Ich grüße euch,
Demnächst entsteht bei mir eine kleine Anlage mit einem mini "SBHF" im hinterem Teil der Anlage, das ganze sieht so aus:



Nun frage ich mich wie ich hierden SBHF sinnvoll steuern kann.

Geplant war Digital zu Fahren mit der ESU Ecos.

Beim Schalten bin ich mir nicht so sicher, eigentlich wollte ich"Manuell" Fahrstraßen schalten, aber frage mich wie ich es dann mit dem SBHF löse.
Voll Automatisch wollte ich vermeiden, da ich die Züge schon gerne selbst Regeln und Fahren möchte.

Grober Ablauf wäre das ich eine Fahrstraße z.b. vom Bhf bis ich den SBHF schalte und der Zug dann dort zum stehen kommt damit ich dann aus dem SBHF von einem der anderen Gleise einen Zug losfahren lassen kann.
Aber beim manuellen schalten der Fahrstraße hätte ich ja quasi keine einsicht in den SBHF wie macht man das normalerweise? Ich denke Rückmelder und co sind zwingend nötig richtig?

Welche Schaltung / Steuerung bzw welches Konzept würde bei dieser kleinen Anlage eurer Meinung nach Sinn ergeben?
Wie würde ich dann von 0 aus anfangen um das ganze umzusetzen?

Für mich ist das Thema SBHF und die Steuerung / Konzepte des SBHF quasi komplettes Neuland und ich bräuchte wohl selbst auf so einer kleinen Mini Strecke mal eine Hilfestellung wie ich es umsetzen kann und was ich dafür brauche.
Ich denke dieser kleine SBHF wäre dann gut zum "testen" aber bis jetzt habe ich mehr Fragezeichen was das Thema anbelangt als mir lieb ist

Kann mir irgendjemand bei dem Thema helfen?
Ich glaube ich seh den Wald einfach vor lauter Bäumen nicht.

Hallo Michael,

1. Ja: Eine Rückmeldung ist erforderlich. Dazu die Anlage in sinnvolle Blöcke aufteilen, meist die Strecke zwischen 2 Weichen.

2. Ist ein Richtungsbetrieb geplant oder soll jedes Gleis (inkl. SBHf) in beide Richtungen befahrbar sein? (wird wohl Zweirichtungsbetrieb werden)

3. Ein Block benötigt mindestens einen Einfahr- und Ausfahrmelder, die Gleise im SBHf m.E. vorzugsweise auch einen Besetztmelder für das Stück zwischen den Einfahr- und Ausfahrmeldern.

4. Die Melder sind als Gleisbesetztmelder auszuführen.Punktmelder (Kontakte) sind eher ungeeignet.

5. Fahrstraßen in der ECoS anlegen inkl. die Schaltung der Weichen.

6. Eine Zugfahrt geht immer vom Startblock zum Zielblock, z.B. ein Gleis in SBHf. Erreicht der Zug den dortigen Haltemelder, dann stoppt die ECoS den Zug indem FS0 gesendet wird.

7. Die Belegung wird in der EcOS angezeigt wenn die Fahrstraßensymbole mit den Meldern verbunden werden (deshalb ja Blöcle mit Belegtmeldung)


Ich habe das in etwa so realisiert, allerdings mit Unterstützung durch eine PC-Steuerung. Der besondere Vorteil davon, ich benötige pro Block nur 1 Belegtmelder, da die PC-Steuerung die Fahrtrichtung und die Position des Zuges kennt.

Für die kleine Anlage hier ginge das aber in Richtung zuviel des Guten.

Grüße dich Bernhard,
Erstmal danke für deine Antwort.

Die Anlage soll in beide Richtungen befahrbar sein.

Okay dann brauche ich entsprechend Rückmelder/Belegtmelder, reichen hier S88 von Litfinski RM-GB-8-N (320103) oder wären ECoS Detector (50094) von vorteil?

