als ein absolut unbedarfter Mensch, was Elektronik und Digital angeht, habe ich eine Frage an die Experten hier.
Aus alten Zeiten besitze ich noch eine V 100 und eine BR 215 jeweils von Roco. Beide Loks wurden von einer Firma Möller -
Harald Möller Maschinenbau Am Bahnhof 5 6423 Wartenberg 1
... mehr habe ich als Adresse nicht! Ich habe keine Ahnung, ob es die Firma überhaupt noch gibt!
- mit einem neuen Motor mit Fliehkraftkupplung umgebaut.
Damit konnte man zu analogen Zeiten rangieren wie ein Weltmeister und das Spielen machte ungeheueren Spaß! Ist natürlich nicht für irgendeine Automatik oder dergleichen gedacht, sondern zum reinen selbst steuern!
Meine Fragen nun:
Kann man die Lok einfach digitalisieren (...lassen! :ishock - also Dekoder einbauen und gut ist - oder muss man hier noch mehr beachten?
Und wenn ja, welchen Dekoder würdet Ihr empfehlen? Und wer macht solche Einbauten?
Wäre für eine Auskunft dankbar, da wie gesagt ich Eletronisch ein absoluter Laie bin. Und nur für die Vitrine wären die beiden Loks echt zu schade!
Und vielleicht kennt hier noch jemand die Firma und wüsste vielleicht ob es auch noch andere Firmen gibt die solche Umbauten machen, natürlich mit Dekoder.
Danke für Eure Hilfe!
Mit lieben Grüßen von der momentan etwas verregneten Alb
ich kenne die Firma, hatte selbst einige Loks von denen umbauen lassen.
Ein M.Sternstein hat damals die Umbauten für Herrn Möller gemacht, hat dann aber irgendwann die Firma Möller verlassen.
Da nie wieder irgendwo Werbung auftauchte, gehe ich davon aus, daß Herr Möller auf diesem Gebiet nicht mehr tätig ist.
Ansonsten gibt es nur noch die schwedische Firma Brimalm, die sich mit Fliehkraftkupplungen im Modellbahnbereich beschäftigt hat und evtl. jetzt noch beschäftigt.
Zu der Decoder-Frage kann ich Dir nicht viel sagen. Sicherlich wird man einen Decoder einbauen können, wenn es der Platz in der Lok zulässt. Eigentlich würde ja auch ein ganz einfacher Decoder ausreichen, in dem man nur die Adresse der Lok speichert.
Aber da halte ich mich lieber bedeckt, bevor ich etwas Falsches schreibe.
Ich habe von diesem Antrieb auch zum ersten Mal gehört und kann daher aus eigener Erfahrung nichts beitragen. Laut diesem Beitrag > klick mich < (Forum "Alte Modellbahnen", aus dem Jahr 2009) kann man die Digitalisierung einer Lok mit diesem Antrieb "vergessen" da sie einen sehr langen Auslauf hat (von bis zu 4m(!!) wird dort berichtet) und somit im Anlagenbetrieb jede Anhaltestrecke mit "normalen" Abmessungen locker überfährt. Das war/ist eben das Prinzip dieses Antriebes.
@ Stephan: Genau so ist es! Lok-Auslauf aus voller Geschwindigkeit sind mehr als 4 Meter; wenn dann noch die Masse des restlichen Zuges dazu kommt, wird es auch noch einiges mehr.
Aber bedingt durch solch einen Auslauf eignet sich solch ein Fahrzeug aber auch hervorragend zum rangieren und bringt wirklich Spaß und Freude. Man fühlt sich wirklich wie ein echter Fahrzeugführer und muss auf die Strecke achten, Bremswege abschätzen und schauen, dass alle Weichen schon gestellt sind. Erst dann kann man ausfahren. Und mit etwas Übung sind dann auch ziemlich exakte Anhalte möglich.
Natürlich kann man damit auch Strecken fahren, aber eben nicht im Blockbetrieb oder per Automatik.
Es ist so, wie ich oben schon geschrieben habe, ich will selbst fahren/steuern und keiner Automatik zusehen. Ich könnte mir vorstellen, wenn man mit solch einem Treibfahrzeug etwas in Übung ist muss es eine wahre Freude sein auf einer Fremo-Anlage damit zu fahren. Aber wie schon gesagt, man muss damit vertraut sein.
