bei einen Gespräch (via Pn) zu letzt hier im Forum sind wir auf das Thema Entstörkondensator bei analogen Anschlussteilen wie zum Beispiel, bei Roco Geo-Line, gekommen.
Wofür ist der eigentlich genau ? Ich habe so was nie verwendet, sondern die Anschlusskabel gleich direkt ans Gleis gelötet!
Geht an MoBa vielleicht etwas kaputt, bei nicht verwenden
So, und jetzt die Antwort speziell für Modelleisenbahnen.
Die Entstörung von Modelleisenbahnen ist gesetzlich vorgeschrieben. Diese Richtlinie ist inzwischen zwar völlig überholt, aber nach wie vor gültig.
Entstörelemente an Modelleisenbahnen sollen verhindern, daß Motoren von Modellbahnlokomotiven den Rundfunkempfang in Wohngebieten stören. Speziell geht es um den Empfang von Kurz-, Mittel- und Langwellensendern.
Heute benutzt kaum noch irgendjemand diese Wellenlängen.
Insofern kann man alle Entstörelemente im Analogbetrieb bedenkenlos entfernen.
Nicht ganz bedenkenlos sollte man vorgehen, wenn man Digitalbetrieb mit Uralt-Motokonstruktionen betreiben will. Dabei denke ich insbesondere an die klassischen Märklin-Motoren, die Bestandteil der Chassis sind (also nicht separat eingebaut werden). Da macht es Sinn, in die Motorzuleitungen Entstörelemente einzubauen, die Märklin auch seinen Umbausätzen beifügt. Bei allen anderen Motoren aller Marken ist es immer sinnvoll, alle Entstörelemente im Digitalbetrieb zu entfernen.
Viele Grüße Bernhard ------------------------------------------------ Spurweite: H0 analog oder digital "AC" und "DC", N-Spur, Epoche +/- IIIb, DB, SBB, BLS, ÖBB, SNCF, FS, ESU ECoS I + II, ESU-Programmer, ESU-Prüfstand, Roco-Multimaus, Digital 2-Leiter, Decoder: ESU, Lenz, D&H, Zimo, Märklin, Sounddecoder, TrainController 8 Gold, Wintrack 16 ...
Die Entstörung von Modelleisenbahnen ist gesetzlich vorgeschrieben. Diese Richtlinie ist inzwischen zwar völlig überholt, aber nach wie vor gültig.
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Heute benutzt kaum noch irgendjemand diese Wellenlängen.
Insofern kann man alle Entstörelemente im Analogbetrieb bedenkenlos entfernen.
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Wie schon erwähnt, es ist immer noch gesetzlich vorgeschrieben und von daher halte ich eine Aussage, dass man Entstörelemente bedenkenlos entfernen kann, für falsch.
Es gibt auch heute noch Fernsehempfang auf terrestrischem Wege und denke ich mal an die vielen Amateurfunker, so werden sich auch die gestört fühlen. Und wer will schon Ärger mit dem Nachbarn?
Richtig! Man hat immer die Funkentstörung einzuhalten! Habe alte LOKS aufs Gleis gesetzt und siehe da...mein Fehrnsehbild machte Faxen, war ja auch nur 1000mm weg, gut beim Nachbarn vielleicht nicht, aber wer weiß???? Früher so in den 80ern haben wir sogar Kondensatoren für eine Discolichtanlage einsetzen müssen. Sonst hätte es jeden Song zerhackt!
Wir haben dann mehrere Kondensatoren mit 2400 µF in Richtung 220 V geschalten über Schutzkontakt. Das heißt alle Schaltfunken und Störer, wurden über Schutzkontakt abgeführt,das waren extra sogenannte Entstör-Kondensatoren, gut die Dinger, darfst nur nicht nach 2h die Kontakte ohne Entladung anfassen, böse Aua noch drauf!!
[ Editiert von heinz42 am 11.12.11 3:12 ]
Wer Rechtschreibfehler findet,darf sie behalten oder mir abkaufen!:lol:
nur so ergänzend: Viel Kapazität heißt nicht viel Entstörung. Im Gegenteil. Ein Elko mit so hoher Kapazität hat einen hohen induktiven Anteil ("Spule") und er ist widerstandsmäßig eher ein Kurzschluss bei 50 Hz.
Es geht auch nicht um 50 Hz sondern um Frequenzen ab "Langwelle" >= 150 kHz.
