Nun will ich mal einen eigenen Thread aufmachen, nachdem ich meine Furcht vor den gefährlichen Kritikern überwunden habe ;-) ...
Ein sächsischer Nebenbahnzug entsteht Für meine sächsische Nebenbahn wollte ich einen Zug haben, wie er zur Zeit der DRG im Erzgebirge verkehrt haben könnte. Ich lege mich nicht auf ein Jahr fest, manche der Wagen waren eventuell schon ausgemustert, als andere kamen oder umgebaut wurden. Hier geht der Spaß am Basteln über die historische Akribie, außerdem ist die Quellenlage nicht lückenlos. Man darf also spekulieren. Als Lok dient die Piko 89.2, später werde ich eine selbstgebaute 89 293 einsetzen. Erste Versuche auf dem Piko-Fahrwerk sind gemacht, ein zweites Gehäuse für ein Selbstbau-Fahrwerk mit korrektem Achsstand ist in Arbeit. Aber zuerst die Wagen: Als Packwagen nehme ich den Pw Sa 82, dessen Plan im Buch „Windbergbahn“ von Jürgen Schubert zu finden ist. Eine Umbauanleitung findet sich auf folgender Homepage: www.kleinserienbahnhof.de dort unter „Packwagen“. In den DRG-Skizzenbüchern von 1930 taucht er nicht mehr auf, nur die Pwg Sa 89 und 90, aber ich finde den 4-m-Achsstand faszinierend und wollte einen anderen Wagen haben als den von SaMo oder Tillig. Die Beckert-Wagen sind außerhalb meiner Reichweite. Dann folgt der Di, respektive nach 1928 der Civ Sa 98 von Nils Moh, für den es eine phantastische Baubeschreibung im Netz gibt: http://www.hafenbahnhof.de/modellbahn/se...ils/civsa98.htm Dann folgen Umbauten aus den Windberg-Abteilwagen C Sa 95/32 von Piko (alt). Die bekam man eine Zeitlang recht günstig im Netz, ich habe 16 Stück gekauft: Einen Ursprungswagen mit Bremserhaus habe ich nur „verschmälert“, indem ich den Wagenkasten entlang der Seitenwände komplett zweimal zersägt habe und diese sowie das Dach mit den noch daran hängenden Stirnwänden solange auf plan aufgeklebtem Schleifpapier abgezogen habe, bis der Wagenkasten beim Wiederverkleben ungefähr 28 mm breit ist. Die Griffstangen und Schilder wurden vorsichtig abgeschabt und durch Draht-Griffstangen aus der dünnen e-Saite einer Gitarre ersetzt. Das Bohren ist figgelinsch, d. h. mühsam, da man auf das Fluchten der Griffe achten muss. Aber Peter hat ja eine Schablone vorgestellt, damit geht sowohl das Bohren als auch ein gleichmäßiges Biegen der Griffe. Die Fenster wurden einzeln aus den Hüllen von CDs geschnitten, eine Strafarbeit. Da muss ich noch etwas entwickeln, aber sowohl die gefrästen Fenster von Herrn Theils theilskleinteile@t-online.de als auch die Anschaffung einer kleinen Kreissäge sind mir im Moment zu teuer. Beim Fahrwerk habe ich im ersten Versuch die Pufferbohlen abgetrennt, die Bodenplatte längs geteilt und schmaler geschmirgelt. Dann wurden die Blechstreifen der Achslager weggelassen, die neuen Luck RP 25-Achsen laufen in den Mulden der Kunststoff-Achslager. Das wird wohl nicht ewig gutgehen, ist aber ein Test. Die vorhandenen Trittbretter wurden eingepasst, indem ich die Trägerplatte längs durchgeflext habe. Stabilit Express erledigt dann den Rest. Inneneinrichtung aus Polystyrol-Platten, da ist die Inneneinrichtung