Hallo zusammen,

vor einigen Jahren erwarb ich ein ADE 246, mit der ich an sich sehr zufrieden bin. Dazu den Hobbytrade Dosto-Metronom, auf den ich in einem späteren Beitrag eingehen werde.

Damals habe ich ein Zimo Decoder eingebaut, der sich per CV auch leidlich programmieren ließ. Seit einiger Zeit bin ich nunmehr auf dem Soundtripp bei Dieselloks,
so das dann im Rahmen der Digitalisierung des Dosto-Zuges die 246 ins Blickfeld gekommen ist. Da ich derweil (Dank Roco-Digitalisierung) im Besitz eine Zimo Programmierers bin, also
Abends mal eben beim Menzel rein und einen Zimo Sound-Decoder erworben. Rein in die Lok, Sound Runterladen...äh Sond 246 für Zimo...ähhh...!"§$%%&, ist nicht.
(Ja Ja, als Tiger Losspringen als Bettvorleger landen...wie blöd kann man eigentlich sein...aber gut, Einstein hat da was zu gesagt...)

Suchen ergab das es nur einen Sound bei ESU gibt. Der, wenn wundert es, nicht in den Zimo geht, klar. (Es mag sein das man
durch Extrahieren und Ummodeln das ganze hin bekommt, aber ich wollt vor der Rente fertig werden)

Also wieder in die Innenstadt, einen ESU SoundDecoder V4 erworben...aber, da war was, richtig, so eingesetzt mutiert der Decoder zum Rauchgenerator.
Warum es ESU nicht hin bekommt einen MST21 Decoder mit Treiber für Aux 3+4 hin zu bekommen wird mir auch ein Rätsel bleiben. Ok, Test mit einem Lopi 4.0 und Ausgelöteten Bauteilen gem. ESU Forum ergab das
danach der Lokpilot nicht abraucht, aber ein Teil der Lichtfunktion auf der Strecke bleibt. Das geht ja mal gar nicht.

Also, frisch an Werk, ich habe vor 30 Jahren sehr lange Schaltungen gelötet und gebaut, bis hin zu Einen selbst entwickelten PC
auf Z8000 Basis, also das sollte ja kein Problem sein, wenn, ja wenn man noch die Augen von Damals hätte und die Bauteile
nicht so geschrumpft wären. Sprich SMD habe ich nicht mehr Aktiv gelötet. Aber, da ich vor einiger Zeit schon einen
Vergrößerungsbrille beschafft habe, sollte das machbar sein.

Einschub: Alles was jetzt kommt bitte vor dem Selbermachen 2x lesen und verstehen, sonst kostet das Geld. Und,
das ganze ist eine Einbandstraße.

So also, benötigt wird folgendes Material (Was dann erst nachher klar war):
- 1x SMD Tauglicher Lötkolben.
- Elektronik-Lötzinn 0,5mm
- Entlötlize/Pumpe
- 2x SMD Widerstande ~4K7/5K6 Ohm (Da habe ich mal eine Box aufgetan...)
- 4x SMD Widerstande ~1K5 Ohm (Da habe ich mal eine Box aufgetan...), ggf von Platine gewinnen.
- 2x SMD 1N4148, ggf. von Platine gewinnen.
- 2x NPN SMD-Transistoren z.B. BC547, bitte, die Teil kosten 25Cent, nehmt einfach 10 Stück und gut ist. Es geht auch jeder andere der ~100mA verkraftet.
- 2x Elkos 470yF, 25 Volt 8x12 mm radial (Nur für DC, bei AC Analog (Märklin...) bitte 35/50V und Schauen was passt.). Bitte hierzu auch am Endes dieser Anleitung schauen was der Platz her gibt wenn Ihr diese Elkos nicht bekommt.
- 1x Widerstand 100Ohm 1/4 Watt Normalausführung
- 1x 1N4001 oder besser, Normalausführung
- SMD-Europlatine Epoxyd (L x B) 160 mm x 100 mm 35 μm Rastermaß 1.27 mm Conrad Bestell-Nr.: 531412 - 62, Teile-Nr.: 531412
(Hier geht auch was anderes, nur als Beispiel und weil gerade im Laden vorhanden)
- Etwas dünnen Draht/Lize, so 50cm, aber bitte ganz Dünn.
- Etwas Pappe z.B. aus Hemdkarton, oder dünner Kunststoff, so ca. 4cm², ~1mm Dick
- Eine Sound Decoder von ESU, V4.0 mit Lautsprecher. (MTC21)
- Testweise einen Normalen Lokpilot 4.0. (MTC21)
- Sekundenkleber
- Doppelklebeband (1cm Streifen, 2cm Lang)
- 3 cm Tesa oder Isolierband
- E-Werkzeug zum Abisolieren und Schneiden kleiner Drähte
- Ein "Drehmel" mit Trennscheibe
- Eine/nige Pinzetten zum Packen der Bauteile und halten der Kabel.
- Ein Scharfes Bastelmesser und eine kleine Feile für Gehäusearbeiten und entgraten
- ESU Programmer samt PC oder andere Programiermöglichkeit.
- Ehefrau und Kinder etc... woanders...

