bei einem Bahnübergang an der MSB, den ich vielleicht einmal nachbauen möchte, fehlen mir Informationen zur richtigen Beschilderung. Im Hintergrund auf dem Bahndamm sieht man das Streckengleis Malchow-Waren und davor mit etwas Abstand quasi am Fuße des Bahndamms ein Anschlussgleis. Der Anschluss wird seit den 90ern nicht mehr bedient und hat daher seine Beschilderung verloren.
Nun meine Frage: Wie hat diese Beschilderung bei dieser Situation ausgesehen, als der Anschluss noch in Betrieb war? Waren beide Gleise wegen des Niveauunterschiedes (Bahndamm oben vs. Bahndamm unten) getrennt beschildert – sprich: Jedes Gleis hat sein eigenes Paar Andreaskreuze bekommen oder hat man solche Gleise wegen der räumlichen Nähe zusammen abgesichert? Das würde bedeuten nur ein Andreaskreuz vor dem Anschlussgleis und eines auf der Seite des Streckengleises.
Im Vordergrund das Anschlussgleis
Hier die Einfahrt zum Betrieb-/Anschluss-Gelände. Rechts das Streckengleis.
Ich hoffe, ich konnte die Frage halbwegs vermitteln, wenn nicht mache ich ggf. noch eine kleine Skizze.
Aus dem Gefühl heraus wurden beide Gleise mit einem Andreaskreuz abgesichert, denke ich.
Möglich wäre aber auch, dass das Anschlußgleis nur bei Bedarf von einem Bahnbediensteten (mit Flagge) gesichert wurde, wobei dabei die Gefahr bestünde, dass wartende Fahrzeug auf dem Streckengleis zum stehen kommen. Von daher tendiere ich zu Lösung eins. 😉
Es gab (zumindest bis Anfang der 1960er Jahre) auch ein Andreaskreuz welches auf einen mehrgleisigen Übergang hinwies, so konnten sich die Verkehrsteilnehmer gleich darauf einstellen.
Gruß
Thomas
Die Kritik an anderen hat noch keinem die eigene Leistung erspart. (Noël Coward)
das Anschlussgleis benötigt nicht zwingend ein Andreaskreuz. Auf dem Anschlussgleis finden per Definition ja keine Zugfahrten statt, sondern nur Rangierfahrten mit niedriger Geschwindigkeit. Da hat der Zug auch nicht automatisch Vorrang und es reicht, wenn der Bahnübergang vor Befahrung durch einen Mitarbeiter gesichert wird.
Im nachstehend verlinkten Video Gleisanschluss Eisenwerk 2 in Erndtebrück mit G200 der KSW Kreisbahn Siegen Wittgenstein siehst gleich am Anfang eine entsprechende Situation im Betrieb. Im Vordergrund der Gleisanschluss, da steht auch ein organgenes Männchen am Bahnübergang, aber kein Andreaskreuz. Das Streckengleis dahinter ist dann mit einem Andreaskreuz gesichert, das zwischen den Gleisen steht - im Prinzip wie bei deinem Bahnübergang.
Natürlich gab / gibt es auch Gleisanschlüsse, die mit Andreaskreuzen gesichert sind. Ob man die jetzt in einer solchen Situation doppelt aufstellen würde, bin ich mir nicht sicher.
Ich glaube nicht das dieser Anschluss mit einem Andreaskreuz abgesichert worden ist, vielleicht mit einer Warntafel - Achtung Werksverkehr - oder ähnliches. Aber unmöglich ist es natürlich nicht. @Thomas - DIE Verkehrsteilnehmer gab es damals weniger, das Verkehrsaufkommen war zu bescheiden das die Gefahr bestand das jemand auf den Gleisen der MSB stehen blieb. Zumal der eigentliche BÜ nicht beschrankt war so ich das sehen kann.
auch ich gehe hier von getrennter Absicherung aus, nicht nur räumlich sondern auch von der Methode. Heißt Andreaskreuz an der Strecke, das Anschlußgleis wird durch den Rangierer mit Fahne bei Benutzung gesperrt. Kenne ich aus den 80ern noch von den Industriebahnen in stuttgart und Ludwigsburg, in den 79ern gab es das noch bei uns in Marbach.
Mit herzlichen Grüssen Stefan
Und ist der Ruf erst ruiniert, baut sichs gänzlich ungeniert.
und vielen Dank für eure zahlreichen Rückmeldungen. :-) Ich wußte gar nicht, dass eine Gleis-Strassen-Kreuzung ohne Andreaskreuz überhaupt sein darf. Wieder was gelernt! Ich finde die Lösung "Rangierer mit Fahne" sehr schlüssig und schön. Ich glaube, ich habe sowas sogar mal im Modell bewegt (also schwenkt Fahne) gesehen. Muss ich nochmal nachschauen...
dochdoch, und das ist gar nicht mal selten, sondern ziemlich häufig – hast du sicher auch selbst schon mal gesehen und nur nicht drauf geachtet. Aber eben nur für Gleise, auf denen ausschließlich Rangierfahrten stattfinden. Sobald ein Gleis auch für Zugfahrten genutzt wird, müssen Andreaskreuze stehen.
Hintergrund ist, dass Rangierfahrten nur mit sehr geringer Geschwindigkeit durchgeführt werden (dürfen), eine Rangiereinheit fährt immer "auf Sicht" und kann schnell anhalten. Bei einem Zug sieht das anders aus, der fährt nach Signalen und Fahrplan und ist häufig viel zu schnell, um noch bremsen zu können, wenn irgendwas im Weg wäre.
Wenn du mal in der Suchmaschine deiner Wahl nach "Gleisanschluss Kreuzung" eine Bildersuche machst, wirst etliche Bilder ohne Andreaskreuze finden.
Hier noch was Spezielles: ein Gleisanschluss eines Walzwerks der Firma Hindrichs Auffermann kreuzt bei Radevormwald-Remlingrade eine Landesstraße (L414), also nicht gerade einen Feldweg. Gesichert mit einer fest montierten Ampelanlage für die Autos anstatt den Fähnchenschwenkern – aber ohne Andreaskreuze, Blinkzeichenanlage etc.; kein "richtiger" Bahnübergang. Mehrfach zu sehen in diesem DSO-Thread und nochmal von oben in diesem Bericht über die Bahnstrecke Radevormwald-Wuppertal (vorletztes Bild, fast ganz unten).
So eine Ampel am Industriegleis hätte man aber wohl kaum installiert, wenn das Streckengleis 40m weiter dann nur ein Andreaskreuz hat...
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Position Andreaskreuze bei weitläufigem Bahnübergang
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01.12.2023 20:06
Antworten
Aber eben nur für Gleise, auf denen ausschließlich Rangierfahrten stattfinden. Sobald ein Gleis auch für Zugfahrten genutzt wird, müssen Andreaskreuze stehen.