von Beckert Vorbild. Die Gewichtsplatte wurde auf der Schleifmaschine schmaler gedengelt, dann passt sie unters Dach. Der nächste Wagen ist der C Sa 95 ohne Bremserhaus mit langem Achsstand. Am Wagenkasten dieselben Änderungen wie vor, beim Fahrwerk habe ich die Deckplatte durch Abschneiden der oberen Längskanten verschmälert, die Blech-Achslager versetzt, aus einem weiteren Fahrwerk die Kunststoff-Achshalter herausgeschnitten und am neuen Platz angeklebt. Auch hier wurden die Trittbretter nach Teilen der Trägerplatte wieder verwendet. Dann folgt ein BC Sa 99. Hier habe ich mich an die Anregungen von Peter hier im Forum gehalten, aber einige Dinge anders gemacht: Das Fahrwerk ist wieder ein C Sa 95 Fahrwerk. Abstand zwischen Pufferbohlen und Achslagern gekürzt, bis ein Gesamtabstand von 18,5 mm zwischen Bohlen und Lagermitte ist. Schmirgeln auf einer ebenen Abziehplatte kann man lernen und dann sehr präzise 1/10 mm abnehmen ohne aus dem Winkel zu geraten. In der Mitte wurde das Fahrwerk getrennt, aus der ausgeschlachteten Fahrwerksplatte des vorigen Umbaus ein 11 mm Streifen entnommen und eingepasst. Passt! Langsam liebe ich diese Fahrwerksanpassungen, denn das Material lässt sich super schleifen, kleben, spachteln. Außerdem kann man in die Piko-Fahrwerke die Kurzkupplungskulissen von Roko einbauen. Damit entsprechen die Wagen heutigem Stand. Die Sägeschnitte muss man spachteln, das muss man ja immer, und die falsch sitzenden Nieten fallen nicht so auf, dass die Wagen unmöglich wirken. Ich bin zufrieden. Den Wagenkasten produziere ich nach meiner Methode: Gewinnen der Seitenwände durch Absägen vom Gesamtgehäuse. Dies dann vertikal teilen und einfach Streifen einsetzen. Danach lernt man zwangsläufig entweder das Schnitzen in Polystyrol oder das Spachteln und Schleifen. Ich habe ja Zeit und das deutsche Fernsehprogramm lässt an den meisten Abenden solche Arbeiten wunderbar zu. Die Bremserhäuser übernehme ich übrigens so wie sie sind, obwohl sie etwas zu klein sind. Aber sie sind wunderbar gestaltet und es passt. Deren Fenster verglase ich mit transparentem Lack, der sich in kleinen Öffnungen glatt zieht, er heiß wohl Cristal Clear und stammt aus dem Modellbau. Ich habe einen langen Brief an Piko geschrieben, denn ich wollte die Fensterbänder der C4- Abteilwagen haben. Sie haben sehr freundlich geantwortet, aber es gibt keine Wagenteile einzeln. Schade, wenn das geklappt hätte, wären einige von uns aus dem Schneider gewesen. Die genauere Beschreibung der nächsten Wagen, C3 Sa 95 sowie dem älteren Di von Nils, dessen Bau ich auch nachvollzogen und modifiziert habe, sowie den Bau eines CivPost aus dem GFN-Fakultativwagen beschreibe ich später. Bei vielem bin ich noch in der Bauphase, Fenster muss ich z. B. noch massenhaft schneiden und einpassen. Hier wird wohl der Bau von Lehren sinnvoll sein. Beschriftungen haben meine Wagen noch nicht, das Thema habe ich noch nicht „drauf“. Hier werde ich wohl mit Peter reden müssen, der ist da gut für Epoche II. Huhu, Peter.....!
Alles Gute und viel Spaß beim Bauen, man kann fast alles lernen!