Das ganze erfolgt in 3 Schritten:
- Vorbereitung des Ganzen
- Lichtschaltung
- Soundschaltung

Also, Vorbereitung:

1) Schon mal beide Decoder Programmieren (lassen). Den SoundDecoder so wie man es später haben will, den LokDecoder so,
das man mit den F-Tasten die Ausgänge schalten kann, ins besondere Aux3 + 4

2) Lok holen und öffnen. Hier (an sich versehentlich) dargestellt mit der Trennfuge des Oberteils.


3) Oberteil abziehen, Dachteil von Oberteil entfernen. Vorsicht, die Tritte am Führerhaus gehen gern stiften!
Dann sollte uns diese Bild ersichtlich sein, hier noch mit den alten Zimo-Decoder.


4) Decoder ausbauen und Lötkolben anheizen, Entlötpumpe und Pinzette griffbereit. Alle Blau umrahmten Bauteil auslöten
Am besten mit den Widerstanden anfangen, danach die Dioden. Wenn man schnell ist, kann man die Bauteile später noch
verwenden.

(im ESU Forum, FAQ gibt es noch ein besseres Bild)

Danach sollte das ganz, mit Ausnahme der Litze in weis und Gelb so aussehen:


Die Litze dienten dem Test der 1. Platinenversion, was leider ein Schuss in den Ofen war. (mit den zu der Zeit vorhanden Bauteilen ging das einfach funktional nicht)

Lichtschaltung:

5) jetzt ist es für mich einfach, für euch schwer. Ihr müsst nur die Nachfolgen Schaltung nachbauen


6) Das Ganze ist nichts anderes als ein Verstärker für Aux3 + 4, der auch für alle andern Logikausgänge sein Dienst tut.
Oben auf der Platine werden die Kabel angelötet. Unten liegt - Ub an, dazu später.


Im Einzelnen:
- Transitoren anlöten
- Widerstande anlöten
- Dioden drauflöten
- Massedraht unten anlöten und zu den Transistoren Lötbrücke herstellen.
- Platine Freidrehmeln.

7) Litze dran Machen und das ganze gem. Bild Anschließen. Die beiden weißen Litze im Bild greifen das Frontlicht ab.
Masse: Die Schwarze Rückleitung geht an die Steckerleiste auf der Lokplatine. Dazu auf den Steckerbeine der Steckerleiste, Pin
20 das Kabel auflöten
(Pin 20: Rechte Reihe, 3. von Oben). Siehe dazu Punkt 4, 2. Bild, links an der Steckerleiste.


8) Warnung: Jetzt kann was Kaputt gehen am Decoder wenn was nicht stimmt, nehmt nicht den Loksound, hier reicht zum
testen der Lokpilot, das ist nicht ganz so teuer...
Testen mit Lokpilot ob alle Lampen wie gewünscht gehen. Aux 3 und 4 sollten die Mittlere Frontlampe entweder mit einschalten
oder heller werden lassen, zusätzlich zu den Fernscheinwerfern.
Hinweis: An den Anschlüssen 13 + 4 der Steckerleiste liegen Aux 3 und 4, diese müssen gegen Pin 20 0 oder 5 Volt liefern, bei
Schalten wechselnd.
Wenn nicht: Störungssuche mit Multimeter. Wenn OK, Platine mit Doppelklebeband befestigen und ggf. nochmals Kabel kürzen.


