da ich für meine geplante Epoche III-Anlage auch Autoverkehr plane, suche ich immer Vorbilder aus den 60/70ern.
Deshalb kam mir auch letztens mein Besuch in Südbrasilien (Rio Grande do Sul) sehr entgegen. Da gibt es nämlich noch jede Menge Fuscas/Fucca (Käfer) und Rundhauber .
Hier ein paar Schnappschüsse. Die meisten Fotos sind "brasilianisch" entstanden, d.h. ohne auszusteigen, direkt aus dem fahrenden, klimatisierten Auto heraus .
Wenn es euch interessiert, kann ich gerne noch mehr Bilder zeigen .
Ich liebe Brasilien (wobei ich da die schönen Strände von Porto Seguro und Salvador da Bahia bevorzuge)!
Und ich liebe brasilianisches Portugiesisch. Danke dir für Deine Zeilen Köf. Ich wusste gar nicht, dass Du aus Brasilien kommst. Bist Du "richtiger" Brasiliero oder einer der unzähligen Deutschbrasilianer?
ZitatGepostet von Köf Was ist für Dich denn einer der unzähligen Deutschbrasilianer?
Hallo zusammen,
ich selber bin von hier wech - aus dem Ruhrpott, habe aber Verwandtschaft bei Porto Alegre. Und dort kann ich in der Tat rumlaufen ohne aufzufallen. Selbst brasilianisch (portugisisch) brauchst du nicht unbedingt sprechen zu können. Insbesondere im Inland kann irgendeiner immer deutsch. Das hängt mit der brasilianischen Einwanderungspolitik von vor 150 Jahren zusammen. Kein Schreck bekommen, die Leute hatten vor 70 Jahren ihre geregelten Schwierigkeiten. Ist aber ein anderes Thema.
Interessant sind jetzt die europäischen Bauten und insbesondere Autos: Hier noch Mal in Nova Brescia. Da gibt es eine nette Geschichte zu: Es wird jedes Jahr ein Wettkampf veranstaltet, wer am besten lügen kann. Nur Politiker dürfen nicht mitmachen. Weil, Profis sind nicht erlaubt . Man beachte die Fachwerkhäuser hier in Nova Petropolis. Den T2 soll es wassergekühlt und sogar als Diesel geben. Aufgeräumt sieht es dort aus. Aber es gibt auch noch andere Ecken ...
nach dem gestrigen kurzen Update schon Mal ein paar mehr Bilder am Stück .
Die Bilder sind auf dem Weg von Lajeado nach Torres entstanden. Interessant die unterschiedlichen Straßenbeläge. Die Fernstraßen sind in dieser Gegend i.d.R. asphaltiert, aber die Nebenstraßen und die in den Bergen sind schon lecker. Interessant sind auch die Straßen in Ortschaften; da findet man häufig noch Pflasterstraßen. - Also, eine richtig schöne Zeitreise .
Erstmal die Krabbelgruppe: Schicke Farbe . Das entsprechende Faller a.m.s. Typ 1-Modell in grün geht für richtig gutes Geld weg. Gut gepflegt - mit 1 PS-Hintergrund . Ganz schön herunter gekommen. Vom Meersalz gezeichnet.
Die letzte Ruhestätte.
Hier zusammen u.A. mit einem Variant-Nachbau.
Aber auch fein heraus geputzte Autos sind zu entdecken. Hier in der Tiefgarage eines Einkaufszentrums in Lajeado.
Der "Variant-Nachbau" nennt sich schlicht Brasilia und ist in der Tat der legitime Nachfolger des Käfers, da mit der gleichen Technik ausgestattet. Ein anderes schönes Exemplar für ausgelagerte VW-Modellpolitik ist der SP-2.
Interessant finde ich ja auch die Autolatina-Geschichte. Es gab ja in Brasilien einen VW Escort sowie einen Ford Passat.
Klasse finde ich auch die alten Chevrolet Opalas, auf einem Bild sieht man (neben dem Pferd) eine Opala II camionete von hinten.
