Aus aktuellen Anlaß mal wieder eine Ergänzung in Sachen Ladegüter ... speziell auch als Antwort auf Dominiks Ladegüter (man muß nicht alles kaufen) ...
Hinter Gitter ...
... muß hierbei keiner, die Baustahlgitter wären für diesen Zweck vermutlich auch nicht geeignet. Aber sie sind ein nettes Ladegut, das spätestens ab der Epoche III in größeren Mengen umhergekarrt wird, weil Beton ja modern ist ...
Material: - Fliegengitter aus Kunststoff - Garn - ggf. Balsaholz
Klar, man kann dieses Ladegut inzwischen bei fast jedem Zubehör-Hersteller kaufen ... selber machen ist aber sehr einfach und günstig - vor allem individuell.
Ich habe irgendwann im Ausverkauf mal einen Stapel Baustahlmatten von M+D gekauft ... und bei näherer Betrachtung dann überlegt, daß das Material genau so aussieht, wie die Fliegengitter aus Kunststoff, die es im Baumarkt zu kaufen gibt. Daraufhin habe ich ein solches Gitter gekauft, zwei Stapel in den gleichen Abmessungen wie beim M+D-Stapel gebastelt ... und kann jetzt nichtmal sagen, ob auf dem Foto einer von meinen oder der M+D-Stapel zu sehen ist. Sogar die "Maschenweite" ist identisch.
Gut, Fliegengitter bekommt man auch nicht geschenkt, es ist aber auch nicht extrem teuer. Vor allem bekommt man einige Stapel daraus - wobei es natürlich auf die jeweilige Stapelgröße ankommt.
Günstiger ist die Variante, daß man ohnehin einen Fliegenschutz braucht. Wir haben vor einigen Jahren für zwei Fenster einen einhängbaren Rahmen mit Fliegenschutzgitter gekauft, wo so viele Reste übrig geblieben sind, daß ich noch Unmengen an Ladegut daraus machen kann!
Das Prinzip ist ganz einfach: Größe des Stapels festlegen (Breite in Maschen und Länge in Maschen), mit einer scharfen Schere das Fliegengitter in lange Streifen passender Breite schneiden und diese Streifen dann entsprechend ablängen. Das geht recht schnell, bei einer scharfen Schere kann man diese eventuell sogar wie beim Schneiden von Stoffen einfach durch das "Gewebe" schieben.
Die fertigen Matten legen wir übereinander und fädeln an jedem Ende, mit etwas Abstand vom Rand (damit man nichts sieht) Garn hindurch, das wir dann verknoten. So hat der Stapel mal eine innere, unsichtbare Stabilität bekommen. Oben drauf kommen jetzt noch ein paar Matten, die wir vorsichtig (damit kein Kleber zu sehen ist) ankleben. Somit ist das Garn unsichtbar und es schaut aus, als ob die Baustahlgitter einfach so gestapelt wurden. Und man kann jetzt einfach (ohne, daß Matten herumrutschen und unschöne Flüche nötig werden) mit Garn die Ladungssicherung (sichtbar!) vornehmen. Ich habe mich damals an die von M+D verwendete Umbindung gehalten, in der Literatur zu solchen Themen sieht man eher kunstvolle Niederbindungen ...
Wer will, kann unter den Stapel noch Bohlen/Bretter aus Balsaholz kleben. Der Schienenwagen im Bild hat (wie bei dieser Wagenart üblich) Ladeschwellen, so daß diese Bohlen nicht wirklich nötig sind. Bei einem flachen Ladeboden wie etwa bei einem Rungenwagen sollten sie jedoch nachgebildet werden.
Wie viel Rost man auf den Stapel tut, muß man selber wissen. Ganz ohne Rost habe ich Baustahlgitter aber noch nie erlebt (und verzinkte bzw. lackierte für den Gebrauch im Garten als Rankgitter fahren sicher nicht in solchen Stapeln und mit der Größe auf Eisenbahnwagen umher).
Man kann natürlich auch die Variante der zylindrisch gebogenen Gitter nachbilden (entweder durch Kleben oder orginalgetreuem "Verrödeln" mit ganz feinem Draht). Irgendwie gebogene oder gekanntete Gitter dürften allerdings schwer werden ...
Noch ein Hinweis: Wie immer ist mein Ladegut so gemacht, daß es abnehmbar bleibt, um einen Ladungsverkehr nachspielen zu können. Wer Wagen mit fester Ladung fahren läßt, kann natürlich auch noch die Ladungssicherung nachbilden, die das Verrutschen des Stapels auf dem Wagen verhindert.