Musik! (Soundschaltung)

9) Das Lausprechergehäuse des ESUs passt nicht, also Dremel an die Sonne und 3 Schnitte machen:
- Breite auf ~20,9 mm bringen (testen und anpassen, 20,9mm ist ein Anhalt)
- in der Mitte eine 8.5 mm Breite Öffnung machen. Bei mir hat sonst der Kardan geschliffen. Ich mutmaße der Zimo Lautsprecher hat ein anderes maß.


10) 2 Streifen Pappe als Höhenunterlage, befestigen mit dem Sekundenkleber


11) Nach unten mit Pappdeckel abdichten um eine Akustischen Kurzschluss zu vermeiden. Brauch nicht Wasserdicht zu sein, aber ohne ist es Deutlich leiser.


12) Endspurt, Lautsprecher an die Lokplatine anschließen, etwa dort wo die Orangen Kreise sind gibt es Kontakte extra dafür. Loksound rein und Testen.

Entgegen dem Bild bitte noch nicht den Lokkasten aufsetzen.

13) Zum Guten Schluss die Elkos einbauen.
Dazu bitte die Standard-Ladeschaltung gem Decoder-Anleitung, Seite 30 verwenden, 100Ohm Widerstand und eine Diode dazu parallel vor die Elkos.
Dann im Lokgehäuse vorsichtig Rechts den Halbrunden Steg so erweitern das die Elkos passen. Über die Öffnung das Tesa oder
Isoband legen und die Elkos rein drücken das Sie oben bündig abschließen.
Das Stück Tesa oder Isolierband verhindert ein abrutschen der Elkos und somit Blockieren des Drehgestelles oder
Kardangelenkes. Dann noch Ankabel und gut ist.
Nochmal Testen, wenn OK Oberteil drauf.

Dann das Üblich, Anpassen der Fahreigenschaften, Festlegen der Funktionszuweisungen und Übergabe an den Betriebsdienst
Soweit der Umbau.

Was man noch machen kann, sowohl Lokpilot als auch Loksound haben in den neuen Versionen den Aux5 + 6 als Logikpegel
raus geführt. Ich konnte bei meine Decoder beides erfolgreich messen, was sich mit Aussagen im ESU Forum deckt.
Grundsätzlich könnte man dieses Signal am Stecker abgreifen und damit das Zugzielband ansteuern, Platz für ein zusätzliche
Verstärkerschaltung wäre Links neben dem Lautsprecher. Aber auch zum Ansteuern einer Digitalkupplung könnte man Aux 5+6
+ Verstärker verwenden. Bei ein Digitalkupplung sollte man aber vorher nochmal messen, wie viel Strom man da so braucht,
ggf. sollte man dann einen BC517 als Transistor benutzen.

Ach ja, die Verstärkerschaltung ist natürlich überall einsetzbar wo es um Aux3 + 4 geht. Deshalb auch der Hinweis das man sich
ggf. einige Transistoren und Widerstände auf Vorrat hinlegen sollte.

Die Dioden 1N4148 waren allerdings nur für die Ade Lok notwendig, um die Lichtabhängigkeit zu schalten. Wenn das nicht
gebraucht wird kann die Platine auch kleiner ausfallen.

So, das war es für heute, bei Fragen bitte hier im Beitragsbaum ansetzen, ich denke Eure Fragen haben auch andere.


Mit Abendlichen Grüßen

Ralf

Moin Ralf

Sehr ambitionierter Umbau ... gut gemacht. Allerdings hätte ich die Verstärkung von AUX3/4 bzw. AUX 5/6 mittels DualMosfet realisiert. Die Schaltung ist wesentlich einfacher und kleiner. Wenn Du in meinem Feed über die Piko BR 106/344 DR... Bild 9 und 10 im Umbau-Feed hier im Forum nachsiehst, weißt Du was gemeint ist. An der Verstärkung habe ich je AUX eine Digital-Kupplung von Krois/Roco verbaut und das funktioniert hervorragenden .
Natürlich ist das Entfernen bestimmter Bauteile, zum Schutz des Decoders, auf der original verbauten Lok-Platine damit nicht obsolete.

