Hallo Modellbahnfreunde,

nach intensiver Suche im Forum bin ich leider noch nicht genau auf die Antworten zu meiner Problemstellung gestoßen.

Ich möchte eine BR 65.10 von Brawa mit einem (Steck-) Dampferzeuger ausstatten, wofür die Lok bereits vorbereitet ist.
In der Anleitung wird lediglich erwähnt, dass der Dampferzeuger einfach in die dafür vorgesehene Halterung zu stecken ist - und fertig!
Was mit jedoch nicht klar ist, wie das Gerät angesteuert wird.
Ziel ist es nämlich, den Dampferzeuger über einen Funktionsausgang des Decoders zu steuern. Der Dampferzeuger hat jedoch nur einen Anschluss unten.
Am Sockel der Aufnahme befindet sich ein federnd gelagerter Kontakt, der durch Kabel mit Schiene - rechts verbunden ist Auf diesem Kontakt sitzt im eingebauten Zustand dann der (einzige) Anschlussdraht des Dampferzeugers. Ansonsten kann ich keine weiteren Anschlüsse erkennen. In der Aufnahme steckt eine Messinghülse, in die der Dampferzeuger SEUTHE 20 passt.



1. Frage dazu: Kann mir jemaden errklären, durch was der Dampferzeuger ausgelöst wird, wenn er nur einen sichtbaren Kontakt hat?

2. Frage: Kann es sein, dass ich den Dampferzeuger dann mit dem Decoder betreiben kann, wenn ich den Funktionsausgang + Widerstand mit dem unteren Kontakt am DE, und die Gehäusewand des DE mit Decoder + verbinde?

Grüße
StEn

Hallo Sten,
der Dampfeinsatz wird am Kontakt unten und am Gehäuse angeschlossen.
Bei meiner digitalen Brawa 75 (ab Werk mit Dampferzeuger) sind jeweils Litzen angelötet, die zur Lokplatine führen.

Wenn bei dir ein Kontakt, also die Litze unten, mit den Radschleifern rechts verbunden ist, dann kommt die entsprechende Litze des Decoders (grün oder violett) an das Gehäuse des Seuthe - sofern es nicht mit dem Lokgehäuse verbunden ist.
Eleganter wäre es natürlich, auch den gemeinsamen Rückleiter (blau) zum Seuthe zu führen - die Verbindung zu den Radschleifern muss dann getrennt werden.

Viele Grüße,
Oliver

Hallo Oliver,
danke für die Antwort.

Wenn ich Deine Antwort richtig verstehe, würde sie meine 2. Frage mit "ja" beantworten. Somit müsste ein funktionsfähiger Schaltplan so aussehen:



Grüße
StEn

Hallo Sten,
genau so - ob mit oder ohne Widerstand, hängt vom Modell des Seuthe ab.

Und das Gehäuse des Dampfertzeugers darf keinen Kontakt zu den Gleiskontakten haben (wenn beispielsweise das Lokgehäuse nicht potentialfrei ist).

Eins noch: überlege dir bitte gut, ob du den Dampferzeuger benutzen willst: was da oben raus kommt, ist ja nichts anderes als Öldampf. Der legt sich dann als Schmierfilm über alles.
Also verwende ihn lieber nur selten, vielleicht mal zum Vorführen.

Und lass dann das Ding leer dampfen: ich habe mal eine Lok bekommen, bei der noch ein Rest Destillat im Dampferzeuger war, sie dann aber liegend gelagert wurde.
Es hat eine Weile gedauert, sie wieder sauber zu bekommen...

Viele Grüße,
Oliver

Hallo Oliver,

Deine warnenden Worte habe ich in der Vor-Recherche zu diesem Thread schon des öfteren gelesen. Meine Passion ist es, so viele wie physikalisch mögliche Digitalfunktionen in einem Modell zu verwirklichen, und da bei dieser Lok der Dampferzeuger-Einbau schon vorgesehen ist und ich einen Decoder-Ausgang frei hatte, war die Inbetriebnahme ein logischer Schritt. Aber ich bin tatsächlich nachdenklicher geworden, denn die Folgen des Dampfbetriebs erzeugen letztlich offenbar mehr Arbeit, als der Anblick einer dampfenden Lok (nicht mal dampfschlagsynchron!) ausgleichen könnte.
Übrigens habe ich das Funktionsprinzip durch meinen Multimeter herausgefunden: Die Steckhülse, in der der DE steckt, ist über den Lokrahmen mit Schiene - links verbunden, der Bodenkontakt mit Schiene - rechts. Daher dampft es, sobald die Lok auf den Gleisen steht.
Wenn ich jetzt den Bodenkontakt mit dem Decoderausgang verbinde und das Gehäuse über Schiene - links belasse, fürchte ich, dass es dann nicht mehr potentialfrei ist. Bliebe also nur, die Verdrahtung wie oben und die Steckhülse gegenüber dem Lokrahmen zu isolieren.

Grüße
Steffen

Hallo Steffen,
ich wolte dir gewiss nicht sagen, was du tun und lassen sollst, nur von meinen (nicht ganz glücklichen) Erfahrungen berichten.
Zwei meiner Loks haben einen Dampferzeuger ab Werk, irgendwo habe ich einen ausgebaut und - woher auch immer - habe ich noch einen original verpackten...
Der Effekt ist solala, da kommt halt irgendwie oben Dampf raus, aber keinesfalls eine deftige graue Wolke, die für mich zu einer Dampflok gehört.
Ich werde Ähnliches mal bei einer LGB-Lok ausprobieren, hier habe ich einen Dampf-Schornstein von einem Freund geschenkt bekommen, mitsamt Dampfdestillat mit "Lokduft"
auch dort eher sparsam und zum "vorführen", wenn die Nachbarskinder mal über den Zaun gucken...

Genug der Abschweife:
wenn das Gehäuse deines Dampferzeugers mit Schiene links verbunden ist, brauchst du nur den Bodenkontakt mit dem Decoderausgang (grün oder violett) zu verbinden; "Schiene links" würde dann zum Rückleiter.
Ähnlich kann man ja auch die Beleuchtung anschließen. In beiden Fällen (Beleuchtung wie auch Dampferzeuger) wäre ein potentialfreier Anschluss (mit Decoder-Rückleiter) eleganter, sofern die Isolierung technisch nicht allzu aufwendig ist:
der Dampferzeuger sollte ja nach Möglichkeit mit seiner Maximalspannung betrieben werden, damit da möglichst viel oben raus kommt, nicht nur ein Dampf-Fähnchen.
Also wennschon - denn schon. Wenn überhaupt, natürlich...

Viele Grüße,
Oliver