Hallo,

ich will eine wirklich alte V200 von Fleischmann umlackieren. Der Lack ist ab, das Gehäuse Zinkdruckguss. Nach der ersten Grundierung mit Metallgrund Farbe weiß aus der Sprühdose war das Ergebnis nicht so gut, ungleichmäßige Verteilung. Also gleich nochmal, Ergebnis immer noch nicht wirklich zufriedenstellend.
Dann weißen Lack aufgesprüht, der sollte glänzend sein. Ergebnis war eine sehr matte Oberfläche, die auch noch nicht überall gleich gut deckte.

Merkwürdig ist zudem, dass das Ergebnis auf dem Dach gut ist, aber an den Seiten schlecht. Liegt es daran, dass die Farbe weiß generell schlecht geeignet ist aufgrund des Materials des Lokgehäuses, oder muss ich einfach noch viel üben?

Oder hätte die Grundierung in grau erfolgen sollen statt in weiß?

Viele Grüße

Andreas

Hallo Andreas,

meine Glaskiugel ist momentan in der Wartung. Deshalb kann ich mit Deiner Beschreibung und ohne Bilder nur sehr bedingt eine Diagnose stellen.

Beide Farben sind aus der Sprühdose? Bin ich kein Fan davon. Zu groß sind Unterschiede und auch Schwankungen zwischen verschiedenen Marken und auch einzelnen Dosen. Und das Treibmittel kühlt bei laängerem Gebrauch die Dose runter - das Ergebnis wird während des Gebrauchs schlechter.

Für unsere Modelle ist der Sprühstrahle iner spray Can meist zu breit. Abstand muß gleichmäßig sein, auch das kann die Oberfläche beeinträchtigen. Kurze Abstände erzeugen eine nasse Oberfläche dir hinterher besser glänzt. Bei größerer Entfernung ist die aufkommende Farbe schon trockener. Das bringt matte/rauhe Oberflächen.

Grundierung ist bei Metall immer sinnvoll. Für die Haftungsvermittlung ist die Farbe der Grundierung egal, unter hellen, schlecht deckenden Farben wie weiß oder Gelb ist weißer Grund sinnvoll.

Bist Du wenigstens im klassischen Kreuzgang vorgegangen? Sonst hast Du sicher neben den Zierlinien etc. Schatten, wo die Farbe einfach nicht hinkam. Also mögliche Probleme ohne Ende. Die beste Abhilfe ist, jetzt nicht aufgeben, sondern üben, üben, üben...

Also auch ohne Glaskugel und Fotos, Zinkdruckguß oder Aludruckguß (nur der Anteil der Legierungselemente unterscheidet den Werkstoff) sind Werkstoffe, die sich nur mit entsprechender Vorbereitung lackieren lassen.
Das Metall muß mit einem Primer vorbehandelt werden, der die Oberfläche anätzt. Dann kann mit einer Grundierung aus dem Kfz- Bereich weitergearbeitet werden. Dabei ist es primär egal, ob entsprechend verdünnt in der Airbrush oder direkt aus der Dose. Bei der Lackierung mit Spraydose die Dose immer wieder aufschütteln u.n.d. mit handwarmen Wasser vor- und aufwärmen! Wichtig ist nur, daß von allen Seiten gesprüht wird. Beginn und Ende des Bewegung sollte außerhalb des Teils liegt. Am Besten eignen sich Grundierungen auf Nitrobasis.... Dann gut durchtrocknen lassen, lieber einen Tag länger oder unter mäßiger Wärme (40°C im Backofen- könnte aber Ärger mit der Besten aller Ehefrauen geben)... Dann mit der Grundfarbe lackieren- bei ROT unbedingt helle Grundierung und einen weißen Grundlack verwenden... natürlich nur hauchdünn.

Natülich ist es gut, wenn der alte Lack nicht komplett entfernt wird- er dient dann als Haftvermittler... nur die Schäden mit Sprühspachtel grundieren....

Soweit meine Gedanken
Viele Grüße
Christian

Hallo,

ich füge mal zwei Bilder an. Grundiert wurde ohne Primer, da die Grundierung angeblich den Primer schon enthält. Ist aus dem Kfz-Handel.

Natürlich habe ich jetzt viel zu viele Lackschichten draufgepinselt, weil ich mich über das Ergebnis geärgert habe. Entfernen des Lackes ist kein Problem, das geht per Messingdrahtbürste mit der Drehbank.

Ich denke immer "hauchdünn deckt nicht, also gib Gas und ordentlich draufhalten".

Viele Grüße

Andreas

Hallo Andreas,
die Farbe nicht mit der Bürste entfernen- das gibt nur Kratzer. Und diese müssen zusätzlich bearbeitet werden. Besser abwaschen. Natronlauge ist hier gut geeignet. Allerdings würde ich hier einen Verträglichkeitstest voranschicken.
Auch Bremsflüssigkeit erzielt den gleichen Effekt.
Für Zamac ist ein spezieller Primer notwendig... aber hier bin ich nicht näher Aussagefähig.

Viele Grüße
Christian

Hallo,

nach diversen Versuchen muss ich leider feststellen, dass die Grundierung eine schlechte Qualität hat, sie blättert ab. Sie sollte eigentlich für Zink geeignet sein, aber Pustekuchen.
Nun ist mir eine alte Geschichte eingefallen, die mir vor vielen Jahren ein Maschineneinrichter erzählt hat. Er hatte Probleme bei der Bedruckung von diesen kleinen Dosen für Zigarillos. Diese Dosen wurden mit einem Kleber eingesprüht, und auf diesen Kleber wurde dann nach einer genau festgelegten Trocknungszeit gedruckt. Damals ging es um Überlappungen der Klebeschichten, aber das ist hier natürlich nicht das Thema.

Hat hier jemand Erfahrung mit einer Vorbehandlung durch Sprühkleber?

Viele Grüße

Andreas