Und ein weiterer Hinweis: es entstehen natürlich Reste, wenn man das Fliegengitter zerschneidet. Die werfen wir als kreative Modellbahner natürlich nicht weg! Kleine Baustahlgitter können immer noch auf irgendwelchen Baustellen oder halb verrostet auf einer wilden Schutthalde herumliegen, "schiefer" Verschnitt oder Streifen von ganz geringer Breite können wir sammeln und z.B. bei Bauschutt (auch als Ladegut verwendbar) dazumischen.
Kisten kommen auf Bahnhöfen ja auch an allen möglichen und unmöglichen Ecken vor. Da ich ebenso wie Harald bevorzugt selber baue, kam ein Kauf dieser Sachen nicht in Frage.
Basis für den Selbstbau war ein Blöckchen Acryl (Sägerest) auf den PS-Streifen aufgeklebt wurden. Das unvermeidliche Stahlband wurde mit einem schmalen Streifen Zierklebeband realisiert. Danach das Urmodell abformen, wieder abgiessen, lackieren, altern mittels washing und trockenbürsten. Beschriftung fehlt zwar, kann aber noch kommen.
Solche Dinge machen sich gut mal so zwischendurch - bei nächster Gelegenheit werde ich Kisten anderer Machart und Größe bauen.
Ich möchte Euch auch mal ein paar Ladegüter zeigen, die ich gebaut habe. Die aktuellen Bilder sind zwar für eine Verladung auf Waggons etwas zu groß, können aber problemlos mit anderen Abmessungen gebaut werden.
Die Ladegüter habe ich für meine LKW-Flotte gebaut.
Noch ein, zwei Worte zur Entstehnung der Ladegüter:
Kisten Als Kern entweder Holzleisten aus dem baumarkt nehmen, oder Balsaholzplatten zuschneiden. Diese werden dann zu einem Würfel verklebt. Dann mit Furnier Leisten (aus dem Modellschiffsbereich) bekleben. Beim ankleben die Ende überstehen lassen und dann mit einem scharfen Bastelmesser oder einer Zange abschneiden. Zum Schluss werden die unteren Balken geklebt. Die "Logos"hab ich mir aus dem Internet runtergeladen und dann ausgedruckt. Leider hab ich keine andere Idee, wie man sonst die Beschriftung hinbekommt. Naßschiebebilder halten auf dem Holz nicht.
leeres Transportgestell für einen Rotor:
ist auch mal ein nette Idee, ein unbeladenes Transportgestell auf die Reise zu schicken.
gebaut aus Kieferleisten.
das beladene Transportgestell
Transportgestell wie oben beschrieben. Für den runden Körper eine runde Leiste aus dem Baumakrt nehmen und dann wie bei den Kisten mit den Leisten bekleben.
Die "Wellenstummel" sind auch aus runden Leisten. Ankleben und dann mit einer Planenimitation aus einem Taschentuch verpacken + anmalen.
Die sehen prima aus, die Baumwollballen (die Kisten natürlich auch)!
Ich hatte schon überlegt, wie man sowas wohl machen könnte, da ich einen Hafen bauen will. Und die wirklich überzeugenden fertigen Modelle von Baumwollballen ... naja ... die kosten dann doch etwas viel ...
Wenn ich die Teile nochmal mache, dann werde ich die Kanten nicht im Vorwege abrunden und wahrscheinlich auch keine Sicken einbringen, sondern nur das Band recht stramm anlegen - dann kommen die Vertiefungen von allein und der Ballen wirkt "schwerer", kompakter. Die Dinger wurden wohl derart hart zusammengepresst, dass so tiefe Rillen wie bei mir doch eher selten waren. Man lernt halt nie aus. Weiters würde ich versuchen, die unzähligen handschriftlichen Markierungen nachzuahmen - Sortennummern, Kommissions-Nummern, Kontrollzeichen usw.
Gut am Styrodur ist, dass die Oberfläche tatsächlich fast wie Sackleinen aussieht.
