Hallo,

nachdem mich erste Planungen noch nicht so ganz überzeugen wollten (hier noch nicht vorgestellt) versuche ich es nun doch mal mit der Vorstellung meines Bahnhofsentwurfs. Ähnlichkeiten mit einem anderen erst kürzlich hier zu erschienen Gleisplans sind wirklich nur Zufall, der Ort erfunden, Kommentare aber sehr erwünscht!



Der Bahnhof Bad Weihaburg liegt im malerischen Westerwald. Bekannt wurde der Ort bereits in den 1890er Jahren als Luftkurort. Daher und aufgrund der Tongruben in der näheren Umgebung baute man 1895 die Weihatalbahn als Stichstrecke zwischen Siershahn und Selters. Heute schreiben wir die späten 70er, frühen 80er Jahre. Die Zeit der Nebenbahnen neigt sich dem Ende zu, doch der Kurtourismus und der Güterverkehr haben die Strecke bislang am Leben erhalten. Der Nahverkehr wird mit Dieseltriebwagen (6 Zugpaare am Tag nach Limburg über Montabaur und über Siershahn nach Koblenz) und lokbespannten Zügen mit Silberlingen bestritten (6 Zugpaare nach Frankfurt via Limburg). Der Güterverkehr bedient die Ladestellen Brauerei (4) und die Schüttrampe der Tongrube Winkerbach (5). Am Güterschuppen und der angeschlossenen Rampe (2) werden hauptsächlich landwirtschaftliche Waren umgeschlagen. Der Lokschuppen (3) ist heute bereits bahntechnisch verwaist und dient nach der Auslegung mit Teer hauptsächlich dem lokalen Schul- und Linienbus als Unterstand. Die einst hier beheimatete Rangierlok ist nunmehr aus Kostengründen in Siershahn stationiert und erreicht den Bahnhof am frühen morgen mit dem ersten Ng am Haken und verlässt ihn mit dem Ng am Abend wieder. Eine Besonderheit deren Zukunft ungewiss erscheint ist der "kriechende Holländer", 3 Kurswagen mit Kurgästen aus dem D-Zug Amsterdam-Frankfurt. Dieser Zug wird mal aus deutschen, mal aus niederländischen Wagen gebildet und erreicht Weihaburg in den Sommer und Weihnachtsferien jeweils Freitags und Sonntags. Ebenso eine Besonderheit ist der Tonzug (Verkehrstage Di-Sa).

Soweit ein bisschen zu der Storyline die ich mir etwas gedacht habe (noch ohne feines Betriebskonzept). Am rechten offenen Teil wird zunächst ein Fiddelyard o.ä. angeschlossen. Gleissystem Märklin K (davon habe ich noch ne Menge) mit schlanken Weichen und Radien 424 (größere sähen schöner aus aber waren nicht mehr drin bei halbswegs gescheiter Gleislänge).

Bitte nunmehr um Eure Verbesserungsvorschläge dazu

Viele Grüße

Thomas

[ Editiert von Tesser am 13.03.09 0:00 ]

Vermutlich hätte man aber irgendwann in den 70er-Jahren die linke Weichenverbindung Gl.1<->Gl.2 herausgerissen, siehe das Beispiel von Gefrees.

Ich bin mir auch noch nicht ganz sicher, ob die Gleisgeometrie wirklich das Gelbe vom Ei ist. Das dritte Gleis liegt am Bahnsteig und muss dennoch als Verkehrsgleis genutzt werden können - das widerspricht sich m.E.



So ist Gl. 3 als reines Bahnsteiggleis nutzbar, Gl. 4 wird so zum Verkehrsgleis. An diese beiden Gleise habe ich einfach mal zur Visualisierung zwei Abstellgleise gebaut..., evtl. liegt hier am Ende ein zweiständiger Lokschuppen?

Zur Abstellung des "Kriechenden Holländers" noch eine kleine Anektode aus der grossen Eisenbahnwelt: der CityNightLine CNL 478 (Zürich - Hamburg) / 40478 (Zürich - Amsterdam, verkehrt als Flügelzug) wird im Abstellbahnhof Zürich Herdern auf zwei Gleisen abgestellt und erst vor seiner Überführung nach Zürich Hauptbahnhof in der vollen Länge zusammengestellt. Ähliches wäre auch für den Kriechenden Holländer denkbar - dann wäre ein schmaler Hilfsbahnsteig zwischen den Bahstellgleisen für die Reinigungstruppe sicher hilfreich.