Wie viele Rückmelder / Blöcke würde man hier bei der Anlage benötigen? Bzw welche Aufteilung würde sinn machen?
Eigentlich hätte ich ja dann quasi 9-10 Blöcke bei der Kleinen Anlage, BHF, SBHF und Rangierbereiche richtig?
Also ca so:



Jede Farbe ist ein Block, unten beim roten Block (Rangiergleis) wären es eher 2 Blöcke oder? Vor und nach der Weiche.

Scheinen mir ganz schön viele und teilweise auch sehr kurze Blöcke auf dem kleinen Raum zu sein? Oder habe ich da einen Denkfehler?
Oder reicht hier BHF & SBHF aus? Wäre schön wenn mir das mal jemand visualisieren könnte damit ich es besser verstehe.

Und wie würde man dann die Signale entsprechend anschließen das diese sich automatisch mit der Fahrstraße schalten?

Hallo Michael,

ich habe die S88 (alt) von LDT im Einsatz an der EcOS.

S88 (alt) erfordert eine elektrisch saubere Verkabelung mit zentalem Nullpunkt, sonst resultiert rasch das "S88-Feuerwerk" => Belegtmeldung an der EcOS geht an und aus, egal ab mit Zug oder ohne.

S88 (neu ist nicht so empfindlich.

Den ESU Detector habe ich auch im Einsatz, ist unkompliziert, kostet aber deutlich mehr.

Die 9 Blöcke in deiner Abbildung reichen m.E. aus, da auf Sicht gefahren wird.

Benötigt werden dann nur für die Belegtmeldung 2 Module a 8 Eingängen.

Blöcke werden immer benötigt für:

1. Bahnhofsgleise = 3
2. SBHf = 3
4. Abstellgleise = 3

Im Süden sollten m.E. Abstellgleis und Bahnhofsgleis getrennt versorgt werden.

Nicht erforderlich wäre m.E. der "lila" markierte Abschnitt.

Aber: Wie werden die Brems- und Haltemelder realisiert?

Ich mache das ja über meine PC-Steuerung mit 1 physikalischen Melder und 2 bzw. 4 "virtuellen" Meldern pro Block.

Ansonsten würden 3 Belegtmelder pro Abschnitt benötigt. Das wären dann bereits 9 Melder dür die 3 SBHf Gleise.

Okay ich danke dir erstmal für das erklären.
Die Blöcken wären dann also z.b. so:




Denke ich würde dann zum ESU Detector greifen da ich damit wohl bis zu 16 Blöcke machen kann, so bräuchte ich für die ganze Anlage nur ein Modul richtig?

Wie ich das mit dem Brems und Haltemelder realisiere weiß ich überhaupt nicht, welche Möglichkeiten gibt es hier? Auch gerade weil die Anlage ja in 2 Richtungen befahren wird?
Auch müssen sie ja eigentlich nur im SBHF "automatisch" stoppen, da ich den rest am Fahrregler reglen wollte...

Ich möchte es eigentlich so einfach wie möglich umsetzen, mit Schaltplännen und co kann man mich z.b. jagen das ist nicht so meine Welt, was wäre die "einfachste" Lösung? Ich möchte ja auch viel selbst Schalten und co.
Das ist wie gesagt leider alles noch totales neuland für mich.

Hallo Michael,

die Aufteilung der Blöcke wäre okay.

Der ECoS Detector hat 16 Eingänge für die R+ückmeldung als Belegtmeldung nach dem Stromfühlerprinzip oder Kontaktmelder (Punktmelder).

Was noch offen ist: Wie erfolgen Bremsen und Halten über die ECoS ohne PC-Steuerung?

Wenn die Blöcke gleich lang wären, dann könnte im Decoder der Bremsweg passend eingestellt werden.

Ansonsten könnte pro Block je ein kurzer Abschnitt am Anfang und Ende als Brems- bzw. Haltemelder eingerichtet werden.

Im Ergebnis würden dann aber 9 Blöcke mal 3 Abschnitte = 27 Rückmeldeeingänge benötigt.

Wenn auf Sicht gefahren wird und man Bremsen und Halten manuell bewerkstelligt, dann wären es 3 x 3 Abschnitte im SBhf.