Und wie ich schon in meiner Vorstellung geschrieben hatte, habe ich nur noch die Möglichkeit einen kleinen Endbahnhof, etwas Strecke und dann einen Fiddle-Yard zu bauen. mehr geht auf 4 x 2,2 Metern nicht. Vor allem, wenn dann noch schlanke Weichen und möglichst große Radien eingesetzt werden sollen.
Aber genau da ist ja dann auch feinfühliges Rangieren angesagt.
Ich sehe vom Grundsatz eigentlich kein Problem die Lok zu digitalisieren. Was die Steuerung der Geschwindigkeit betriff hasst Du ja Erfahrung wenn ich das richtig gelesen habe. Du wirst bestimmt nicht den Regler auf Voll drehen und rasen lassen.
Die ganze Motorregelung wird man dabei nicht brauchen, es wird ja über die Drehzahl gefahren und bremsen lässt sich auch ein solches Modell. Es kommt drauf an wie feinfühlig man regeln kann und wie sensiebelman mit dieser Technik umgeht.
Weil mich der Fliehkraftantrieb stark beschäftigt und ich ein fahrfertiges Testfahrzeug schon gebaut habe sehe ich keine Probleme. Ich würde mich trauen.
An Decoder würde ich zu einer einfache Ausführung greifen, weil mit anfahren und bremsen durch Decodereinstellungen kann man vergessen. Geräuschbaustein brauche ich bei meiner Konstruktion auch keinen, der Motor mit Antrieb macht Geräusche wie ein richtiger Diesel.
Wenn Du einen eingebaut hast berichte bitte über die Eigenschaften der Lok.
Zitatganze Motorregelung wird man dabei nicht brauchen
Eine übliche Regelung dürfte mit dem Zeitverhalten dieses Antriebes nicht zurechtkommen, weil man wahrscheinlich die CVs für die Motorreglung soweit wie hier notwendig nicht verändert bekommt.
Die Regelung muss man daher ziemlich sicher abschalten.
Viele Grüße Bernhard ------------------------------------------------ Spurweite: H0 analog oder digital "AC" und "DC", N-Spur, Epoche +/- IIIb, DB, SBB, BLS, ÖBB, SNCF, FS, ESU ECoS I + II, ESU-Programmer, ESU-Prüfstand, Roco-Multimaus, Digital 2-Leiter, Decoder: ESU, Lenz, D&H, Zimo, Märklin, Sounddecoder, TrainController 8 Gold, Wintrack 16 ...
um dieses Antreibsystem im Zaun u halten brauchte man ein Dekoder, der "Gegenschub" erzeugen kann, sprich dne Antriebsmotor in Gegenrichtung dreht
Fraglich ob ein Normaler Dekoder das zuläst.
mfg
Ralf
Für welche Digitalzentrale willst du den Decoder benutzen? Diese Blaue von Märklin mit dem schwarzen Knopf und der Nummer 280A. Steht MÄRKLIN SUPER darauf... Avartar: wie alles begonnen hat....
ZitatGepostet von Bodenbahner um dieses Antriebsystem im Zaun zu halten brauchte man ein Dekoder, der "Gegenschub" erzeugen kann, sprich den Antriebsmotor in Gegenrichtung dreht
Fraglich ob ein Normaler Dekoder das zuläst.
Warum sollte er nicht? Bei Fahrstufe 0 bleibt der Motor stehen, die Lok fährt durch die Schwungmasse weiter, aber der Decoder weiß nix davon. Dann ein paar Fahrstufen rückwärts und über die Kupplung wird abgebremst. Ich konnte mal eine Roco V200 mit diesem Antrieb und Decoder fahren und fand das Spitze, hatte leider nie die Gelegenheit, soetwas selber zu erwerben. Vor allem in Verbindung mit einem Sounddecoder müsste das toll werden, weil das dann mechanisch so funktioniert, wie man es bis heute elektronisch nicht im Griff hat.
Thomas
Das Schöne an einheitlichen Standards ist es, dass es so viele verschiedene davon gibt. Toleranz ist die Erkenntnis, dass es sinnlos ist, sich aufzuregen.
