für ein neues Bauvorhaben (BR 78.10) möchte ich dem alten Bausatz von Günther einen neuen Motor (Faulhaber) und neue Tenderräder (Weinert) spendieren. Jetzt habe ich den Tender vor einigen Jahren komplett auseinander gebaut und nun finde ich die Zahnräder nicht mehr, die auf den Tenderrädern aufgezogen waren. Die Zwischenzahnräder sind alle noch vorhanden, ebenso das Getriebe vom Motor (Schneckenwelle) zu den Rädern. Wie kann ich berechnen, welche Zahräder ich brauche, damit das komplette Getriebe wieder funktioniert? Wenn ich schon am Getriebe "herumpfusche", was muß ich machen oder wie kann ich berechnen, mit welcher Zahradkombination ich auf eine vorbildgerechte Geschwindigkeit komme?
Das sind viele Frage auf einmal. Die Endgeschwindigkeit muss ausgerechnet werden um die Motordrehzahl entsprechend zu reduzieren. Die Frage ist, sind die Zahnräder aus Kunststoff oder Metall? Ich empfehle Metallzahnräder auch wenn diese lauter sind. Falls möglich würde ich die Getriebebohrungen scannen und zeichnerisch die entsprechenden Zahnräder ausmessen. Für die Zahnräder empfehle ich Lemo Solar. Gruß Wolfgang
danke für die schnelle Antwort. Ja, ich tendiere auch zu Metallzahnrädern. Ich kann auch das Getriebe, bzw. den Block scannen. Aber das gibt´s dann doch irgendwas mit dem Modul? Das muß doch irgendwie alles zusammen passen? Immer noch viele Fragen.
Also ganz ehrlich sehe ich hier das Problem nicht. Die Zwischenräder sowie deren Lage im Getriebeblock sind gegeben. Ebenso die Lage der Achsen... Was fehlt, sind die Zahnräder auf den Achsen. Diese lassen sich ganz einfach aus Modul, Abstand zwischen den Wellen und den Teilkreisdurchmessern errechnen. Alles andere ist dann nurnoch lustiges zusammen stecken.
Die Anpassung "Bürste" vs. "Fauli" würde ich ggf. über die Schnecke machen....Ansonnsten per Decoderprogrammierung. Ein komplettes Getriebe neu konstruieren....das wäre für mich der allerletzte Weg...
Bis jetzt war bei Fleischmann alles Modul 0,5, was mir so unter die Finger gekommen ist.
Thomas
Das Schöne an einheitlichen Standards ist es, dass es so viele verschiedene davon gibt. Toleranz ist die Erkenntnis, dass es sinnlos ist, sich aufzuregen.
das Problem ist ja, dass das Getriebe ein Eigenbau der ehemaligen Fa. Günther ist. Von Fleischmann bleibt ja nur noch der umgebaute Kessel, der Rahmen und die Räder mit Steuerung.
Zitat von 96022 im Beitrag #1Die Zwischenzahnräder sind alle noch vorhanden, ebenso das Getriebe vom Motor (Schneckenwelle) zu den Rädern.
Dann ist das doch eh kein Problem. Modul bestimmen und dann über die Achsabstände die Zähnezahl ausrechnen. Hatte ich vorhin ganz überlesen. Wird ja keiner "unterwegs" das Modul wechseln ;-))
Thomas
Das Schöne an einheitlichen Standards ist es, dass es so viele verschiedene davon gibt. Toleranz ist die Erkenntnis, dass es sinnlos ist, sich aufzuregen.
Speziell in deinem Fall handelt es sich wahrscheinlich um M 0,4 oder M 0,5 Die Größe des fehlenden Zahnrades kannst Du dann mit Hilfe einer (www)Seite zur Berechnung von Stirnzahnrädern ausrechnen.
du brauchst eine Schieblehre (Messschieber) um genaue Maße zu ermitteln. Für die Modulbestimmung m einfach bei dem Nachbarzahnrad den Ausendurchmesser Da messen und die Anzahl der Zähne z bestimmen.
Die Formel dafür:
m = Da : (z+2)
Hier kommt meist ein kryptisches Ergebnis mit vielen Nachkommastellen raus. Ursache sind die fehlenden Zahnspitzen die eben oft vom Hersteller weggelassen werden (ca. 0,1 - 0,2mm) da sie eh nicht mehr tragen. Dann muss man halt mitteln. Im H0-Sektor werden aber meist nur die Module 0,4 und 0,5 eingesetzt!
Für die Berechnung des fehlenden Achszahnrades den Achsabstand A zum nächsten Zahnrad aufs Zehntel genau messen. Gemessen wir immer von Achsmitte zur Achsmitte. Da dies nicht praxistauglich ist behelfen wir uns damit mit der Hilfe der kleinen Messspitzen am Messschieber und messen die beiden Achsbohrungen von außen zu außen und ziehen einmal den Achsdurchmesser ab (bei angenommenen gleichem Durchmesser der beiden Bohrungen). Und jetzt noch den Durchmesser des Teilkreises D mit der Formel
D = m x z
bestimmen, und die Ergebnisse in die Formel eingesetzt:
B = A - D / 2
Daraus ergibt sich für das gesuchte Zahnrad (hier wieder für die Zähneanzahl z)
z = (B x 2) x m
Also im Grunde nichts anderes als den Halbmesser des Teilkreises des vorhandenen Zahnrades von dem Abstand der beiden Zahnräder abziehen und den Rest folgerichtig wieder verdoppeln um wieder auf den vollen Teilkreis des gesuchten Zahnrades zu kommen. Dies nun nur noch mit dem vorher ermittelten Modul m multiplizieren und voila, die gesuchten Zähne sind wieder da
Anm: / und x stehen wie immer für teilen und multiplizieren!
So, hoffentlich habe ich wie immer alle Klarheiten beseitigt
Und noch eine Anmerkung zu diesem ominösen Teilkreis. Dieser ist ein nur errechenbares Hilfskonstrukt auf dem aber in genialer weise das sogenannte Modul basiert. Den Teilkreis kann man somit nicht messen oder gar sehen. Man kann ihn sich etwa so vorstellen, als wären die beiden Zahnräder zwei sich geradeso berührende Reibräder. Damit soll für den optimale Zahneingriff eine Rechengrundlage gegeben werden. Schließlich muss der Konstrukteur ja wissen in welchem Abstand die entsprechenden Achsbohrungen gesetzt werden müssen.
Alles gar nicht so schwer, sogar für so einen Mathe-Dau wie mich
danke an alle für die zahlreichen Zuschriften. Sie waren alle sehr hilfreich und ich werde das mal ausprobieren. Wenn dann mal in Zukunft die 78.10 mit neuen Tenderrädern hier auftaucht, dann wißt ihr, dass mir euch eure Tipps geholfen haben. Danke!
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Frage zum Getriebebau
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12.04.2014 19:05
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