Ich glaube du bist schon sehr fleißig am Bauen gewesen! Die Beschaffung von 16 Stück Piko Abteilwagen ist wohl sehr richtig gewesen. Daraus kannst du vieles machen. Komischerweise überholt Piko der Wagen immer noch nicht...., so wie auch die BR 38.2-3 nicht auf neuester Stand gebracht wird. Damit hat der Selbstbauer/Umbauer reichlich zu tun. Das zeigt sich in den vielen umgebauten und abgeänderten Fahrzeugen die an dem Windbergwagen zugrunde liegen. Bei den Fenstern der BC Sa 99 habe ich einfache Klarsichtpackungen benutzt. Auf diese habe ich dann aus Fotokarton die Fensterrahmen ausgeschnitten und aufgeklebt. Um Fenster aus einer CD Hülle zu sägen ist auch eine gute Idee! Anstatt ein Satz Fenster zu kaufen für -finde ich- verhältnismäßig viel Geld kann man besser gleich den Piko Vierachser versägen. Diese Fahrzeuge sind mittlerweile auch so teuer nicht mehr. Was dies angeht kann man aus den verschiedenen Piko Fahrzeugen eine fast schier endlose Variation von Fahrzeugen bauen. Als Bohrvorlage eine Schablone zu benutzen ist richtig. Es klappt sonst nur kaum um die Löcher an der richtigen Stelle hinzukriegen. Es kommt nicht auf zehntel von Millimeter an, aber stimmig sollte es schon sein. Die Beschriftungen meine Wagen stammen alle von Hr. Peter Hartmann. Diese werden alle extra erstellt und dann per Mail zur begutachtung vorgestellt. Das funktioniert sehr gut. Diese Beschriftungsätze sind nicht teuer und die Lieferung ist schnell.
vielen Dank für Deine aufmunternden Worte. Derzeit bin ich viel allein und habe Zeit zu bauen. Über Beschriftung reden wir mal konkret per Mail. Zwei Dinge sind mir aufgefallen: Zum einen beim BC Sa 99, Du vertauschst die Schmalseiten, weil in den Skizzen von 1930 die Toiletten auf die andere Seite gewandert sind. Ich gehe davon aus, dass hier ein Zeichnungsfehler vorliegt, das ist bei diversen anderen Wagen auch zu beobachten. Ansonsten müsste man auch den Gastank verlegen. Zum anderen der CiPost aus dem Fakultativwagen. Im Schubert: "Die Windbergbahn" werden diese Wagen explizit ewähnt und in einer Zeichnung vorgestellt: Mit zusätzlicher Tür in jeder der Längswände zwischen Fenster 1 und 2. Ich finde das spannend, da der Wagen so sein Aussehen deutlich verändert.Mal sehen, ob ich mich an einen Nachbau auch dieses Details traue. Auch hier ist die Zeichnung der Skizzenbücher ja anders.
Liebe Grüße
Walter
PS: Ich suche noch zwei Röwa Korbpuffer aus Messing, da mein C3 Sa 95 schon zwei hat und für die andere Seite zwei weitere braucht. Wer welche hat, bitte melden.
Beim BC Sa 99 habe ich die Toiletten schon auf der richigen Seite liegen. Bei den Bildern die ich vorliegen habe, sowohl mit Flachdach als mit Korbdach ist das wenigstens so. Gut möglich ist das es auch noch eine andere Version gibt. Das kannst du also auch guten gewissens machen. Das ich dabei der Gastank auf der falschen Seite liegen habe ist aber gut möglich. Gut das du einen besseren Zeichnung vorliegen hast der Windbergbahn CPost. Wenn da eine Tür eingezeichnet hast ist meiner Wagen falsch und du hast eine auffällige Variante auf der Anlage! Ich wollte nicht unbedingt nur Nils nachbauen und bin also auf dieser Variante gekommen. Ich bin schon sehr gespannt auf deiner Version.
Du machst schon eine gute Recherche nach den Fahrzeugen. Auch das macht der Sache Spaß und man kommt immer wieder auf neue Erkenntnisse. Ich glaube ich soll schon Angst für dich bekommen .
ich habe deinen Eröffnungs-Post mit grossem Interesse gelesen und mir an Hand deiner Beschreibung vorzustellen versucht, was Du da im Einzelnen alles "angerichtet" hast. Da ich nicht so der Wagenbauexperte bin, wären natürlich ein paar erklärende Bilder sehr vorteilhaft gewesen. Ich bin neugierig, was Du noch so alles auf der Pfanne hast!