Klasse Thread!
PS:
Ich habe mal nach alten Bildern geschaut. Von meiner letzten Reise 2005 (wird mal wieder Zeit) habe ich noch Bilder gefunden:
Alltägliches Bild aus dem Wohnzimmerfenster in Farroupilha.
Irgendwo in der serra gaúcha, vermutlich Nähe Gramado.
Ganz typisch: Opala caipira. Zu deutsch: Alter Opel beim Bauern.
[ Editiert von Köf am 31.03.12 16:36 ]
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Herrlich, dieser Thread, vor allem wenn (wie jetzt gerade) im Hintergrund: Chico und Roberta über eine "Festa no mar" singen...
Zitat
ZitatWas ist für Dich denn einer der unzähligen Deutschbrasilianer?
Hallo zusammen, ich selber bin von hier wech - aus dem Ruhrpott, habe aber Verwandtschaft bei Porto Alegre. Und dort kann ich in der Tat rumlaufen ohne aufzufallen. Selbst brasilianisch (portugisisch) brauchst du nicht unbedingt sprechen zu können. Insbesondere im Inland kann irgendeiner immer deutsch. Das hängt mit der brasilianischen Einwanderungspolitik von vor 150 Jahren zusammen. Kein Schreck bekommen, die Leute hatten vor 70 Jahren ihre geregelten Schwierigkeiten. Ist aber ein anderes Thema. Interessant sind jetzt die europäischen Bauten und insbesondere Autos:
Genau das meinte ich. In manchen teilen des Landes gibt es fast schon mehr Leute mit Deutsch als Muttersprache, als solche, die portuguese-brasiliero sprechen.
Die Einwanderungspolitik ist aber auch heute noch recht offen. Für die Hinterlegung eines vergleichsweise lächerlichen Betrages - es sind glaub nur 50000 Real also ca. 20000 Euro - kann man sich eine unbegrenzte Arbeits- und Aufenthaltserlaubnis kaufen (Zum Vergleich, in der Schweiz braucht es dafür min. 1 Mio SFR oder die Schaffung von min. 10 neuen Arbeitsplätzen, in D und AT sind die Hürden zur Einwanderung aus nicht-EU-Staaten ohne Asylgründe ähnlich, wenn man nicht gerade aus einem besonders gesuchten Berufszweig kommt).
Auch sonst finde ich Brasilien ein sehr spannendes Land. Kaum ein Land vereint so viel widersprüchliches in sich.
Ein Beispiel: Embraer Aviation Industries - ein großer Flugzeughersteller in Brasilien. Zum einen baut diese Firma die allermodernsten Regional- und Businessjets. Damit haben sie sogar die alteingesessenen Marktführer aus Kanada und den USA aufgescheucht. In der gleichen Werkshalle wird aber auch noch ein Sprühflugzeug für die Landwirtschaft produziert, das noch auf einer Konstruktion aus dem 2. Weltkrieg basiert.
Anderes Beispiel: Ein topmoderner Wolkenkratzer in irgendeiner brasilianischen Stadt, mit den modernsten Büros, UMTS und W-LAN Empfang, etc. steht direkt neben einem Feld, das der Bauer noch mit einem Maultier pflügt. Und auf dem unvermeidlichen Straßenfest tanzen der Bauer und die Büroarbeiter dann gemeinsam zu Lambada oder Samba. Das ist Brasilien!
Brasilien ist ein Einwanderungsland, und die Leute gingen dahin, wo sie ein ähnliches Klima vorfanden. Die Deutschen und Italiener ganz im Süden, die Portugiesen in der Mitte und nach Norden hin wird die Hautfarbe immer dunkler. Wobei die Gründe der Einwanderung natürlich unterschiedlich sind.
Ich bin in Porto Alegre geboren, aber schon als Baby nach Deutschland gekommen. Ich habe einen brasilianischen Paß aufgrund der Geburt, und einen deutschen, weil meine Eltern Deutsche sind.
