Beim Aufräumen fand ich eine größere Anzahl ältere Pikowagen und Pikowagenreste, die wohl mal über einen Flohmarkt zu mir gefunden haben. Unter anderem waren zwei Rungenwagen dabei. Auch wenn die alten Wagen nicht an die Fleischmänner herranreichen, eine ordentliche Grundlage für einen Umbau bilden sie dennoch.
Also flugs mal den Dremel genommen und die Rungenhalter aufgeschnitten. Wirkt schon besser (auch wenn man das auf den zwei Bildern nicht wirklich erkennt). Ein schrottreifer Klappdeckelwagen spendete eine Bremserbühne für einen von beiden Wagen, der andere bleibt unverändert. Dafür müssen auch beide Achsen + Sprengwerk in Richtung Bremserbühne versetzt werden. Eine Achse war schon fertig, die Achshalter müssen aber noch angeklebt werden, der verbliebene Achshalter wartet noch aufs Skalpell.
Die Bilder täuschen nicht, der Wagenboden ist leicht krumm, da muss noch ein kleines Blechprofil drunter. Weiterhin sollen beide Wagen sie die Zusatzrungen, die bei Fleischmann beilagen, erhalten. Platz für eine Kurzkupplungskulisse ist leider nicht, aber so schlecht sind die alten Blechkupplungen auch nicht.
Es freut mich sehr das du auch den Weg zu den 'Umbauer' gefunden hast und auch gleich was von deinem Schaffen zeigst. Frage: was soll es werden? Das ist mir leider ein wenig unklar. Ich bin schon gespannt auf das Endresultat, denn was du hier zeigst ist schon nett bearbeitet.
Es soll ein Drehschemelwagen/Rungenwagen mit Bremserbühne/ohne Bremserhaus werden, der ohne Drehschemel eingesetzt wird. Als Ladung habe ich Bretter vorgesehen.
So, nächste (öffentlich gezeigte) Idee. Wir bauen uns einen Bremserbühne an eine Roco H0e-Kipplore. Am Ende soll das ungefähr so aussehen.
Dazu trenne man laut (sehr schlechtem Smartphone)-Bild ein Ende ungefähr so ab. Wegen der simplen Bügelkupplung sollte der Mittelsteg zwischen den beiden Bohrungen getrennt werden. Dann fügt man außen zwei 5 mm lange H-Profile ein. Die Evergreen 282 passen ganz gut.
Ich hatte aber nur die 281 (in einer 282 Verpackung) da, die sind zu klein
Weiterer Plan: Bretter als Tritt montieren, Plastikstreifen zum Bühnengeländer biegen, Draht zu Handbremskurbel biegen.
Frage an den Erzgebirgsnebenbahner: Was soll denn das für ein Drehschemelwagenpaar werden? Im SC Güterwagen , Bd.5 sind eine ganze Reihe dieser Typen plus Umbauten aufgezählt. Die Version mit Rungen ohne Drehschemel konnte ich nicht finden. Interessant in diesem Zusammenhang sind die Autopendel der DR. Gruß Wolfgang
Ich besitze Band 5 von Carstens nicht. Ich habe mich an einer Zeichnung von Nosske/Epoche 2 orientiert und überlegt, was man aus dem alten Piko-Wagen noch so machen könnte.
Zumindest scheine ich aber nicht ganz falsch zu liegen, auf zahlreichen Zeichungen sind die Steckrungen mit drauf. Also kann man die Drehschemelhalterung meiner Meinung nach auch abbauen. Sonst wären ja die Steckrungen sinnlos.
im SC sind zahlreiche Fotos aus den 60iger Jahren mit Rungen und Drehschemel. Leider weiß ich nicht um welche Bauart es sich bei dem Pikowagen handelt. Schwierig deshalb einzuordnen, weil das Sprengwerk, Bremserhaus und die Ladelängenangabe fehlen. Es ist anzunehmen, dass Piko ebenso wie Märklin und Fleischmann den H10 Regensburg ins Modell umgesetzt haben. Es handelt sich um den preußischen Entwurf des Hrmz nach Zeichnung A5, von dem 8.220 Stück gebaut wurden. Andere vergleichbare Bauarten erreichen mal gerade 10% von dieser Stückzahl.