hast Du das Buch über die Windbergbahn, es ist eine Fundgrube. Gerade von Nils und Dir habe ich das Recherchieren gelernt, die Bilder aus den Ebelbüchern nach Wagen zu durchsuchen etc. Wir bauen ja alle im "machbaren Bereich", will heißen, dass man irgendwann einmal sagt, jetzt ist es für mich gut, hier finde ich Kompromisse erträglich. So entstehen tolle Züge. Meine Fotokünste beschränken sich auf mein recht schlechtes Handy, ich will auch nicht andere belehren, sondern wie Nils und Peter (Wizschhaus) die anderen zum Basteln anregen. Das Suchen nach Vorbildinformationen ist das erste spannende Thema, dann die Teile auftreiben zum ausschlachten, bezahlbar und am Markt erhältlich. Oft hat man Dinge in der Bastelkiste oder.. im gelben Müllsack, die sich verwenden lassen. Nils´ Idee, die feine Riffelung der Umläufe von Dampfloks mittels Silberpapier der Zigarettenschachteln zu imitieren, finde ich z. B. genial, weil sie die Augen öffnet. Dann sollte man einfach mal anfangen. Die Fahrwerkschnitzerei der Pikowagen habe ich am lebenden Objekt gelernt. Wenn ich die Dinge so machen würde, wie meine großen Vorbilder, würde ich ja nicht kreativ. Ich suche auch nach eigenen Wegen der Annäherung ans Vorbild, deshalb wird die 89 293 auch zum zweiten Mal gebaut. Irgendwann....
So jetzt warte ich auf drei Wägelchen zum Weiterbau. Ich werde mal Fotos machen.
So ist es: das Recherchieren an dem Fahrzeug macht auch Spaß! Vor allem wenn man bedenkt wie der Zusammenhand mit der technische und soziale Entwicklung mit der Gesellschaft ist. Möge z.B. einen Wagen der 4. Klasse aus heutiger Sicht für uns Reisenden absolut nicht würdig sein, ist in einer Zeit wo eine Toilette zu Hause nicht selbstverständlich war es gar keiner schlechter Bleibe gewesen. Die Eisenbahn hat den Bürgern das erste Mal die Gelegenheit gegeben un überhaupt zu reisen und so seine Welt zu vergrößern! In Sachsen wurde versucht die Eisenbahnlinien so zu bauen das keiner mehr als 8 kilometer (!) bis zum nächsten Haltestelle oder Bahnhof gehen mußte.
Vielleicht kannst du einem Bekannten Fragen deine Fahrzeuge mal zu fotografieren. Bilder und Bauberichte sehe ich immer sehr gerne!
da braut sich ja was zusammen. Ich habe auf die Riffelblechnachbildung bei der VIII V2 erstmal verzichtet - vielleicht probiere ich es spaeter mal.
Als Fototipp: Versuche mal mit groesserem Abstand zu fotografieren, auch wenn man das Bild dann noch ausschneiden muss. Der Hintergrund deiner Fotos wirkt recht scharf. Und nach Moeglichkeit viiiiiiiiiel Licht
Ein schraeges Foto eines solchen CPost gibt es im Windbergbahnbuch, Ausgabe Kenningverlag S.72 (Ftl Birkigt 1927) In der alten Transpressausgabe ist es nicht enthalten. Welche Version hast Du?
@Peter: SSBMedien will ein XIII. Schmalspuralbum mit Nachtraegen zu den K.S.Sts.E.B. und DRG-Baenden herausbringen. Gibt es "Deinen" DRG-Band eigentlich mittlerweile?
