Ich habe gestern bei der Arbeit mal etwas darauf geachtet und auf dem Streckenabschnitt zwischen Karlsruhe und Basel einige Doppeltraktionen gesehen.
Bei den Vor-Spannloks war der in Fahrtrichtung erste Stromabnehmer am Netz und bei den Zugloks der in Fahrtrichtung zweite! Und es war egal ob es nun DB oder SBB-Cargo war, so viel dazu von mir. Und das bei Neuwagentransporten und Kesselwagenzüge, der erste Stromabnehmer oben war kann ich hier auch bestätigen!
Und mal als kleiner Tip, vielleicht sollten wir hierzu Keri fragen, schliesslich fährt sie Tag täglich solche Züge und sie kann uns bestimmt einiges zum jeweiligen "Vorzugsstromabnehmer" sagen
Stromabnehmer und Fahrleitungsentwicklung hängen mit der gefahrenen Geschwindigkeit zusammen. Bei geringen Geschwindigkeiten(Rangierfahrten, Strassenbahnen) sind die Anforderungen geringer, bei höheren Geschwindigkeiten kommen verschiedene Faktoren hinzu: Schwingungen in der Fahrleitung durch den Stromabnehmerkontakt selbst, die wiederum auf den Stromabnehmer zurückwirken sowie Einflüsse durch den Fahrtwind. Zudem sind die Befestigungspunkte der Fahrleitung problematisch. Bei der Reichsbahn hatte man sich schon ausgiebig Gedanken darum gemacht, nach dem Krieg wurde dann ja die Entwicklung auch recht schnell weitergetrieben.
Das bei Vorspann unterschiedliche Stromabnehmerpositionen angelegt werden hängt mit der Strombelastung der Fahrleitung zusammen. Es ist wohl günstiger, wenn die Stromentnahmepunkte möglichst weit auseinanderliegen.
bei der DR (DDR) durfte immer nur mit einem Stromabnehmer gefahren werden, da die Stromeinspeisung dezentral war und grösstenteils nicht untereinander sychronisiert war. Daher wäre es beim Überfahren mit 2 Stromabnehmern zu einem Kurzschluss gekommen, was desöfteren passiert ist.Daher hatten in der DDR auch die Altbau E-loks Doppelwippe.
Nun mein DDR Kenntnisstand ( als ich noch E-Lokführer war ): -fahren Normal , immer Stromabnehmer hinten, Begründung: Verschmutzung der Dachisolatoren vermeiden - fahren Vorspann: vorderer Stromabnehmer Vorspannlok, um die Abnahmepukte zu strecken. So wurden wir auf der Lokfahrschule unterrichtet.
Autotransport, hat damals keinen Menschen intressiert
Da ich selber im GZ Dienst bin und jeden Tag einen GZ durch Deutschland fahre was eigendlich bekannt sein sollte hier im Forum sage ich auch mal ein paar Worte dazu.
1) Es ist im grunde egal ob der Stromabnehmer ( Pantograph ) am A teil der Lok oder am B teil oben ist.
2)Im Winter wenn die Oberleitung zu ist also vereist und es imma so schöne Funken gibt die einem nach 30min. voll aufn Senkel gehen hat man zu 90% denn Stromabnehmer ganz vorne an der Lok oben da dann die Stromaufnahme besser ist.
3) Wenn ich beide oben habe was im grunde quatsch ist...habe ich denn gleichen Efekt wie wenn ich nur einen oben habe.
Ganz ehrlich es interessiert keinen wie du fährst ob vorne oder hinten... das A&O ist das du fährt.
Zitatjetzt wissen wir, warum winters schweizer Züge mehrheitlich pünktlich sind und warum deutsche es nicht sein können.
ZitatGepostet von Keri 1) Es ist im grunde egal ob der Stromabnehmer ( Pantograph ) am A teil der Lok oder am B teil oben ist.
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Ganz ehrlich es interessiert keinen wie du fährst ob vorne oder hinten... das A&O ist das du fährt.
Gibt es denn gar keine Vorschriften in Bezug darauf? Es kann doch eigentlich nicht Zufall sein, dass bei Gefahrgut und besonders Empfindlichen Ladegütern immer der vordere Panto oben ist, oder?
Ich dachte es geht jetzt nur um den Winter..Sorry!
Ja das gibt es wenn man Chemie fährt oder was anderes was schnell Entflammbar ist. Kommt aber auch wieder drauf an was man hinter sich hat an Chemie.Nicht alles ist ja schnell Entflammbar.
Aber ich finde es schon sehr interessant wie man sich da drüber Streiten kann !
@Keri, Danke das du dich hierzu geäussert hast, jetzt ist vielen wohl einiges klar
Noch mal von mir zu den entflammbaren Stoffen, ich "weiß" jedenfals, dass wenn beladene Holzwagen gleich hinter der E-Lok sind, definitiv der vordere Pantograph benutzt wird, so mehr sog ih net!
Ich könnte jetzt auch meine ganzen Unterlagen zum Wagenprüfer G und GGVSE durch suchen, aber das muß ja nicht sein
PS.: ich möchte hier aber noch sagen, auch wenn das klingt als ob sich welche streiten, ist es immer noch Austausch von Wissen, also von mir aus dürft ihr gerne weiter machen, dümmer wird wohl keiner von uns davon
schön, dass das Thema schon fachkundig geklärt werden konnte.
Im übrigen hängt der Verschleiß von der Schleifleiste auch von der Kombination zum Material des Fahrdrahts ab. Bei interoperablen Loks kann das schonmal ganz spannend sein, wenn in verschiedenen Netzabschnitten unterschiedlicher Fahrtdraht (ja sowas gibt es in Europa) verwendet wird. Kupferschleifleisten sind z.B. in Frankreich eine ganz schlechte Idee. Mal so als Zahl: Müssen alle 1500km ausgetauscht werden. Eine abgefahrene Schleifleiste kann übrigens einen sehr ansehnlichen Lichtbogen produzieren.