Bonne Chance

Na ja, hatte nix anderes da, und die MosFets nicht auf dem Schirm

Und Bauteile zu bekommen, dann noch adHoc.... geht nicht mehr. Nachtrag: Conrad ist ganz weg.

Abend Ralf

Du musst Dich nicht verteidigen ... man nehme halt was man so hat. Die Zustände in den Filialen vom Großen "C" sind allerorts zu beobachten. Unser Elektronik-Händler vor Ort hat auch vor ca. 1 Jahr mit den Worten "ich kann garnicht soviele Widerstände verkaufen, damit ich davon leben kann" geschlossen, der nächste C ist für mich in Dortmund über 100 km entfernt. So bleibt halt nur noch das WWW um Bauteile ob SMD oder auch bedrahtet zu erwerben, ist halt so wenn nur noch der Gedanke "billig will ich" alles bestimmend ist. Aber lassen wir das.
Ich habe dass in #2 Geschriebene nur als Hinweis gesehen, was dem geneigten Umbauer (viele haben die SMD-Allergie) die Hemmschwelle zum Nacheifern senken könnte.
Das ist ein klasse Umbau ohne wenn und aber!
Schönen Sonntag noch

.

Hallo!
Du hast hier einen ganz präzisen und detaillierten Baubericht abgeliefert; nur ist nicht jeder Modellbahner Ingenieur.
Die Entwicklung der Modellbahn hin zur Digitalisierung ist schlicht nicht von jedem zu leisten; besonders nicht von einem
Anfänger. Wenn jetzt der Anfänger nach Märklin fragt, so muß man demselben sagen, das das Dreischienensystem Vorbild-
frei ist. Leider kennen viele nur den roten Schriftzug von Märklin.
Das ist völlig Vorurteilsfrei, jeder Modell- oder Spielbahner kann kaufen was er will; jedoch wenn nach Märklin gefragt wird
muß man das jedem sagen das Märklin Spielzeug ist und auch nicht als Religion betrachtet werden sollte.
Das war ein wenig ausschweifend und hat mit dem Threadersteller nichts zu tun.
MfG

Puh, sehr aufwändiger Umbau, Plug'n Play ist wirklich anders. Danke für den Bericht, ich war kurz davor, mir auch eine Ade 246 aus der Bucht zu angeln.

Sehe ich das richtig, die Ade Platine setzt bei der MTC 21 verstärkte Ausgänge an AUX 3 und 4 voraus? Dann wären bei Zimo die "D"-Ausführungen (MX644D, MX634D) richtig, oder?

Danke & Gruß
Mark

Moin Mark,

Zitat von Guardian71 im Beitrag #7

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(...)
Sehe ich das richtig, die Ade Platine setzt bei der MTC 21 verstärkte Ausgänge an AUX 3 und 4 voraus? Dann wären bei Zimo die "D"-Ausführungen (MX644D, MX634D) richtig, oder?

---

Alles Gut,

der Umbau ist halt was, wenn es wirklich 100% werden soll und auch der Krach stimmig werden sollte.

Schönen Abend Noch

Ralf

Guten Abend

Ich habe denn Beitrag mal wieder eingestellt, jetzt wo ein gewisser Groll bei mir verflogen ist und ich Zeit hatte.
(Die Bilder kommen nach, der Webserver streikt da noch)

Die Wagen sind auch fertig, die werde ich dann hier dran hängen, weshalb ich den Titel modifiziert habe.
5 Dostos, mit mehr Licht und Zugschluss, und ausgeleuchteten Steuerwagen.

Gruß

Ralf

Nabend,

so Bilder sind wieder ohne Ladestörungen lesbar.

Gruß

Ralf

Hallo Ralf,
ich habe exakt das gleiche, wirklich schöne Gespann. Die Lok ist so sauber verarbeitet und detailliert, dass es bis heute nach meiner Bewertung kein vergleichbares Modell gibt.
Auf der nahezu NIEMALS aktualisierten Homepage von ADE (schade eigentlich) gab es unter der Lok einen ganz nebulösen Hinweis auf LokSound, aber alle, die ich dazu damals (ca. 2018) angeschrieben hatte, haben nur mit den Schultern gezuckt. Daher habe ich letztlich meinen Frieden damit gemacht und der Zug fährt regelmäßig an diversen Modultreffen auch ohne Sound:



Lediglich die Radsätze habe ich von Horst Gräler auf RP25 anpassen lassen.