Nein, 'meines' gibt es leider noch nicht. Überhaupt is mein erstes 'DRG Buch' jetzt mit dem Post unterwegs. Mit der Zeit möchte ich wohl alle Bänder haben!
am Freitag traf der Sachsenmodelle Pw Sa 07 ein, es konnte also losgehen mit dem Umbau. Meine Fotos sind wieder nichts geworden, außerdem vergesse ich beim Bauen immer das Knipsen, sodass ich versuchen werde, den Umbau zu erklären: Der Wagen lässt sich gut zerlegen. Zuerst kommen die Dächer herunter, das gelingt, indem mann zwischen Wände und Dach mit einem Skalpell oder feinen Schraubendreher die Rastnasen ertastet und eindrückt. Dann baut man die Fenstereinsätze aus und entnimmt die Kruzkupplungsmechaniken. Unter dem Boden kann man die Achshalter herausklipsen, Bremsgestänge und Gastank sind geklebt, lassen sich aber auch abhebeln. Die Trittbretter sind ebenfalls eingesteckt und mit etwas Kleber fixiert, sie sind recht stabil und lassen sich abziehen. Wagenkasten und Boden bestehen aus einem Teil. Die Verkürzung um 12 mm ergibt sich, indem man das Feld zwischen Zugführerbereich und Schiebetür entfernt, das mit dem Toilettenfenster. Leider kann man den Boden dort nicht entfernen, da sich die Schaken der Blattfedern dort befinden. Außerdem liegt im Innern dort die Aufhängung für die Feder der KK-Mechanik. Also muss man den Boden quasi versetzt im Türbereich ausklinken. [URL=http://nimga.de/v/MkStk][IMG] Dann feilen, verkleben und spachteln, bis der Wagen einen geschlossenen Eindruck macht. Gut trocknen lassen, bis die Nähte fest sind, das Teil wird beim Weiterbau mechanisch belastet. Mir ist es wieder auseinander gefallen. Im Endfeld des niedrigen Teiles des Seitenwände sollte jeweils eine Tür zur Toilette entstehen. Also wurden die Schiebetorschienen und der Torpuffer dort mit dem Skalpell entfernt. Dann habe ich aus dünnen Profilen den Rahmen aufgesetzt. Die Lüftungslammellen entstanden aus einem Abschnitt eines Fensterladens aus einem Hausbausatz, der solange dünner geschliffen wurde, bis seine Dicke passte. Ich habe schon wunde Fingerkuppen vom Abziehen dieser winzigen Teile. Das jeweilige Fenster wurde angerissen, indem ich das ausgebaute Stück Seitenwand mit der Fensteröffnung mit Doppelklebeband aufgeklebt und die Konturen mit der Spitze eines Skalpell nachgerissen habe. Dann Aufbohren und Ausfeilen. Hier amortisieren sich die kleinen Uhrmacher-Schlüsselfeilen, da sie sehr feine Annäherung an die Anrisskante erlauben. Immer wider peilen, ob man gerade gearbeitet hat und mit dem Fenstereinsatz testen, ob alles im grünen Bereich ist. Zum Schluss ziehe ich die feilenrauen Laibungsflächen der Fensterausschnitte immer mit der Skalpellschneide ab, dann entstehen Flächen, die glatter sind als beim Schleifen mit Nass-Schleifpapier. Und man kann kleinste Buckel entfernen. Ich bin trotz Lupenbrille mit dem Ergebnis zufrieden. Dann wurde gesprirtzt, montiert und der zu lange Teil des Daches sowie die Trittbretter gekürzt und wieder eingebaut. Das Einhängen der Fendern der KK ist müseelig, der Scheibeneinsatz muss geteilt und mittig gekürzt werden. Der Boden dieses Einsatzes dient als Abdeckung der KK, deshalb muss er wieder rein. Die seitlichen Fenster werden entsprechend eingepasst, wenn sie ihren Standort verändert haben. Ich habe noch die Grate in der KK-Mechanik entfernt. Ein Abzug über der Toilette muss noch angedeutet werden. Der Wagen wirkt trotz kleiner Unstimmigkeiten (Türbreite 1600 statt 1500 mm) sehr überzeugend. Spannend sieht es aus, wenn dieser Wagen neben dem SaMo Pw Sa 07 und dem Piko Pw Sa 10 steht. Wie eine Fotoreihe, die das Wachstum eines Kindes zeigt. Der Umbau ist machbar und bringt einen schönen Wagen!