Und noch eine kleine Ergänzung. Zumindest in der Schweiz (in D ist es mir gerade nicht bekannt) müssen an den Trennstellen der Einspeisung bei Einfachtraktion der Hauptschalter gekappt werden, bei Doppeltraktion abgebügelt werden um eine Überbrücken zwischen den Unterwerken zu vermeiden. Eine solche Überbrückung hat übrigens beim Brand im Simplon Tunnel genau das bewirkt. Daher stehen derzeit (oder standen?) in Domodossola zwei 185er der BLS und fungieren als temporäres Unterwerk.
Grüße
- Raider hieß mal Twix -
- DB Schenker hieß mal Railion, hieß mal DB Cargo -
Jetzt gebe ich auch noch meinen Senf dazu. Also natürlich ist es nicht egal mit welchem Stromabnehmer gefahren wird und es gibt auch eine Vorschrift dazu, wie es zu allem bei der Bahn eine Vorschrift gibt. Das nennt sich jetzt Konzernrichtlinie 492 Fachteil Elektrische Triebfahrzeuge. Grundsätzlich wird mit dem hinteren Stromabnehmer gefahren. Laufen hinter dem Tfz Wagen mit offenliegenden empfindlichen Gütern, Kesselwagen, Behälter- oder Steuerwagen dann ist mit dem vorderen Stromabnehmer zu fahren. Es ist möglich bei Frost oder Raureif mit beiden Stromabnehmern zu fahren wenn während der Fahrt Zugkraft-und/oder Hauptschalterauslösungen auftreten(Verdoppelung der Schleifleistenandruckfläche). In Deutschland ist es genauso wie in der Schweiz, das bei einer Schutzstrecke der Hauptschalter auszuschalten ist, was mit dem Wechselstrom(Halbwelle oben/Halbwelle unten) zu tun hat. Bei zwei angelegten Stromabnehmern oder Doppeltraktion mit Altbautriebfahrzeugen wird jede Schutzstrecke zur Bügel ab Strecke. Der Hintergrund, bei Altbautriebfahrzeugen wird der Status Hauptschalter "aus" der geführten Lok auf dem führenden Triebfahrzeug nicht angezeigt. Bei Fahrt mit zwei angelegten Stromabnehmern würde die Schutzstrecke überbrückt werden und es käme eventuell zu einer Erdschlußfahrt. Ansonsten gibt es noch Einschränkungen bei der zu fahrenden Geschwindigkeit, Stromabnehmereinstellungen(Schere/Einholm) usw., was aber jetzt zu weit führen würde.
...und jetzt noch einer mit (Krainer mit....)Senf..... ....aber der Button da unten ist jetzt grad' falsch - nicht ANTWORTEN sondern FRAGEN müßt's heissen... Alle bisherigen Einträge bezogen sich, wenn ich nicht irre, auf E-Loks, nun, was ist dann bei Triebwagen? - Sicher, da fallen einige Argumente bzw Vorschriften weg, aber diese fahren zumeist schneller als Güterzüge, zwei Panto's auf einem Triebkopf sind meist für zwei oder mehr Stromsysteme, insbesondere bei der SNCF, wo's meines wissens vier Stromsysteme gibt,die CD hat zwei,FS ist ein ,Strom-Sonderfall und grenzüberschreitend wird's ganz arg,aber : was hat's da dann bitte zB beim TGV aufsich, zum einen mit dem 'Doppel-Panto' der ersten Generation, dessen Schleifer-Wippe auf einem zweiten, nur etwa armlangen Einholm befestigt war LINK!, der in Videos zu sehenden weißen Rauch?-Fahne bei höheren Geschwindigkeiten (Kühlung chemischer Art ?) und wie haben's die Alsthom-ler geschafft,die Rekordfahrt mit dem 5teiligen TGV-A2N (Atlantique Deux Niveau) ohne den Schleifer gleich dabei festzuschweissen ??? (im Vergleich dazu war die Taurus-Rekordfahrt eher ein Kindergartenausflug.....TAURUS-Rennschnecke......) ...und die JNR; jetzt JR East bzw JR West brausen schon länger als der TGV mit 300 Sachen über die Insel und das mit aufgeständerten, vergleichsweise winzigen,schmalen Scherenstromabnehmern ! Nun, wer kann mir dazu was sagen (schreiben) ? Ferrophil-Confuse Grüße thalys (THALYS - der schönste aller Schienen-Renner)
[ Editiert von Moderator m-a-l-3000 am 12.12.11 8:41 ]
auch wenn es hier von einem abgestritten wurde. Nachdem ich zig Jahre direkt an der Bahn gewohnt habe, weiß ich, wie Autos aussehen, die im Freien an der Bahn stehen:
Die waagerechten Flächen fühlen nich nach ein paar Jahren an, wie Schleifpapier, die senkrechten bleiben glatt.
Kein Mensch kauft sich im Rheintal, wenn er direkt an der Bahn wohnt nen neues Auto, wenn er keine Garage hat.
ZitatIch würde mal sagen, das kommt jetzt weniger vom Schleifleistenabrieb, als mehr vom Bremsstaub.
an der Stelle habe ich Züge äußerst selten bremsen gehört; es ist freie Strecke, aber vielleicht hört man es auch nicht immer!
Mein Vater kannte damals einen Lokführer und der hat immer gesagt, es käme hauptsächlich von der Oberleitung. Wie dem auch sei; schön hat es sich nicht angefühlt.