Die meisten Ladegüter machen noch mehr Sinn, wenn man sie umladen kann. Ich bevorzuge seit je her das Thema "Schiene / Schiff". So liegt es nahe, auch die entsprechenden, kleinen Kähne zu haben - und da ich gerne selber baue, habe ich begonnen, eine 12-m-Schute als Wasserlinienmodell für meine Anlage zu bauen. Insbesondere wollte ich den Laderaum maßstäblich tief haben - also runter bis unterhalb Wasserlinie.
der Rohbau
die ersten Details sind montiert.
der erste Anstrich ist fertig
Jetzt kann es bald mit der Detaillierung weitergehen.
Schiene-schiff liegt ganz auf meiner wellenlänge, Schute eh ... und daher die Frage: Wie hast Du den Schiffsrumpf hinbekommen? Hattest Du Zeichnungen oder hast Du ausprobiert, bis die "Rundungen" gepaßt haben und eine Schutenform ergaben?
das ist gar nicht so schlimm mit dem Bau. Ich hatte diese Skizze hier zur Hand:
die ist natürlich überhaupt nicht spiegelbildlich korrekt und deshalb habe ich eine Zeichnung angefertigt, anhand derer ich gebaut habe.
Habe erst den Laderaum gebaut (ist ja ein schöner Kasten), dann das Deck ausgeschnitten und danach die Wasserlinienplatte. Deren Höhe wird am Kasten markiert. PS Streifen dienen als Auflage und dann kann auf die Wasserlinie der Längsspant für Bug und Heck montiert werden. Darauf kommt dann das Deck. Mittschiffs habe ich das Deck ein wenig nach unten gedrückt und daraus ergibt sich dann a) Decksprung und b) Balkenbucht (die Wölbung des Decks in Querrichtung
Die offenen Rumpfseiten werden dann mit 0,3mm PS verkleidet und ein wenig gespachtelt, da wo es nötig ist.
Das isses im Grunde - die ganze Aktion "Rohbau" hat inkl. Zeichnung machen ungefähr 5 Stunden gedauert.
Der Haken sieht toll aus! Er würde nur so nie liegen bleiben, er würde mindestens am Gelenk Haken/Flasche durchhängen, ausserdem wird der eigentliche Haken immer liegend transportiert (Unfallverhütung).
Ist der Haken im Modell eigentlich voll beweglich?
an dem Haken sind nur die Rollen beweglich und es steht Dir natürlich frei, dass ganze Ensemble bei Deinem Nachbau richtiger zu positionieren. Ich freue mich schon auf Deine Bilder.
Ob es im Jahre 1921 schon UVV & Co. gab entzieht sich meiner Kenntnis - und, offen zugestanden, interessiert mich das auch nicht besonders.
Hallo Peter, wenn ich mir so Deine Bilder ansehe (Schute, Ladegut etc.) kommt mir unweigerlich der Gedanke, dass Du hier schon Teile Deines Dio´s veröffentlichst. Der Ausschnitt in der Grundplatte des Dioramas hat Ähnlichkeit mit der Zeichnung der Schute. Egal auch, was Du machst sieht einfach sehr gut aus und ich bin gespannt, was Du am 25.10. zeigst. Gruß Jendris
die Bauleitung wird dererlei Gerüchte weder bestätigen noch kommentieren
Gruß, Peter.
P.S.: Das Diorama ist schon fertig, weil ich dachte der Termin sei der 25. September
Im Grunde baue ich so vor mich hin - ich möchte endlich mal verwerten, was ich habe und nicht immer neue Sachen kaufen, seien sie auch noch so verlockend...
ZitatGepostet von Thomas M Der Haken sieht toll aus! Er würde nur so nie liegen bleiben, er würde mindestens am Gelenk Haken/Flasche durchhängen, ausserdem wird der eigentliche Haken immer liegend transportiert (Unfallverhütung). ...
Ich will ja nicht als Nörgler oder Besserwisser gelten, aber es ist noch nicht ganz richtig, um den Haken direkt von der Palette aufnehmen zu können (durch den Kran), muß die eigentliche Hakenflasche um 90° gedreht werden. Wollte noch eine Bild posten, finde es aber im Moment nicht.
Für alle die sich auch wie ich für Schwerlast interressieren, hier die für mich besten Seiten im Netz:
Tja, das würde bedingen, dass sich der Haken in der Flasche drehen lässt - tut er aber nicht. Ganz penible könnten den Haken mit der Juweliersäge abtrennen, und dieses Teil dann drehbar neu konzipieren und einbauen.
An dieser Stelle erschöpft sich aber mein Ehrgeiz.
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Haralds Ladegüter
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21.05.2009 14:00
Antworten
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