am Freitag traf der Sachsenmodelle Pw Sa 07 ein, es konnte also losgehen mit dem Umbau. Meine Fotos sind wieder nichts geworden, außerdem vergesse ich beim Bauen immer das Knipsen, sodass ich versuchen werde, den Umbau zu erklären: Der Wagen lässt sich gut zerlegen. Zuerst kommen die Dächer herunter, das gelingt, indem mann zwischen Wände und Dach mit einem Skalpell oder feinen Schraubendreher die Rastnasen ertastet und eindrückt. Dann baut man die Fenstereinsätze aus und entnimmt die Kruzkupplungsmechaniken. Unter dem Boden kann man die Achshalter herausklipsen, Bremsgestänge und Gastank sind geklebt, lassen sich aber auch abhebeln. Die Trittbretter sind ebenfalls eingesteckt und mit etwas Kleber fixiert, sie sind recht stabil und lassen sich abziehen. Wagenkasten und Boden bestehen aus einem Teil. Die Verkürzung um 12 mm ergibt sich, indem man das Feld zwischen Zugführerbereich und Schiebetür entfernt, das mit dem Toilettenfenster. Leider kann man den Boden dort nicht entfernen, da sich die Schaken der Blattfedern dort befinden. Außerdem liegt im Innern dort die Aufhängung für die Feder der KK-Mechanik. Also muss man den Boden quasi versetzt im Türbereich ausklinken. Dann feilen, verkleben und spachteln, bis der Wagen einen geschlossenen Eindruck macht. Gut trocknen lassen, bis die Nähte fest sind, das Teil wird beim Weiterbau mechanisch belastet. Mir ist es wieder auseinander gefallen. Im Endfeld des niedrigen Teiles des Seitenwände sollte jeweils eine Tür zur Toilette entstehen. Also wurden die Schiebetorschienen und der Torpuffer dort mit dem Skalpell entfernt. Dann habe ich aus dünnen Profilen den Rahmen aufgesetzt. Die Lüftungslammellen entstanden aus einem Abschnitt eines Fensterladens aus einem Hausbausatz, der solange dünner geschliffen wurde, bis seine Dicke passte. Ich habe schon wunde Fingerkuppen vomm Abziehen dieser winzigen Teile. Das jeweilige Fenster wurde angerissen, indem ich das ausgebaute Stück Seitenwand mit der Fensteröffnung mit Doppelklebeband aufgeklebt und die Konturen mit der Spitze eines Skalpell nachgerissen habe. Dann Aufbohren und Ausfeilen. Hier amortisieren sich die kleinen Uhrmacher-Schlüsselfeilen, da sie sehr feine Annäherung an die Anrisskante erlauben. Immer wider peilen, ob man gerade gearbeitet hat und mit dem Fenstereinsatz testen, ob alles im grünen Bereich ist. Zum Schluss ziehe ich die feilenrauen Laibungsflächen der Fensterausschnitte immer mit der Skalpellschneide ab, dann entstehen Flächen, die glatter sind als beim Schleifen mit Nass-Schleifpapier. Und man kann kleinste Buckel entfernen. Ich bin trotz Lupenbrille mit dem Ergebnis zufrieden. Dann wurde gesprirtzt, montiert und der zu lange Teil des Daches sowie die Trittbretter gekürzt und wieder eingebaut. Das Einhängen der Fendern der KK ist müseelig, der Scheibeneinsatz muss geteilt und mittig gekürzt werden. Der Boden dieses Einsatzes dient als Abdeckung der KK, deshalb muss er wieder rein. Die seitlichen Fenster werden entsprechend eingepasst, wenn sie ihren Standort verändert haben. Ich habe noch die Grate in der KK-Mechanik entfernt. Ein Abzug über der Toilette muss noch angedeutet werden. Der Wagen wirkt trotz kleiner Unstimmigkeiten (Türbreite 1600 statt 1500 mm) sehr überzeugend. Spannend sieht es aus, wenn dieser Wagen neben dem SaMo Pw Sa 07 und dem Piko Pw Sa 10 steht. Wie eine Fotoreihe, die das Wachstum eines Kindes zeigt. Der Umbau ist machbar und bringt einen schönen Wagen!
schön wieder von Dir zu lesen. An dem Umbau habe ich mich auch schon versucht, allerdings ist mir zu spät das Licht der Unterschiede zwischen Pw sa 89 und 90 aufgegangen, so dass jetzt die Toilette fehlt. Mal sehen, entweder gibt es einen ganz neuen Versuch oder ich rupfe den nochmals auseinander.
