ein bischen OT, aber war letztens mit Sohnemann in Nürnberg im Museum. Von den 1/10 Modellen standen einige in den Schaukästen, meine persönliche Lieblingslok, Gt 2×4/4, habe ich aber nicht gefunden.
Wird die im Moment wo anders ausgestellt evtl?
Das mit den Farben im Museum ist mir auch schon aufgefallen, die Loks haben zwar "ähnliche" Farbtöne, aber sind nicht ganz identisch.
Ein logische Erklärung wäre aber auch die "Grundierung", falls vorhanden, soweit ich weiss aus dem KFZ-Bereich spielt der "Grund" darunter ebenfalls eine Rolle.
Theoretisch könnte es also trotzdem möglich sein dass die Farben der Loks identisch wären wenn sie alle die selbe Grundierung bekommen hätten.
die P 10 wurde ab bekanntlich ab 1922 geliefert - dies fällt in die Reichsbahnzeit. Auch wenn auf den ersten Blick alles (noch) nach Preußen aussieht: die Betriebsnummer "Elberfeld 2811" ist keine Betriebsnummer der Heimatdirektion mehr, sondern eine "Gattungsdirektion". Das bedeutet, das alle P 10 mit der Gattungsdirektion Elberfeld und einer entsprechenden Betriebsnummer aus dem für die P 10 vorgesehenen Nummernbereich (28xx) in Dienst gestellt wurden, gleich, ob sie nun auf der schwäbischen Alb oder in Westfalen beheimatet waren.
Fleischmann P 10 Elberfeld 2811, Serie aus 2013
Dieser Zustand dürfte bis ungefähr 1926 bestanden haben. Dann gab's höchstwahrscheinlich neue Nummern als BR 39 und später einen Neuanstrich in schwarz/rot. Und noch später elektrische Beleuchtung.
was ist von dieser Farbvariante von Fleischmann zu halten(gibts ja auch von Mätrix)
Wie sind die zum Set-Gehörenden Wagen zu bewerten Ep1 oder 2 , oder als Wagen der Übergangszeit Ep1/2. Könnten die Wagen noch mit Länderbahnfarben die erste DRG Beschriftung erhaltenhaben? Fragen über Fragen.
Die Farbgebung der P 10 ist interessant, da es von dem üblichen preußischen Schema abweicht. Ich fürchte nur, dass die Fleischmänner damals (die Serie ist aus 1988) dem Irrtum aufgesessen sind, aus einem Fabrikbild im Fotografieranstrich auf den regulären Anstrich zu schließen. Es könnte sich durchaus um eine Sonderfarbgebung für eine Ausstellung handeln, die P 10 wurde auf einigen ausgestellt, irgendwo habe ich so etwas mal gesehn (in schwarz-weiß natürlich). Für die Übergangsjahre 1922 bis 1925 ist aber keine Farbvariante auszuschließen, nur belegen lässt sich die gezeigte für den Betriebsdienst m.E. nicht. Die roten Radsätze (statt komplett rotbraunem oder dunkelrotem Fahrwerk) entsprechen auch nicht den damaligen Vorschriften.
Die zugehörigen Wagen mit Zierlinien entsprechen vollständig den Anstrichvorschriften vor 1914. Sie dürften weitgehend dem Anlieferungszustand ca. 1909 bis 1914/15 entsprechen. Ab 1914 neu bestellte Schnellzugwagen waren bereits in dem bekannten braungrün - für alle Klassen - gehalten. Die Reichsbahn vereinheitlichte die Farbgebung der Personenwagen eher als die der Loks und führte auch bereits 1923 einen neuen Nummerplan ein. Daher musste vor den Schnellzug aus D-Zug-Wagen der Bauartgruppe 1908 in dieser Farbgebung eine Lok aus der Zeit 1909-ca. 1915. Berücksichtigt man den Zuglauf Berlin - Zürich, kommen im preußischen Bereich eigentlich nur S 6, S 101 und S 102 in Frage. Die P 10 ist zu jung.
However, ich würde die P 10 in der gezeigten Farbvariante mit preußischen D-Zugwagen (Brawa oder Fleischmann) in DRG-Farbgebung oder Hechtwagen der Bauartgruppe 1922/23 (MäTrix, roco) laufen lassen. Wenn Du es genau nimmst, müsstest Du diese Wagen umbeschriften auf die Beschriftungsvariante zwischen 1923 und 1930. Äußerlicher Unterschied sind andere (kürzere) Betriebsnummern und kein Trennstrich zwischen Nummer und Direktion. Rundadler und Farbgebung waren aber bereits dieselben.
entschuldige daß ich mich einmische, aber ich habe einige Bilder die Mark’s Meinung unterstützen.(Konnte auch nicht anders sein) Ich habe die Lok auch und hätte selbstverständlich gerne gesehen daß die Fleischmann-Farbgebung belegt wäre. Ist aber nicht so.
Die Bilder der Elberfeld 2810 bei Meßfahrten (schwarz-weiß) zeigen kein Farbunterschied zwischen Kessel und Feuerbüchse/Führerhaus/Tender obwohl sie unter unterschiedlichen Lichtverhältnisse entstanden.
