Guten morgen allerseits - ich bin's mal wieder, schon wieder mit einer neuen Idee
Nachdem ich mich mit ein paar Ideen für Schmalspurbahnen herumgeschlagen habe, wollte ich nun mal wieder etwas Normaslpuriges planen. Das Ziel bleibt aber das gleiche: auf möglichst kleiner Fläche soll interessanter und vorbildnaher Betrieb möglich sein. Je kleiner eine Anlage ist, desto mehr ist man aber eingeschränkt - ein Teufelskreis. Versucht habe ich es trotzdem mal
Bad Fuchsburg oder: Irgendwo in Bayern
Der Bahnhof:
Als Ende des 19. Jahrhunderts immer mehr Vinzinialbahnen in Bayern gebaut wurden, wurden auch die Wünsche von Bad Fuchsburg nach einem Anschluss an die Welt der Eisenbahn erfüllt. Ein kleiner Endbahnhof entstand, mit schmuckem Empfangsgebäude und einem Lokschuppen für die übernachtende Lokomotive.
Am Ende von Gleis 1, das Bahnsteiggleis ist, befindet sich ein kurzes Ausziehgleis zum Umsetzen der Lok. Diese kann den eingefahrenen Zug anschliessend über Gleis 2 umfahren. Am Ende von Gleis 2 befindet sich der kleine Lokschuppen. Für den bescheidenen Güterverkehr ist ein Güterschuppen vorhanden, desssen Gleis auch als Ladestrasse verwendet wird.
Einem allfälligen Wunsch nach einer grosszügigeren Bahnhofsanlage könnte z.B. mit einem Rampengleis am linken Ende von Gleis 2 entsprochen werden - das würde dann aber zu umfangreicheren Rangiermanövern führen! Wagen von und nach der Güteranlage können auf dem Originalplan problemlos einem Personenzug mitgegeben werden.
Der Bahnhof Bad Fuchsburg - ca. 1.5 x 0.6 Meter gross.
Die Strecke:
Eigentlich existiert die Strecke nicht. An den Bahnhof anschliessend habe ich einen aufklappbaren Fiddle Yard mit Schiebebühne (traverser) vorgesehen. Für den Betrieb wird der FY hochgeklappt, ein Umsetzen der Lok ist direkt nicht möglich (um auch den FY möglichst kurz zu halten). Nach dem Einfahren eines Zuges wird vom Wartegleis eine neue Lok an den Zug gefahren, und nach dem Ausfahren die alte Lok auf das Wartegleis gefahren.
Diese Einschränkungen sind nötig, umd den FY möglichst kurz zu halten (die Länge des FY bestimmt die Mindesthöhe der Anlage, an der Unterkante gemessen). Will man den FY verlängern, muss die Anlage höher positioniert werden.
[ Editiert von Moderator markstutz am 08.05.08 11:42 ]
Generell eine gute Idee für Leute mit wenig Platz, aber eher Standart. Ich bin der Meinung, dass man - wenn man es denn kann - zumindest auf die Doppelweiche verzichten und statt dessen zwei Einzelweichen einbauen sollte. Die Lokstation sollte so klein wie möglich sein - am besten wäre eine wirklich kleine Lok (Glaskasten o.ä.), die hier auch nur "über Nacht" stehen darf.
im Übrigen finde ich aus eigener Erfahrung auch den Verzicht auf jegliche Strecke als problematisch. Man will halt doch "was rollen sehen".
Aber das alles widerspricht natürlich der Maxime der geringstmöglichen Längenausdehnung (wäre Kant Modellbahner gewesen - das wäre der kategorische Imperativ. "Geringstmöglich" erlaubt dabei durchaus große Anlagen, wenn das Thema nciht kompakter dargestellt werden kann...).
Gruß,
Tilman
Epoche I - KPEV einfache Lagerung der Modelle: Alles in Kisten. :-(
so etwas ähnliches habe ich schon mal auf einem MIBA Video gesehen, dort wurde auf einem ähnlich kleinen Modul auch nur ein kleiner Kopfbahnhof dargestellt. Ein Streckenmodul gab es dort auch nicht. Im Anschluß an das Bahnhofsmodul folgte auch gleich ein Fidle-Yard. Die Ein bzw. Ausfahrt wurde dort mit einer Brücke etwas getarnt. Das ganze spielte in den Schottischen High-Lands,nach dem ersten Weltkrieg. Ich finde die Idee für Leute mit wenig Platz gelungen. Vorallem wenn man halbwegs nach Vorbild bauen möchte. So etwas macht bestimmt mehr Spaß als einen Zug stundenlang im Kreis fahren zu lassen.