Ich habe ja schon früher in zahlreichen Loks an den Platinen herumgelötet, um z.B. die unabhängige Beleuchtung rot-weiß umsetzten zu können (heute ist das immer häufiger Standard). Aber den vor dir anerkennenswert und sehr gut nachvollziehbar beschriebenen Umbau hätte ich dennoch gescheut. Trotzem vielen Dank für die Mühe, die du dir damals gemacht hast. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass so ein Beitrag nicht mal eben schnell runtergeschrieben wird.

Grüße
Steffen

Guten Abend zusammen,

Ausgehend von diesem Bericht habe ich mein Hobbytrade Dostos auch gepimpt.

Zu nächste einmal wurden die oben angegeben Umbaute mit Ausnahme der Aufkleber gemacht. Sprich Sitze lackiert, Fahrradwagen ausgestaltet etc. Räder bekamen RP 25 Profil.

Dann ging es an die Beleuchtung. Diese ist sehr unbefriedigend ausgeführt. Folgende Ziele wurden verfolgt:
1) Beleuchten der Eingangsbereiche
2) Schlusslichter
3) Digitalisieren

Benötigtes Material pro Wagen:
4 x Turm-LEDs 2mm rot.
4 x Elko 470yF/25V
1 x R100 Ohm
2 x R2K7 Ohm (Schlußlicht, ggf. Anpassen)
2 x R1K5 Ohm (Deckenlicht, ggf. Anpassen)
1 x Diode 1N4001
1x 2Poliger Micro-Stecker mit Kabeln

1 Funktionsdecoder mit 3 Ausgängen, ich nehme ein Tams Basic 2, der nicht mehr die Macken der Einser-Serie hat.
4 SMD LED, farblich zu den Hobbytrade Lichtleisten passen, mit kabeln
Dünnen Lackdraht, ich benutze welchen aus der Fädeltechnik
Lochstreifenplatinen (-stücke)

Wagen Demontieren.
- Am besten mit Zahnstochern die Seiten abspreizen und am Ende Hoch ziehen.
- Die Enddeckenstücke sind über die Fensterscheiben nach oben gedrückt, vorsichtig Seitenwände spreizen und herausnehmen.
- Der Fußboden ist in den Unterboden seitlich eingeklippst.
Achtung: Bitte die Richtungen markieren, wie was zusammen gehört.

Als Erstes werden die Schlusslampen vorsichtig aufgebohrt. Am besten mit 1mm vorbohren, schauen, ob das Loch mittig ist und dann mit 2mm nachbohren.
Die Turm-LEDs so kürzen, dass sie Plan sind. Wer die LED mit einer Trennscheibe kürzt, sollte anschließend etwas Öl auf die Schnittfläche tun und abwischen. Dann sieht das wieder gut aus.
An die LED vor dem Einsetzen die Anschlussdrähte anlöten, und nach eine Funktionsprobe silbern anstreichen, um durchscheinen zu vermeiden.
Dann Einkleben.

An der linken Seite muss ggf. die Einbuchtung etwas mit einem Fräser abgefräst werden. VORSICHT: das ist der Kasten für das Stromkabel der Zugsammelschienen und dünner als die Wände.




Dann wird die Inneneinrichtung angemalt, Armlehnehalter in grau, Geländer in Gelb und Armlehnen in Braun





Dann nehmen wir uns die Kästen der Deckenenden vor. Wir fangen mit dem Ende an, wo die Stromkabel NICHT sind.

Wie im 3. Bild zu Sehne werden einmal Mittig und an der Knickkante SMD Leds mit Anschlusslitze auf 1mm Löcher geklebt um die Dunkelzonen am Ende zu erleuchten
Auf der Oberseite kommt ein Platinstück hin (Aufkleben), das die LED Kabel aufnimmt, die Vorwiderstände beherbergt, und die Kabel zur anderen Wagenseite anschließt.
Blau ist "Masse", gelb Innenbeleuchtung, Rot Schlusslicht.