2400 µF sind z.B. Ladeelkos für Netzteile oder Kondensatoren für die Lautsprecherankopplung von Transistor-Endstufen. In guten Geräten sind diesen Elkos hochfrequenzgeeignete kleinere Kondensatoren parallelgeschaltet, z.B. 100 nF.
Der "Widerstand" oder richtiger der Realteil der Impedanz eines solchen Elkos bei 50 Hz berechnet sich zu Z = 1/jwC = 13 Ohm.
Im Ergebnis dürfte mit diesen Elkos eine galvanische Trennung eingerichtet worden sein, die das "Übersprechen" der Lampenschaltung auf die Verstärker gemindert hat.
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Es gibt auch heute noch Fernsehempfang auf terrestrischem Wege und denke ich mal an die vielen Amateurfunker, so werden sich auch die gestört fühlen. Und wer will schon Ärger mit dem Nachbarn?
Terrestisches Fernsehen sendet mit UKW-Wellen.
Darauf haben die Entstörelemente der Modellbahnen sowieso keinen Einfluß.
Bleiben die Amateurfunker, die auf Kurzwelle senden. Ob man derartigen in der Nachbarschaft hat, erkennt man an den notwendigen aussergewöhnlichen Antennen.
Die Störreichweite einer Modellbahnlok liegt bei etwa 10 Metern. Vorausgesetzt, sie hat einen wirklich miserbalen Motor (z.B. in alten Trix (Nürnberg)-, Märklin- und DDR- Fahrzeugen)
Wie ich bereits sinngemäß ausführte, stammen die technisch längst überholten Richtlinien zum Schutz des nachbarschaftlichen Funkempfangs aus einer Zeit (30er Jahre), da UKW noch nicht erfunden und Radiohören vornehmlich über Mittelwelle erfolgte.
Wie so oft im Leben:
Nicht jede gesetzliche Regelung macht Sinn. Sie dann dennoch sklavisch einzuhalten, ist keine Tugend.
ZitatDarauf haben die Entstörelemente der Modellbahnen sowieso keinen Einfluß.
Hallo,
die beim Bürstenfeur von Kollektormotoren erzeugten Funkwellen liegen durchaus auch im Frequenzbereich von UKW, VHF und UHF.
Bei analogem Empfang über Antenne (Kofferradio/Radiowecker) oder nicht geschirmtes Antennenkabel (240 Ohm Kabel) kann es zu erheblichen Störungen kommen ("Prasseln" im Lautsprecher, schwarze Striche im Bild), wie ich aus eigener Erfahrung weiß.
Es ist aber auch richtig, dass sich hier v.a. alte MoBa-Motoren (v.a. Märklin Dreipoler) hervortun.
Bei Digitalempfang über geschirmtes Antennenkabel (Hausanlage / Kabelfernsehen / Satellit) dürfte es in der Praxis nicht zu Störungen kommen.
Der Funkamateur mit seinen hochempfindlichen Antennen ist da eine andere Kategorie.
Das Ganze wurde übrigens an anderer Stelle schon einmal ausführlich diskutiert ... deshalb mach ich für mich hier mal Schluss.
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ZitatGepostet von Gustav ..............................................................................
Wie so oft im Leben:
Nicht jede gesetzliche Regelung macht Sinn. Sie dann dennoch sklavisch einzuhalten, ist keine Tugend.
Weder wir im Forum noch im richtigen Leben entscheiden über Sinnhaftigkeit eines Gesetzes, nicht bei Wahlen, nicht bei Demonstrationen oder sonstwo, auch liegt es mir fern, besserwisserisch irgendwelche Behauptungen aufzustellen - aber die Beachtung, dass wir evtl. Störungen minimieren oder vermeiden führt mit Sicherheit zu einem angenehmeren Miteinander.
Außerdem möchte ich hinweisen, dass Störungen für den Verursacher nicht ohne Kosten und Ärger verbunden sind.
Zitat aus einer immer noch aktuellen Pressemitteilung der Bundesnetzagentur:
Die Suche nach der Störquelle ist in vielen Fällen mit hohem Aufwand verbunden, aber für denjenigen, der von der Störung betroffen ist, dennoch kostenfrei.................................... ........................ Kosten entstehen demjenigen, der Störungen dadurch verursacht, dass geltende Bestimmungen nicht eingehalten werden. In diesen Fällen ist die Bundesnetzagentur berechtigt, dem Störungsverursacher den entstandenen Aufwand in Rechnung zu stellen.
Daher nochmals meine Bitte, nicht leichtfertig Dinge äußern, die ein Unerfahrener bedenkenlos einem Erfahrenen abnimmt und dadurch in eine unangenehme Situation gelangt.