Heute soll es mal um die ganz kleinen unter den Dieselbrummern gehen.
Seit längerem ärgerte ich mich, daß eigenlich kein Hersteller eine vernünftige Kö Leistungsgruppe II in DR-Ausführung anbot (Ich hoffe auf die diesjährige Neuheit von Lenz).
Ja, es gibt die Modelle von Brawa "Epoche IV" und Trix "Epoche III".
Leider haben die aber zu offensichtliche Schönheitsfehler.
Trix zum einen hat viel zu grobe, den Bundesbahn-"Stielaugen" nachempfundene Lampen, die zudem auf der Rückseite falsch positioniert sind.
Brawa hingegen hat seiner Kö ein silberfarbenes Dach spendiert, und die Lampen stehen viel zu weit auseinander.
Letzteres kann man ja schnell beheben, dachte ich mir. Also Lampen runter und neu positioniert und das Dach geschwärzt, Pufferhülsen errötet und fertig.
So gefällt mir die Kleine schon viel besser. Die Trittbretter haben auch noch schwarze Farbe bekommen.
Weiterhin wurden die inneren "Rahmen"teile rot eingefärbt.
... und ab gehts zum nächsten Industrieanschluß!
Hier gibt es übrigens die überarbeitete Trix-Variante zu sehen. Vielleicht stelle ich diese nochmal separat vor.
Wunderschön! Mit wenigen Eingriffen in dem Fahrzeug und dann noch eine passende Lackierung hast du ein komplett anderes, dir passendes, Fahrzeug erschaffen.
Mich wundert, dass offenbar niemanden sonst die weit außenstehenden Lampen stören - jedenfalls bist Du nach mir erst der zweite, von dem ich weiß, dass er die Lampenposition geändert hat.
Ich habe an meiner Köf zusätzlich die Puffer gegen solche mit kleineren Tellern getauscht und Weinert-Laternenhalter angebracht. Weil mich die Pufferbohle mit den "Anflanschungen" (oder wie man das nennen soll) störte, habe ich die mit einem Dremel enfernt und die Pufferbohle verspachtelt.
Die rote Lackierung fehlt noch und das Dach soll bei mir dunkelgrau werden. Mag sein, dass es auch schwarze Dächer gab - die Recherche ist schwierig, weil das Dach von oben beschienen immer etwas heller ist und zudem oft verschmutzt.
Insgesamt aber wie Du schon selbst sagst kleine Nacharbeiten mit deutlich positiver Wirkung - endlich "schielt" die Lok nicht mehr so :-)
Sorgen bereitet mir noch die Kupplung - eigentlich fahre ich mit der Roco-KK, aber es gibt ja keinen Aufnahmeschacht und an der kleinen Lok sieht der KK-Kopf eigentlich auch viel zu klobig aus. Mir schwebt ein "irgendwie" gebogener Draht vor, der sich in den KK-Kopf des angehängten Waggons einhaken lässt. Ob das klappt??
bei Deiner Köf könnte ich mir mit der Kupplung folgendes vorstellen: von der Roco-KK den langen Schwanz abschneiden sowie den NEM-Stecker. Anschließend mit einem dünnen Stück Federstahlblech (wie z.B. von den alten Fleischmann-Kupplungen) am Fahrzeug befestigen. Das sollte ausreichen, damit die Kupplung hin und her schwenken kann, und sie wirkt nicht mehr so groß an der kleinen Lok.
Mal noch eine Frage an die Profis: ab wann stattete die DR egentlich ihre Kleinloks mit dem typischen Vorbauluftfilter aus?
ein Profi in Sachen Kö II bin ich zwar auch nicht, aber meines Wissen wurden die aussenliegenden Ölbadluftfilter ab 1970 im Rahmen der Baureihenmodernisierung mit angebaut. Bei diesen im RAW Halle / S stattfindenden Modernisierungen wurden die Schwenktüren und ebenso die zweiteiligen Schiebefenster an den Seiten eingebaut. Weiterhin bekamen der größte Teil der Kö II die Zugbremsanlage spendiert, ersichtlich an den beiden Luftkesseln auf dem Vorbau.