Ein Bild der Elberfeld 2811, vor dem Borsig Werktor zeigt deutliche Farbunterschiede. Rauchkammer dunkel (schwarz), Kessel, Führerhaus und Tender deutlich heller mit schwarzen Kontrastlinien. M.M.n. Fotografieranstrich.
Ich lebe einfach weiter im Traum daß Fleischmann einen guten Grund hatte, die Lok so zu lackieren…
Und weiter geht es mit Modellumsetzungen von Reichsbahnloks im Länderbahnkleid. Dieses mal Lokomotiven der Gruppenverwaltung Bayern:
BR 9810 (bay. GtL 4/5)
98 1001 des Bw Plattling (brawa 40558/60)
Brawa hat sich hier der erstgebauten Lok aus dem Jahre 1927 angenommen und eine grüne Farbgebung Farbgebung mit rotem Fahrwerk umgesetzt. Das grün entspricht nicht dem von der bayerischen Staatsbahn verwendeten dunkelgrün, sondern ist eher preußisch-oliv (etwas heller). Dies entspricht den seinerzeitigen Vorschriften im Bereich der Gruppenverwaltung Bayern. Diese hatte bis 1933 eine vergleichsweise Autonomie gegenüber Berlin, was sich auch in der Beschaffung von auf bayerischen Entwürfen basierenden Neukonstruktionen zeigte. Daher halte ich diese grün/rote Ausführung für mehr als plausibel.
Bei dem Modell handelt es sich um eine full metal - Konstruktion aus 2012, die dank sanft laufendem 3-poler, hochuntersetztem Getriebe, hohem Gewicht und Haftreifen sehr gut läuft und für den Einsatzzweck weit mehr als ausreichende Zugleistungen aufweist. Die Optik besticht durch getroffene Proportionen, geringen Materialstärken der vielen angesetzten Leitungen und ein sehr filigranes Fahrwerk. lediglich bei der Steuerung würde ich mir wünschen, dass die Kunststoffteile farblich besser auf die - sehr schön - brünierten Metallteile abgestimmt sind. An der Filigranität der Steuerung gibt es hingegen nichts zu kritteln. Das Modell weist eine MTC-Schnittstelle und LED-Beleuchtung auf. In meinem Exemplar werkelt ein LoPi Standard (nicht Basic) mit überaus zufriedenstellenden Ergebnissen.
BR 184_5 (bay. S 3/6)
18 486 des Bw Würzburg (Fleischmann 411903/73)
Eine wahre Augenweide hat Fleischmann mit diesem Modell hingelegt und uns mit der Kombination bayerischer Länderbahnfarbgebung mit Reichsbahn-Beschriftung die Möglichkeit gegeben, das Reichsbahn schwarz/rot aufzulockern. 18 486 entstammt der Serie k und wurde 1923 gebaut. Zu jener Zeit wurde in Bayern noch nach bayerischer Farbgebungen ausgeliefert (dunkelgrün/dunkelgrün), nicht nach Reichsbahn-Vorschriften (olivgrün/rot). Die Reichsbahn-Beschriftung wurde ab 1926 angebracht. Dem entsprechend ist hier ein Zustand der Jahre 1926 bis etwa 1931 - passend dazu die Ausrüstung mit (Reichsbahn-) Hülsenpuffern - umgesetzt. Die Lok dürfte bei der nächsten Hauptuntersuchung nach 1931 in schwarz/rot umlackiert worden sein.
18 486 lässt sich leider nicht vor dem Rheingold einsetzen, sehr wohl aber vor so attraktiven CIWL-Zügen wie dem Oostende-Wien-Express (Oostende-) Frankfurt a.M.-Würzburg-Nürnberg (-Wien). Da rückt nun Rivarossi's crème/dunkelblaue Garnitur von 2006 doch wieder in den Fokus der Begehrlichkeiten. Selbstverständlich passen auch die wunderbaren bayerischen D-Zugwagen in Ausführung der Gruppenverwaltung Bayern aus den Zwanziger Jahren (roco) perfekt.
Das Fleischmann-Modell der S 3/6 - die Konstruktion stammt aus dem Jahr 2005 - ist eine sehr gelungene Modellumsetzung. Sehr gute Fahreigenschaften gepaart mit hoher Laufruhe und Zugkraft, filigrane Steuerung (mir gefallen die dunkel brünierten Steuerungen der neueren Fleischmann-Dampfer ausgesprochen gut!), einwandfreie Farbgebung und Bedruckung, alle Leitungen angesetzt.
Das Modell weist eine Nachbildung der Innensteuerung auf - die S 3/6 wies ein Vierzylinder-Heißdampf-Verbundtriebwerk der Bauart nach von Borries auf, also Antrieb von Innen- und Außentriebwerk auf eine Treibachse. Dies ist auch an den Gegengewichten der Treibachse zu sehen, diese sind nicht aus Versehen an einer anderen Position angegossen als bei den Kuppelrädern. Die Fleischmann S 3/6 weist eine 6-polige DSS nach NEM 651 auf, zwei Pole zu wenig, wie ich meine. In der Digitalversion ist ein Zimo-Sounddecoder verbaut, der einen klaren Sound abgibt und reichlich Einstellmöglichkeiten vorsieht.