Was ich allerdings in der ECoS noch nicht gemacht habe, ist die tatsächliche Umsetzung mit Bremsen und Halten über das "Stellwerk" der ECoS.

Dazu benutze ich ja die PC-Steuerung und das funktioniert zuverlässig ohne großen Aufwand mit 1 Meldeabschnitt pro Block.

Grüße dich Bernhard,

Ohja okay das wird dann trotz so kleiner Fahrstrecke natürlich ziemlich teuer...
Wenn ich nur im SBHF 3x3 Abschnitte machen und dann rest nur mit einem Abschnitt pro Block komme ich mit einem ESU Modul wohl so gerade hin.

Gute frage wie das Bremen und Halten dann über die ECOS im SBHF, ich hab die Bedinungsanleitung durchsucht da wird aber ein Bremspunkt nur bei der Pendelzug steuerung erwähnt?
ESU selbst sagt es geht extern via ABC Bremsen siehe hier: https://www.esu.eu/support/tipps-tricks/ecos/blockstrecke-mit-bremsabschnitten/ Da gibt es ja mittlerweile auch einen" ABC-Bremsstrecken-Adapter" von ESU.
Aber dann ist die Frage ob das auch wieder in 2 Richtungen funktioniert?

Was ich allerdings gefunden habe ist das Traincontroller wohl das ganze ohne Bremsmodule kann... das wäre dann wohl noch eine alternative? Aber eigentlich wollte ich ja ohne PC bei dieser Anlage auskommen...

Hallo Michael,

da hat man eine teure ECoS und muss "ABC" Bremsen von Lenz einsetzen ....

"ABC" Bremsen/Halten funktioniert in beide Richtungen, die Fahrzeugdecoder müssen es können. Der Zentrale ist das egal.

"ABC" funktioniert über eine Asymmetrie im Digitalsignal, was die meisten Decoder verarbeiten können (sollen). Letztlich sind das nur ein paar zusammengeschaltete Silizium-Dioden.

Aber: Ein "ABC" Bremsmodul muss beide Richtungen lönnen und die Fahrtrichtung des Zuges kennen. Und woher kennt das Modul die?

Große (teure) Zentrale und zusätzlich Module und dann können die evtl. nicht das, was gewünscht ist?


Und deswegen würde ich heute eine PC-Steuerung und eine "kleine" Zentrale ohne Schnick-Schnack zur Generierung der Befehle für Fahrzeuge und z.B. Weichendecoder einsetzen.


Hinweis: Wenn "ABC" eingesetzt werden muss, kann man sich eigentlich die Blöcke sparen bis auf eine gewünschte Belegtmeldung auf der ECoS.

Dann ist aber auch nur noch 1 Melder pro Block erforderlich.

Hallo Bernhard,

Die ECOS ist zum glück noch nicht bestellt... Also wäre da die Optionen noch offen, allerdings finde ich bei der ECOs auch die Zugauswahl übersichtlicher als z.b. bei der Z21 Multimaus (Mit Tablett und co möchte ich nicht steuern)
Auch denkbar wäre natürlich die Kombination Ecos + Traincontroller, aber das wird wohl ziemlich teuer... Da die ECOS dann nur als Fahrregler genutzt wird.

Ja das finde ich tatsächlich auch gerade sehr ärgerlich das die ECOS das wohl nicht kann, ich wollte mir die ECOS ja holen damit ich alles in einem Gerät habe und nicht mehr etliche zusatz Bausteine benötige...

Bin auch gerade am überlegen was ich noch für Möglichkeiten habe.
Reicht nicht eine z21(weiß) + Traincontroller Bronze? Oder was gäbe es noch für alternativen?
Ansonsten ein Analoges kleines Stellpult eingebaut im Anlagenrahmen mit Belegtmeldung für den SBHF aber ich glaube da ist der Verkabelungsaufwand ernorm?
Es kann doch nicht sein das es keine "einfache" Lösung gibt für so eine kleine Anlage..

Ich danke dir nochmals für deine Hilfe hier, ohne diese wäre ich wirklich aufgeschmissen bei dem Thema.