Zum Einsatz als Einzelwagen wurde der Drehschemel in Längsrichtung gestellt und brauchte somit nicht abgenommen werden. Die Seitenrungen waren entweder drehbar oder als Steckrungen ausgeführt. Bei den preußischen Wagen musst bereits beim Transport von 10m langen Stämmen eine Kuppelstange eingesetzt werden.. Bei der DR erhielten die Wagen die Bezeichnung H68. Für Wagen mit Drehschemel war die Bezeichnung H4057 vorgesehen, für Wagen ohne Rungen Ho3237. Die Wagen mit Drehschemel wurden bei DB und DR bevorzugt für den Schienentransport eingesetzt, auch als sogenannte Schienenzüge. Bei der DB wurden die Steckrungen teilweise verlängert und eingeschweißt, bei Beibehaltung des Drehschemels. Da bereits ab den 30iger Jahren der Bedarf an Drehschemelwagen sank, wurden diese zu X-wagen umgebaut. Dabei entfielen Rungen und Drehschemel, statt dessen erhielten die Wagen niedrige Bordwände, siehe X-Erfurt. Gruß Wolfgang
Ich habe dutzende von den alten, zweiachsigen offenen Technomodellwagen. Da diese nur bedingt für eine Umbeschriftung taugen (spätestens ab Ende der Epoche 2 sind diese Wagen vor allem im Rübenverkehr gelaufen), suchte ich anderweitige Verwendung.
Also mal flugs eine Tür und Teile der Bodenplatte entfernt, schon kann man einen Beladevorgang darstellen. Hier fehlt noch ein wenig Farbe & Ladung innen. Ich schwanke noch zwischen Schlackewagen und Entladung. Vielleicht auch beides, ich habe ja genug Wagen.
Vierachsige Gedeckte sind standardmäßig mit Körtingbremse und Heberleinleitung dargestellt. Passt aber nicht wirklich zu Epoche 1/2. Und auch in Epoche 3 ist die Körtingbremse für meine interessanten Vorbilder eher unpassend. Im Gegensatz zu den vierachsigen offenen kann man hier die angespritzten Teile recht einfach abschnitzen. Natürlich braucht man dann noch für die Stirnseite die passende Farbe und muss die Bremsanschrift am Rahmen übermalen.
Konsequenterweise muss auch der große Bremszylinder am Boden weichen. Da er massiv an der Bodenplatte angespritzt ist, geht das ausschneiden am schnellsten. Den Unterschied sieht man im Einsatz nicht mehr.
Nein, ist unnötig. Die Bodenplatte wird ja wieder von unten eingeklebt. Das ist ausreichend stabil.
Weitere Ideen habe ich auch noch. Umbau der Gattung 760 in die Gattung 761, das scheint durch zersägen des Fahrwerks recht einfach zu gehen. Anlaloges sollte auch beim offenen keine Probleme machen. Für Nicht-Experten, ein gedeckter Güterwagen mit 3800 mm Radstand wird in einen mit 3000 mm Radstand umgebaut. Wichtig ist mir auch noch der Bau von weiteren offenen "Spezialwagen", die gab es ja in unterschiedlichsten Ausführungen. Besonders die mit der Planenabdeckung und den niedrigen halbrunden Stirnwänden hat es mir angetan.
Vielleicht auch noch der zweiachsige Klappdeckelwagen. Gibts zwar von Technomodell, geht aber gerade für ~ 100 € über die Onlineverkaufstheke, der Preis liegt ja nochmal über den von den rot/beigefarbenen Personenwagen (und die haben neu wenigstens deutlich mehr gekostet als der Klappdeckel).
Edit: Vergleichsbild zwischen Gattung 761 (grau, Dach liegt nur lose auf) und 760 (braun). Umbau ging problemlos, nur die Gewichtsplatte ist vom Wagenboden in den Wagen gewandert.
Wagen der Gattung 775 waren zusammen mit der Gattung 776 die zweiachsigen offenen Wagen schlechthin bei den Schmalspurbahnen in Sachsen. Die Unterschiede liegen defacto nur im Achsstand (3800 mm bei Gattung 775 zu 3000 mm bei Gattung 776) und im Fahrwerk. Gelaufen sind die Wagen in großen Stückzahlen bis in die 1960er, wenn auch in den letzten Jahrzehnten für den Rübentransport. Technomodell hat den 775 schon zu DDR-Zeiten als Modell gebracht, hier eine Ausführung in grau um 1900. Der Bremsgalgen der Heberleinbremse ist zwar zu niedrig, das soll uns aber nicht weiter stören. Daraus lässt sich ohne viel Aufwand ein zweiachsiger Klappdeckelwagen bauen. Den gabs auch von Technomodell, aber nur in Kleinstserie (die auch entsprechend preislich gehandelt wird).
An sich ging der Umbau mit ein paar Kunststoffresten und Profilen recht schnell vorran. Jetzt fehlt nur noch Farbe und eine passende Beschriftung.
Auf Grundlage der Zweiachser lassen sich mit recht einfachen Mitteln noch weitere Varianten bauen.