Zu einer Kö II wie die Deinige in der Epoche IV fehlen aber noch unbedingt die Dachhaken auf dem Führerhausdach welches zum größten Teil mit einem mittelgrauen Farbton lackiert war. Das die Pufferschürzen zu einer Kö II der DB gehören, erkennbar an der unteren Öffnung zwischen den Schieneräumern ist wohl schon bekannt. Die DR hatte dies an keiner ihrer Kö II!!
Vielleicht solltest Du auch einmal darüber nachdenken Deiner schönen Kö II einen Satz Speichenräder zu spendieren
Warum Olli die großen Pufferteller gegen Puffer kleineren Durchmesser getauscht hat verstehe ich nicht so ganz, ich persönlich kennen nur Kö II gerade in der Epoche IV mit den großen Puffertellern.
Als Kupplungshaken würde ich einen Haken von der neuen OBK Kupplung verwenden, die es im H0fine Shop zu kaufen gibt.
jetzt habe ich mal schnell ein paar Fotos von meiner bearbeiteten Köf gemacht. Die Lackierung von Dach und Pufferbohle fehlt noch, aber dafür kann man sehr schön die bearbeiteten Partien und ergänzten Teile sehen. Dachhaken hatte ich vergessen zu erwähnen wie auch die Brawa-Speichenräder (RP25). Leider sind die Räder sehr schwer zu bekommen, und wie man an der unterschiedlichen Färbung sieht (Radstern einmal brüniert, einmal in blankem Messing) musste ich zwei Paare in der Bucht ersteigern, weil bei beiden jeweils eine Achse "eierte". Offenbar machen die feinen Speichen die Räder sehr anfällig.
Die kleinen Puffer kann man sehr schön auf dem von Wolfgang gezeigten Foto der Museumslok sehen - sie sind sogar kleiner als die der Güterwagen vor und hinter der Lok. Bei meiner Recherche konnte ich fast ausschließlich Loks mit kleinen Puffertellern finden.
In den unbeleuchteten Lampen habe ich die Birnen angedeutet. Ich finde die beim Vorbild auch sehr markant.
Oh je da steht mir ja noch einiges an Arbeit bevor, wenn ich Ollis Kö so sehe... Die Dachhaken sind von Weinert? Vielleicht bekommt meine an der Stelle auch eine Selbstbaulösung. Der Umbau der Pufferbohlen macht aber ganz schön was aus, auch ohne Lackierung!
Für Speichenradsätze bin ich natürlich an meiner Kö auch, wenn dann aber RP25. Bevor die mal eingebaut werden, möchte ich nach Möglichkeit die Kleine mit einer Pendelachse ausrüsten. Dazu habe ich auch schon eine Idee. Mit dem Andeuten der Glühlampen hab ich es mir hier einfach gemacht - einfach ein kleines 0.3er Sackloch gebohrt, damit der Lampenschirm an dieser Stelle dunkler ist. Mittelfristig kommen hier eh Weinert-Laternen zum Einbau, ich muss mir nur noch einen zweiten Satz besorgen (von wegen 3. Spitzenlicht usw.).
Die Trix-Kö hat diese Laternen schon bekommen: In diesem Falle war das unbedingt notwendig. Kein Kommentar zu den original-Märklin- bzw. Trixleuchten. Zu dick, für die Variante zudem falsch und pi**gelbes Licht vorn, dafür hinten doppelt rot permanent mitleuchtend. sie fährt aber ehrlich gesagt nicht schlecht für so einen Winzling, wenn auch analog zu schnell.
Also weg mit den Leuchten ab Werk. Allerdings ist das an der Führerhausrückwand mit etlichem Aufwand verbunden. Die Lampenkörper sind nämlich am Metallgehäuse angegossen. In meinem Falle wurde mit schwerem Gerät (Hartmetallfräser) alles überstehende entfernt, anschließend verspachtelt und verschliffen. Zum Schluß habe ich neue Fenster angefertigt und eingepasst. Nachteilig ist hier die Verkabelung des Einbaudecoders. Dieser wird nämlich über Gehäusemasse und die hintere Beleuchtungsplatine mit Strom versorgt. Vorn war es einfacher; alte Lampen raus und alles zuspachteln.
