Ich möchte Euch gerne einmal anhand einiger Fotos dokumentieren, wie einfach man eine günstige aber trotzdem gelungene Lok von Roco von DC auf AC umbaut.
Dieser Beitrag ist eher für diejenigen gedacht, welche sich bisher noch nicht an ein solches Projekt heran getraut haben und lieber auf "fertige" AC-Produkte der Industrie zurückgreifen. Manchmal ist aber ein gewünschtes Modell nicht in AC erhältlich. Entweder man findet sich damit ab oder baut die DC Lok einfach auf AC um.
Als Beispiel-Modell dient für unser Vorhaben die BR112 aus dem Roco Startset 41258. Diese habe ich neu letzte Woche für rund 80.-EUR gekauft. Bei unserem Forum-Kollegen Gustav habe ich dann einen AC-Getriebeboden (100622), einen Schleifer (86030) und eine passende Schraube M1,6x5 bestellt und alles wie gewohnt innerhalb von wenigen Tagen auch geliefert bekommen.
Die Lok ist werksseitig schon mit einem ESU-Decoder ausgestattet, welcher sowohl das DCC- als auch das MM-Protokoll versteht!
Dies soll unser Versuchsobjekt sein.
Das Gehäuse lässt sich ganz einfach an der Unterseite durch leichtes Abspreizen abnehmen. Dann ergibt sich folgendes Bild:
Die vier Schrauben an den Platinenecken werden gelöst.
Der Motor wird leicht angehoben und die Verbindung zum Getriebe herausgezogen.
Der Getriebeboden wird abgeschraubt.
Die zwei inneren Zahnräder werden entfernt, indem man den seitlichen Getriebedeckel etwas abspreizt. Dies ist das einzige Zugeständnis, was man bei dem Umbau auf AC machen muss. Aber die Zahnräder sind sonst dem Schleifer im Weg. 3 angetriebene Achsen reichen aber völlig aus.
Das aufgepresste Zahnrad auf der hinteren Achse wird mit einer kleinen Kneifzange vorsichtig entfernt.
Dies sind unsere Ersatzteile welche für den Umbau benötigt werden.
Kabel an die Kupferlasche des Schleifers seitlich anlöten.
Das angelötete Kabel durch die Bohrung des mittlerweile aufgesetzten Getriebeboden durchführen.
Das Kupferinnenleben des Schleifers sowie den Getriebeboden festschrauben.
Die Platine wieder aufsetzen, das Schleiferkabel durch die Platinenöffnung unterhalb eines der Widerstände führen.
Die schwarzen Radschleiferkabel rechts und links auf einer Seite ablöten und auf der gegenüberliegenden Seite mit den anderen Radschleiferkabeln verlöten!
Nun löten wir unser rotes Schleiferkabel an einen Lötpunkt, wo sich soeben noch ein schwarzes Radschleiferkabel befand.
So sieht die fertig verlötete Platine in der Draufsicht aus.
Das war es dann auch schon. Schleifer und Gehäuse aufklipsen. Fertig!
Und nun der Test. Trommelwirbel.....und ja, alles funktioniert. Die Rückleuchten schimmern nur wegen den Lichtverhältnissen während der Aufnahme. Die Lok läuft butterweich!
Soweit mein Umbaubericht. Ich würde mich freuen, wenn der ein oder andere "Neuling" sich nun auch an einen solchen Umbau heran traut und dem dieser Bericht eine Hilfe sein wird. So habe ich vor zwei Jahren auch angefangen.
Übrigens, der ganze Umbau nimmt ca.45min in Anspruch und die E-Teile haben etwa 9.-EUR gekostet.
Ja, so hätt ich das auch gemacht. Bei Einsatz auf ALTEN K-Gleisen sowie M-Gleisen empfiehlt sich aber grundsätzlich ein Radsatztausch. Ansonsten kann man auch das Innenmaß der DC-Räder ans Märklin Gleis anpassen.
Wir sind Eisenbahner, eine große Familie! Es ist egal, welche Farbe die Fahrzeuge haben solang wir auch alle zusammenhalten!
Es freut mich, dass Euch der Bericht gefallen hat und vor allem hoffentlich verständlich auch für "Anfänger" rüberkommt. Danke!
Ist zwar etwas ungewohnt, zwischen den einzelnen Arbeitsschritten als zur Kamera zu greifen aber daran gewöhnt man sich auch.
Mein Ziel ist es, DC-Modelle auf AC umzurüsten, welche es günstig zu kaufen gibt und in der AC-Ausführung entweder recht teuer oder gar nicht erhältlich sind.
Demnächst in Ihrem Kino: Umrüsten des Roco-Schienenbus sowie des VT06 von Liliput.
Hallo Michael, ich habe deinen Umbaubericht der BR112 auf AC im Archiv ausgekramt. Da ich nun auch Besitzer dieses Startset bin, habe ich gleich den Umbau mit deiner tollen Beschreibung gewagt und erfolgreich durchgeführt. Es war kinderleicht damit, wirklich eine TOP Beschreibung! Zwei Fragen hätte ich: -Die rote Schlussbeleuchtung schimmert bei mir durch das Gehäuse. Ist das bei dir auch so? Lässt sich das beheben? -Hast du die Wagen auch auf WS umgerüstet? Ich habe keine Idee wie man das mit den Funktionsdecodern lösen könnte.
schön dass der Bericht für Dich hilfreich war. Ich habe mir seinerzeit nur die Lok gekauft, habe also nicht die Wagen aus dem Startset.
Um die Decoder mit Strom zu versorgen, würde ich an einem Wagen einen Schleifer anbringen und die Wagen untereinander mit stromführenden Kupplungen versehen und die Kabel entsprechend anlöten. Aber wie gesagt, ich habe sie nicht, somit ist mein Vorschlag reine Theorie.
Ein Durchschimmern der Schlussbeleuchtung habe ich nicht bemerkt. Evtl. kannst du Dir aus dünnem schwarzen Karton eine Abdeckung zurechtschneiden, wie bei Häuserbau und diese im Lokgehäuse anbringen.
ZitatGepostet von ET 420 Die Wagen funktionieren nur unter DC analog sowie DCC Digital.
Dies ist ein ganz wichtiger Hinweis! Also z.B. mit einer Märklin MS aus der ersten Generation wird sich hier nichts steuern lassen. Man benötigt also eine Zentrale, welche auch das DCC Signal unterstützt.
DCC wäre kein Problem, ich fahre mit CS1 reloaded. Am liebsten wäre mir mit stromführenden Kupplungen, um nur mit einem Schleifer zu arbeiten. Nur die Frage ist, könnte ich vom Schleifer + durch alle Wagen mit Stromführenden Kupplungen "durchschleifen" und jeweils dann zu der Innenbeleuchtung abzweigen? Oder sogar direkt vom Schleifer der Lok? Dann hätte ich auch nicht das Problem, dass ich einen Schleifer unter einen Wagen basteln müsste. Oder stören sich dann die Funktionsdecoder der Wagen gegenseitig? Für Masse würde ich die vorhandenen Radschleifer verwenden.
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Umbau auf AC der BR112 von Roco aus dem Startset
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30.08.2009 15:49
Antworten
Ist das bei dir auch so? Lässt sich das beheben?
Dann hätte ich auch nicht das Problem, dass ich einen Schleifer unter einen Wagen basteln müsste. Oder stören sich dann die Funktionsdecoder der Wagen gegenseitig? 