In der Mitte der Deckenenden feilen wir ein Kabelschlitz, um die Kabel durchzuziehen. Die LED Kabel der Schlusslichter sind bei mir so dünn, dass es keiner Durchführung bedarf.
Der 2K7 Widerstand ist für die Schlusslichter, der 1K5 für die Deckenlichter





Wenn alles Leuchtet geht es auf zur anderen Seite, Löcher Bohren, die Dioden wie gehabt einbauen.
Hier kommt jetzt der Decoder und die Lade und Pufferschaltung hin.

Im nächsten Bild seht Ihr, dass die Platine zum Ende gerückt ist. Ebenso ist oberhalb der Platine ein Deckenausbruch für das Kabel zu den Rädern.
Die LED Kabel werden mit ein Streifen Isolierband Fixiert und geschützt. Die Schlusslichtkabel werden am Ende auf die Platine gelötet
Oberhalb habe ich ein Kondensatorblock aus 4x 470yF zusammen gelötet.



Dann kommt am schrägen Teil eine 2. Platine als Anschluss der Kabel zur Innenbeleuchtung und auf die andere Wagenseite.
Die Ladeschaltung der Elkos ist 100Ohm in Reihe, gebrückt von einer Diode in Entladerichtung. Bitte dazu die Decoderanleitung konsultieren.
Den Tams-Decoder seht Ihr auf der Hülle. Die Schlusslichter sind an Aux 1+2, das Innenlicht an Aux 3. Der hat bei Tams 100mA was hier reicht.



Der Tams-Decoder wird mit Litze versehen und für den Einbau vorbereitet.



In diesem Bild sind die Kabel wie folgt:
Gelb: Innenbeleuchtung, kommt an beide Platinen
Blau: Funktionsmasse, auch beide Platinen und Elko +
Weiß: Schlusslicht andere Seite
Braun: Elko -

Der Steckerteil des Microstecker-Kabels wird an den Decodereingang ("Gleis") gelötet.



Im nächsten Bild seht Ihr die Kabelführung und das Anlöten der Schlusslichter.
Ich habe bewusst keine Vorgaben gemacht wie wo welche Kabel angelötet werden. Bitte jeder nach eigenem Gusto.
Die LEDs liegen jeweils in Reihe, mit je ein Vorwiderstand. Die Platine dienen sozusagen nur als Lötstützpunkte für die Kabel

Bitte, immer wieder die LED testen, wenn alles zusammengebaut ist, ist ein LED-Tausch ein !"§$%& Job
Nebenbei habe ich auch einige Personen eingeklebt





Stromversorgung:
Normalerweise bekommen die Kontakte ins Dach die Stromkabel, um die unter Decke zu versorgen und den Strom nach oben zu leiten.
Das drehen wir komplett rum. Dazu wird die Inneneinrichtung im Unterteil ausgerastet und die Kabel zur Beleuchtung hin entfernt. Die Verbindungskabel bleiben!
Dann löten wir das Microkabel wie im Bild zu sehen an die Kontakte, und führen das ins WS. Anschließend mit weißer Farbe tarnen.




Jetzt löten wir die Kabel an die Deckenplatte an, und kleben etwas Isolierband über die Platinen, damit der Decoder keinen ungewollten Anschluss bekommt.
Ebenso verbinden wir das ganze mit der Innenbeleuchtung an der Kontaktseite nach unten.





So sieht das ganze dann Fertig aus:





Als Belohnung die fertige Beleuchtung, Helligkeit am besten im Dunkeln einstellen, alles andere bringt keine befriedigenden Ergebnisse.
Wie man sieht, sind die LEDs in den Schlusslichtern unauffällig.


Pro Wagen muss man 1/2 Bastelabende veranschlagen. Macht Euch bitte eine Skizze wie Ihr verkabelt und haltet die Wagen gleich, sonst hab Ihr Chaos beim Decoder-Programmieren

Programmierung/Belegung der Funktionen:

Bei den Adressen gehe ich bei Wagen immer Zugweise vor. Der Metronom-Steuerwagen hat 9300, alle Wagen in Reihenfolge dann 9301,2,3,4.
Funktionen sind so eine Frage, mit der man Modellbahn-Partys sprengen kann.
Ich mache es immer wie folgt bei Wagen:
F1: Schlusslicht am Anfang (nicht Handbremsseite), richtungsunabhängig
F2: Schlusslicht am Ende (Handbremsseite), richtungsunabhängig
F4: Innenlicht.