Thomas
Das Schöne an einheitlichen Standards ist es, dass es so viele verschiedene davon gibt. Toleranz ist die Erkenntnis, dass es sinnlos ist, sich aufzuregen.
Danke schön für den Baubericht! Jetzt hast du auch schon ein Bild dabei gemacht. Das geht in die richtige Richtung. Dieses Bild verdeutlicht der Vorgang beim Gehäuse sehr. Du beherscht schon präzise Arbeit. Aller Achtung dafür. Mit den Lamellenlüfter finde ich eine gute Idee! Gut das Thomas dir noch zu Hilfe eilt mit dem Bild eines fertigen Fahrzeugs.
ZitatGepostet von Fohrbeck Dann wurden die Blechstreifen der Achslager weggelassen, die neuen Luck RP 25-Achsen laufen in den Mulden der Kunststoff-Achslager. Das wird wohl nicht ewig gutgehen, ist aber ein Test.
Wenn der Test nicht erfolgreich sein sollte, kannst Du ja mal die Achlager von Peho ausprobieren: http://www.peho-kkk.de/
Thomas
Das Schöne an einheitlichen Standards ist es, dass es so viele verschiedene davon gibt. Toleranz ist die Erkenntnis, dass es sinnlos ist, sich aufzuregen.
zum Cd Post Sa 95 haben wir wohl beide recht: Neben dem Wagen, den Du gemäß Reichsbahnskizzen gebaut hast und der keine Seitentüren besaß, wurden speziell für die Windbergbahn mit der Eröffnung der Strecke für den Personenverkehr weitere Fakultativwagen zu Cd Post Sa umgebaut. Dabei wurden Seitentüren eingefügt, wie Du ja auf dem von Nils gemailten Foto sehen konntest. Die Stirntüre auf der Postseite wurde verschlossen oder sogar durch eine durchgehende Bretterwand ersetzt. Die Innenaufteilung war wie in der Zeichnung von 1930. Die Wagen tauchen dort nicht mehr auf, da der Postverkehr 1927 auf der Windbergstrecke eingestellt wurde. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass sie dann „weggeschmissen“ wurden, die älteren Cd Post Sa 94 aber erhalten blieben. Ich würde meinen dann frei als „Cd Post Sa 94/07“ bezeichnen.
nachdem ich mich längere Zeit nicht gemeldet habe, es geht weiter mit dem sächsischen Nebenbahnzug. Aber ich hänge fest, denn ich habe festgestellt, dass ich mich nun der leidigen Beschriftung widmen muss: Die zahlreichen Fenster einzubauen, Details anzubringen und verkleben der diversen Baugruppen geht erst, wenn die Rohbauteile endgültig gespritzt sind. Inklusive Schlusslack zur Fixierung der Decals. Das setzt wiederum voraus, dass man diese zum Druck entwerfen muss. Da stellt man fest, was alles auf so ein Wägelchen drauf gehört. Wie unsicher und unvollständig das eigene Wissen und die eigene Quellenlage sind. Wie hieß der Wagen nun genau auf seinem Anschriftenfeld? Wie schwer war er? Wie viele Sitzplätze hatte er, welche Bremse, wie viel Gas im Tank, wo war er beheimatet, wie oft wurde er untersucht? Und vor allem: Welche Wagennummer hatte er möglicherweise nach dem Nummernplan von 1930? Es wäre doch schade, wenn ich den Zug fertig habe und einer von Euch müsste feststellen, dass meine sächsischen Wagen mit Nummern ihrer badischen oder preußischen Kollegen herumführen. Es gibt wohl ein Buch von Diener, in dem die einzelnen Wagentypen im Nummernplan von 1930 verzeichnet sind, aber das habe ich nicht, finde es auch nicht im Internet und würde auch gerne darauf verzichten, es gebraucht zu kaufen, da weder Herr Diener noch ich allzu viel davon haben, den oft sehr hohen Preis auszugeben. Deshalb stelle ich meine Liste der Beschriftungen mal hier ein, vielleicht kann jemand dann sagen, was ich ergänzen, ändern oder besser türken muss. Über konstruktive Kritik würde ich mich sehr freuen.