Ich glaube man kann das nicht so verallgemeinern. Wenn man direkt den Fiddleyard an der Einfahrtweiche eines Endbahnhof hat koennen einen auch Zweifel beschleichen, was das ganze soll. Es gibt gerade so einen missionarischen Eifer "Rangieren ueber alles" aber ich bezweifel, das wirklich alle Missionierten damit gluecklich werden.
VG Nils (der auch gern einfach mal den Regler aufdreht und zuschaut)
ZitatGepostet von xv_htv Ich glaube man kann das nicht so verallgemeinern. Wenn man direkt den Fiddleyard an der Einfahrtweiche eines Endbahnhof hat koennen einen auch Zweifel beschleichen, was das ganze soll. Es gibt gerade so einen missionarischen Eifer "Rangieren ueber alles" aber ich bezweifel, das wirklich alle Missionierten damit gluecklich werden.
VG Nils (der auch gern einfach mal den Regler aufdreht und zuschaut)
Ganz meiner Meinung.
Wenn man keinen Platz hat - ok dein Engagement in Ehren naja, aber immer die gleiche Aufmachung?
Ich brauch nen "Kreis" - und wenn es nur zum Loks einfahren genutzt wird.
Hatte auch schon ein US-Diorama in Bau, im prinzip das selbe wie oben, nur ohne Schattenbf. Das wurde mir schon beim Bau zu langweilig - da ein Wagen holen und dort abstellen, einen anderen Wagen dort hin usw. gefiel mir ganz und garnicht. Diorama abgerissen.
Hallo nochmal! Wie gesagt - unter dem Diktat des Raumes ist der Plan natürlich nicht schlecht. Aber ich würde auf jeden Fall verschiedene Entwicklungsstufen mit unterschiedlichem Platzbedarf zusammenstellen. Ein Plan allein suggeriert, dass dies DIE Lösung für ALLE Raumprobleme ist, zeigt aber nicht, was man bei etwas mehr Platz als erstes hinzufügen sollte. Sonst kommt noch ein armer Anfänger auf die Idee: "Mach ich die Gleise im Bahnhof halt länger, dann werden die Züge auch länger (das Wort Drehscheibe würde dem ganzen den Gipfel aufsetzen...:konfus. Alles Gute,
Tilman
Epoche I - KPEV einfache Lagerung der Modelle: Alles in Kisten. :-(
Ich sehe schon, meiner Idee weht ein scharfer Wind entgegen...
Die Anlage ist unter dem Diktat der Mindestfläche entstanden. Auf 1.5 x 0.6 Meter ist ein "richtiger" Betrieb möglich, aber nicht nach dem Spielbahnmuster! Also wird es keine Kreise fahrende Züge geben, sondern nur gemütliche Ein- und Ausfahrten, dazu die notwendigen Rangierfahrten. Meines Erachtens ist das die beste Möglichkeit, seine schönen Fahrzeuge in aller Ruhe zu betrachten. Und bei dieser Grösse ist der Betrieb auch ganz realistisch durch eine Person bewältigbar. Das kann man von mancher grösserer Anlage nicht sagen...
Zum Grundsätzlichen: Ich behaupte nicht, dass ich als Heilsbringer die einzige Wahrheit vertrete - so etwas käme mir nicht in den Sinn. Ich will nur meine Idee kundtun, vielleicht kann jemand ja damit etwas anfangen, die Idee verändern und für sich eine gute Lösung finden.
Die Frage ist halt, was man mit seiner Modellbahn eigentlich erreichen will. Ist man an einer vorbildlichen Darstellung interessiert, die unter Berücksichtigung der Einschränkungen der Verkleinerung einen realistischen Betrieb ermöglicht? Oder ist man mehr am Spielmomentum interessiert, wo man die Kompromisse z.B. des Kreiverkehrs machen will, aber dafür andere Freiheit bekommt?