Der Decoder lässt den Motor in "Bremsrichtung" dann laufen, wenn der Bediener es vorgibt. Je mehr Fahrstufen in Bremsrichtung, desto stärker wird gebremst. Alternativ wäre auch eine richtige Bremse über einen Servo auf die Schwungmasse möglich. Die Lok verhält sich dann wie das Vorbild.
Thomas
Das Schöne an einheitlichen Standards ist es, dass es so viele verschiedene davon gibt. Toleranz ist die Erkenntnis, dass es sinnlos ist, sich aufzuregen.
Dem Decoder ist das doch egal wie die Lok läuft. Ob schnell, langsam, links, rechts. Der Motor wird hochgeregelt (über Decoder) bis zur Soll Geschwindigkeit. Ist die erreicht wird zurück geregelt, Lok rollt mit langsam laufendem Motor. Ist das ganze zu schnell wird rückwärts geregelt bis zur Wunschgeschwindigkeit.
Der einzige Unterschied ist, man muß sehr feinfühlig und vorausschauend fahren. Die Masse macht sich hier seeeeeeeeeeeehr bemerkbar und das ist der Grund warum ich mir einen solchen Antrieb baue. Kein Vergleich zu allem anderen.
Der Motor wird also genauso geregelt wie bei einer nurmalen Lok. Dem Decoder ist das alles egal, das ist ein Blechochse mit Plastik drin der alles macht was man ihm sagt bis er hin ist.
[ Editiert von Schachtelbahner am 09.05.12 23:49 ]
ZitatIch könnte mir vorstellen, wenn man mit solch einem Treibfahrzeug etwas in Übung ist muss es eine wahre Freude sein auf einer Fremo-Anlage damit zu fahren.
Ich kann dir aus eigener Er-"Fahrung" sagen: es macht Spass! Die Digitalisierung läuft wie immer, man kann sogar etwas anspruchslosere Decoder wählen, er muss kein Meister in der hochfrequenten Motorsteuerung sein.
ZitatAber wie schon gesagt, man muss damit vertraut sein.
Das kann ich nur unterschreiben - hier ist eine deutliche Kennzeichnung nötig, wenn diese Lok bei einem FREMO-Treffen im Schattenbahnhof auf "Opfer" lauert
Mit "Gegengas" Bremsen ist kein Problem, wenn man es richtig macht, man muss nur früh genug aufhören.
Ist ja genial, was es nicht alles gibt, ist ja Quasi wie eine Retarde-Bremse im Voith Strömungsgetriebe bei modernen Dieselfahrzeugen.
Sowas will ich auch mal ausprobieren, ich meine auf der MoBa
Kurt warum sagst uns denn davon nix, ich hoffe nur du kannst das gute Stück mal mitbringen zum Forumbahntreffen (wahrscheinlich eher nach Lödderitz, wegen der Streckenlänge), dass wäre ja super.
schon Ewigkeiten her, daß ich mit so einer Lok fahren durfte. Man kann diesen Fahrkompfort nicht mit Worten ausdrücken.
Und was die Digitalisierung angeht - Gar kein Problem. Je einfacher der Decoder - sogar desto besser. Allerdings: CV 3 und 4 auf ganz klein stellen, damit man sofortigen Zugriff auf den Motor hat. Man bremst ja mit Gegengas und das muss notfalls schnell gehen.
Wichtig ist hier beim Fahren nicht der Decoder, sondern der Fahrregler. Kippschalter oder Druck auf den Regler zur Fahrtrichtungsumkehr des Motors kann man vergessen. Man ist nicht schnell genug. Am Besten ist die einfache Lokmaus mit einem Regler der eine Mittelstellung hat. Damit hat man idealen Zugiff auf den Motor.
Zum Sound: Das Bremsenquietschen bei den neueren Decodern liesse sich ja wegprogrammieren. Beim Anhalten des Motors ertönt ja normalerweise das Bremsenquietschen - nur rollt hier die Lok weiter und weiter und ...... Aber man gibt ja zum Bremsen Gegengas. Da würde beim Bremsen ja der Motor aufheulen. Ich wüsste nicht wie man das Unterdrückt. Der Decoder weiß ja nicht, das die Lok noch vorwärts rollt während man den Motor rückwärts laufen lässt um zu Bremsen.