Du hast eine unglaublich schöne Sammlung von Länderbahnloks. Danke fürs zeigen! Dazu sind Deine Beschreibungen der Loks und Farbschemas sehr informativ.
Weil Du die Epoche 1 so gut kennst, habe ich eine Frage an Dich. Weißt Du ob die Radreifen in der Epoche ! auch rot lackiert waren? Wenn ich die schwarz/weiß Bilder aus jener Epoche sehe, wird es mir nicht klar.
Früher lieferte die Modellbau-Industrie die Loks immer mit blanken Radreifen. Auch für die Epochen 2- und 3. Wenn man dann entdeckte daß die rot sein sollten, kamen auch die ersten Länderbahn- Modelle. Auch mit roten Radreifen. Und bin ich mir nicht sicher ob das stimmt.
ich schliesse mich mal hier an! Hab vor ein paar Wochen das Preussische Zugset von Fleischmann mit der P10 und vier Wagen für nur 320 € plus ein gartis Goodie im Wert von 50 € dazu gekauft. War mich nicht sicher ob die Lok wirklich was kann, denn der Preis ist ja schon top. Alleine die für Wagen sollte es so kaum unter 200 € geben. Aber da sie gut aussieht und im Laden auch vernünftig lief hab ich mich ohne Bauchweh dazu entschlossen. Daß das Teil aber so toll fährt, wirklich sehr leise, hätte ich nicht erwartet. Da kann ich dann auch darüber hinweg sehen, daß es diese Ausführung bei den Preussen so gar nicht mehr gab. Mein Zeit ist zwar Epoche I und II, gebäudetechnisch eher Mitte der 30er, aber auch hier zeigt sich, daß man das alles nicht päpstlicher als der Papst sehen darf!
Gruß Ralf
... en Rio, en Rom, Jläbbisch, Prüm un Habbelrath...
die Farbgebung der Radreifen könnte auch variert haben. Für die späte Länderbahnzeit - so ab 1900 - habe ich auf Betriebsbildern überwiegend dunkle (lackierte) Radreifen gesehen. Mitunter wurde der Radumfang nachträglich durch Radreifen erhöht - diese warenn oftmals blank.
Ich bin neulich über dieses s/w-Bild der 91 1020 gestoßen. Um an die weiter oben geführte Diskussion anzuknüpfen, wie lange wohl (länderbahn-) grüne Loks im Betriebsbild der Reichsbahn zu sehen waren, halte ich es für sehr geeignet. Denn man kann hier - für ein schwarz/weiß-Bild - sehr gut die Farbunterschiede erkennen:
91 1020 im Bw Uelzen, 1932, Bild: Hermann Maey
Sehr deutlich sind die Kontraste zwischen den - glänzend - schwarzen Reichsbahn-Schildern und dem "Rest" des Führerhauses und des Wasserkastens zu sehen. Ausschlaggebend sind jedoch die Reste der preußischen Beschilderung auf dem Wasserkasten. Hier sind deutlich die Hinterlassenschaften der dort befindlichen Messingschilder sowie die Schildhalterungen (Niete) zu sehen. Solche Hinterlassenschaften bilden sich hinter Metallschildern durch Witterung nach längerer Zeit. Hätte man die Lok lackiert, wären diese plangeschliffen, verspachtelt, grundiert und letztlich unter dem neuen Lack verschwunden. Auch hätte man die Niete entfernt. Genau dies ist hier nicht erfolgt.
Daraus folgt, dass es sich noch um die Farbgebung handeln muss, die vorhanden war, als die preußischen Schilder zuletzt längere Zeit dort angebracht waren. Und das dürfte das Standard-olivgrün gewesen sein. Wenn das angegebene Datum stimmt (Quelle: Eisenbahnstifung, http://eisenbahnstiftung.de/bildergalerie) haben wir noch 1932 eine preußisch-olive Lok in Dienst stehen. Dafür sprechen auch die Hülsenpuffer an der Lok - also ein Aufnahmezeitpunkt nach 1926 - und der Ort der Aufnahme: Uelzen in der Lüneburger Heide war sicherlich preußische (Eisenbahn-) Provinz. Dagegen sprechen allerdings die doch sehr frische Reichsbahnbeschilderung. Die Neubeschilderung (ohne Neulackierung) fand 1926/27 recht flott statt, so dass der Zeitpunkt, als die Schilder neu waren, doch eher 1927/28 als 1932 gewesen sein könnte. Vielleicht hat auch jemand die Schilder für's Foto ordentlich gewienert (und dabei das Direktionsschild gemopst) ....
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RE: DRG-Loks in preußischer Farbgebung
30.11.2014 16:44 (zuletzt bearbeitet: 30.11.2014 16:45)
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