Von vorne nach hinten: Trix-Kö (Ep.3); Brawa-Kö (Ep.4); LKM N4 (Eigenbau).
Abschließend noch mal Danke wegen der Ausführungen zum Ölbadluftfilter; ich hatte schon fast das Loch in die Trix-Lok gebohrt.
Gruß Stephan
[ Editiert von Industriebahner am 20.02.13 19:14 ]
Ohne die "Glubschaugen" sieht die Trix-Köf ja richtig chic aus. Ich hatte die immer links liegen gelassen. Was die Lampen so ausmachen. Brawa hat ja leider bei der Neuentwicklung der Köf denselben Fehler gemacht und die (nun beleuchteten) Lampen viel zu fett umgesetzt. Das fällt negativ viel stärker ins Gewicht als die eventuell geringfügig optimierten Gehäuseproportionen. Schade um das Geld, das in die Neuentwicklung geflossen ist.
Gespannt bin ich auf die Lenz-Köf in DR-Version. Wenn die gut gemacht wird, könnte ich schwach werden und mir eine Zweit-Köf anschaffen
Auf die Lenz- Kö bin ich auch gespannt. Was mich allerdings irritiert, ist die Tatsache, daß man im Neuheitenprospekt eine in Ep.3 ankündigt; das dazu gezeigte Vorbildfoto aber eine Kö mit geschlossenem Führerhaus, Druckluftbremse usw. darstellt - also eher Ep.4.
Die Lampen sind leider bei vielen Modellen ein Problem - nicht nur bei den Dampfern. So sind bei vielen Diesel- und E-Lok die Laternen durch die Reflektoren eher hell, während die Modelle durch viel zu lange Lichtleiter dunkle Lampenhöhlen besitzen. Bei manchen kann man da aber Abhilfe schaffen. Dazu an dieser Stelle zu gegebenem Zeitpunkt mehr (konkret habe ich mich hier schon mal um die Roco-V100 und die Piko V180 gekümmert).
Beim Trix-Modell ist allerdings noch der fest eingebaute "Zwangsdecoder" unschön, der besonders im Analogbetrieb so seine Probleme macht (Anfahren in die falsche Richtung, zu schnelles Anfahren mit elektronischen Fahrreglern verschiedener Bauformen). Digital reicht er für meine Bedürnisse hingegen aus.
Zu den Farben: Meine Standardfarbe für Farbausbesserungen im Fahrwerksbereich ist für meine DR-Flotte Acryllack in RAL 3000 (Seidenmatt). Gibts in jedem Baumarkt und ist wasserverdünnbar. Da lassen sich dann auch Teilausbesserungen durch Einstellen der Farbe unauffällig vornehmen. So auch an der Trix-Kö an den Pufferbohlen geschehen. Hier muss allerdings das Loch für den Luftschlauch noch verschlossen werden (wie auch einseitig bei der Brawa-Kö). Da ich keine professionelle Airbrush-Ausrüstung besitze, ist alles mit Pinsel nachlackiert. Nach dem Grundsatz lieber dünn und oft, als einmal dick aufgetragen.
Kleiner Nachtrag der Kö-Nachbehandlung der letzten Tage:
Meine Brawa-Kö war schon wieder im Basteltisch-RAW und musste nochmals zur Schönheits-OP. Diesmal wurden Gesicht, Po und Füße behandelt. Dabei nochmals Dank an dieser Stelle für die bisherigen Hinweise. Doch nun der Reihe nach:
Zunächst gelangten - mehr oder weniger zufällig - ein paar RP25-Speichenradsätze für die Kö in Reichweite. Diese wurden der kleinen Kö natürlich sofort verpasst.
Doch bevor es ans Schuhwerk ging, wurde versucht, die Pufferbohlen einigermaßen auf DR-Standard zu bringen.
Hier einmal von vorn (bitte den "Rangierunfall" am Puffer ignorieren...)