Auch ein Servo als Bremse wäre noch nicht möglich. Man kann den Anpressdruck auf die Schwungscheibe ja nicht variieren. Man könnte diese Mimik höchstens als Feststellbremse nutzen. Aber das braucht dieser Antrieb nicht, da er im Gefälle nicht rollt, da die Übertragung von der Schwungscheibe zu den Rädern per selbsthemmender Schnecke erfolgt. Wenn die Schwungscheibe steht, steht auf die Lok bombenfest.
Es reicht ein einfacher Dekoder, weil kaum umfangreichere Befehle gegeben werden. Eventl. Beleuchtung, mehr nicht!
Und welchen Dekoder würdet Ihr als angemessen und einfach bezeichnen? Also vermutlich jetzt nicht Lenz oder Esu, was ansonsten so meine Loks steuert, oder?
Bitte eine konkrete Bezeichnung/Nummer/Hersteller!
Danke!
Liebe Grüße von Thomas, der gerade erst nach Hause kommt!
PS 1 Ihr seid eine tolle Mannschaft! Danke, dass es Euch gibt, Ihr habt mir schon jetzt sehr geholfen!
PS 2 Jetzt muss ich mir nur noch einen suchen, der mir den Dekoder dann auch einbaut ...
PS 3 Gibt es da eigentlich Werkstätten, die sowas gut und günstig machen? Nicht dass meine Maschinen plötzlich im Post-Nirvana sang- und klanglos verschwinden!
ESU oder Lenz kannst Du durchaus nehmen. Du musst dann nur alle Regelfunktionen des Decoders abschalten.
Zu PS 3: Was bitte hat die Qualität der (Umbau-) Werkstatt mit der Qualität des beauftragten Paketdienstes zu tun? Es hilft Dir sicher nichts, wenn die Werkstatt perfekte Arbeit geleistet hat und der Paketsdienst die Lok verschlampt, oder?
Ich hatte mich etwas missverständlich ausgedrückt. Hier meinte ich nicht den Paketdienst, sondern die Werkstatt als solches.
Leider habe ich schon einmal bei einem Freund erlebt, wie eine Werkstatt ein Unikat hat "verschwinden" lassen. Zwar wurde dann Schadensersatz geleistet, aber das Modell war eben weg!
@ alle:
Ich werde dann mal schauen, dass ich einen Dekoder bekomme und mich dann mal auf die Suche nach einer entsprechenden Werkstatt machen.
Aber vielleicht hat ja noch jemand einen Tip bezüglich der Werkstatt.
Wäre vielleicht sowieso ganz hilfreich, da ich noch dutzende Loks habe, die ihren analogen Dämmerschlaf beenden möchten und auch wieder etwas Auslauf bräuchten. Leider sind es alles ältere Modelle ohne Schnittstelle, bzw. wo Platz eher Mangelware ist. Hier wären eh des öfteren größere Umbauarbeiten zu verrichten.
Wenn der Umbau meiner Möller-Loks dann beendet ist werde ich das Forum wissen lassen, wie die Maschinen laufen.
Die erste Adresse wäre hier der Händler vor Ort, sofern er dazu in der Lage ist und auch Decoder zu normal Preisen hat. Erst dann würde ich im Netz schauen.
Marcel; Das war eine Test, der Antrieb ist wieder zerlegt und dieser Motor irgendwo verbaut worden. Ich habe noch einen Motor, dazu fehlt aber die Auflage. Der Antrieb kann ich erst bauen sobald eine Tischfräse da ist, ohne Fräse kann ich mit meinem Werkzeug nicht genaugenug arbeiten. Es hat aber funktioniert und ist ein sehr tolles fahren, genau wie bei dir auf dem Triebwagen. Zuerst heult der Motor und dann rollt es erst, verdammt Geeeeeeeeeeil.
Händler vor Ort ist so eine Sache. Mit dem einen habe ich keinen richtigen Draht und der andere macht den Laden eher nebenbei. Ein- und Umbauten lässt er von einem Bekannten durchführen und dann dauert die ganze Sache viele Monate.
Und was den Sound einer solchen Lok betrifft, braucht es wirklich kein Soundmodul. Es ist einfach G**L wenn der Motor hochdreht und dann nach einigen Sekunden sich die Maschine gaaaaaanz langsam in Bewegung setzt!
Meine Voll-Digitale V 80 mit Sound macht es auch nicht besser!