Hallo,
gab es bei der Verwendung von Dampfloks als Heizloks irgendwelche Beschränkungen ? Wurden nur Schlepptenderloks genutzt oder auch kleine Tenderloks ?

Gruß Matthias

Hallo Mathias,
Deine Frage hat es wirklich in sich - aber die Antwort in Kurzform: ja es gab auch Tenderloks

Jetzt das aber:

Ich kann Dir das nur für die Lokomotiven der K.Bay.Sts.B. bestätigen, dort aber auch nur für bestimmte Baureihen. Außerdem habe ich die drei Begriffe Heizlok, Waschlok und Desinfektionslok in einen Topf geworfen - im Grunde handelt es sich ja immer nur um fahrbare oder auch stationäre Heißwasser oder Dampferzeuger.

Also jetzt zu den Baureihen der K.Bay.Sts.B. die zu Heizlokomotiven wurden:

Baureihe(Ausmusterung und Beginn der Verwendung als WaL)

B V (1900-1906)
B VI (1911-1922)
C II (1900-1906)
B IX (1911-1924)
C III (1922-1924)

B, C und E - Typen der BOB (1900-1920)

B XI (1931 - nur ein Exemplar belegt in Nbg.)
C IV (1926-1931)
E I (1923-1924)

Bisher waren das alles Schlepptenderloks, die am Ende ihres Lebens noch eine Weiterverwendung fanden. Erst als all die alten Baureihen schon längst aussortiert, die neuen aber noch nicht abbruchreif waren, wurden auch Tenderloks verwendet.

D XII (1938 nur ein Exemplar)
D II oder R 3/3 (1947-56)

in der DDR wurden zwei weitere bayrische Loktypen in Teekannen umfunktioniert:

GtL 2*4/4 (1956 - 2 Exemplare)
GtL 4/4 (1956 - 1 Exemplar)

Die neuen bayrischen Baureihen ereilte nur der Schneidbrenner, Heizloks wurden in den 60er Jahren dann schon nicht mehr gebraucht, 1950 hatte ja Alfred Kärcher seinen Heißwasser-Hochdruckreiniger auf den Markt gebracht.

Ich hoffe Ihr kommt im Übrigen mit den bayrischen Lokbezeichnungen klar, aber die wenigsten davon wurden in den DRG-Umzeichnungsplan aufgenommen.

mfg
Thomas

[ Editiert von Laenderbahner am 17.11.06 1:42 ]