt hatte, und wieder eine, und wieder...
Dazu kommt daß die Qualität in den letzten Jahren nicht besser geworden ist. Man merkt daß es den Herstellern schlecht geht!
Vielleicht ist der Grund daß deutsch für mich eine Fremdsprache ist. Entschuldigung! Ich meine daß, wenn die Motorkohle bei mäßigem Drehzahl auf dem Kollektor einschleifen, Kohle und Kollektor “poliert“ werden. Wenn der Kollektor nicht verkratzt, gibt es wenig Kohlestaub. Nur meine Erfahrung nach mehr als 5 Jahrzehnten mit Loks von verschiedenen Herstellern.
Außerdem passt sich die gerade Fläche der Rundung des Kollektors an. Man sollte übrigens auch digitale Loks, soweit möglich, Analog einfahren. Vor allem, wenn der Decoder eine Motorregelung besitzt.
Ja, stimmt. Ich bin auch analog-fahrer aber auch hier hast Du Recht, bei niedriger Spannung gibt es weniger Funkenbildung und kein einbrennen im kollektor.
Herzlichen Dank an alle fuer eure Antworten! Also einfahren, geht klar!
@Mario: Wieso nicht auf dem Rollenpruefstand einfahren? Habe "Kreisverkehr zur Verfuegung, spielt also keine Rolle, aber interessieren wuerde's mich schon...
@Max: Waere mir nicht aufgefallen, dass du kein Muttersprachler bist. Man ist ja hier im Forum (und andernorts) deutlich schlimmere Sprachverirrungen von Usern gewohnt, die definitiv Muttersprachler sind! Also keine Bange...
Nebenbei: bei Werksfuehrungen bei einem grossen Automobilhersteller mit drei Buchstaben war Anfang der 2000er Jahre bei Fuehrungen zu vernehmen, dass aufgrund geringerer Toleranzen beim Motorenbau ein Einfahren nicht mehr notwendig sei. In der Tat wurden die Autos auch auf dem Rollenpruefstand auf weit ueber 120 km/h hinaus beschlaeunigt. Hmmm...
Zitat von croquy im Beitrag #15Herzlichen Dank an alle fuer eure Antworten! @Mario: Wieso nicht auf dem Rollenpruefstand einfahren? Habe "Kreisverkehr zur Verfuegung, spielt also keine Rolle, aber interessieren wuerde's mich schon...
Ein bischen Widerstand brauchts schon beim Einfahren, auf dem Rollenprüfstand hat man das aber nicht, da nur die Rollen bewegt werden. Im Kreis bewegst Du aber die Lok mit ihrem Eigengewicht.
Zitat von croquy im Beitrag #15Nebenbei: bei Werksfuehrungen bei einem grossen Automobilhersteller mit drei Buchstaben war Anfang der 2000er Jahre bei Fuehrungen zu vernehmen, dass aufgrund geringerer Toleranzen beim Motorenbau ein Einfahren nicht mehr notwendig sei.
Ziemlich gewagte Theorie von BMWuppdich,die Materialien müssen sich auch im 21.Jahrhundert aufeinander einarbeiten!
Davon ab ist in diesem Fall der Vergleich nicht möglich da Rollenprüfstände für Kraftfahrzeuge gegen einen Wiederstand bremsen um die Leistungsdaten zu ermitteln.
Zitat In der Tat wurden die Autos auch auf dem Rollenpruefstand auf weit ueber 120 km/h hinaus beschlaeunigt.
Sagt auch nichts aus,je nach Motor und Übersetzung geht das auch bei 1500 U/Min.
Steve
Modelleisenbahn ist Spaß und kein Krieg der Systeme!
Zitat von croquy im Beitrag #15Herzlichen Dank an alle fuer eure Antworten! @Mario: Wieso nicht auf dem Rollenpruefstand einfahren? Habe "Kreisverkehr zur Verfuegung, spielt also keine Rolle, aber interessieren wuerde's mich schon...
Ein bischen Widerstand brauchts schon beim Einfahren, auf dem Rollenprüfstand hat man das aber nicht, da nur die Rollen bewegt werden. Im Kreis bewegst Du aber die Lok mit ihrem Eigengewicht.
Dann ist der Umkehrschluss ja, auf dem Rollprüfstand wiegt die Lok nix?
Zitat von Dominik B im Beitrag #5 Eingefahren werden Loks ohnehin schon beim Hersteller, da keine Lok ungeprüft das Werk verlässt (oder zumindest verlassen sollte).
Quatsch, sowas leistet sich kein Hersteller wegen der Kosten und Zeit. Die Modelle werden nur Funktionsgeprüft d.h., dass eine Lok ein bis 2 Runden auf einem Testkreis je Richtung dreht um zu sehen ob sie läuft, nicht komisch klingt, die Beleuchtung funktioniert und kein abnormales Laufverhalten wie z.B. ruckeln oder taumeln zeigt.
Das meine ich ja mit einfahren. Die Räder und Ritzel haben sich eben schon mal paar Hundert Umdrehungen bewegt. Also ich kann eben nur sagen, dass ich meine Fahrzeuge nie einfahre und deswegen keine schlechteren Ergebnisse bemerkt habe. Überhaupt, wie soll sich denn durch Einfahren die Zugkraft steigern? Dadurch wird doch der Motor nicht besser.
Zitat von Dominik B im Beitrag #19Überhaupt, wie soll sich denn durch Einfahren die Zugkraft steigern? Dadurch wird doch der Motor nicht besser.
Der Motor nicht,aber allein schon das "brechen" von scharfen Kanten an Zahnrädern mindert die Reibung unter Umständen merklich und somit die Charakteristik des gesamt Antriebs.
Steve
Modelleisenbahn ist Spaß und kein Krieg der Systeme!
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Soll man neue Lokomotiven einfahren?
01.06.2014 23:25 (zuletzt bearbeitet: 01.06.2014 23:26)
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