Halo Michael,

ja, die Drehregler sind m.E. unverzichtbar. Da gibt es aber auch reine Fahrregler mit Drehkopf ähnlich einem Smart-Phone.

Ich habe mich jetzt bei ESU umgesehen.

ESU sieht für "ABS" m.E. eine Kombination aus Switchpilot + ABC-Erweiterung vor.

Beschrieben ist das hier

Funktioniert aber evtl. nur in eine Richtung, da es für eine Blocksteuerung gedacht ist, wäre zu prüfen.

Für beide Richtungen wäre das evtl. mit Zusatzschaltungen zu realisieren, nur ginge mir das zu weit, dann lieber PC-Steuerung.

Dazu: Schau dir mal im I-Net "kostenlose PC-Steuerungen Modellbahn" an.

Da ist RocRail ein gewisser Standard geworden, es muss nicht TC sein.

Ich mein Theoretisch würde ja rechtsverkehr auf der kleinen Anlage ausreichen, fürs Rangieren geht das ja auch.
Ansonsten das Lenz BM2 soll wohl beide Richtungen können?

Ja genau, den Link den du gerade gepostet hast hab ich ja auch im Beitrag #8 von mir erwähnt.

Bin gerade wirklich am überlegen nicht doch eine PC Steuerung zu nutzen, da hier die Bremsmodule wohl wegfallen und man je nach Konfiguration im SBHF sogar mit nur 2 Rückmelderanschlüssen pro Block auskommen kann ("Enter" und "In").
Aber dann wird es schwer das ganze "kompakt" an der Anlage unterzubringen, ich seh schon alles hat seine vor und Nachteile

Hallo Michael,

bei PC-Steuerung verwende ich virtuelle Melder und so benötige ich nur 1 Melder pro Block, s. #5

Virtuelle Melder: Bei TC 1 Brems- und 1 Haltemelder für jede Richtung, das war es.

Mit eingemessenem Fahrzeug (Decoder mit (guter) Motorregelung!) Wiederholgenauigkeit +/- 1 bis 2 cm.


Der TC Bremsmelder sagt je nach Einstellung der Verzögerung im TC (nicht Bremsen im Decoder) der Zentrale regel die FS runter auf Kriechgeschwindigkeit, TFZ kriecht dann noch bis zum Haltemelder => Zentrale geht auf FS0, TFZ steht. Bei der ECoS drehen sich die Motorregler entsprechend.

Jeder Block kann bei TC mehrere virtuelle Halte- und Bremsmelder in jede Richtung mit ihren Bremsrampen enthalten, diese können einzelnen Klassen von Zügen zugeordnet werden und gelten nur für diese. Beispiel: Schienenbus, D-Zug

Damit ist auch klar, dass man so etwas mit Hardware bei vertretbarem Aufwand kaum lösen kann.

Soweit es die kostenlose TC Demo noch gibt, probieren die mal aus zu Blöcken und Meldern. Gold hat eine Simulation, so dass alles auch ohne Anlage dran getestet werden kann.

Hab mir jetzt noch woanders etwas Input geholt und denke das für diese Kleine Anlage folgendes ein guter Lösungsansatz wäre:

Loks komplett manuell steuern, aber Belegtmelder im SBHF haben die mir Anzeigen welches Gleis frei ist (Entweder per PC oder auf einem Gleisbildstellpult mit LEDs).
So kann ich alles per Hand schalten und habe dennoch "einsicht" in den SBHF.

Denke das wäre auch vom Kosten, Nutzen faktor her ok.
Dann muss ich nur überlegen möchte ich es per PC machen oder mit einem Gleisbildstellwerk.. Letzteres fänd ich sogar für die kleine Anlage "schöner"

Hallo Micheal,

wie in #3 geschrieben ist die große Lösung für den Bedarf hier "zuviel des Guten".

Wenn rein manuell (auf Sicht) gefahren wird und hier inkl. SBHf, dann reichen reine Belegtmeldungen für die nicht einsehbaren Gleise des SBH. Das wären dann 3 Melder.

Der Benutzer ersetzt damit die PC-Steuerung.