heute stelle ich mal einen Baubericht für ein Duckmodul in H0 ein. Dazu noch folgende Vorbemerkungen:
Aus der Zeit, als ich mich für H0Fine zu interessieren begann, hatte ich mir für einbestimmtes Projekt drei Modulkästen mit den Maßen 350 x 900 mm gebaut. Diese Kästen weisen zudem nur einen Höhe von 72 mm auf. Da ich festgestellt habe, dass diese Grösse nur bei einer Fraktion von H0Fine verbaut wird und ich auch mein Interesse an H0Fine wieder verlor, habe ich das projekt aufgegeben. Aber diese Kästen sollten dann dochgenutzt werden.
Zwei davon habe ich für den bereits bekannten Fiddle-Yard verwandt. Als Verwendungszweck für den letzten Kasten fiel mir ein, dass wir für H0 aktuell kein Duck- bzw. Tauchmodul haben. Warum sollte ich diesen schmalen Kasten, der aus dem gängigen 500 mm Breitenraster herausfällt und zudem nicht so hoch wie ein Standard-H0-Modul ist, nicht als Duckmodul gestalten. Geringere Breite und Höhe bieten sich dafür förmlich an.........
Gesagt, getan!
Tag 1
Es handelt sich um ein gerades Streckenmodul ohne irgendwelche Besonderheiten, also ein klassisches PONI. Das Gleis liegt aussermittig. Die Gleismitte liegt auf 250/100 mm. Der Grund dafür ist, dass ich zwei der drei Löcher für die Verbindungsschrauben in den Kasten bohren konnte. Hätte ich das Gleis mittig gelegt, so hätte ich die beiden äusseren Löcher nicht bohren können rsp. hätte ich ein F96-Profil verwenden müssen.
Der Rest der Rohbauphase ist kein Hexenwerk. Aus einer 10 mm starken Sperrholzplatte wurde das Trassenbrett gesägt und auf den Kasten aufgelegt. Danach noch ein 4 mm starkes Brett draufgeklebt, was das Schotterbett nachstellen soll. An den Stirnfronten wurde ein Stück Holz aufgeklebt, was den Trassenquerschnitt widergibt und auch der Graben entsprechend eingesägt und gefeilt.
Da das äussere Loch sehr nah an der unteren Kante des Stirnprofils ist, habe ich eine Verstärkung nach unten geklebt. Zusätzlich wird auf der Rückseite noch ein Brettchen von einer Stärke von 10 mm hinter diesen Abschnitt geklebt. Das sollte der Kraft der Verbindungsschraube stand halten.
Die Landschaft wurde angelehnt an einen Streckenabschnitt der BLE (Butzbach-Licher-Eisenbahn) zwischen Griedel und Gambach. Dort ist auf der einen Seite eine Wiese/Feld, auf der anderen, ich vermute mal, eine Aufschüttung aus Abraum. Diese Aufschüttung dient im Modell zugleich als Absturzsicherung der schmäleren Seite.
Die grobe Gestaltung erfolgt mit Styrodur, der Untergrund wurde mit einer Masse aus aufgeweichten und gemahlenenen Ofenpellets, die ich mit Kleister angerührt habe, gestaltet. Es ist mal ein Versuch und ich bin gespannt, wie sich dieses Verfahren bewährt......und wenn es nicht klappt, dann ist dieses Missgeschick schnell mit den "altbewährten" Geländebau-Dingen zu beseitigen.
Auf diesen Untergrund soll dann Sand und Erde aufgetragen und das ganze dann begrünt werden.
Weiter geht es dann mit der Längsstabilisierung/Geländeabschluss (aktueller Materialmangel ), dem Gleisbau, Elektrik, der Begrünung und den Beinen.
Hallo, Das mit dem Bohrloch ist eine typische Holgerson Konstruktion. Wirds bei dem einem bleiben, oder kommt da noch ein zweites? Bin mal gespannt, wie es im Arrangement aussieht.
Das Modul ist ......fast*....fahrfertig *es fehlen noch die Beine und paar Löcher müssen noch gebohrt werden
Was wurde heute gemacht?
Der Vorbildstandort wurde um einige Meter verlegt, so dass m.E. die Geländeentwicklung gefälliger ausschaut.
Inzwischen konnte ich auch das noch fehlende Material beschaffen, so dass die Seitenbretter als Abschluss der Landschaft aufgeklebt und verschraubt werden konnten. Diese dienen zudem der Längsstabilisierung des Moduls.
Mit dem Gleisbau und der damit verbundenen Elektrik habe ich ebenfalls angefangen. Es handelt sich um Gleisprofile von Tillig Elite und entsprechende gerade Gleisroste, die grau mit billigem Spray grundiert und die Profile mit Rostfarbe eingesprayt. Die Flächen, die nicht gefärbt werden sollen, wurden mit Kreppklebeband und Zeitung bedeckt. Die Schwellen sollen anschliessend mit einer Mischung aus Revell-Aqua-Color (No #8 + No #83) lasierend bemalt werden. Das folgt aber erst in einem weiteren Beitrag, wenn die Gleise komplett fixiert sind.