PS: Hat man den Platz, kann man natürlich etwas Strecke nachbilden, am besten in einen Einschnitt verschwinden.
Von mir bist Du doch nur komische Ideen gewohnt, oder? Es geht auch im Prinzip garnicht um diesen Plan. Es geht erstens darum, dass sich die Muster wiederholen (Wie waere es mal mit einer Anlage zum Triebwageneinsatz ) Und zweitens, dass H0 bei 150cm Laenge evtl nicht ganz die optimale Spur ist. Bei H0e kommt man da sicher schon weiter. Die Kreisverkehr-Diskussion koennte auch in einen anderen Thread (ich habe nicht geahnt, dass noch jemand das wie ich sieht) In welches Unterforum kommen Flamewars?
Wenn man die Verkleinerungstendenz fortsetzt bin ich mit meinem halben Bahnhof ohne Fiddleyard (auf 36x230cm)vmtl. dann der Extremste. Da stellt sich mir auch die Frage, wo die Grenze zwischen Betriebsdiorama und Minianlage liegt.
VG Nils
PS: Mir reicht ein (1!) fahrender Zug und den kann man auch bei groesseren Anlagen managen.
Mit Triebwagen? Da müsste man ja gar nicht umfahren... sehr gut! Dann geht es auf noch viel weniger Platz
Und warum nicht H0? Es ist die am weitesten verbreitete Spur mit dem grössten Angebot, bezahlbar und nicht nur für grosse Anlagen zu gebrauchen. So komme ich halt auf solche Idee, aber ich merke was du meinst. Du hast schon recht, man hat irgendwie "seine" Handschrift. Und irgendwann wird es langeweilig... ich versuche mich mal an anderen Dimensionen.
Einen Flamewar zu führen wäre unsinnig. Das ist noch viel tiefer drin als die GS-WS-Diskussion. Da gibt es kein richtig oder falsch.
Ich schlage euch noch die Literatur dieser Seiten vor:
Dein Plan ist natürlich nicht schlecht. Aber er ist auch nichts besonderes. Für sich alleine betrachtet, finde ich ihn uninteressant.
Wenn man aber eine Serie draus macht ("Nehmen wir an, die Länge erhöht sich in Schritten von 20cm. Was ergeben sich für zusätzliche Möglichkeiten?"), dann wäre er wieder absolut sinnvoll. Denn dann könnte man sehen, welche Alternativen der zusätzliche Platz bietet - zwei einfache Weichen statt der Doppelweiche, ein Stück Strecke, etwas mehr Nutzlänge, eine neue Ladestelle, ...
Wie gesagt: Planen auf wenig Raum heißt nicht unbedingt, das Minimum an Raum anzunehmen, sondern zu zeigen, was man aus dem gegebenen Raum machen kann (und was man lieber sein lässt).
Die Wahl der Baugröße finde ich völlig in Ordnung. Man denke an den Besitzer von Modellen, der plötzlich umzieht und SEHR wenig Platz hat. Oder an Leute, denen es nicht nur auf Betriebsmöglichkeiten ankommt, sondern die auch möglichst viel "Eisenbahn-Feeling" auf ihrem begrenzten Platz haben wollen. Je kleiner die Fläche, umso wichtiger werden die vorhandenen Details. Eine Großanlage raucht nicht überall gleich detailliert sein, aber bei Kleinstanlagen sieht man sofort, wie detailliert sie sind.
Gruß,
Tilman
Epoche I - KPEV einfache Lagerung der Modelle: Alles in Kisten. :-(
Für alle, die sich missionieren lassen, für alle Kritiker der minimalistischen Anlage weiter oben und speziell für Tilman, wegen seiner Idee:
Bad Fuchsburg, Evolutionsstufe 1
Zur Repetition: das war das Original. Weiter oben noch mit dem Fiddle Yard dargestellt, den ich mir unmittelbar an den Bahnhof anschliessend vorgestellt habe.
Das hat nun bei der Mehrheit der Antwortenden für Kopfschütteln gesorgt; man hätte keine Strecke, Regler aufdrehen, Rangierfetischist, immer-das-gleiche... Also gebe ich mal etwas mehr Gleis dazu:
Bad Fuchsburg, Evolutionsstufe 2
Jetzt ist der Gleisplan um ein Standard-Gleis länger geworden. Dieses Gleis mehr habe ich in die Entwicklung eines Überganges zur "Schattenwelt" genutzt: am linken Rand steigt die Landschaft an und die Bahn führt in einen Einschnitt, der - wie oben im Zusammenhang mit der englischen Anlage erwähnt - noch zusätzlich mit einer Brücke den Übergang auf den Fiddle Yard verstecken soll.