Ich bin bestimmt 20 Mal in BR gewesen, aber schon seit einigen Jahren nicht mehr. Ich halte es da auch nicht lange aus, weil mir die Brasilianer irgendwann mächtig auf den Sack gehen. Diese Oberflächlichkeit haben 90% von ihnen zu Eigen, und das finde ich total zum kotzen. Sie fragen einen irgendwas, wollen die Antwort aber gar nicht hören. Hauptsache "bate-papo".
Interessante Berufe gibt es dort. Da die Armut groß ist, läßt man sich was einfallen. So gibt es z.B. in der Nähe von Restaurants Parkplatz-Verwalter. Eigentlich ganz praktisch, die weisen einen ein und passen für ein Trinkgeld aufs Auto auf. Und die Löhne sind so gering, daß alles mit einem hohen Personaleinsatz funktioniert. Supermarktkassen sind immer alle besetzt (Habe mal 72 Kassen gesehen), und zwar doppelt. Man bekommt den Kram gleich in Tüten gepackt.
An Parkhauszufahrten steht an der Schranke häufig ein Typ, der für einen auf den Knopf drückt und das Ticket ins Fenster reicht.
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Hier noch mal ein T1 in den Schluchten von Torres: T2 und der T1 von oben in Nova Brescia: T2 unterwegs am Ortseingang von Fagundes Varela (Diese Stadttore sieht man in der Gegend öfters mal und in unterschiedlichen Ausführungen ): Und unterwegs, etwas unspektakulärer: Aber man findet auch andere nette "Oldtimer".
Hier ein MB-Camper in Torres: Völlig abstrus - in der italienischen Ecke: Alt, aber gut gepflegt (auch in Nova Bresia): Kann jemand den Wagen identifizieren?
Unterwegs in den Bergen - für uns als Touristen idyllisch : Da die Schotterpisten auch nach dem Regen etwas leiden, werden sie regelmäßig wieder instand gesetzt: (Wir mussten etwas warten, ehe wir weiter fahren konnten.)
Wo wir gerade in den Bergen sind. Hier zwar kein Oldtimer aber eine interessante Kreuzung: Haltet ihr noch durch?
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"Oldtimer" in Brasilien
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30.03.2012 15:25
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Grüße aus Süddeutschland 
Hier noch Mal in Nova Brescia. Da gibt es eine nette Geschichte zu: Es wird jedes Jahr ein Wettkampf veranstaltet, wer am besten lügen kann. Nur Politiker dürfen nicht mitmachen. Weil, Profis sind nicht erlaubt 
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Man beachte die Fachwerkhäuser hier in Nova Petropolis.
Den T2 soll es wassergekühlt und sogar als Diesel geben.
Schicke Farbe 
Das entsprechende Faller a.m.s. Typ 1-Modell in grün geht für richtig gutes Geld weg.
Gut gepflegt - mit 1 PS-Hintergrund 
Ganz schön herunter gekommen.
Vom Meersalz gezeichnet.
Die letzte Ruhestätte.
Hier zusammen u.A. mit einem Variant-Nachbau.
Aber auch fein heraus geputzte Autos sind zu entdecken. Hier in der Tiefgarage eines Einkaufszentrums in Lajeado.
Hier in Torres.
Neues und Altes zusammen.
Unterwegs - Interessant die A-Klasse im Hintergrund.
Mitten in Torres.
Nicht nur Buntes, auch in schlichtem Weiß ...
.. aber eher farbig, hier unterwegs bei Sao Fransisco de Paula
Ros(t)iges in Torres an der Küste.
Wieder unterwegs ...
Von dem hatte ich einen Clip mit sattem Sound ... und dann gelöscht 
Na, ja, unser VW war schon etwas schneller 
Wie sich die Bilder gleichen. Die könnten glatt von Köf sein 
Hier nochmal der Gegensatz zwischen Neu und Alt.
Kann jemand den Wagen identifizieren?
(Wir mussten etwas warten, ehe wir weiter fahren konnten.)
