Inspiriert durch den Thread von Agent4711 topic.php?id=310966 möchte ich hier mal einen außergewönlichen (weil extrem schmalen) Anlagenentwurf vorstellen. Ich hatte im o.g. Beitrag den Plan schon mal gepostet, habe ihn aber etwas weiterentwickelt. Vielleicht findet jemand an dem Plan Gefallen oder der Plan löst aber eine kleine Diskussion aus.
Hier zuerst der Plan:
und etwas größer:
Welches Gleissystem soll eingesetzt werden? Geplant ist hier mit Tillig Standard
Wieviel Platz hast du zur Verfügung? 3,0 Meter mal 0,4 Meter
Kopfbahnhof? 2 mal Kopfbahnhof
Kreisverkehr? nein
Mindestradien 380 mm
Epoche bis max Anfang Ep. 5, die Bahnreform hätte wohl eine so kleine Nebenbahn nicht überlebt
Welches Thema soll deine Anlage haben? Nebenbahn im Mittelgebirge
Welche Fahrzeuge sollen eingesetzt werden? Tenderlokomotiven, VT, V36, V100 je nach Epoche und Region (in Sachsen z.B. BR 71.3, 75.5, 86, 89.2, 94.20, 98.0)
Welche Gebäude sollen mit rauf? dargestellt werden nur Bahngebäude, am oberen Bahnhof sollte eine Kleinstadt/Dorf als Kulisse/Kulissenhäuser dargestellt werden
Welche Betriebsstellen sollen auf der Anlage sein? 2 Endbahnhöfe von kleinen Nebenbahnen/Privatbahnen, etwas Güterverkehr, kleine Lokeinsatzstelle im unt. Bf...
Der Schattenbahnhof Auf der Fahrt vom unteren Bahnhof zum oberen Bahnhof werden vier verdeckte Spitzkehren (Ausweichen in der Zeichnung benannt) befahren. Sie dienen zugleich als Abstellbahnhof. Die Ausweiche 3 besitzt vier zusätzliche Gleiche, wobei jeweils zwei nur vom unteren Bahnhof und zwei vom oberen Bahnhof angefahren werden können. Diese vier Gleise sind auch nur für Triebwagen und Wendezüge geeignet.
Betrieb Das ist das Interessanteste an der Anlage: Verfolgen wir eine Zugfahrt vom unteren zum oberen Bahnhof. Nach Abfahrt im unteren Bahnhof wird die Ausweiche 1 erreicht. Nach eventueller Zugkreuzung geht es anschließend im verdeckten Bereich geschoben zur Ausweiche 2 (hier wieder Zugkreuzung mit dem talwärtsfahrenden Zug möglich).
Jetzt fährt unser Zug wieder gezogen über die Brücke am unteren Bahnhof und erreicht die Ausweiche 3. Hier sind die beiden mittleren Gleise für durchgehende Züge vorgesehen. Die Funktion der beiden äußeren Gleise ist beim Schattenbahnhof beschrieben.
Nach nun wieder geschobener Zugfahrt im verdeckten Bereich ist Ausweiche 4 erreicht. Schließlich setzt sich unser Zug wieder vorwärts bis zu seinem Ziel im oberen Bahnhof in Bewegung. Nach Umsetzen der Zuglok erfolgt die Rückfahrt analog der Bergfahrt.
In der Grafik noch einmal das Prinzip:
Wer soll auf der Anlage spielen Jeder, dem der außergewöhnliche Betrieb Spaß macht
Steuerung Ich denke, hier ist alles möglich, analog, digital, teiweise automatisierter Betrieb...
Sonst noch was? Die Anlage verlangt natürlich auf Grund der vielen DKW´s mit sich anschließenden Übergang in die Neigung und der geschobenen Züge eine absolut akkurate Gleisverlegung. Für den sicheren Betrieb ist ebenfalls ein sicheres Kupplungssystem der Fahrzeuge untereinander nötig um Zugtrennungen und Entgleisungen im Schiebebetrieb auszuschließen. Weiter ist es wichtig, dass man an die verdeckten Bereiche von hinten heran kommt.