Bei Steuerwagen wird mit F0 zusätzlich das Stirnlicht wechselnd geschaltet, weil sich das mit Rocrail am besten verträgt.

Soweit für jetzt. Es folgt in einigen Tagen noch Bilder zum Fahrradwagen und zum Steuerwagen, hier bot ein Zimo MX686 Funktionsdecoder reichlich Spielmöglichkeiten

Zum Schluss natürlich die Frage: Muss man die Schlusslichter beleuchten?
An sich würde ein Endwagen reichen, um Schleppfahrten da zu stelle. Aber ich wechsel auch gerne mal die Zug-Kompositionen oder vielleicht macht er eine AW-Fahrt.
Und aus Spaß am Basteln.

Zum Decoder möchte ich noch ergänzen, ich rüste alle Wagen mit Decodern aus. Wenn man auf dem Boden aufbaut, muss man zwangsläufig auch wieder die Fahrzeuge wegnehmen.
Und ich rangiere Wagen um. Die am Markt befindlichen stromführende Kupplungen liegen bis zu 15€. Alles in allen nicht so gut mit stromführenden Kupplungen zu machen. Und, ein Tams-Basic bei 14€.
Außerdem ist der "Kabelsalat" nur eingeschränkt möglich, Beleuchtungen ziehen Strom. Mein Zentrale Schaft 250 Adressen, das sollte erstmal reichen. Durch den Decoder kann ich abschalten

Soweit für heute.

Gruß

Ralf

Schick, aber der Fussboden wäre mir zu hell.

Hallo,

Da bin ich bei dir, aber man bekommt die Sitze nicht zerstörungsfrei ab, um die Böden durchgängig zu streichen. Im Fahrradwagen (folgt) habe ich das zum Teil gemacht.
Versuche an den normalen Wagen waren mit eingebauten Sitzen nicht so zielführend, weil man nicht richtig streichen kann.

(Genauer, die Sitze reißen meist direkt am Boden ab, und man bekommt sie nicht mehr richtig angeklebt. Und das ganze dann mittel Zapfung wieder zu befestigen, war dann doch zu aufwendig. Wäre pro sitz ca. 15 ~ 30min.
Man könnte es mal versuchen, die Sitze mit Wasser zu lösen, aber die Versuche deuten auf Kunststoffkleber hin, kein Sekundenkleber)

Gruß

Ralf

Guten Abend Zusammen,

anlässlich einer Forenanfrage zur Innenbeleuchtung der Roco/Hobbytrade Wagen, habe ich das als Anlass genommen meinen Umbau der Steuerwagen zu beschreiben.
Dieser Beitrag beschreibt den vollständigen Umbau. Wer nur die Beleuchtung umklemmen will, kann die LEDs, Ladeschaltung etc. natürlich weglassen.
Benötigtes Material:
- Decoder Zimo MX686D oder anderen MTC21 Decoder mit 8 Ausgängen
- 5 Bedrahtete SMD-LED, 4 für die Innenbeleuchtung, eine für den Führerstand
- 2 x Turm-LEDs 2mm rot.
- 3 x Elko 470yF/25V
- 1 x R100 Ohm
- 1 x R2K7 Ohm (Schlusslicht, ggf. anpassen)
- 1 x R1K5 Ohm (Deckenlicht, ggf. anpassen)
- 1 x Diode 1N4001
- 1x 4/5 Poliger Mikro-Stecker mit Kabeln
- Farbe, Reisende sitzend, Geduld

Für die Einbauten der Schlusslicht - LED und der Speicherschaltung, der Kondensator verweise ich auf den vorherigen Wagen-Beitrag.
Der einzige Unterschied ist, dass diesmal aus Platzgründen die Elko an der zum Decoder entfernten Seite liegen, das macht eine zusätzliche Leitung notwendig.