Bad Fuchsburg, Evolutionsstufe 3
Gibt man nun noch ein Gleis dazu, bekommt die Anlage schon mehr Grosszügigkeit. Im ersten Beispiel habe ich einfach mal die beiden verschränkten Weichen auseinander gezogen, dass ergibt eine grössere Nutzlänge für Gleis 1. Ich wäre mir aber untreu geworden, wenn ich die folgenden Versuche unterlassen hätte:
Bad Fuchsburg, Evolutionsstufe 3a
Eine Rampe bringt natürlich noch mehr Verkehrsaufkommen, vielleicht muss sogar einmal eine PtL 4/4 einen Güterzug nach Bad Fuchsburg ziehen! Die Lage der Rampe ist allerdings etwas "künstlich", eine sinnvolle Beziehung zum Bahnhofsplatz lässt sich auf die Schnelle nicht machen. Also noch ein Versuch:
Bad Fuchsburg, Evolutionsstufe 3b
Nun ist die Rampe am richtigen Ort (zumindest fürs Erste), die Geometrie wieder kompakter geworden - mich fasziniert dieses verschränken der Gleise aber irgendwie, das sieht so nach Lokalbahn aus. Nur ein Gefühl, oder Tatsache
So, nun dürfen die Kritiker wieder loslegen. Ich gehe dann mal ein Eis essen
[ Editiert von Moderator markstutz am 09.05.08 19:07 ]
erstmal vielen Dank! Jetzt weiß der aufsteigende Anfänger, wie er seinen Platz sinnvoll zu nutzen hat, bzw. was aus seinem Kleinstgleisplan ein schönes Bahnhofsmodul macht. Muss eniges an Arbeit gewesen sein...
Wer baut jetzt alle Versionen nach, selbstverständlich mit exakt gleicehr Patinierung des EG, gleichen Bäumen etc? Nee quatsch, aber ich denke, so macht der Vorschlag mehr Sinn. Zeigt auch, wieviel mehr man mit einem bisschen Fläche schon machen kann.
Gruß,
Tilman
Epoche I - KPEV einfache Lagerung der Modelle: Alles in Kisten. :-(
was meinst du mit "zu teuer" bei den Gleisen von 3b? Die Kreuzung? Das sollte doch eigentlich mit Fertiggleisen gehen, die man halt ggf. noch etwas kürzen müsste.
Mit zu teuer meinte ich die Kalkulation bei der grossen Bahn. Da man allerdings keine Kreuzungsweiche sondern nur eine mechanisch unbewegliche Kreuzung braucht ist das kein Problem. Ich hatte nicht aufgepasst
Der Übersichtlichkeit halber habe ich die Erweiterungsstufen nun dort eingezeichnet, wo sie ungefähr stattfinden (= wo die Anlage gestreckt wird)
Bad Fuchsburg, Evolutionsstufe 1
Bad Fuchsburg, Evolutionsstufe 2
Bad Fuchsburg, Evolutionsstufe 3
Bad Fuchsburg, Evolutionsstufe 3a
Bad Fuchsburg, Evolutionsstufe 3b
An anderem Orte wurde Kritik laut, der Gleisplan sei nicht typisch für einen bayrischen Lokalbahn-Endbahnhof. Also habe ich den Plan abgeändert und die Sache noch einmal um eine Gleislänge gestreckt:
Bad Fuchsburg, Evolutionsstufe 4
Die Version mit der verschränkten Weiche, die platzsparende Einfahrweiche erhöht die Nutzlänge des Hauptgleises.
Bad Fuchsburg, Evolutionsstufe 4a
Zum Schluss noch die Version mit den beiden getrennten, einfachen Weichen - mit dem Vorteil des grosszügigeren Aussehens und dem Nachteil der kürzeren Nutzlänge.
Was jetzt noch drin liegt, weiss ich auch nicht. Ein reines Längenwachstum schliesse ich aus - es müsste etwas anderes dazu kommen.