Für den Transport sperriger Güter entstanden auf Basis der Gattung 775 die Gattung 770. Mit abnehmenbaren Aufsetzbrettern ausgerüstet, war der Laderaum bei leichten Gütern besser ausnutzbar. Für den Viehtransport wurden einige Wagen mit einem großen Spalt zwischen den drei Brettern geliefert, denn im Normalzustand waren es 4 Bretter ohne Spalt. Wahrscheinlich in den 1930ern (vielleicht auch schon früher) entfernte man die Aufsetzbretter endgültig und nutze die Wagen dann wie die der Gattung 775 vor allem noch im Rübenverkehr.
Im vorhandenen Schmalspurpark klafft bei den Güterwagen (neben ein paar Exoten) eine ganz gewaltige Lücke. Der offene Vierachser der Gattung 783. Die Manufaktur-Neustadt hat die 2. Lieferserie als Bausatz (und Fertigmodell) aufgelegt. Die Gattung 785 gibts ja von Technomodell/pmt, Unterschied zur Gattung 783 ist die um 1 Brett höhere Bordwand.
Kurz zu den Stückzahlen, unterschieden nach den vier großen unterschiedlichen Lieferserien (bei den einzelnen Serien gibts im Detail weitere Unterschiede).
Insgesamt wurden somit 741 Stück gebaut, auch wenn einige bei der Heeresfeldbahn im Ersten Weltkrieg verlorengingen und nie alle zugleich im Bestand waren.
Jedenfalls sind die ersten 3 Serien bei meinen Streckenvorbildern überproportional vertreten. Den Umbau vom pmt-Modell in einen Wagen der 3. Serie habe ich schnell wieder verworfen, man muss zwar "nur" das oberste Brett abfeilen. Durch den hohen Wagenboden ist der Laderaum aber unnatürlich klein, zudem muss man sich für den Galgen der Heberleinbremse was einfallen lassen. Als größtes Ärgernis hat der Wagen auch noch eine Nachbildung der Saugluftbremsschläuche an den Stirnwänden (die für die ersten 3 Serien erst spät oder garnicht nachgerüstet wurden). Defacto wird das auch ein ziemlich aufwender Umbau.
Daher sollen nun Wagen der 1. und 3. Serie in Kunststoff entstehen. Ein Probemodell der 1. Serie war schnell gebastelt und wurde ausgiebig getestet. Auf einer 2,5 mm starken Bodenplatte wurden erstmal die wichtigsten Details des Wagenkastens angeklebt. Fahrtechnisch funktioniert das ganze. Ich will bei den nächsten Wagen am Boden eine Mutter ankleben, an der ich das Dehgestell mit einer Schraube befestigen kann. Da verschwinden die Durchbrüche im Laderaum. Weiterhin ist es von Vorteil, wenn die Bodenplatte zukünftig nur noch 2 mm stark ist, das erleichtert den Kupplungseinbau (aktuell sitzt die zu etwas tief). Positiv ist auch, das in den pmt-Wagen und meinen nun die gleichen Ladungseinsätze passen (auch wenn die bei meinem Wagen dann aufgrund der dünneren Bordwände etwa 1,5 mm zu schmal sind).
Nur die Heberleinbremse muss ich noch irgendwie herstellen, aber genau das Problem hätte ich auch beim Umbau vom pmt-Wagen. Die Messinggussteile der Manufaktur-Neustadt will ich nicht nehmen, das wird mir zu teuer. Einziges Kaufteile sind bis jetzt die Kupplungen und die Drehgestelle.
Links Eigenbau, rechts pmt mit jeweils identisch hohen Einsatz.
Ansicht von vorn, rechts ist ein Personenwagendrehgestell drunter, weil ich gerade nichts anderes zur Hand hatte.
Wagen von unten, anstelle der provisorischen Drehgestellaufnahme aus Kunststoff werde ich eine Mutter einkleben. Den noch freien Raum zwischen beiden Drehgestellen werde ich mit Unterlegscheiben als Ballast ausfüllen.
Mache ich nicht, Stahl ist nur um 1/3 leichter. Muttern und Scheiben habe ich kostenlos in ausreichender Anzahl. Da muss ich nicht gftiges Blei verwenden (auch wenn das bei sorgsamen Umgang nicht toxisch ist).
Es freut mich das du den Thread mit weitere Umbauten füllst. Die Umbauten sind auf Technomodell-PMT Basis gut zu erledigen. Den letzten Wagen in kompletter Selbstbau gefällt mir auch sehr. Die Heberleinbremsausrüstung wäre auch wohl mit etwas Profilen aus Messing oder einfacher aus Evergreen Profile für dich recht einfach zu basteln. Ich freue mich auf weitere Umbauten und die Berichtgebung darüber aus deiner Hand!
H0-Modellbahnforum.de - das Forum mit der Forumbahn!
»
Technik und Steuerung von Fahrzeugen und Anlage
»
Fahrzeugumbauten und Eigenbauten
»
RE: Pfusch & Improvisation
17.07.2017 23:14 (zuletzt bearbeitet: 17.07.2017 23:15)
Thema drucken
Antworten