... und von hinten. Die komischen Stufen der DB-Ausführung wurden weggefräst. Weiterhin wurden nicht benötigte Bohrungen und der Pufferbohlenausschnitt verschlossen. Anschließend wieder die "geliebte" Schleif- und Lack- Orgie. Neue Kupplungshaken kamen auch gleich noch zum Einbau.
Nächster Schritt nach dieser Beauty-OP ist eigentlich nur noch der Gang in den Kosmetiksalon, hier soll Frollein Kö noch neue Wimpern (Scheibenwischer) und ein wenig Augen-Makeup (Weinertlaternen) erhalten, denkbar sind auch Extensions (Dachhaken).
Es ist zwar kein Profi-Styling, aber manchmal kann ja auch ein dezentes selbstgemachtes Outift ansprechen... Gruß Stephan
Wenn ich so deine Kö anschaue, dann weiß ich das ich mein, früher mal "neugebrauchtes" Lökchen in Bundesbahnausführung (für 40 DM), nochmals überarbeiten muß, denn meine sieht nicht halb so sehr nach DR aus wie deine. Daher würde mich mal die Ersatzteilnr. von den Weinert Laterenen die du verwenden willst, interessieren. Meine hat nämlich noch die alten Bundesbahnlampen, die zum Reichsabahnlack mal gar nicht passen.
VG Matthias
Mit freundlichen Grüßen vom Exilthüringer (Im Herzen für immer Erfurter).
Das müsste gewesen sein Weinert Nr. 9022 Laternen für V20, V36 und DRG-Köf (Ca. 7 EUR). Braucht man halt leider nur zwei Sätze; wegen des dritten Spitzenlichtes. Oder Du bestellst Dir bei Brawa die DR-Lampen als Ersatz, aber das dürfte kaum preiswerter sein. Die Luftfiltergehäuse hat Brawa ebenfalls noch am Lager.
Dank Ebay rollte mir schon der nächste Kandidat ins Lager: Kö umbauen macht irgendwie Spaß! Aus einem Ersatzteilkonvolut habe ich erstmal eine fahrtüchtige Lok zusammengesetzt. Auch hier wird es demnächst in Richtung DR, Epoche 4, gehen. Diese Lok wird aber mächtig Federn lassen müssen. Dazu an geeigneter Stelle demnächst mehr...
Zum Schluß noch ein Rätsel: Irgendwas stimmt hier nicht, doch was?!?
Ja richtig, Fenster gucken ist hier nicht. War anscheinend ein Fehlguß von Brawa. Von dem Gehäuse brauche ich aber nur einige Anbauteile. Danach wird es ein Fall für die Tonne. Witzigerweise ist es trotz des Fehlers akkurat bedruckt. Oder habe ich einen Test mit Funkfernbedienung bei der DR verpasst, und man hat die Fenster geschlossen, damit niemand schummelt?!?
Für den Kö-Fanclub hier im Forum bin ich natürlich auch! Und ja, ich baue die Dachhaken an. Mann, seid Ihr hartnäckig. Da wird wohl eine Bestellung bei Weinert fällig. Das Umbauprojekt bekommt sie dann natürlich auch. Bei der trixschen Kö bin ich derzeit noch am Überlegen. Ob ich da auch noch die Pufferbohlen umbaue? Den NEM-Schacht wollte ich nämlich auch noch verschließen. Dann lieber nur Hakenkupplung als riesen KK-Köpfe.
Apropos Um- und Eigenbauten: hat jemand schon mal eine LKM Ns3 gebaut oder als Modell gesehen?
Zum wegwerfen zuschade. Mache doch eine Plane mit Taschentuchpapier oder ähnlichem Methoden und lasse den hintern Teil vom Führerhaus rausschauen. Gäbe sicher ein feines Ladegut ab.
Es gibt Neuigkeiten von der Kö-Nachbehandlung zu berichten:
So hat die kleine Kö jetzt neue Laternen (müssen noch verglast werden), Dachhaken sowie einen Tankstutzen und zusätzliche Haltegriffe am Führerhaus bekommen. Die Eingriffe sind eigentlich unkompliziert und jedem Kö-Eigner zu empfehlen!
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16.02.2013 17:52
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