es freut mich wieder von Dir zu lesen :-) Zu den Nummern: CPostd Sa 95: 99936 (1 Exemplar) Citr Sa 98: 90219-90230 (ausserlich wie Civ Sa98, Unterschied: Mittelbank im inneren oder nicht) C Sa 95:47327-47346 BC Sa 99: 32059-32067 C3 Sa 95: 47310-47326 Citr Sa 75: Keiner, aber 87902 (unbelegt) folgt auf Citr Bay 75
Deine Pw(g) stehen nicht mehr drin. Andere: Pwg Sa 87: 126478, 126615-126622 u.a. Pwg Sa 92: 126623-126624 Pwg Sa 93: 126864
freie Nummern der Pwg frueher Baujahre: 126419,126425,126449,126528
vielen Dank, Du hast mir einen Traum erfüllt! Jetzt gehen die Vorlagen an den Drucker, mal sehen, was der so nimmt. Dann geht es in den nächsten Wochen weiter, (bin jetzt erst mal 10 Tage auf Dienstreise). Da ich beim Packwagen noch die Achslager durch Brawa Fachwerk-Achshalter ersetzen will und auf die Ersatzteile warte, habe ich erst mal begonnen, das Gehäuse eines Piko G 02 in das eines sächsischen Gm umzuschnitzen. Fahrwerk und umgehobeltes Bremserhaus mit fast Flachem Dach stehen schon bereit. Habe den ersten Wagenkasten beim Lackieren versaut und muss nun nochmal ran. Aber so lernt man das Schnitzen in Kunststoff... Die frühen sächsischen Abteilwagen, wie sie im Schubert: Windbergbahn gezeigt werden haben einen Achsstand zwischen 3560 und 3660 mm bei Wagenlängen von 7200 bis 7500 mm. Die Gehäuse erscheinen mir recht einfach, was die Konstruktion angeht. Nur viel Feilerei mit den Fenstern. Die diversen Lüfter lassen sich wirklich gut mit flach geschliffenen Fensterläden darstellen. Ich muss mal sehen, ob es da nicht Fensterläden pur gibt, meine Bastelkiste beginnt zu schwächeln. Hast Du eine Idee, welches Fahrwerk für diese Wägelchen interssant wäre? Die Brawa Würtemberger sind so teuer, dass man dann auch eine Kleinserie auflegen könnte. Und Sachsenmodelle kürzer schnitzen, kostet die Kinematik. Nur so als Idee an Dich, Peter und all die anderen, die besondere Wagen lieben...
Es freut mich hier im Forum wieder etwas von dir zu lesen. Manches muss man einfach mal probieren und später mal sehen wie es ausgeht (Achshalter). Schön das du den Gm baust. Das will ich auch noch machen. Versauen kannst du einen Güterwagen fast nicht bei der Lackierung. Immer ist noch etwas daraus zu machen. Wenn du eine Nummer brauchst; einfach nur fragen. Aber Nils ist da mehr der Experte. Weiterhin würde ich mich freuen über Bilder von den Bau der Wagen und das Endergebnis!
ich wuerde Saxonia-Personenwagen mit 3,50m Radstand verwenden Aber meine Bastelkiste hab ich auch ueber Jahre zusammengesammelt und ich brauche keine KKK .. Gibt es keine Untergestelle, deren KKK das Zusammensaegen ueberlebt?
Hallo Peter,
ich hab nur das Buch guenstig bekommen Meine eigenen Wagen baue ich nach Vorbildfotos
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Sächsische Selbst- und Umbauten Epoche II
19.11.2012 11:07 (zuletzt bearbeitet: 09.10.2014 11:18)
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