ich plane eine neue Anlage und da ich auch Platzprobleme habe, frage ich euch welchen minimalen Radius im NICHT-sichtbaren Bereich akzetabel ist. Gefahren wird Lok + 5 Schnellzugwagen in H0.
safety first. Ich persönlich würde nicht unter 420 - 500mm gehen. Auch beim Material keine Kompromisse. Schlanke Weichen und Gegenbögen, nur neue Weichenantriebe und Weichen. Nach Möglichkeit keine DKW. Das alte und ausgelutschte Material mmacht meistens nur Ärger und im Untergrund eine Weiche tauschen macht überhaupt keinen Spass.
als Gleismaterial würde ich im Schattenbahnhof Roco Line (ohne Bettung) verwenden und im sichbaren Bereich ebenfalls Roco mit Weller Weichen da ich nur 3 Stück benötige.
Die NEM 111 (Link zum PDF-Dokument) regelt die Mindestradien (alle genannten Werte gelten für H0, Normalspur). Dazu werden die Wagen in drei Kategorien unterteilt (siehe NEM 103):
Kat. A sind Wagen bis bis zu 20,0 m Kastenlänge und 14,0 m Drehzapfenabstand (kurze Zweiachser, Dreiachser, kurze Güterwagen)
Kat. B sind Wagen bis zu 24,2 m Kastenlänge und 17,2 m Drehzapfenabstand (Umbauwagen, Langenschwalbacher)
Kat. C sind bis zu 27,2 m Kastenlänge und 19,5 m Drehzapfenabstand (moderne Reisezugwagen)
Die kleinsten zulässigen Mindestradien betragen
für Kat. A: 22 * Spurweite = 363 mm (H0) für Kat. B: 25 * Spurweite = 412.5 mm (H0) für Kat. C: 30 * Spurweite = 495 mm (H0)
Die empfohlenene Mindestradien betragen
Nebengleise in Bahnhöfen für Kat. A: 25 * Spurweite = 412.5 mm für Kat. B: 30 * Spurweite = 495 mm für Kat. C: 35 * Spurweite = 577.5 mm
Hauptgleise auf Nebenbahnen für Kat. A: 30 * Spurweite = 495 mm für Kat. B: 35 * Spurweite = 577.5 mm für Kat. C: 40 * Spurweite = 660 mm
Hauptgleise auf Hauptbahnen für Kat. A: 35 * Spurweite = 577.5 mm für Kat. B: 40 * Spurweite = 660 mm für Kat. C: 45 * Spurweite = 742.5 mm (sic! man vergleiche mit den Mindestradien der Hersteller :rolleyes
Bei all diesen Werten gilt es aber, die Mindestradien der einzusetzenden Fahrzeuge zu beachten (macht im Normalfall aber nur bei Kleinserienfahrzeugen wirklich etwas aus).
Als Information: für Schmalspur H0e gilt ein zulässiger Mindestradius von 135 mm, empfohlen wird für Nebengleise 180 mm, für Hauptgleise von Nebenbahnen 225 mm und für Hauptgleise von Hauptbahnen 270 mm.
[ Editiert von Moderator markstutz am 17.12.08 11:18 ]
Das dürfte grundsätzlich gehen, die meisten Komplettanbieter haben ja immer noch einen Mindestradius von 360 mm. Aber aussehen tut das grässlich. Ehrlich.
Wäre es ggf. eine Möglichkeit, die Radien im sichtbaren Bereich zu vergrössern und im unsichtbaren Bereich zu verkleinern? Ein Beispiel, wie das gemeint ist:
Die gesamte Tiefe beträgt 1 Meter. Wenn nun 60° des Bogens mit sichtbaren 600 mm Radius ausgeführt werden, dann müssen die versteckten 120° mit 360 mm ausgeführt werden, damit der gesamte Bogen auf 1 Meter Tiefe Platz findet.
ich plane eine neue Anlage und da ich auch Platzprobleme habe, frage ich euch welchen minimalen Radius im NICHT-sichtbaren Bereich akzetabel ist. Gefahren wird Lok + 5 Schnellzugwagen in H0.
[ Editiert von mwb am 17.12.08 10:51 ]
Ich denke, mit 500 bis 600 mm bist Du auf einer relativ sicheren Seite, diesen Radius solltest Du dann auch bei Weichen nicht unterschreiten. Alles darunter kann bei evtl. späteren Verfeinerungen und Kleinserienmodellen doch zu Problemen führen.
ZitatGepostet von markstutz Das dürfte grundsätzlich gehen, die meisten Komplettanbieter haben ja immer noch einen Mindestradius von 360 mm. Aber aussehen tut das grässlich. Ehrlich.
Wäre es ggf. eine Möglichkeit, die Radien im sichtbaren Bereich zu vergrössern und im unsichtbaren Bereich zu verkleinern? Ein Beispiel, wie das gemeint ist:
Die gesamte Tiefe beträgt 1 Meter. Wenn nun 60° des Bogens mit sichtbaren 600 mm Radius ausgeführt werden, dann müssen die versteckten 120° mit 360 mm ausgeführt werden, damit der gesamte Bogen auf 1 Meter Tiefe Platz findet.
An sowas hätte ich auch schon gedacht. Jedoch noch ein wenig extremer. Den verdeckten Teil mind. 180°.
Bei den Wagen wäre auch noch zu bedenken, ob die Trittstufen mit dem Drehgestell ausschwenken oder nicht. Wenn nicht, dann wird logischer Weise der nötige Radius größer.
Falls Du das Rollmaterial schon hast: testen.
Falls noch nicht: beim Moba-Händler Deines Vertrauens testen.
Modernes Großserienmaterial dürfte schon ab 415mm (R2) laufen.
Bei verschiedenen Tests mit etwas älteren Loks und einigen Kombinationen von Wagen mit Kurzkupplung hat sich das aber als etwas zu wenig erwiesen. Daher ist für mich bei einer "ernsthaften" Anlage (also keine kleine Testanlage oder so)der Minimalradius 484mm (bzw. R3 in verschiedenen Systemen), der natürlich so weit wie möglich durch größere Radien ersetzt wird. Ebenso werden überall nach Möglichkeit Übergangsbögen verwendet.
Matthias
Modellbahn besteht aus einer Menge Kompromissen - es sollte jeder die für ihn passenden machen
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minimaler Radius
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17.12.2008 10:44
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