Zunächst eine Übersicht der Arbeiten:


Umbau:
Als Erstes werden links und rechts dir Kabel zu den Federblechen der Innenbeleuchtung angelötet und sicher isoliert untergebracht:



Dann wird nach dem Muster der normalen Wagen von oben das Schlusslicht eingebaut, Zusatz-LEDs an die Deckenplatte geklebt und innen die Ladeschaltung installiert.
Hierzu verweise ich auch auf die Dekoderanleitung, in Reihe zu den parallelgeschalteten Elkos ein 100 Ohm Widerstand und dazu parallel eine Diode.
Leitungsfarben:
- Gelb - Innenbeleuchtung
- Rot - Schlusslicht
- Blau - Decodermasse und +Pol der Elkos!
- Schwarz - Rückleitung der Elkos über die Ladeschaltung

Bitte, bevor Ihr das im Dach einbaut, prüft, ob alle geht, die LEDs müssen leuchten, und die Elkos nach Laden mit 12 - 16 Volt kurzzeitig eine LED Leuchten lassen.
Nicht verwirren lassen, Blau = Masse ist hier + (Plus), Schwarz ist noch negativer....





Die Kabel werden dann auf die andere Seite gezogen. Dort habe ich 2 kleine Platinenstücke eingeklebt, um einen Übergang zum Stecker zu schaffen.
Ich empfehle dringen den Stecker nicht wegzulassen, ansonsten werden Fehlersuche und testen zum Abenteuer. Alternativ zu den fertigen Steckern kann man auch Platinenstecker im Maß 1,27 mm nehmen und Kabel anlöten



Dann ist es eine gute Gelegenheit, die Inneneinrichtung zu bemalen, und die Reisenden zu platzieren. Der Oberteil des Steuerwagens ist 1. Klasse.
Die Reisenden sind Massenware von eBay im Maßstab1:100, das passt besser in die Sitze.




So, nun zum Steuerabteil:
Schritt 1: die Steuerplatine+Decke nach oben abziehen und die Steuerplatine ausrasten. Diese ist an den 3 weißen Laschen geklemmt.
Schritt 2: an den zukünftigen LED-Positionen Löcher für die Kabel bohren und Schlitze in die Deckenplatte machen, um die Kabel zu verlegen. Das ist Notwendig, weil die Platine Plan aufliegt und die Kabel das behindern würden
Schritt 3: Aussparung in das Ende feilen, sodass die Buchse da reinpasst, und die Abdeckung wirklich bis oben ins Wagendach passt.
Schritt 4: LEDs einkleben, vorher und nachher testen!
Schritt 6: kleine Platine aus Lochrasterplatte sägen, da drauf die SMD Widerstände löten und die LED-Kabel befestigen. Leuchtprobe! Unterhalb der Platine ein Stück Isolierband kleben, damit die Platine beim Einsetzen die Drähte nicht beschädigt. Da ist sehr wenig Platz




Nun zur Platine, alle Farben beziehen sich auf meine Stecker.
Erstmal die Platine wieder einsetzen, diese Muss einrasten. Es müssen folgende Arbeiten gemacht werden:
1) Prüfen, ob das Schwarze Verbindungskabel zwischen den Steckern zum Boden vorhanden ist, wenn nicht, einlöten
2) Prüfen, ob die Jumper so stehen, wie gezeigt.
3) Das blaue Kabel von der Wagenplatine über den Masse-Anschluss der eigenen LEDs zum Stecker führen. Das ist Masse.
4) Das grüne Kabel von der Platine über die Anschlüsse der zusätzlichen Innenbeleuchtungs-LEDs zum Stecker führen.
5) Das rote Kabel (Schlusslicht) und das Schwarze Kabel (Elkos/Ladeschaltung) zum Stecker führen
6) Das violette Kabel zum Anschluss der Führerstandbeleuchtung führen. Das violette Kabel am Stecker bleibt frei als Reserve



Mit Decoder sieht das ganze so aus:


Zum Decoder: Programmiert euch am besten den Decoder so, dass jeder Ausgang genau auf einer F-Taste liegt. Dann könnt Ihr besser testen.
Dann das ganze "zusammendengeln" und alles erstmal testen auf dem Programmiergleis. Zuerst bitte ohne Gehäuse.


Im 2. Schritt dann mit Gehäuse



Wer nur die Beleuchtung umbauen will, für den reicht es das Blaue, Grüne und Schwarze Kabel zu legen, und die Zuleitungen zu trenne und zu isolieren.
Allerdings ist das ganze dann sehr schnell am Flackern, wenn die Schiene nicht 100% sauber sind.

Soweit für heute. Morgen gibt es den Fahrradwagen und Bilder mit Licht.

Gruß

Ralf