Es versteht sich von selbst, dass die Anlage für reinen Nebenbahnbetrieb konzipiert ist. Damit dürften die Neigungen etwa 1 cm Höhenunterschied auf 20 cm Länge kein Problem sein.
Zum Abschluß noch einmal der Gleisplan mit den einzelnen Ebenen:
Soweit meine Idee
[ Editiert von Nebenbahner aus Sachsen am 30.07.09 20:44 ]
Die Idee an sich finde ich - angesichts der Platzverhältnisse - interessant.
Ich sehe aber gleich mehrere Probleme:
-Die Steigungen sind an sich zwar gewaltig aber ok, die Übergänge zu den plan liegenden Abstellgleisen dürften jedoch schwierig werden und Fahrzeuge zum Entkuppeln neigen
-Wie löst du das Umsetzen in den Spitzkehren rein organisatorisch? Ist das alles einsehbar?
-Ein Großteil der Fahrt (und damit des ganzen "Spielens") findet im verdeckten Bereich statt. Ist das wirklich dein Ziel?
Absolut spannende Konzeption! Super Punkt-zu-Punkt-Betrieb auf kleinstem Raum. Die Problematik hast du schon selber genannt: übergangslose Anfang und Ende von 5% Steigungen. Bin sehr gespannt, wie du das löst. HarzNullemmer
http://ferrook-aril.jimdo.com/ Mein Buch über meine Modelleisenbahn, die Braunlage-Andreasberger Eisenbahn, das auch meine Vorgängeranlagen zeigt, z.b. die H0-Felsentalbahn, die bei der FREMO-Gründung eine Rolle spielte, ist erschienen. https://shop.vgbahn.info/vgbahn/shop/die...bahn-_3723.html
Es ist eine idee. Ich selber baue an einer anderen Anlage.
Ein Umsetzen (des Tfz) in den Spitzkehren findet nicht statt. Die Zugfahrt zur nächsten Spitzkehre erfolgt jeweils geschoben - im verdeckten Bereich. Im sichtbaren Bereich sind die Züge dann jeweils wieder mit Tfz voran unterwegs. Ingo77, schau dir noch einmal die Beschreibung bei Betrieb an.
ZitatGepostet von Nebenbahner aus Sachsen Es ist eine idee. Ich selber baue an einer anderen Anlage.
Ein Umsetzen (des Tfz) in den Spitzkehren findet nicht statt. Die Zugfahrt zur nächsten Spitzkehre erfolgt jeweils geschoben - im verdeckten Bereich. Im sichtbaren Bereich sind die Züge dann jeweils wieder mit Tfz voran unterwegs. Ingo77, schau dir noch einmal die Beschreibung bei Betrieb an.
Ok, das hatte ich überlesen
Dann fährt der Zug aber in dem kurzen sichtbaren Abschnitt "falsch" herum.. Aber damit kann man wohl leben.
also die Idee finde ich grundsätzlich sehr interessant.
Mir persönlich wäre das aber etwas zuviel Betrieb im verdeckten Bereich. Und die landschaftliche Gestaltung muß natürlich auch genau passen. Stelle ich mir gar nicht mal so einfach vor, das gut hin zu bekommen.
Ich könnte mir das oder sowas ähnliches - vielleicht sogar mit Spitzkehren die man sehen kann - für eine Industrie- oder Werksbahn vorstellen. Dort wären unter Umständen die beengten Verhältnisse und nah beieinander liegende Stationen mit unterschiedlichem Niveau auch besser zu erklären und zu gestalten.