Der Gleisbau ist Standard. In die Joche habe ich die Profile eingezogen, das Gleis gerade gerichtet und pro Profil vier Kabel angelötet. Mit dem bekannten Winkel (aus dem Bischofsheim-Thema) habe ich Messingschrauben an den richtigen Orten postiert und abgelängt. Das Profil wurde sodann angelötet. Ausgerichtet wurde das Gleis mit Hilfe eines Winkels an den Strinbrettern und auf der Länge mt Hife einer Alu-Leiste.
Befestigt wurde das Gleis mit Unterlegscheibchen und Schrauben. Die endgültige Fixierung erfolgt dann durch den Leim, der beim Schottern alles verklebt. Nun wird jedes Profil noch etwa mittig getrennt........und der erste Wagen kann rollen
Im Untergrund habe ich die Elektrik auch soweit fertig gestellt. Die Buchsen wurden in kleine Messingwinkel geschraubt, wobei ich das Loch für die Buchse auf 5 mm aufgebohrt habe. Die gesamte Elektrik wird mit Lüsterklemmen verbunden. Das Kabel der zentralen Stromversorgung ist Lautsprecherkabel, was einen ausreichenden Querschnitt aufweist.
Somit konnte die erste Probefahrt unter Strom erfolgen. Diese verlief ….....erfolgreich.
Da das Modul asymetrisch ist, werde ich noch ein Kabel (Buchse-Stecker) bauen, welches bei Bedarf in die Buchse, welche im schmäleren Bereich liegt, als Verlängerung zum Nachbarmodul verwandt werden kann, sofern das dort vorhandene Kabel keine ausreichende Länge aufweist. Das Kabel vom Duckmodul, was auf der schmäleren Seite ist, wurde daher 20 cm länger als der Normwert gelassen. Somit dürften keine (Kabellängen)-Probleme bei der elektrischen Verbindung zwischen Norm- und Duckmodul entstehen.
Meine Mischung aus Kleister und Holzpellets ist an einigen Stellen schon durchgetrocknet und erscheint stabil. Nach einem ersten Farbauftrag ist nichts negatives festzustellen und alles hält. Ich bin daher gespannt was passiert, wenn ich die Erde und den Leim für das Gras aufbringe.
@Felix: Das zweite Loch pro Stirnbrett wird natürlich auch gebohrt.
das Modul wird sicher ganz schön, so wie man es von dir gewöhnt ist. Diese asymmetrischen Module passen mit 10 cm Gleisabstand vom Rand genau an das Ende von meinem Bahnhof dran, allerdings ist der dann noch 5 cm breiter, aber das kann man verschmerzen. Sollte er also als Durchgangsbahnhof verwendet werden, könnten deine Module dort recht gut passend angeschlossen werden.
schaut sehr schön aus das H0 Duckmodul. Ist auch eine gute Idee, denn die Röhre ist zwar auch praktisch, schaut aber in einem landschaftlichen Modulabschnitt sehr bescheiden aus. Die ist mal für so ne Art Rhön Treffen ganz toll, aber wenn es ums Ducken geht sind solche Module oder wie bei H0e die Timmelschlucht viel schöner.
Weiter geht es mit dem Gleisbau. Die Schienenprofile und Kleineisen wurden mit Rostfarbe eingesprayt. Nachdem die Farbe getrocknet ist, wurden die Schwellen mit der unter Tag 2 beschriebenen Lasur bestrichen.
Jetzt, wo auch die Lasur getrocknet ist, kommt Schotter auf das Gleisbett. Als Schotter wurde Phonolith von Polak in der Grösse H0 und dunkelbrauner Schotter in der Grösse TT verwandt. Mischungsverhältnis 1:1.
Nachdem nun die Landschaftspampe getrocknet ist, sollte sie mit Dispersionsfarbe Typ Cappuccino“ bestrichen. Hier muss ich sagen, dass mein Leim-Pellets-Experiment auf dieser Modulseite misslungen ist. Warum es auf der anderen Seite funktioniert hat, ist die grosse Frage. Daher wurde die breite Seite wieder abgerissen und die Landschaft noch einmal verändert. Dieser Hügel gefiel mir nicht und ich habe mich wieder am Vorbild orientiert, d.h. einfach eine ruhige, leicht geschwungene Feldlandschaft mit einem Weissleim-Farbe-Schleifstaub-Gemisch modelliert. Später, als diese Mischung getrocknet war, konnte ich verdpünnten Weissleim aufstreichen und Muttererde mit einem Sieb aufstreuen. Nun hiess es wieder warten,bis alles getrocknet ist.....was bei dem Wetter ja nicht lange dauert.
