Moin,
nach 20 Jahren habe ich meine alte Märklin Anlage wieder in Betrieb genommen. Die 40 Loks waren in den 90er Jahren digitalisiert worden. Die Mehrzahl der alten Decoder funktioniert noch. 5 waren defekt und wurden zusammen mit 10 neu gekauften Loks mit Tams Decodern (W und G 42) ausgestattet.
Neben diversen Problemen (einige der Decoder mussten schon getauscht werden, weil sie sich z.B. nicht mehr programmieren ließen) stört es mich sehr, dass manche Tams Decoder Loks beim Hochfahren der Zentrale (Intellibox II) plötzlich losfahren und nach 60 bis 80 cm wieder stehen bleiben.
Hat einer von euch eine Idee, wo ich hingreifen muss, um das abzustellen?
Gruß Dettti

Hallo Detti,
schalte mal bei den Decodern den Analogmodus ab.
Sie bekommen halt die Gleisspannung und bevor sie merken, dass das ja ein Digitalsignal ist, jagen sie erst mal los ...
Und dann fällt es ihnen wie Schuppen aus den Haaren: "Huch! Ist ja gar nicht analog - ist ja digital!" und sie bleiben wieder artig stehen ;-)
Wenn man ihnen aber "verbietet" sich mit analoger Fahrspannung überhaupt "einzulassen", dann hören sie (im Gegensatz zu unseren Kindern) eigentlich auch darauf.
Viele Grüße - Frank

(Die Formulierungen bitte nicht falsch verstehen)

Moin Frank, danke für den Hinweis,
ich hatte heute Nachmittag in einer ruhigen Stunde nochmal drüber nachgedacht und bin zum gleichen Schluss gekommen. Habe gerade bei allen Tams-Decoder Loks die CV 29 auf 2 gestellt und das Problem hat sich erledigt.
Nun frage ich mich, warum man werkseitig die Analogkennung nicht in der Grundeinstellung ausschaltet oder wenigstens in der Betriebsanleitung darauf hinweist, wenn man schon die Einstellung in einer Multieinstellung wie die CV 29 „versteckt“.
Gruß Dettti

Hallo Detti,
sagen wir es mal so: von der reinen Theorie her braucht man das ja auch nicht abschalten und wer jetzt genau Schuld an dem bei Dir gezeigten Timing-Verhalten hat, steht auch nicht wirklich zu 100% fest: fängt der Decoder zu spät mit der Interpretation an oder gibt Deine Intellibox die Gleisspannung vlt. einen kleinen Moment zu früh frei?
Ist es eine generelle Inkompatibilität oder nur ein Fehler in der jeweiligen Firmware??? Keine Ahnung - man wird es mit den Hausmitteln, die einem normalerweise zur Verfügung stehen, nicht heraus bekommen.
Wenn der Analogmodus im Original gleich disabled wäre, damit könnten alle rein digital fahrenden Modellbahner sicher gut leben, aber was machst Du mit denen, die abwechselnd analog und/oder digital fahren? Ich bin z.B. auch froh, wenn ich mal was an der Steuerung einer Dampflok reinigen muss, dass ich dann schnell mal die Kabel vom Labornetzgerät an die umgedrehte Lok anlegen kann um die Räder ein Stück weiter zu drehen, ohne gleich den Programmer rausholen zu müssen, für den man dann auch noch einen PC braucht ...
Jeder wird Dir sagen, dass Du alle Protokolle (auch den Analogmodus), die Du nicht benötigst, nach Möglichkeit und idealerweise abschalten solltest. Alle sind sie vom Werk ja erst mal eingeschaltet, weil weder TAMS noch ESU oder ZIMO oder wer auch immer wissen können, welcher Kunde nun welches Protokoll benötigt und welches nicht.
Aber ist doch gut, wenn es eine so einfache Lösung gibt :-)
Viele grüße und einen schönen Abend - Frank

Moin Frank,
in allen Punkten hast Du recht, das digitale Feld ist halt voller Probleme und Überraschungen, aber man lernt jeden Tag dazu.
Mit den Decodern von Tams bin ich nicht sehr glücklich. Die Dinger sind häufig sehr schwierig zu programmieren, wobei ich noch nicht weiß, ob das Problem nicht doch bei mir liegt.
So kommt es vor, dass der Decoder die Adresse nicht annimmt und nach dem Programmieren beim anschließenden Auslesen irgendwelche Hausnummern angibt, die man nie eingegeben hat. Heute, als ich ungefähr bei 12 Loks die CV 29 auf den Wert 2 gesetzt habe, musste ich bei einigen Decodern mehrfach den Wert programmieren und abspeichern, bis der korrekte Wert ausgelesen werden konnte.
Aber immerhin laufen die Loks jetzt nicht mehr beim Hochfahren der Zentrale los.
Deshalb habe ich mir jetzt erst einmal 3 esu Lokpilot 5 DCC bestellt, obwohl der Umbau durch den Einsatz eines Feldmagneten in der AC Welt teurer und umständlicher wird.
Mal sehen, ob es damit besser wird...
Außerdem habe ich jetzt die ersten zwei Loks auf Kugellager umgebaut und bin begeistert von der verbesserten Laufkultur.
Gruß Dettti

Hallo Detti,
Rom ist auch nicht an einem Tag erbaut worden. Vielleicht probierst Du es eben erst mal mit einem anderen Decoder und dann wirst Du sehen, mit was Du mehr zufrieden bist.
Was ganz wichtig ist, dass beim Programmieren die Stromversorgung zwischen Zentrale und Decoder total "sauber" ist. Hast Du zufällig einen Decoder-Prüfstand? So was lohnt sich wirklich. Da kannst Du den Decoder direkt anschließen und durch den vorhandenen Motor lässt er sich dort weitestgehend frei von irgendwelchen Störquellen einstellen/programmieren.
Jeder unsaubere Kontakt (Verbindung Gleis/Radsatz und jedes geölte Lager usw. was auf dem Weg bis zum Eingang des Decoders liegt) kann das Signal auf der Fahrspannung dämpfen und dann kommt es genau zu dem von Dir beschriebenen Verhalten. (das betrifft jetzt das ungewollte Losfahren, wie auch die Schwierigkeiten beim Programmieren). Der Tams-Decoder muss also gar nicht zwingend der Bösewicht sein.
Aber Du ahnst es schon richtig: es gibt Decodertypen und -Hersteller, die "liegen" einem persönlich mehr und andere eben nicht so. Das ist dann halt auch das Ergebnis der Erfahrungen eines jeden Einzelnen, die man mit der Zeit sammelt. Aber wie Du schon schreibst: manchmal muss man auch sich und das eigene Umfeld ein bisschen optimieren ;-)
Aber da bist Du ja genau auf dem richtigen Weg! Lass von Dir hören :-)
Viele Grüße - Frank