In der MIBA gabs doch mal die Fahradfabrik Frickelmann oder so ähnlich ...
vom unt. Bf zur Spitzkehre 1 gezogen sichtbar von Spitzkehre 1 zur Spitzkehre 2 geschoben verdeckt von Spitzkehre 2 zur Spitzkehre 3 (auf Brücke/Viadukt) gezogen sichtbar von Spitzkehre 3 zur Spitzkehre 4 geschoben verdeckt von Spitzkehre 4 zum ob Bf gezogen sichtbar
Gegenrichtung:
vom ob Bf zur Spitzkehre 4 gezogen sichtbar von Spitzkehre 4 zur Spitzkehre 3 geschoben verdeckt von Spitzkehre 3 zur Spitzkehre 2 (auf Brücke/Viadukt) gezogen sichtbar von Spitzkehre 2 zur Spitzkehre 1 geschoben verdeckt von Spitzkehre 1 zum unt Bf gezogen sichtbar
[ Editiert von Nebenbahner aus Sachsen am 30.07.09 21:55 ]
Hallo Tom, sicher ist nicht nur die landschaftliche Gestaltung sondern der gesamte Anlagenbau eine Herausforderung. Bedenke die schon geschilderten Probleme DKW, Steigung, enge Radien, sichere Kupplungen, und nicht zuletzt auch das "Herankommen" an die verdeckten Gleise bei geringer Eingriffhöhe im Havariefalle. Ich glaube aber, das dies alles lösbar sein könnte. Vielleicht hat jemand wirklich nicht mehr Platz und sucht (und verwirklicht dann auch) etwas in dieser Art.
Wenn man die Zugänglichkeit mit abnehmbaren Anlagenteilen gut löst, läßt sich mit handwerklichen Fähigkeiten diese Idee sogar in einer Schrankwand realisieren (Ist aber nur was für Leute, die dort kein Fernsehgerät stehen haben :lol.
Deine Idee mit Industriebahn (dann sicher in H0e) ist bestimmt einfacher realisierbar und natürlich auch ein hochinteressantes Thema.
es würde mich sogar nicht wundern wenn eine Anlage in dieser Art nicht eventuell schon mal von irgendjemandem - und sei im Ausland - gebaut worden wäre. Seitdem Du das erste mal davon bereichtet hattest habe ich das Gefühl soetwas in dieser Art irgendwo schon mal gesehen zu haben
Stimmt mit den Punkten die Du noch angeführt hast könnte die Anlage zu einem - nenne ich es mal - handwerklichen Meisterstück werden können, vielleicht gar müßen. Wer das verwirklicht und dann noch landschaftlich überzeugend hinbekommt kann sich einer veröffentlichung in den Fachmedien fast sicher sein. Aber, damit steht auch fest, daß wäre nix für mich. Viel zu kompliziert für meine Fähigkeiten.
Industriebahn kann aber muß nicht zwangsläufig H0e sein. Ich dachte eher an was Regelspuriges.
Bei ebay wurde vor längerer Zeit mal eine Schrankwand mit integrierter H0e-Anlage (eine in sich verschlungene doppelte Acht) angeboten und in einer Fachzeitschrift hatte ein Modellbahner den Bahnhof Dresden Wettiner Straße [heute: DD-Mitte] (auch eine "Acht") in Epoche 2 in TT dargestellt - auch das waren sehr schön gestaltete Anlagen.
Man könnte das Problem mit dem Spitzkehren und den damit verbundenen großen Steigungen natürlich mit einer Art Lift umgehen ... ab in den Tunnel mit dem Zug, runterfahren, in eine ebene Spitzkehre hinein (wegen der Zugrichtung), und dann in den unteren Bahnhof. Diese Lösung ist natürlich technisch ebenfalls anspruchsvoll, aber zumindest ist die Problematik der Steigungen und ungewollten Entkupplungen umgangen.
Grüße aus dem Sauerland, Holger -------------------------------------------------------------------- GS digital, Epoche III-IV Ein Schmetterling ist kein Flugzeug
ZitatGepostet von Ingo77 Dann fährt der Zug aber in dem kurzen sichtbaren Abschnitt "falsch" herum.. Aber damit kann man wohl leben.