Die erste Begrasung stand an. Verwendet werden Gräser von Mininatur in den Farben Herbst, Frühherbst und Sommer in der Längen von 2 und 4,5 mm. Da Sommer herrscht, wurden die dunkleren Gräser nur an Stellen sparsam eingesetzt, wo etwas mehr Feuchigkeit zu vermuten ist. Der abgeerntete Acker wurde lediglich mit 2 mm Herbst begrast. Durch das frisch aufgeschossene Gras wurden dann die Spuren mit einem MB-Trac von Wiking gezogen.
Hier sieht man meine fehlgeschlagene erste Bohrung für die Beine...die ich inzwischen verspachtelt habe.
Die Beine entstanden aus Regalbrettern von Ikea. Vielen Dank an Frank für die Idee mit und die Überlassung der beiden Bretter. Es wurde eine einfach Stützkonstruktion gebaut. Mit Schrauben und Winkel sollte das alles im rechten Winkel bleiben. Am Modul werden die Stützen mit einer Schraube befestigt. Usrsprünglich wollte ich sie mit zwei Schrauben befestigen. Das erschien mir aber zu viel des Guten Um die Schrauben in der Stirnwand anzubringen, wurde dort ein Loch mit einem Forstnerbohrer gebohrt, so dass die Schraube versenkt werden kann. Auf der Rückseite wird das Ganze dann mit einer Flügelschraube (fehlte mir gerade) befestigt. Ein Höhenausgleich kann an dieser Verbindung gemacht werden, da das Loch in dem Brett einen grösseren Durchmesser aufweist und somit verschiebbar ist.
Leider habe ich diese Beinkonstruktion erst recht spät erdacht, sonst hätte ich die Verstärkung des Schraubenlochs genauer ausgerichtet und als Anschlag für das Bein verwenden können.......
Nach Ende der Arbeiten kam noch an den Seitenwangen die graue Farbe drauf.........Fertsch (zumindest fast). ;-)
Also: Prinzipiell ist das Modul fahrfertig und gestaltet. Kleinere Arbeiten wie Nachbegrasen und Nachschottern nebst Entfernung der Halteschrauben sind schnell gemacht.
du bezeichnest dieses Teil selbst als "Durchtauchmodul", was ich so nicht sagen würde, aber dass ist egal. Mich würde aber mal interessieren wie viel Leute beim Durch-tauchen nach unten gucken um nicht über diese hochkannt-Leiste zu stolpern und damit dann das ganze "Ding" um zu reisen? Bist du dir sicher dass du dies gut durchdacht hast für ein "Durchtauchmodul"?
Ah doch, einer fällt mir auf Anhieb ein, Alex der guggt nach unten, deswegen hat er sich in ZR auch den Kopfaufgeschlagen beim Durchtauchen
und ich frage mich, wieviel Leute es gut finden, durch ein landschaftlich gestaltetes Modul "durchzutauchen"? Deine Bedenken in allen Ehren, aber einen Warnanstrich bekommen die Beine nicht. Und die Hochkantleiste liegt nicht im Durchtauchbereich, sondern immer zum nächsten Modul hin.
Sollten wider Erwarten massive (Sicherheits-)Probleme entstehen, so wird sich die entsprechende PG sicher drum kümmern. Und stell dir vor: Wenn das Modul mit den Nachbarmodulen ordenltich verschraubt ist, dann kann man sogar noch im Nachhinein die Beine entfernen und sämtliche Unfallgefahren (ausser dem Kopfanstossen) beseitigen. Hoffentlich bleibt dann aber keiner an den Beinen des Nachbarmoduls hängen....
Lassen wir es also auf einen Versuch ankommen..........
Den ersten erfolgreichen Einsatz (ohne das, wie von Marcel (GD-87) befürchtet, sich die Leute den Kopf gestossen haben oder über die Beine gestolpert sind ) hat das Modul beim Jahrestreffen gehabt.
Nun ist es fertig (mit Buschwerk) begrünt und mit den "Durchtauchaufklebern" versehen.
Also ich habe mir nicht die Rübe angehauen. Hat alles wunderbar funktioniert. Auch war die Position des Durchtauchmoduls auch nicht problematisch. Ich habe keine Probleme gehabt an der Stelle zu tauchen. Da wurden ja auch vorab Bedenken von einer geringen Anzahl an Usern laut, konnte ich nicht bestätigen.
Hallo Holger, also ein Helm brauchts nicht, aber ich hab mir öfters den Buckel gerammelt. Liegt aber vieleicht auch am Alter. Kannst du dan nicht etwas Holzausparung an den Seitenwänden wegsägen? Ähnlich wie hier.
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Bück dich – oder das Duckmodul für H0
18.07.2015 16:05 (zuletzt bearbeitet: 18.07.2015 16:18)
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), dem Gleisbau, Elektrik, der Begrünung und den Beinen.
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