ein Fehler wie dieser war für mich neu. Ich möchte das Problem hier beschreiben, und wie ich es behoben habe. Vielleicht helfen meine Zeilen dem einen oder anderen Leser.
Die Lok neigte in Kurven dazu, um die Längsachse zu taumeln, blieb liegen, oder entgleiste. Dieser Effekt war um so stärker, je kleiner der Kurvenradius war. Auf dem folgenden Bild ist zu erkennen, dass die Laufräder aufs Schienprofil auflaufen. Der erste Verdacht fiel auf das Nachlaufgestell, erwies sich aber als falsch.
Damit die Lok um Kurven fahren kann, müssen die Achsen seitlich verschiebbar sein. Bei diesem Modell ist die 1. und 4. Achse (beinahe) fest, die 2. und 3. seitlich verschiebbar. Die 2. und 3. Achse ließen sich aber nur nach eine Seite hin verschieben. Schuld war ein Kabel, das beim Zusammenbau zwischen Rahmen und Räder geraten war. Leider lief die Lok dann noch immer nicht richtig. Irgendwann bemerkte ich, dass die Spurbreite der 4. Achse nicht stimmt. Die anderen Achsen wiesen 16,1 mm auf, an der 4. waren es 17 mm.
Man kann auch auf dem Bild, das die Lok in der Seitanansicht zeigt, sehen, dass das linke Rad der 4.Achse nicht korrekt aufgepresst ist. Ich habe dann an dieser Achse die Steuerung abgebaut, und mit einer Schraubzwinge das Rad ganz aufgepresst.
Jetzt läuft die Lok um die Kurven ohne zu taumeln.
ich habe die Lok in der Bucht gekauft. Laut Artikelbeschreibung handelte es sich um ein unbespieltes Sammlermodell. Der Zustand der Laufräder läßt darauf schließen, dass die Lok wirklich noch nie auf einer Anlage eingesetzt wurde. Warum der Vorbesitzer das Modell allerdings auf einen Antrieb von SB-Modellbau umgebaut hat oder hat umbauen lassen, wenn es dann nur in der Vitrine stand, verstehe ich nicht. Dass bei der Endkontrolle von GFN der Fehler nicht aufgefallen ist, kann ich mir nicht vorstellen. Da beim Einbau des Glockenankermotors Fräsarbeiten durchgeführt werden müssen, mussten wohl auch die Radsätze entfernt werden. Ich denke, dass beim Zusammenbau der Fehler entstand. Mit Glockenankermotor und modifiziertem Getriebe läuft die Lok wesentlich ruhiger als mit dem Rundmotor. Hier ist ein Link auf den Umbausatz von SB Modellbau.
Hallo Hermann, Danke für Deinen Beitrag. Ob ich da so schnell drauf gekommen wäre.. Wer einen SB Umbausatz mit Fräsarbeiten durchführt und anschl. den Radsatz wieder korrekt aufsetzt (90° Radversatz), sollte doch auf das Innenmaß achten?!? Sitzt der Radsatz den richtig fest, oder "wandert" er evtl auf der Achse? Nicht, dass der Fehler wieder auftaucht. Viele Grüße Christian
Mir fiel auf dass die Treibstangen nicht gerade sind. Ich habe die Lok auch (Kaleidoskop Lokomotiven # 1441) und kann sie leider erst am Wochenende untersuchen. Dann melde ich mich wieder.
laut NEM soll die Spurbreite 15,8 bis 16,2 mm betragen. Auf der Maßzeichnung ist dies das Maß K + T. Mit einem Messschieber habe ich 16,1 mm gemessen. Ich besitze noch eine andere GFN BR65 (Kaleidoskop Lokomotiven # 1552) . Auch bei dieser Lok sind die Kuppelstangen nicht gerade.
Wenn ich mich einmal einmischen darf. Ihr seid seid hier auf etwas gestossen dem meist nicht Beachtung geschenkt wurde: Die Fleischmann Räder sind nämlich nicht normgerecht. Zur Erklärung bitte ein Blick in die NEM310: http://www.miba.de/morop/nem310_d.pdf Und ganz speziell das dort aufgeführte Maß "T" betrachten. Das beschreibt die Breite des Spurkranzes. Die soll in einem Toleranzfeld von 0,7mm bis 0,9mm liegen mit 0,8mm als Mittelwert. Die Fleischmann Räder weisen hier jedoch ein Maß von mindestens 1,1mm auf, je nach Produktionszeitraum kann es sogar noch mehr sein. Sie sind also zu breit. Wenn man jetzt bei so einem Fleischmann Radsatz das korrekten Radsatzinnenmaß nach NEM310 von 14,4mm bis 14,6mm einstellt, so verändert man auch das Maß "K". Grob vereinfachend gesagt, man macht sich hier einen Breitspurradsatz der eigentlich 17mm Spurweite benötigt. Das wir in H0 ja nur 16,5mm haben, kommt es dann zu den im Anfangsbeitrag beschriebenen Effekten des Aufkletterns der Sprukränze. Der Radsatz läuft damit dann schon auf seinen Spurkranzschrägen.
Zur Verdeutlichung ein Foto: Rechts ist ein entsprechend bearbeiteter Fleischmann Waggonradsatz. Man erkennt, daß die Räder von der Rückseite her im Bereich der Spurkränze um jeweils 0,3mm schmäler gedreht wurden. Nur so kann man sie normgerecht einstellen. Das Maß "N" in der NEM310, also die Radbreite ist hierbei auch verändert worden. So beträgt die Radbreite jetzt nur noch 2,5mm womit sie dann auch noch der NEM310 entspricht die hier 2,4mm als Minimum zulässt. Wagenradsätze lassen sich einfach gegen normgerechte Radsätze von den einschlägig Verdächtigen wie Thomschke austauschen. Bei der Lok müssten die Räder dann allerdings wie oben gezeigt bearbeitet werden wenn sie auf aktuell normgerechten Gleismaterial eingesetzt werden soll.
Als andere Alternative bieten sich dann die alten grobschlächtigen Traditionsweichen an, die Radsätze mit einem Innenmaß (NEM: Maß "B") bis herunter auf 14,0mm tolerieren. Dafür tolerieren die Traditionsweichen dann keine modernen Radsätze mehr, wie sie an neuen Fahrzeugen oft zu finden sind. Einen Tod muß man halt sterben. Das liegt aber im eigenen Ermessen des Users.
Ich hoffe damit weiter geholfen zu haben. Das könnte auch eine mögliche Erklärung für andere "geheimnisvolle" Entgleisungen sein.
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GFN BR65 taumelt und entgleist
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06.03.2016 15:32
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