Vielleicht bekamen sie sogar so eine Elektro-Lautlosvonhintenanschleich-Mobil mit Ladepritsche und Kupplung für diese knuffigen Handwagen, wie sie früher für den Gepäcktransport bereit standen?

Übrigens habe ich vergessen anzumerken, dass etvl. der Lokschuppen auch abgerissen worden sein könnte. Oder wie du es vorschlugst auf der rechten Seite des Verkehrsgleises platziert wurde.

Mir kommt der Mittelbahnsteig etwas merkwürdig vor. Besser wäre es, wenn die linke Gleisverbindung zwischen Gleis 1 und 2 nach links wandern würde (EG und Güterschuppen entsprechend mit) und zwischen Gleis 1 und 2 ein Zwischenbahnsteig käme. Gleis 3 wäre immer noch Betriebsgleis und Gleis für Güterzüge, Gleis 1 für Reisezüge und Gleis 2 bei Kreuzungen von Reiszügen und auch für Güterzüge. Viel mehr Verkehr wird kaum vorkommen.

Gleis 4 wäre dann als lange Ladestraße denkbar. Die Abstellmöglichkeiten müssten je nach Betrieb fein justiert werden.

Matthias

Eine Variante wäre noch, das man annehmen könnte die Strecke ging früher weiter nach links, und ist jetzt stillgelegt worden. Da macht der Bahnsteig durchaus Sinn.

Hallo,

erstmal danke für die hilfreichen Kommentare. Über die etwas ungewöhnliche Anbindung des Gleis 4 habe ich auch zunächst gegrübelt. Aber es war von der Idee her als Aufstellgleis für die Wagen zur Tongrube gedacht. Diese werden als Ganzzug (oder wie man es früher auch immer nannte ) gefahren und der Zug weist eine entsprechende Länge auf. Mit der Anbindung, so wie ich sie konstruiert habe gewinnt man etwas an Länge und es macht insofern Sinn, als dass die Rangierlok aus dem Schuppen herausfahren kann (konnte) auch wenn das Gleis 4 belegt ist. Der Tonzug muss übrigens in zwei Fuhren zugestellt bzw. abgeholt werden. Beim Durchdenken dieses Vorgehens ist mir aber auch aufgefallen, dass das Gleis 3 dann als Verkehrsgleis mit Bahnsteig eher ungünstig ist, da die beladenen Wagen von der Grube ja auch irgendwo vorrübergehend abgestellt werden müssen. Daher nun ein neuer Entwurf mit nur einem Hausbahnsteig. Da es sich um eine Stichstrecke handeln soll wären Zugkreuzungen zweier Personenzüge sowieso eher unwahrscheinlich. Diese würden sicher in Siershahn stattfinden da hier auch mehr Umsteigemöglichkeiten bestanden hätten. Der P-Verkehr sähe dann grob Werktags so aus, dass alle zwei Stunden der Triebwagen nach Koblenz verkehrt und in Lücken der Wagenzug nach Frankfurt. Damit wäre das dorch recht kleine Örtchen mit einer stündlichen Verbindung ausgestattet. In den 80er sicher noch eine recht stattliche Dichte würde ich sagen. Im Feinkonzept wird das sicher noch etwas an Berufsverkehr und den Fahrplan der Güterzüge angepasst. Da wären dann ein Zugpaar Ng und der Tonzug.

Der kriechende Holländer könnte am Wochenende dann auch auf Gleis 4 abgestellt werden. Da dort eine zusätzliche lange Ladestraße geplant ist können die Saubermänner gleich an den Zug heranfahren. Hilfsbahnsteig gäbe es dafür aber bestimmt nicht, es sind ja nur seltene Kurswagen und keine S-Bahn.

Kurzum hier mal Variante 2 (coloriert und mit Details mache ich dann wenn der Gleisplan liegt )



Grüße
Thomas

Hallo,

da ich nun auch mal Zeit für weitere Auswarbeitungen gefunden habe, hier der farbige Plan mit mehr Details. Das Betriebskonzept soll so erhalten bleiben wie oben beschrieben. Was meint ihr? Wirkt die Sache so schon halbwegs harmonisch? Die Kulissendurchfahrt wird durch eine Straßenbrücke getarnt.



Grüße

Thomas