Gar nicht mal vorbildwidrig. Bei der Klb. Steinhelle - Medebach (750mm-Spur) im Sauerland gab es bei Küstelberg zwei Spitzkehren kurz hintereinander. Zwischen den beiden Spitzkehren wurde geschoben. Auch mit Personenzügen! Geht also.
http://ferrook-aril.jimdo.com/ Mein Buch über meine Modelleisenbahn, die Braunlage-Andreasberger Eisenbahn, das auch meine Vorgängeranlagen zeigt, z.b. die H0-Felsentalbahn, die bei der FREMO-Gründung eine Rolle spielte, ist erschienen. https://shop.vgbahn.info/vgbahn/shop/die...bahn-_3723.html
ich möchte mich mal outen - ich hab mir Deine Idee als Vorlage vorgenommen und befinde mich in der Umsetzung. Der maximale Vorteil Deines Konzepts ist, das man ihn in jeder Wohnung nachbauen kann und im späteren Verlauf auch durch eine "Rundum"-Anlage erweitern kann.
Ich hab ein paar Änderungen vorgenommen. Bei mir ist die Anlage 4,05m lang (Raumlänge). Im rechten Bereich aber sehr stark verjüngend auf 12cm (Tür) und im linken dafür 55cm tief. Dadurch ergab sich eine angenehme Steigung von ca. 3% auf allen Gleisen. Eine Köf fährt hier problemlos mit Wagen hin und her und die Übergänge sind kein Thema. Dann hab ich im rechten Bereich die vielen Abstellgleise auf beide Ebenen verteilt (jeweils 4 statt 1x 6 und 1x2) und alle sind gleichberechtigt (DKW zuerst und dann je eine Weiche dahinter). Das ermöglicht mir, alle Gleise in alle Richtungen zu nutzen. Alle Gleise haben eine nutzbare Länge von exakt 1m und damit ausreichend Platz für kurze Loks mit 2-5 Wagen. Im linken Teil hab ich die Gleise beleuchtet und mit Webcams ausgestattet und kann Unfälle sehen.
Ich nutze das C-Gleis und K-Gleis. Im verdeckten Bereich nur C. Im sichtbaren Bereich sind die Weichen teils gepimpt (lange Weichen gekürzt). Alle Gleise sind mit Kontaktmeldern ausgestattet. Ich fahre digital mit RocRail und so ergeben sich satte 12 Züge, die zufällig in die Bahnhöfe einfahren können. Unglaublich!
Gestalterisch hab ich auch eine Änderung vorgenommen. Im linken Teil ist der "Berg" so steil, das ich ihn zum Fels umfunktioniert habe und darauf eine Burg setze, die gestalterisch den Vorteil hat, das sie die hinteren Gleise noch besser kaschiert ohne zu hoch zu wirken (Stadtmauer). Zudem wird langfristig der linke Bahnhof zum Durchgangsbahnhof für die noch ungeplante Erweiterung.
Aktuell bin ich mit der Gleisverlegung fast fertig. Es folgt die Gestaltung.
Nein, nein, du hast alles richtig gemacht. Du hattest schon den richtigen Namen, das hier ist Michas Thread, nicht meiner. Trotzdem finde ich es klasse, das du diese Idee realisierst. Und drum hoffe ich, dass du mehr Bilder zeigst, sei es nun hier oder in einem eigenen Thread zu deiner Anlage!
Ich hab hier mal ein paar Bilder hochgeladen. Ich bin grad im Urlaub. Nächste Woche kann ich einen aktuellen Status schicken.
Ich hab auch eine Wintrack Datei dafür. Sie passt "bedingt", denn im mittleren Bereich musste ich etwas Tricksen, wegen der Stützen vom Regal. Ich suche aktuell noch nach der idealen Position und Krümmung der Gleise im unteren Bahnhof. Möglichst so, das sie nicht zu weit in den Raum reingehen, aber auch schon soweit vorbereitet, das ich in die "Verlängerung" gehen kann, wenn man meine Frau das für gut befunden hat.
Thoralf
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt